Institutionalisierung der Frauen/Geschlechterforschung: Geschichte und Formen
Titelübersetzung:Institutionalization of women's studies/gender studies: history and forms
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 887-895
Inhalt: Bei der Frauen- und Geschlechterforschung handelt es sich um eine inhaltliche Erneuerung der Wissenschaften, die mit der personellen wissenschaftlichen Integration von Frauen zusammenhängt. Mit ihrer Institutionalisierung geht eine Anpassung an die etablierten Strukturen einher, welche ambivalent zu bewerten ist, da die Frauen- und Geschlechterforschung aus einer Kritikposition entstanden ist und etablierte Denk-Grenzen zu sprengen beabsichtigte. Wie viel kritische Differenz sie bewahren kann und wie sich das Hochschulsystem durch die Inklusion einer Geschlechterperspektive verändert, sind Fragen, die sich mit ihrer Institutionalisierung im Wissenschaftssystem verbinden. Während die einen von einer marginalisierten Integration sprechen, betrachten andere sie dagegen als Erfolgsgeschichte. Die Phasen der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung lassen sich in Aufbruch, Ausbreitung und Professionalisierung einteilen, die ab Mitte der 1990er Jahre von einer Normalisierung, internen Differenzierung, Akademisierung und prekären Institutionalisierung begleitet sind. Im vorliegenden Beitrag werden die Professionalisierung der Akteurinnengruppen, die kontroversen Auseinandersetzungen zur Institutionalisierung sowie perspektivische Fragen nach Integration oder selbständiger Disziplin skizziert. (ICI2)
Titelübersetzung:University research and gender studies in discourse
Autor/in:
Zimmermann, Karin; Metz-Göckel, Sigrid; Kamphans, Marion
Quelle: Perspektiven der Hochschulforschung. Karin Zimmermann (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 11-33
Inhalt: In dem einleitenden Beitrag zum dem Sammelband "Perspektiven der Hochschulforschung" werden Möglichkeiten der Kooperation der beiden bislang getrennten Forschungsfelder der Hochschul- und der Geschlechterforschung diskutiert. Der Frauen- und Geschlechterforschung geht es darum, die Geschlechterdimension auch im Kontext von Hochschule bewusst zu machen, indem Geschlecht mit anderen differenz- und hierarchiekonstituierenden Faktoren zusammengedacht und aufgezeigt wird, wie Geschlecht in die Strukturen und Verhältnisse von Hochschule und Wissenschaft eingelagert ist. Hochschulforschung betrachtet ihren Forschungsgegenstand "geschlechtsneutral" und fragt nach mikro- und makrostrukturellen Steuerungsmöglichkeiten oder nach Wirkungen von Maßnahmen auf das Verhalten von Hochschulmitgliedern. Der Beitrag fragt nach möglichen Anschlussstellen im Diskurs der Hochschul- und Geschlechterforschung im Sinne einer institutionalisierten Selbstreflexion. (GB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Exzellente Bildung von Frauen : die Internationale Frauenuniversität als Forum einer Weltelite gebildeter Frauen
Titelübersetzung:Excellent education of women : the International Women's University as a forum of a world elite of educated women
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 109-125
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung widmet sich der Förderung von Eliten auf dem Feld der Hochschulpolitik und Wissenschaft. So werden im ersten Schritt zunächst drei maßgebliche Positionen der Frauen- und Geschlechterforschung zur Elitediskussion und -forschung dargestellt: (1) eine grundsätzliche kritische, (2) eine pragmatisch-kritische sowie (3) eine alternativ-konstruktive. Gestützt auf Ergebnisse eines Forschungsprojektes zur Konstruktion von wissenschaftspolitischen Steuerungseliten wird der pragmatisch-kritischen Position eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im zweiten Teil wird die Internationale Frauenuniversität (ifu) als Hochschulreformprojekt mit Exzellenzanspruch beispielhaft für eine alternativ konstruktive Position vorgestellt. Im dritten Schritt wird abschließend der Exzellenz-Begriff der ifu als ein reflexives Eliteverständnis diskutiert. (ICG2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft
Titelübersetzung:Actors in the world of science
Autor/in:
Engler, Steffani; Metz-Göckel, Sigrid; Zimmermann, Karin
Quelle: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung. Bettina Fritzsche (Hrsg.), Eva Schäfer (Hrsg.), Claudia Nagode (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2002, S. 193-219
Inhalt: Die drei Arbeiten aus der Hochschul- und Wissenschaftsforschung, die in diesem Beitrag vorgestellt werden, beobachten die Prozesse der Konstruktion bezogen auf die Aneignung einer "Spielfähigkeit" bei Nachwuchswissenschaftlerinnen,die Herstellung der "Passfähigkeit" in Personalauswahlverfahren bei den Universitätsprofessuren und die soziale Konstruktion der "wissenschaftlichen Persönlichkeit" auf dem Weg zur Professur. Mit dem Rekurs auf die Soziologie Bourdieus werden in diesen Arbeiten nicht einfach soziale Unterschiede und Ungleichheiten etc. thematisiert, sondern Herrschaftsbeziehungen, d.h. solche, die von denjenigen, die sie anerkennen, mitkonstruiert und reproduziert werden. Damit richten sich die Forschungsinteressen in Bourdieus Soziologie auf die soziale Praxis als klassifizierende Praxis - das heißt auf die Einteilungs- und Bewertungsschemata, die in einem sozialen Feld von Akteurinnen und Akteuren verwendet werden, um ihre Sichtweisen hervorzubringen. Durch ihre Bezugnahme auf die Soziologie Bourdieus entwickeln die drei im Graduiertenkolleg entstandenen Arbeiten ein subversives sozialwissenschaftliches Forschungspotenzial, das den Blick feministischer Wissenschaftlerinnen bzw. in der Frauen- und Geschlechterforschung auf die universitäre Welt und die Art der Forschung verändert. Dieser Diskussionspunkt wird als Blickwechsel im Femalestream der Hochschulforschung abschließend aufgegriffen und im Kontext des bisher nur angedeuteten Wandels, der sich seit mehreren Jahren in der bundesrepublikanischen Frauen- und Geschlechterforschung hin zu einem konstruktivistischen Wissenschaftsverständnis vollzieht, diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Women's and gender studies in Germany - strategies for internationalization
Titelübersetzung:Frauen und Geschlechterforschung in Deutschland - Strategien der Internationalisierung
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Societies in transition - challenges to women's and gender studies. Heike Fleßner, Lydia Potts. Opladen: Leske u. Budrich (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2002, S. 51-59
Inhalt: Recherchen im Internet zeigen, dass ca. 30 Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland die Frauen- und Geschlechterforschung in der einen oder anderen Form institutionalisiert haben. Der vorliegende Beitrag untersucht diese "Welle der Institutionalisierung" hinsichtlich einiger Änderungen in der Forschungsprogrammatik und den begriffspolitischen Entscheidungen. Kennzeichnend ist hier zunächst, dass sich die "alte" Frauenforschung zur Geschlechterforschung erweitert hat und weiterhin ein terminologischer Wandel von der "Frauenpolitik" zum "gender mainstreaming" stattgefunden hat. Neben diesen begriffspolitischen Verschiebungen untersucht die Autorin den Trend zur Internationalisierung und Globalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung, der mit einer Entwicklung zur transdisziplinären Forschung einhergeht. Inzwischen gibt es Projekte, die die Forschungsaktivitäten von Frauen aus 130 Ländern koordinieren. (ICA)
Reflexive Hochschulreform : parallele und integrierte Diskurse zwischen Frauen- und Geschlechterforschung und "Mainstream"
Titelübersetzung:Reflexive university reform : parallel and integrated discourses between research on women and gender and "mainstream"
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 233-244
Inhalt: Der Beitrag enthält resümierende Überlegungen zur Thematik des vorliegenden Sammelbandes, welche sich um eine dialogische Verbindung von Frauen- und Geschlechterforschung sowie von Frauenförderpolitik im Hochschulwesen dreht. Die Autorin weist darauf hin, dass auch Hochschulreformen auf Reflexions- und Diskussionsprozessen beruhen, die sich zwischen den verschiedenen Akteursgruppen vollziehen, und eine Voraussetzung für die Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an den Hochschulen und die Akzeptanz innerhalb der Scientific Community darstellen. Sie skizziert die Rahmenbedingungen zur weiteren Unterstützung des Dialogs zwischen Mainstream und Geschlechterforschung und geht kurz auf die Bedeutung der Internationalen Frauenuniversität als Experimentierraum und Zukunftsmodell ein. Im Rahmen einer abschließenden Gesamtbewertung weist sie darauf hin, dass Diskurse über die Implementation von geschlechtergerechten Reformen und ein institutionalisierter Dialog in Studiengängen und Forschungszentren notwendig sind, um eine Aufhebung der Akteursgebundenheit und eine Änderung der hierarchischen Geschlechterkultur zu erreichen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungseliten und Elitebildung von Frauen : Positionen, Probleme, Perspektiven im Kontext der Internationalen Frauenuniversität
Titelübersetzung:Education elites and elite formation of women: attitudes, problems, perspectives in the context of the International Women's University
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 128-154
Inhalt: Ausgehend von den Auseinandersetzungen um die "Internationale Frauenuniversität" (ifu) während der Expo 2000 in Hannover entwickelt die Autorin einige Ansatzpunkte für die Untersuchung von Bildungseliten und die Elitebildung von Frauen. Sie nimmt eine Positionsbestimmung in der Hochschulpolitik vor, die sich in einem demokratie- und geschlechterpolitischen Spannungsfeld bewegt, und diskutiert ein Konzept von sozialverträglicher "Exzellenz" als Kriterium für Bildungseliten. Während Geschlechtergerechtigkeit und Gender Mainstreaming als inklusive Konzepte für die bestehenden Institutionen im Hochschulbereich gelten, stellt die ifu eine Alternative dazu dar, indem sie neue Rahmenbedingungen schafft und verdeckte Ausleseprozesse in gezielte Förderungsprozesse verwandelt. Die Grundidee der ifu besteht darin, die Leistungsfähigkeit und Exzellenz in den Bildungseliten von Frauen weltweit miteinander zu verbinden und die Definitionsmacht darüber zu gewinnen, was Exzellenz ist. Die Autorin erörtert die Ansprüche der ifu für eine wissenschaftliche Weltelite der Frauen, den Zusammenhang von Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und Elitenbildung sowie die Produktion von Bildungseliten im internationalen Vergleich. (ICI2)
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Erfolgreich institutionalisiert, in der Resonanz bagatellisiert? : zur Professionalisierung und Bedrohung feministischer Perspektiven in Forschung und Lehre
Titelübersetzung:Successfully institutionalized, trivialized in the response? : professionalization and threat of feminist perspectives in research and theory
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: 100 Jahre Frauenstudium: zur Situation der Frauen an Österreichs Hochschulen. Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 1997, S. 365-379
Inhalt: "Als Abschluß dieses Readers wurde der Beitrag 'Erfolgreich institutionalisiert, in der Resonanz bagatellisiert? Zur Professionalisierung und Bedrohung feministischer Perspektiven in Forschung und Lehre' von Sigrid Metz-Göckel gewählt, den sie ursprünglich als Referat anläßlich der Tagung 'Entzauberung des Geschlechts. Frauen in der Soziologie - eine Situierung' der Sektion Frauenforschung der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Wien gehalten hat. Sie befaßt sich mit der Institutionalisierung der Frauenforschung in Deutschland, die dort im Gegensatz zu Österreich gelungen zu sein scheint, verfügt Deutschland doch mittlerweile über 104 Professuren für Frauenforschung. Trotzdem resümiert sie, daß die Institutionalisierung der Frauenforschung nicht unbedingt eine Integration in die akademische Kultur bedeutet, sondern daß diese dadurch leicht in die 'Verinselung' gedrängt wird." (Autorenreferat)
Unbeschadet des Geschlechts ... : das Potentiale-Konzept und Debatten der Frauenforschung
Titelübersetzung:Regardless of gender ... : the potential concept and debates concerning research on women
Autor/in:
Roloff, Christine; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 263-286
Inhalt: Die Autorinnen setzen sich in dem vorliegenden Beitrag zum "Potentiale-Konzept" mit dem Problem auseinander, daß die traditionelle binäre Geschlechterklassifikation kaum (noch) geeignet ist, die vielfältigen Arbeitsvermögen und Lebensweisen von Männern und Frauen zu erfassen. Sie schlagen mit dem Konzept vor, gerade die Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen von Frauen (und Männern) ernstzunehmen, die in der gängigen Geschlechterkonstruktion nicht berücksichtigt werden. Als Potentiale-Konzept bezeichnen sie folgenden Denk- und Forschungsansatz: "(1) Die Erklärung der asymmetrischen Geschlechterverteilung auf Arbeitsbereiche und Positionen in unserer Gesellschaft, (2) die Transzendierung der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterstereotypisierung und (3) die Herstellung einer gleichen Beteiligung von Frauen an den gesellschaftlichen, insbesondere naturwissenschaftlich-technischen, Entwicklungen inklusive der reellen Chancen und dem Willen, diese mitzubestimmen." (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Frauenforschung; Konstruktivismus; Identität; Klassifikation; Mann; Lebensweise; Alternative
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Potential-Konzept und Debatten der Frauenforschung
Autor/in:
Roloff, Christine; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Campus Verlag GmbH, 1995, S. 263-286