Inhalt: Der hier vorliegende Kurzbericht beruht auf einer vom Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft beim Center for Responsible Research and Innovation am Fraunhofer IAO in Auftrag gegebenen und im Februar/März 2019 durchgeführten Online-Befragung aller Beschäftigten der Max-Planck-Gesellschaft. Noch nie hat eine Organisation der Spitzenforschung derart umfassend ihre Arbeitskultur, insbesondere hinsichtlich Mobbing und sexueller Diskriminierung untersuchen lassen. Entsprechend sind die Ergebnisse der Studie kaum vergleichbar. Soweit möglich, lässt sich aber festhalten, dass die Selbstzuschreibung von Mobbingerfahrungen in den letzten 12 Monaten (10,2%) im Vergleich mit internationalen Studien, in denen überwiegend Universitäten untersucht wurden, im durchschnittlichen Bereich liegt. Die Selbstzuschreibung von sexueller Diskriminierung (3,9%) liegt im unterdurchschnittlichen Bereich. Im Allgemeinen werden Mobbing und sexuelle Diskriminierung nur selten gemeldet und es besteht wenig Vertrauen in die Wirksamkeit der Meldewege. Dies gilt auch für die Max-Planck-Gesellschaft. Auffallend ist, dass die Direktoren und Direktorinnen sowie Nachwuchsgruppenleitungen am häufigsten angeben sexistisches Verhalten zu erfahren (26,3% verglichen mit 22,5% der Postdoktoranden/-innen und 24,8% der Doktoranden/-innen).
Mobbing tritt eher als ein Gruppenphänomen auf, bei dem mehrere „Mobbende“ auftreten und unter denen in der Regel die direkte Führungskraft und/oder Kollegen/-innen der eigenen Gruppe sind. Im Vergleich dazu ist sexuelle Diskriminierung – zugespitzt – ein biltaerales Problem bei dem die Arbeitsbeziehung eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint.
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Arbeitsklima; Außeruniversitäre Forschung; climate survey; Deutschland; Diskriminierung am Arbeitsplatz; Mobbing; Nachwuchswissenschaftlerin; sexuelle Belästigung; Spitzenforschung; work culture
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht