Gesundheitliche Auswirkungen befristeter Verträge in Deutschland und Spanien
Titelübersetzung:Impacts of term contracts on health in Germany and Spain
Autor/in:
Gash, Vanessa; Mertens, Antje; Romeu Gordo, Laura
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4418-4428
Inhalt: "Die negativen psychischen und physischen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit sind in der Literatur hinreichend bekannt. Mit der seit längerem fortschreitenden Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - beispielsweise durch die hier untersuchten befristeten Verträge - ergeben sich jedoch neue Fragen. Sind beim Verlassen der Arbeitslosigkeit über einen befristeten Vertrag die gleichen positiven gesundheitlichen Wirkungen zu beobachten wie typischerweise beim Wechsel in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis? Sind eventuell zu beobachtende Effekte dauerhaft und vor allem gibt es Länderspezifika? Unterschiedliche Auswirkungen könnten beispielsweise auf die Häufigkeit der Vergabe befristeter Verträge zurückzuführen sein. Aus diesem Grunde vergleichen die Verfasserinnen Deutschland (wo die Anteile befristeter Verträge nur relativ langsam steigen) mit Spanien (wo inzwischen rund ein Drittel aller Beschäftigten befristet beschäftigt ist). Die Zusammenhänge zwischen Vertragsart und Gesundheit in diesen beiden Ländern werden mit Hilfe des Sozioökonomischen Panels und des European Community Household Panels untersucht. Auf Basis eines Samples von Arbeitslosen wird hierbei analysiert, welche gesundheitlichen Effekte sich beim Verlassen der Arbeitslosigkeit in die verschiedenen Vertragsformen hinein ergeben. Die empirischen Ergebnisse zeigen folgendes: Verlassen Arbeitslose die Arbeitslosigkeit über ein befristetes Beschäftigungsverhältnis, so sind die positiven gesundheitlichen Effekte tendenziell kleiner sind als beim Abgang in einen unbefristeten Vertrag. Darüber hinaus gibt es überraschende Unterschiede zwischen den beiden Ländern und insbesondere den Geschlechtern: Frauen berichten in viel geringerem Umfang als Männer, dass die Arbeitsaufnahme ihren Gesundheitszustand verbessert hat. In Deutschland scheint die Ursache hierfür insbesondere die doppelte Belastung aus beruflichen und familiären Verpflichtungen zu sein." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gesundheit; Belastung; Arbeit; stress; health consequences; Federal Republic of Germany; SOEP; labor; befristetes Arbeitsverhältnis; Arbeitsverhältnis; man; unemployment; Auswirkung; Arbeitnehmer; international comparison; Arbeitslosigkeit; employee; comparison; Spanien; woman; Mann; employment relationship; impact; internationaler Vergleich; SOEP; Spain; gesundheitliche Folgen; gender-specific factors; term contract; health; Vergleich
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Wirtschaftssoziologie, Gesundheitspolitik
Haushaltseinkommen und Einkommenselastizität der Erwerbsbeteiligung von Müttern: Ergebnisse aus dem EU-SILC 2004
Titelübersetzung:Household income and income elasticity of labor force participation by mothers: results from EU-SILC 2004
Autor/in:
Wernhart, Georg; Neuwirth, Norbert
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, 63), 2007. 47 S
Inhalt: "Die Erwerbspartizipation von Müttern differiert in erster Linie mit dem Alter der Kinder. Dies ist auf mehrere Gründe rückführbar. Diese Arbeit fokussiert in erster Linie auf die Einkommensabhängigkeit des Arbeitsangebots. Vorab werden rezente Studien zur Frauenerwerbsbeteiligung in Österreich und Deutschland systematisch dargelegt. Durch eine darauf aufbauende Analyse der Verteilungen der Haushalts- und Personeneinkommen junger Familien wird einerseits die generelle Einkommenssituation und andererseits die tatsächliche Armutsgefährdung der Untersuchungsgruppe zu anderen Bevölkerungsgruppen vergleichend dargelegt. Schließlich wird die effektive Erwerbspartizipation junger Mütter via einer einkommensbasierten Arbeitsangebotsschätzung unter Zuhilfenahme der Heckmankorrektur vorgenommen. Die daraus geschätzten Lohn- und Haushaltseinkommenselastizitäten bestätigen grundsätzlich Ergebnisse vergleichbarer Studien, der konkrete Vergleich der Elastizitäten von Müttern nach dem Alter der Kinder zeigt darüber hinaus deutliche Verhaltensdifferentiale." (Autorenreferat)
Inhalt: "The labor force participation of mothers differs foremost corresponding to the age of their children. This is based on several reasons. This study focuses on the (inter-)dependency of income and labor supply. In a first step recent studies about female labor force participation in Austria and Germany are presented. An analysis of the distribution of the household and the individual income of young families follows. Therein the income and the factual risk of poverty for this part of the society are compared to other parts of the society. Finally an income based estimation of the labor force participation of young mothers combined with a Heckman correction procedure is conducted. The estimated wage and household elasticities resulting from this verify the results of comparable studies. Beyond that, the concrete comparison of the elasticities of mothers according to the age of their children shows distinct behavioral differences." (author's abstract)
Schlagwörter:Haushaltseinkommen; household income; allein erziehender Elternteil; single parent; Einkommen; income; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Arbeitsangebot; labor supply; woman; Österreich; Austria; Federal Republic of Germany; Einkommensverhältnisse; income situation; Armut; poverty; Familie-Beruf; work-family balance; Mutter; mother
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Geschlechtsspezifische Einkommensdiskriminierung in Deutschland: Entwertung 'weiblicher' Arbeit?
Titelübersetzung:Gender-specific income discrimination in Germany: devaluation of 'women's' work?
Autor/in:
Liebeskind, Uta
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 2580-2590
Inhalt: "Zur Erklärung geschlechtsspezifischer Einkommensungleichheit wird immer wieder die Vermutung geäußert, dass 'weibliche' Tätigkeiten - personenbezogenene fürsorgende Dienstleistungen, haushaltsnahe Tätigkeiten, aber auch Tätigkeiten, die historisch zu Frauenarbeit geworden sind wie etwa Schreibarbeiten - kulturell entwertet werden. Dieser Vermutung nach wirkt sich die kulturelle Entwertung von 'Frauenarbeit' in Form materieller Benachteiligung im Erwerbsleben aus und übersetzt sich so in Ungleichheiten - nicht zuletzt in Form ungleicher Einkommenschancen. Allerdings ist diese These in Deutschland bislang kaum angemessen empirisch überprüft worden. Sehr viele Untersuchungen bestimmen z.B. die Geschlechtstypik von Berufen allein anhand ihres Frauenanteils; damit kommen aber auch alternative Erklärungen für den Einkommensunterschied in Frage, etwa unterschiedliche Anforderungen an betriebsspezifisches Know-How oder die Kompensation unangenehmer Arbeitsbedingungen. Auf der Grundlage einer Erhebung von BIBB und IAB aus dem Jahr 1991/92 lassen sich berufliche Tätigkeiten u.a. hinsichtlich ihres Gehaltes geschlechtsspezifisch geprägter Arbeitsinhalte näher charakterisieren. Ob sich diese und andere möglicherweise relevante Tätigkeitsmerkmale in Einkommensungleichheit niederschlagen, wird anhand individueller Einkommensangaben der IAB-Beschäftigtenstichprobe 1975-1995 geprüft. Es werden lineare Mehrebenenmodelle geschätzt, die methodisch angemessen die Trennung des Einflusses der Berufszugehörigkeit vom Einfluss individueller Effekte auf das Einkommen ermöglichen. Im Ergebnis dieser Analysen zeigt sich, dass auch unter Kontrolle weiterer wichtiger einkommensrelevanter Merkmale ein Lohnnachteil in den Berufen zu verzeichnen ist, die von 'weiblichen' Arbeitsinhalten geprägt sind. Sichtbar wird ferner, dass nicht ein hoher beruflicher Frauenanteil an sich mit schlechten Einkommenschancen verbunden ist, sondern dass hinter diesem Effekt tatsächlich andere, u.a. eben die kulturell bedingten Mechanismen der Lohnbildung stehen. Dennoch tritt innerhalb von Berufen individuelle Benachteiligung von Frauen auf, die nicht weiter erklärt werden kann." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; discrimination; Berufsausübung; income; Benachteiligung; practicing one's profession; job content; Einkommensunterschied; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; difference in income; Einkommen; Arbeitsinhalt; gender-specific factors; deprivation; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Die Chancen der Zweiten Generation in selbständigen Migrantenfamilien: Intergenerationelle Aspekte
Titelübersetzung:Opportunities of the second generation in self-employed migrant families: intergenerational aspects
Autor/in:
Apitzsch, Ursula
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 737-751
Inhalt: "In ihrem Plenumsbeitrag möchte die Autorin auf die spezifischen Allokationsmechanismen des sogenannten 'migrant business' eingehen und sich dabei auch mit den Paradoxien des 'mixed embeddedness' des Gründungsgeschehens im Rahmen der verschiedenen europäischen Sozialstaatsregime auseinandersetzen. Die in den Migranten-Unternehmungen vorherrschenden Arbeitsformen und die daraus resultierenden Lebensbedingungen werden in der Literatur und im öffentlichen Diskurs sehr unterschiedlich dargestellt. Während in den USA vom soziologischen Mainstream der Erfolg verschiedener ethnischer Gruppen bei der Etablierung von Nischenökonomien unterstrichen wird, heben feministische sowie vornehmlich europäische AutorInnen die intensiven und aufreibenden Arbeitsbedingungen sowie die Kinderarbeit im häufig informell organisierten Arbeitsprozess hervor. Geschlechts- und generationenspezifische Arbeitsteilung führen zu einem Ungleichgewicht im Hinblick auf den Arbeitseinsatz einerseits und den Vorteil, der aus den Familienbetrieben gezogen wird, andererseits. Das von ihr geleitete EU-Projekt 'Self-employment activities concerning women and minorities. Their success or failure in relation to social citizenship policies' in acht europäischen Ländern (1997-2001) hat hier genauere Ergebnisse geliefert (Apitzsch/Kontos 2003; Apitzsch 2004). Die unternehmerische Aktivität von Migranten/innen erwies sich als ein komplexer Zusammenhang biographischer Strategien zur Überwindung sozialer Ausschlussbarrieren, freilich oft bei gleichzeitiger Akzeptanz hoher sozialer Kosten. Das an diese Ergebnisse anschließende aktuelle Forschungsprojekt 'The Chances of the Second Generation in Families of Ethnic Entrepreneurs: Intergenerational and Gender Aspects of Quality of Life Processes' (2003 - 2006) verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in Familienunternehmungen von Migranten zu untersuchen. Insbesondere wird die Lebensqualität der Gründergeneration mit den sozialen Chancen der zweiten Generation konfrontiert und dabei gleichzeitig die geschlechtsspezifische Dimension dieses Verhältnisses fokussiert. Es wird dabei ein biographieanalytisches Konzept von Lebensqualität entwickelt, welches den Aspekt der Wahlmöglichkeit bei der Gestaltung des eigenen Lebens sowie die Idee der intergenerationalen Nachhaltigkeit umgreift." (Autorenreferat)
Schlagwörter:life career; Unternehmer; Intergenerational relations; migrant; Lebensqualität; Selbständiger; ausländischer Arbeitgeber; entrepreneur; Migrant; Federal Republic of Germany; self-employed person; second generation; Generationenverhältnis; Lebenslauf; foreign employer; zweite Generation; quality of life
Beyond the token status: women in business consultancies in Germany
Titelübersetzung:Außerhalb des symbolischen Status ; Frauen in deutschen Unternehmensberatungen
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Organisationen und Wissen, Abteilung Internationalisierung und Organisation, 2004-202), 2004. 21 S
Inhalt: "Der Beitrag dokumentiert und analysiert Ausmaß und Struktur geschlechtsbezogener Unterschiede der Beschäftigungsbedingungen in der Branche Unternehmensberatung in Deutschland. Ausgehend von struktur- und akteursorientierten Ansätzen wird die These überprüft, dass die (begrenzten) Karrierewege von Frauen dem Zusammenspiel von strukturellen Merkmalen der Branche mit unternehmensspezifischen Personalpolitiken geschuldet sind. Die Auswertung der empirischen Materialien (u.a. Interviews mit Führungskräften in 40 Beratungsunternehmen) verweist auf die 'Filtereffekte' von strukturellen Faktoren (Standort, Unternehmensgröße, Beratungsfeld, Hierarchie-Ebene), aber auch von Komponenten der Unternehmenskultur (Kriterien der Leistungsbeurteilung, Rolle informeller Netzwerke, Ideologie umfassender Verfügbarkeit). Somit erweist sich nicht der Zugang zur Branche als problematisch für Frauen, sondern die sozialen Kosten einer längerfristigen Karriere in diesem Feld." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article documents and analyzes the extent and structure of gender-related differences in employment conditions in the business consulting sector in Germany. Using a structural and actor-oriented approach, I tested the hypothesis that the (limited) career paths of women are attributable to the interaction of structural aspects of the sector and company-specific personnel policies. Analysis of the empirical material (e.g., interviews with executives in 40 consulting firms) points to the 'filter effects' of structural factors (location, company size, consulting field, hierarchy level) as well as to certain components of corporate culture (performance assessment criteria, the role of informal networks, the ideology of extensive employee availability). Consequently, the main problem for women is not getting into business consulting, but coping with the substantial social costs of a long-term career in this field." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; management counsulting; soziale Anpassung; branch of the economy; Wirtschaftszweig; sozialer Status; Federal Republic of Germany; Karriere; organizational culture; Unternehmenskultur; Unternehmensberatung; social adjustment; gender-specific factors; Unternehmensberater; career; management consultant; Frauenerwerbstätigkeit; social status
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Wirtschaftssektoren
Neue Selbstständigkeit und wachsender Grenzbereich zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit: europäische Trends vor dem Hintergrund sozialpolitischer und arbeitsrechtlicher Entwicklungen
Titelübersetzung:New self-employment and wider boundary area between self-employed and non-self-employed gainful work: European trends against the background of developments in social policy and labor law
Autor/in:
Schulze Buschoff, Karin
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2004-108), 2004. 36 S
Inhalt: "Das duale System der Erwerbstätigkeit mit der klaren Unterscheidung zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit ist historisch gewachsen. In Bezug auf das Arbeitsrecht zeigen sich deutliche Übereinstimmungen in den betrachteten Ländern Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Italien und Schweden: Arbeitsrechtliche Bestimmungen beziehen sich bislang in der Regel ausschließlich auf die abhängig Beschäftigten, während das Zivil- und Handelsrecht für die Selbstständigen eher Markt- als soziale Schutzrechte regelt. Während diese grundlegende Übereinstimmung im Arbeitsrecht augenfällig ist, gibt es, je nach wohlfahrtsstaatlicher Tradition, deutliche Unterschiede in der sozialversicherungsrechtlichen Behandlung von Selbstständigen und abhängig Beschäftigten in den einzelnen Ländern. Aufgezeigt wird, dass sowohl im Arbeitsrecht als auch im Sozialversicherungsrecht die Grenzen zwischen Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung tendenziell fließender werden. In der Praxis nehmen in diesem Grenzbereich Beschäftigungsformen wie die wirtschaftlich abhängige Selbstständigkeit bzw. die Scheinselbstständigkeit auch infolge geänderter Unternehmensstrategien in Form von Outsourcing und Franchising zu. Ebenso gewinnen Formen 'neuer Selbstständigkeit' an Bedeutung. Während der Zugang zur Selbstständigkeit sich in den ersten Dekaden nach dem zweiten Weltkrieg noch deutlicher durch Voraussetzungen wie Human- und Finanzkapital begrenzt wurde, wird das Bild der Selbstständigkeit in den letzten Jahrzehnten insgesamt bunter. In einigen Ländern steigt der Zugang von Alleinselbstständigen, Frauen und Personen mit geringer Kapitalausstattung, die direkt aus der Arbeitslosigkeit kommen. Spezielle Arbeitsmarktprogramme tragen in manchen Ländern dazu bei, dass sich die Erwerbsform Selbstständigkeit diesen neuen Gruppen öffnet. Trotz dieser europaweiten Trends gibt es deutliche Unterschiede in der Art und dem Umfang der Selbstständigkeit. Insbesondere bei der Entwicklung der Sozialversicherung für Selbstständige ist in den einzelnen Ländern eine starke Pfadabhängigkeit bedingt durch wohlfahrtsstaatliche Traditionen zu beobachten. Im Ländervergleich wird vor allem der deutsche konservative Wohlfahrtsstaat, der Selbstständige traditionellerweise nicht in die Systeme der sozialen Sicherung integriert, der neuen Vielfalt und der zunehmenden Schutzbedürftigkeit Selbstständiger nicht gerecht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on historical developments the distinction between 'employment' and 'self-employment' is a recurring feature of all European legal systems. There are parallel principles of the legal systems in the observed nations Germany, Great Britain, the Netherlands, Italy and Sweden: while the dependent employment is ruled by labour law, the self-employment is governed by civil and commercial law. Apart from this conformity, we find great differences of the national social security law depending on welfare-state tradition. Obviously the boundaries between self-employment and dependent employment are shifting in labour law as well as in social security law. And furthermore according to changing business policies like outsourcing and franchising, a 'grey area' of difficult-to classify forms of employment is growing. Likewise 'new forms' of self-employment become more important. While self-employment in the first decades after World War II was limited by preconditions like human and financial capital, the image of self-employment gets more and more heterogeneous. In some nations solo-self-employed, women, persons with low financial resources and former unemployed enter self-employment. This development is supported by special labour market programmes. In spite of these Europe-wide trends we find significant differences in type and amount of self-employment. Especially the social insurance system is in consequence of the welfare-state tradition strongly path-dependent. Comparing the mentioned European countries, the German conservative welfare state, that traditionally does not integrate self-employed in the national security system, does not come up to the emerging requirements arising from the new heterogeneity and neediness." (author's abstract)
Schlagwörter:Italy; Netherlands; salaried employee; Sweden; Arbeitsrecht; abhängig Beschäftigter; Sozialversicherung; berufliche Selbständigkeit; Italien; Federal Republic of Germany; social insurance; social law; labor market policy; Outsourcing; Scheinselbständiger; labor law; social policy; self-employment; Schweden; outsourcing; Selbständiger; Arbeitsmarktpolitik; fictive self-employed person; Großbritannien; self-employed person; Great Britain; Sozialrecht; Sozialpolitik; Niederlande
Work-home balance in Austria, the Netherlands and Sweden: is it possible to identify models?
Titelübersetzung:Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Österreich, den Niederlanden und Schweden: zeichnen sich unterschiedliche Modelle ab?
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 59), 2003. 21 S
Inhalt: 'Der Beitrag behandelt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in jeweils unterschiedlichen sozialen Kontexten. Zur Diskussion stehen hier die Unterschiede zwischen Österreich, den Niederlanden und Schweden. Argumentiert wird, dass im Wesentlichen fünf verschiedene Vereinbarkeitsmodelle einen Ländervergleich erleichtern. Es sind dies das traditionelle oder modifizierte Versorgermodell, das egalitäre Erwerbsmodell, das universelle Betreuermodell sowie die Rollenumkehr. Ausgehend von diesem theoretischen Gerüst wird die Vereinbarkeitspraxis anhand von empirischen Studien zu den Erwerbsbeteiligungen und Erwerbsmustern von Eltern in den drei Ländern nachgezeichnet. Daran anknüpfend gelten Elternkarenz und Kinderbetreuungsplätze als wesentlichster politischer Einflussfaktor (Vereinbarkeitspolitik). Analysiert wird zudem, inwieweit diese Fakten mit den sozialen Werten und Normen der Frauenerwerbstätigkeit und Kinderbetreuung übereinstimmen (Vereinbarkeitskultur). Als Ergebnis zeigen sich Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten in und zwischen den Ländern, so dass ein Land nicht länger einem Vereinbarkeits- oder Wohlfahrtsstaatstypus zugeordnet werden kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Balancing home and work has become an increasingly important theme in western European countries as more women have entered the labour market. The main focus here is on the differences between Austria, the Netherlands, and Sweden. A critical comparison of welfare states shows that the different approaches in these countries can essentially be narrowed down to five models: the traditional or modified carer model, the egalitarian employment model, the universal carer model, as well as one with reversed roles. As opposed to previous comparisons, it is argued here that no one country can clearly be classified as one of these five types. On the contrary, depending on the research perspective, one will see an extremely complex pattern emerge of how job and family are combined, what kind of political regulations exist, and whether these are in agreement with social values and norms. That is why we need to analyse three different dimensions: firstly, employment participation and employment patterns of parents give insight into the practical compatibility. Secondly, maternity/ paternity leave and childcare facilities are examined as an important factor of political compatibility. And finally, it will be shown how and to what extent these facts conform to social values and norms (cultural compatibility).' (author's abstract)|
Schlagwörter:Netherlands; Elternurlaub; politische Kultur; Austria; Sweden; Schweden; welfare state; Österreich; Familie; Tagesbetreuung; parental leave; Beruf; political culture; Kind; family; child; occupation; Wohlfahrtsstaat; day care (for children); Niederlande
Work flexibility in eight European countries: a cross-national comparison
Titelübersetzung:Arbeitsflexiblität in acht europäischen Ländern: ein internationaler Vergleich
Autor/in:
Wallace, Claire
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 60), 2003. 23 S
Inhalt: 'Flexibilität wird oftmals mit Deregulierung oder so genannten atypischen Arbeitsverhältnissen, Teilzeitarbeit, Zeitverträgen oder Freiberuflichkeit verbunden. Auf der Basis einer vergleichenden Studie zum Thema Flexibilität in acht Ländern (England, die Niederlande, Schweden, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien; N=10.123, repräsentative Befragung von 18-65-Jährigen im Jahr 2001) und einer Analyse der politischen Rahmenbedingungen entwickelten wir eine neue Sicht von Flexibilität. Diese konzentriert sich auf die tatsächlichen Arbeitsverhältnisse der Befragten im Kontext des Arbeitsmarktes und auf den flexiblen Umgang mit Arbeitszeit, Ort der Arbeit und Arbeitsbedingungen (Vertrag). Es wird argumentiert, dass es ausgehend von dieser Definition ein breites Spektrum von Flexibilität in den europäischen Arbeitsmärkten gibt, fernab von 'atypischen' Arbeitsverhältnissen. Dies wird im Kontext verschiedener Regulationsregime unterschiedlicher europäischer Länder untersucht. Darüber hinaus wird als 'gute' Flexibilität eine solche bezeichnet, die in erster Linie höher gebildeten Personen erlaubt, ihre Arbeitszeit selbst zu gestalten. Von 'schlechter' Flexibilität dagegen sind zumeist Personen betroffen mit niedriger Ausbildung, geringem Einkommen und auch junge Arbeitnehmer in ländlichen Gebieten. Es lassen sich auch unterschiedliche Formen von Flexibilität von Männern und Frauen feststellen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Flexibility is often attributed to the extent of de-regulation or so-called 'a-typical' work such as part time employment, fixed term contracts and self-employment. Based upon a study of that compared flexibility in 8 countries (UK, the Netherlands, Sweden, Czech Republic, Hungary, Slovenia, Romania and Bulgaria) using a representative sample survey of those between 18 and 65 carried out in 2001 (N=10123) and a study of policy frameworks, we develop new ways of looking at flexibility which are focused upon the actual work practices of people in the labour market and how they undertake flexibility of time (working hours), place (where the work takes place) and conditions (contract). We argued that based upon these definitions there is in fact a great deal of flexibility in European labour markets, that goes beyond only 'atypical' employment. We explore this in the context of the different regimes of regulation found in different European countries. Furthermore, we identify good flexibility associated with highly educated people being able to regulate their own working time and bad flexibility associated with people with low education, low income, often young workers and those found in rural areas. Some types of flexibility were more typical for men and some for women.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Netherlands; post-socialist country; Arbeit; Sweden; Bulgaria; Tschechische Republik; Romania; Europa; Arbeitsbedingungen; Lebenssituation; Rumänien; labor; Arbeitsverhältnis; postsozialistisches Land; Slowenien; Bulgarien; Arbeitszeit; Europe; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Czech Republic; Schweden; Arbeitnehmer; Slovenia; life situation; employee; Großbritannien; working conditions; employment relationship; working hours; Ungarn; Great Britain; Flexibilität; Hungary; flexibility; Niederlande
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Wirtschaftssoziologie, Arbeitswelt
Doing information technology: a gender perspective on the New Economy
Titelübersetzung:Informationstechnologie in der sozialen Praxis: eine geschlechtsspezifische Perspektive auf die New Economy
Autor/in:
Saloma, Czarina
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 339), 2001. 26 S
Inhalt: Das vorliegende Papier untersucht die Auswirkungen und das Funktionieren der Informationstechnologie in Entwicklungsländern am Beispiel der Philippinen. Es wird gezeigt, dass ein Nebeneinander von abhängiger Montagetätigkeit und aktiver kreativer Arbeit, die immer weitere Bereiche einnimmt, existiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dieser aktiven technologischen Arbeit und der damit verbundenen internationalen und hier besonders geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Zunächst erfolgt ein Überblick über das System der internationalen Arbeitsteilung, dass seit Anfang der 70er Jahre durch die Herausbildung einer neuen weiblichen Arbeiterklasse gekennzeichnet ist (Feminisierung der Arbeit). Danach wird der Informationstechnologiesektor der Philippinen detailliert analysiert. Die Fragen, wer was warum macht, stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Autorin zeigt, dass der Sektor der Informationstechnologie auf den Philippinen durch sich ausweitende und stark diversifizierte Aktivitäten und Akteure gekennzeichnet ist. Es wird deutlich, dass es eine soziale Verteilung des Wissens innerhalb des Produktionsprozesses gibt. Daran anschließend wird die geschlechtsspezifische Ausprägung der Arbeitsteilung in diesem Sektor analysiert. Dabei wird festgestellt, dass bestimmte Berufskategorien überwiegend von Männern ausgeübt werden. Männer sind eher in dem Bereich Hardwareentwicklung und Webdesign tätig, während ein zahlenmäßiges Gleichgewicht bei der Softwareentwicklung und dem technischen Support besteht. In keinem Bereich sind Frauen zahlenmäßig in der Mehrheit. Im Anschluss daran wird diskutiert, warum das so ist und warum es in den Bereichen, in denen Frauen tätig sind, nicht zu einer Feminisierung der Arbeit kam. (ICD)
Schlagwörter:Philippinen; Philippines; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; gender-specific factors; Informationstechnologie; information technology; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Diversifikation; diversification; Produktionsbedingungen; manufacturing conditions; New Economy; new economy; Südostasien; Southeast Asia; Entwicklungsland; developing country; Asien; Asia
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Technikfolgenabschätzung, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in Polen
Autor/in:
Grajek, Michal
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Markt und politische Ökonomie, 01-13), 2001. 17 S
Inhalt: "Die Entwicklung geschlechterspezifischer Einkommensunterschiede während des Übergangs von der zentralistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft wird erst seit kurzem in der Forschung thematisiert. Die wenigen Arbeiten, die Einkommensdifferenzen zwischen den beiden Wirtschaftsystemen - vor und nach der Reform - untersuchen, weisen auf einen abnehmenden Abstand in allen mittel- und osteuropäischen Ländern hin. Der vorliegende Beitrag ergänzt die Forschung nicht nur um eine detaillierte Analyse des Anpassungsverlaufs der Einkommenslücke, sondern identifiziert auch die Ursachen dieser Entwicklung. Die Untersuchung, die anhand von haushaltsbezogenen Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern in Polen erfolgt, berücksichtigt die letzten Jahre der zentralen Planwirtschaft und die Übergangszeit (1987-1996). Die Juhn-Murphy-Pierce-Zerlegung (JMP-Zerlegung), die im Gegensatz zur Oaxaca-Methode explizit Änderungen in der allgemeinen Einkommensverteilung berücksichtigt, wurde auf die umfangreichen Haushaltsdaten angewendet. Die Ergebnisse zeigen, daß es 1989, dem Jahr der Beendigung der kommunistischen Führung, zu einer wesentlich stärkeren Verbesserung der relativen Einkommensposition der Frauen kam, als im folgenden Jahr, in welchem die Wirtschaftsreformen tatsächlich verabschiedet wurden. Insgesamt profitierten Frauen erheblich vom Strukturwandel der ersten Jahre nach der politischen Wende. Dieser Aufholprozeß verlangsamte sich später, wahrscheinlich durch einen statistischen Diskriminierungseffekt." (Autorenreferat)
Inhalt: "The gender pay gap under central planning and its changes in the course of transition have only lately attracted the attention of researchers. Only few papers focused on comparison between two economic regimes, pre and post reform, having reported narrowing gap for all East European countries. This paper adds more detailed study of timing of the gap changes to existing evidence. This in turn allows to identify which mechanisms of transition were responsible for these changes. It investigates the earnings gap between females and males in Poland over the years 1987-1996, i.e. in the last years of central planning and during the period of transition to market economy. The JMP decomposition, which accounts for changes in overall wage dispersion over time beyond Oaxaca's standard decomposition, is applied on large set of HBS data and reveals some interesting results. The year of giving away the power by the communists (1989) turned out to be far more important in terms of improving relative position of women than the actual year of launching the reform package (1990) and all the following years of transition. Females had gained substantially due to the structural shift in the very first years of the new economic system and the improvements have slowed down or even reversed in the next years, probably due to the 'statistical' discrimination." (author's abstract)
Schlagwörter:post-socialist country; income; Polen; Verteilung; Einkommensunterschied; Mann; woman; difference in income; Poland; Einkommen; distribution; gender-specific factors; man; postsozialistisches Land
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Volkswirtschaftslehre