Findigkeit in unsicheren Zeiten: Einleitung und Anliegen des Buches
Titelübersetzung:Resourcefulness in uncertain times: introduction and subject of the book
Autor/in:
Solga, Heike; Huschka, Denis; Eilsberger, Patricia; Wagner, Gert G.
Quelle: Findigkeit in unsicheren Zeiten: Ergebnisse des Expertisenwettbewerbs "Arts and Figures - GeisteswissenschaftlerInnen im Beruf". Bd. 1. Heike Solga (Hrsg.), Denis Huschka (Hrsg.), Patricia Eilsberger (Hrsg.), Gert G. Wagner (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2008, S. 9-13
Inhalt: Der vorliegende Beitrag führt in die Thematik des Bandes ein. Dieser beschäftigt sich mit der Situation von Geisteswissenschaftlern und Geisteswissenschaftlerinnen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere mit möglichen Benachteiligungen dieser Berufsgruppe im Vergleich zu anderen Akademikern. Der Band will auf empirischer Grundlage aktuelle Möglichkeiten und zukünftige Chancen der Berufsgruppe der Geisteswissenschaftler erarbeiten. Im einzelnen werden folgende Themenfelder diskutiert: (1) berufliche Chancen und Alternativen für GeisteswissenschaftlerInnen; (2) Berufserfolg von GeisteswissenschaftlerInnen in Deutschland zwischen 1985 und 2004; (3) Determinanten des Arbeitsmarkterfolgs von GeisteswissenschaftlerInnen; (4) Entwicklung eines Berufsbildes 'Freie Forscher/in' an der Schnittstelle zwischen Universität und Wissensgesellschaft; (5) Hochschule und wissenschaftliches Volontariat am Museum im Wandel der Europäischen Hochschulreform; (6) soziale Ungleichheit von Geisteswissenschaftlern im Beruf; (7) Geisteswissenschaftler in den USA - Promotion und Karrierewege im Spiegel der Bildungsforschung. Der vorliegende Beitrag stellt in Kurzform die Befunde der empirischen Untersuchungen vor. (ICC2)
Wissenschaft als Lebensform : die alltagspraktische Seite akademischer Karrieren
Titelübersetzung:Science as a way of life : everyday practice in academic careers
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Arbeit als Lebensform?: beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern. Yvonne Haffner (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 177-211
Inhalt: Die Verfasserin setzt in ihrer Untersuchung über Karrieren von Frauen in der Wissenschaft an der das Selbstverständnis von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen prägenden Vorstellung von Wissenschaft als einer Lebensform an, die kein anderes Engagement neben sich duldet. Männer und Frauen gehen mit dieser Vorstellung unterschiedlich um. Im Verein mit den besonderen Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Karrieren in Deutschland trägt dies dazu bei, dass junge Frauen sehr viel häufiger als ihre männlichen Kollegen eine einmal eingeschlagene wissenschaftliche Karriere nicht fortführen oder aber auf eine Familie verzichten. Zu den größten Hemmnissen, so die These, für eine von der Idee der Gleichberechtigung getragene Modernisierung der Universität gehört heute weniger die Weigerung von Professoren, Frauen als Wissenschaftlerinnen anzuerkennen, als vielmehr die hoch problematische Konstruktion von wissenschaftlichen Karrieren. Der Weg zur wissenschaftlichen und materiellen Selbstständigkeit ist zu lang, zu prekär in den Beschäftigungsbedingungen, er ist zu sehr ein Weg, der vom Prinzip des per aspera ad astra her konstruiert ist, und vor allem ist er viel zu wenig planbar durch die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst - sie mögen tüchtig und begabt sein, sie selbst haben wenig Einfluss darauf, ob sie den Sprung in eine Professur schaffen oder nicht. (ICF2)
Erfolgreiche Erwerbsintegration bei anhaltender Ungleichheit : die Berufssituation von Wirtschaftsakademikerinnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Successful employment integration with continuing inequality : the occupational situation of female economic academics at the start of the twenty-first century
Autor/in:
Maier, Friederike
Quelle: Arbeit als Lebensform?: beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern. Yvonne Haffner (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 105-128
Inhalt: Die fehlende Professionalisierung des Berufsfelds hat, so die Verfasserin, einerseits die berufliche Integration der Frauen erleichtert, dies zum Teil in Positionen, die früher nicht akademisiert waren und auch nicht entsprechend vergütet werden. Andererseits hat die geringe Statussicherheit vor allem für die Wirtschaftsakademikerinnen zur Folge, dass sie in Tätigkeiten und Positionen beschäftigt sind, die unter dem Niveau der Männer liegen. Die Prozesse der Etablierung von nach Geschlecht unterschiedlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind heute subtiler, weniger offensichtlich und weniger legitimierbar als noch vor hundert Jahren. Die Grenzziehungen zwischen den Geschlechtern haben aber auch in den wirtschaftsbezogenen Studien, Berufen und Tätigkeiten - trotz großer Ähnlichkeiten zwischen den Geschlechter, was Motivationen, Aspirationen und berufsrelevantes Verhalten angeht - weiterhin eine große Bedeutung. Die Annahme, dass Frauen und Männer heute in den wirtschaftsakademischen Tätigkeiten, oder gar im Management in einem Wettkampf stünden, der nach fairen Regeln ausgetragen wird, beschreibt die Realität nicht zutreffend. (ICF2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Ja, ab der Promotion wird es eng" : zum Zusammenspiel individueller und struktureller Barrieren für Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:"Yes, it will be limited after gaining a doctorate" : interaction between individual and structural barriers for women in science
Autor/in:
Harde, Maria E.; Streblow, Lilian
Quelle: Arbeit als Lebensform?: beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern. Yvonne Haffner (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 155-175
Inhalt: Die Verfasserinnen stellen ihre Untersuchung zu Abbruchneigung und Karriereplanung promovierender Psychologen und Psychologinnen vor. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Frauen eher an den Abbruch der Promotion denken, wenn sie in ihrem beruflichen Umfeld wenig Unterstützung erfahren, Männer dagegen, wenn das private Umfeld sie nicht so unterstützt. Für Frauen scheint die Selbsteinschätzung der eigenen akademischen Fähigkeiten eine große Rolle zu spielen, um als Karriereziel eine Professur anzugeben, während das akademische Selbstkonzept bei Männern keine Rolle für die weitere Karriereplanung zu spielen scheint. Abschließend werden die Perspektiven der relevanten Forschung zur Diskussion gestellt. (ICF2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Aus deutscher Sicht dringliche Problembereiche
Titelübersetzung:Urgent problem areas from a German viewpoint
Autor/in:
Kreckel, Reinhard
Quelle: Zwischen Promotion und Professur: das wissenschaftliche Personal in Deutschland im Vergleich mit Frankreich, Großbritannien, USA, Schweden, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Reinhard Kreckel (Hrsg.). Leipzig: Akad. Verl.-Anst., 2008, S. 27-34
Inhalt: Gegenstand des vorliegenden Bandes ist ein Vergleich von akademischen Personal- und Laufbahnstrukturen an Hochschulen und außeruniversitären akademischen Forschungseinrichtungen in ausgewählten westlichen Ländern mit vergleichbar hohem Entwicklungsniveau. Den Ausgangspunkt für diesen Ländervergleich bildet die Problemsituation in Deutschland, die der Autor einleitend umreißt. Er geht insbesondere auf das Karrieresegment zwischen Promotion und Professur ein, denn gerade dort hat sich in Deutschland in letzter Zeit ein gewisser Problem- und Handlungsdruck aufgebaut, der es angezeigt sein lässt, bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen Erfahrungen aus anderen Hochschul- und Wissenschaftssystemen mit in Betracht zu ziehen. Der Autor gibt einen kurzen Überblick über die verschiedenen Problemwahrnehmungen und Problemdefinitionen sowie über die Lösungsansätze in der öffentlichen Debatte. (ICI2)
The increasing expectation of relevance for higher education and the academic profession : some reflections on the case of Mexico
Titelübersetzung:Die gestiegene Erwartung an die Relevanz der Hochschulbildung und die akademische Profession : einige Überlegungen zum Fallbeispiel Mexiko
Autor/in:
Galaz-Fontes, Jesús Francisco; Padilla-González, Laura; Gil-Antón, Manuel
Quelle: Key challenges to the academic profession: UNESCO Forum on Higher Education Research and Knowledge ; International Centre for Higher Education Research Kassel. Maurice Kogan (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Kassel: Jenior (Werkstattberichte / Universität Kassel, Internationales Zentrum für Hochschulforschung -INCHER-), 2007, S. 49-64
Inhalt: Der Beitrag zur Ausbildungssituation an den Universitäten Mexikos beschreibt im ersten Schritt zunächst die Entwicklung der Hochschulbildung für den Zeitraum 1960 bis 2004 anhand statistischen Datenmaterials. Der zweite Schritt betrachtet anschließend die Relevanz bzw. die Erwartungen der Menschen an die mexikanische Hochschulbildung im Zuge einer zu beobachtenden Bildungsexpansion. Der dritte Schritt diskutiert sodann vier maßgebliche Herausforderungen für den Hochschullehrkörper: (1) eine verbesserte Wissensvermittlung in den Fakultäten und akademische Professionalisierung, (2) eine klare Bestimmung der Rollen, Verantwortlichkeiten und Aufgabenbereiche der Akademiker, (3) die Strukturierung der akademischen Laufbahn sowie (4) eine eindeutige Festlegung der wissenschaftlichen Aufgaben der Bildungsinstitutionen des Landes. Auch in Mexiko kommt der Hochschulbildung eine große Bedeutung für das Land zu, die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch. Somit ist es für das mexikanische Hochschulsystem sehr wichtig, sich mit den dargestellten Schwachpunkten auseinanderzusetzen, um eine Ausweitung und Verbesserung der nächsten Akademikergeneration zu ermöglichen. (ICG)
Titelübersetzung:Akademische Generationen und akademische Mentorenschaft
Autor/in:
Smelser, Neil J.
Quelle: Intergenerational Learning: in honor of Meinolf Dierkes. Symposium "Intergenerational Learning"; Berlin (WZB-Vorlesungen), 2007, S. 20-32
Inhalt: Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hat seinen ersten Präsidenten, Meinolf Dierkes, anlässlich seiner Emeritierung am 22. September 2006 mit einem Symposium zum Thema "Intergenerational Learning" geehrt. Der vorliegende Beitrag (ein Vortrag auf diesem Symposium) betrachtet die akademischen Generationen und Mentorbeziehungen, wobei der Autor auf eigene Erfahrungen zurückblickt, die er in wechselnden Rollen über die Jahrzehnte gemacht hat. Er betonte den dynamischen Aspekt von Beziehungen zwischen akademischen Generationen, die immer das Spannungsverhältnis von "Gleichheit und Ungleichheit, Abhängigkeit und Unabhängigkeit, Unterordnung und Individuation, und Solidarität und Konflikt" beinhalten. Der Autor hebt die Kategorien Vertrauen, Herausforderung und Loslassen als wesentliche und heikle Momente in der Beziehung zwischen Mentor und Mentee hervor und veranschaulichte sie mit Beispielen aus seinem beruflichen Leben; zuerst war er Mentee des Soziologen Talcott Parsons an der Universität Harvard, dann selbst Mentor, der Lernsituationen und Konflikte erlebte. (ICD2)
Titelübersetzung:Wie wurden wir zu einer lernenden Generation?
Autor/in:
Dierkes, Julian
Quelle: Intergenerational Learning: in honor of Meinolf Dierkes. Symposium "Intergenerational Learning"; Berlin (WZB-Vorlesungen), 2007, S. 44-50
Inhalt: Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hat seinen ersten Präsidenten, Meinolf Dierkes, anlässlich seiner Emeritierung am 22. September 2006 mit einem Symposium zum Thema "Intergenerational Learning" geehrt. Der vorliegende Beitrag (ein Vortrag auf diesem Symposium) stellt folgende Frage: Wie wissen wir, ob wir eine lernende Generation sind? Der Autor geht mit seiner Antwort auf die strukturellen Aspekte der Mentor-Mentee-Beziehung ein und beschreibt vier Mechanismen, die zur Herausbildung einer wissenschaftlichen Generation führen können: die Wahrnehmung durch andere Wissenschaftler, die Eigenidentifikation, die prägenden (politischen) Ereignisse und die gewollte Konstruktion einer Generation. (ICD2)
Die akademische Profession und die Universitäten : "New Public Management" und eine drohende Entprofessionalisierung
Titelübersetzung:The academic profession and universities : "New Public Management" and threatening deprofessionalization
Autor/in:
Schimank, Uwe
Quelle: Organisation und Profession. Thomas Klatetzki (Hrsg.), Veronika Tacke (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Organisation und Gesellschaft), 2005, S. 143-164
Inhalt: "Der Beitrag von Uwe Schimank behandelt die akademische Profession, die im Zuge des so genannten 'New Public Management' von Universitäten ebenfalls an Einfluss verliert. Im Lichte einer steuerungstheoretischen Beschreibung der Transformation eines universitären Governance-Regimes, das zunehmend weniger durch 'Profession' und 'Staat' als vielmehr durch 'Organisation' und 'Markt' dominiert wird, sondiert der Beitrag Aussichten der Zurückgewinnung von professionellem Status und professioneller Selbststeuerung. Aussichtsreich dafür erscheint Schimank ein Arrangement, in dem die Professorenschaft die Kriterien der Evaluation ihrer Tätigkeit selbst formuliert, sich im Gegenzug allerdings auch bereit zeigt, unliebsame Entscheidungen der Administration zu akzeptieren." (Autorenreferat)
'Entrepreneurshipping' in unvollkommenen Märkten : das Beispiel der Wissenschaft
Titelübersetzung:'Entrepreneurshipping' on incomplete markets : the example of science
Autor/in:
Matthies, Hildegard
Quelle: Subjektivierung von Arbeit: riskante Chancen. Karin Lohr (Hrsg.), Hildegard Nickel (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2005, S. 149-179
Inhalt: Der Beitrag beschreibt die Auswirkungen der "Entgrenzung" von Arbeit und Leben, von Beruf und Berufung, von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung, aber auch von Gewinn- und Verlustrisiken am Beispiel des (weiblichen) wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei wird die These vertreten, dass die Wissenschaft Modell für den neuen Typus des "Arbeitskraftunternehmers" Pate gestanden hat, der den Trend zur "Subjektivierung von Arbeit" verkörpert. Was heute jedoch in Begriffen wie "employability" oder "Beschäftigungsfähigkeit" gefasst wird, nämlich die individuelle Fähigkeit zur optimalen Vermarktung des eigenen Wissens und Könnens sowie zum Aufbau und zur Pflege notwendiger oder hilfreicher Kooperationen und die geschickte kombinatorische Verknüpfung all dessen "beim Stricken der eigenen Karriereleiter", prägt bereits seit den Anfängen der organisierten Wissenschaft die Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Wissenschaft Betreiben hieß schon immer, sich über lange Phasen in der prekären Zone zwischen Inklusion und Exklusion zu bewegen. Ziel des Beitrages ist, diese widersprüchlichen und zuweilen prekären Bedingungen des "Entrepreneurshipping" in der Wissenschaft aufzuzeigen. Zunächst werden einige Grundmerkmale der Wissenschaft und die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses erläutert. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, wie sich das "Selbstunternehmertum" in "Einsamkeit und Freiheit" in der Wissenschaft historisch entwickelt hat. Die Frage nach dem Geschlechter-Bias des "Entrepreneurshipping" wird mit Überlegungen zu arbeitspolitischen Perspektiven in der Wissenschaft erörtert. (ICA2)