Inhalt: Das nationale Wissenschaftssystem steht mit seiner Situation zur Beteiligung von Frauen in Wissenschaft und Forschung seit Jahren im Fokus des wissenschaftlichen, politischen und öffentlichen Diskurses. Die vier empirischen Studien der kumulativen Dissertation untersuchen spezifische Herausforderungen für Frauen in wissenschaftlichen Karriereverläufen. Erstmalig wird ein Zugang über empirische Daten an vier unterschiedlichen Karrierestationen in einer Arbeit vereint. Als Grundlage der Forschungsarbeit dienen neben der Einnahme einer kultursoziologischen Perspektive, eine quantitative Erhebung der Situation studentisch Beschäftigter, eine konzeptionelle Erarbeitung und Evaluation eines szenariobasierten Tools zur Nachwuchsförderung, leitfadengestützte Interviews mit Postdocs sowie eine quantitative Lebenslaufanalyse etablierter Wissenschaftlerinnen. Im Ergebnis zeigen alle vier Teilstudien, dass für (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen im deutschen Wissenschaftssystem nach wie vor individuelle, soziokulturelle und strukturelle Hemmnisfaktoren an unterschiedlichen Qualifikationsstufen bestehen. Erstmalig konnte gezeigt werden, dass Nachwuchswissenschaftlerinnen bereits in der frühen Karrierephase, auf Ebene der studentischen Beschäftigung, vor große Herausforderungen gestellt werden. Im Kontext aktueller wissenschaftspolitischer Diskussionen und Bourdieus Sozialtheorie erarbeitet die Dissertation Ansatzpunkte für Veränderungen im nationalen Wissenschaftssystem auf individueller, soziokultureller und struktureller Ebene. Die Initiierung eines Kulturwandels, der das Aufbrechen von sozialen Praktiken und informellen Strukturen im Wissenschaftssystem ermöglicht sowie die Etablierung von weiblichen Role Models sind hierbei zentrale Elemente auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. (HoF/Text übernommen).
Schlagwörter:Dissertation; Karriere; Karriereverlauf; Wissenschaftlerin
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Hochschulschrift