Auch Männer haben ein Vereinbarkeitsproblem: Ansätze zur Unterstützung familienorientierter Männer auf betrieblicher Ebene ; Pilotstudie
Titelübersetzung:Men also have a compatibility problem: approaches towards support for family-oriented men at company level ; pilot study
Autor/in:
Döge, Peter; Behnke, Cornelia; Kassner, Karsten; Reuyss, Stefan
Quelle: Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V.; Berlin (IAIZ-Schriftenreihe, 3), 2005. 47 S
Inhalt: Das Konzept des Gender Mainstreaming zielt auf eine Reorganisation des Geschlechterverhältnisses insgesamt. Damit werden auch Männer zu Zielgruppen geschlechterpolitischer Maßnahmen und zu Akteuren von Geschlechterpolitik. Vor dem Hintergrund von Erfahrungen aus skandinavische Staaten mit diesem geschlechterpolitischen Ansatz konzipierte das Berliner 'Institut für Anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V. (IAIZ)' gemeinsam mit dem Vorstandsbereich Gender-Politik der Gewerkschaft ver.di das Projekt 'Auch Männer haben ein Vereinbarkeitsproblem'. Dessen zentraler Ausgangspunkt liegt in der Annahme, dass nach wie vor auf betrieblicher Ebene zentrale Blockaden und Hindernisse für eine stärkere Familienorientierung von Männern in der Bundesrepublik Deutschland liegen, dass Männer in den Betrieben zudem keine adäquaten Ansprechpartner finden und nicht in ihrem Wunsch nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt werden. Die Bedarfsanalyse von familienorientierten Männern aus verschiedenen Branchen kommt zu dem Ergebnis, dass ein Mentalitäts- und Kulturwandel in den Betrieben notwendig ist, und dass dabei der Einfluss der direkten Vorgesetzten eine zentrale Rolle spielt. (IAB)
Schlagwörter:Arbeitszeit; personnel policy; role distribution; Gender Mainstreaming; Elternurlaub; part-time work; father; Rollenverteilung; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; organizational culture; work-family balance; parental leave; Mann; Geschlechtsrolle; Unternehmenskultur; Teilzeitarbeit; working hours; gender mainstreaming; man; Vater; Personalpolitik
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Personalwesen
Inhalt: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Bundesrepublik Deutschland noch immer weitgehend ein Frauenthema. Nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung werden Mütter häufig darauf reduziert, die Alleinverantwortung für Kinder und Familie zu tragen. Auch in der Alltagspraxis sind es nahezu ausschließlich Frauen, die sich dieser Herausforderung stellen und zwischen beiden Welten hin und her pendeln. Vor diesem Hintergrund liefert der Abschlussbericht die Ergebnisse einer Studie, in der 25 junge Paare mit Kindern aus ganz Hessen untersucht werden, die sich Erwerbs- und Familienarbeit teilen. Beide PartnerInnen sind erwerbstätig und arbeiten parallel in Teilzeit, haben sich den Erziehungsurlaub geteilt oder arbeiten beide Vollzeit. Dabei geht es um die Frage, warum diese Paare eine solche Aufteilung gewählt und wie sie diese praktisch umgesetzt haben. Weiterhin ist von Interesse, wie sie ihren gemeinsamen Alltag koordinieren und welche Unterstützungen sie dafür von Seiten der Familienpolitik benötigen und wünschen. Nach einer Kurzbeschreibung des bisherigen Forschungsstandes zum Themenbereich werden zunächst die Resultate der qualitativen Einzelinterviews der Paare zu ihrer Arbeitssituation und ihrem Familienalltag präsentiert. Im Anschluss folgen die Paarinterviews, in denen verschiedene familienpolitische Fördermodelle vorgestellt und diskutiert werden, zwischen denen sich die Paare entscheiden sollten. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Koordination des Familienalltags zu einer höchst anspruchsvollen Aufgabe geworden ist - besonders dann, wenn sich die Paare jenseits einer traditionellen Arbeitsteilung bewegen. Den untersuchten Paaren ist es weitgehend gelungen, ihre jeweiligen Lebensvorstellungen umzusetzen; dies ist allerdings mit viel Engagement und Eigeninitiative verbunden. Die Befunde weisen deutlich darauf hin, dass jungen Familien eine rein finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Vereinbarkeitsproblematik kaum weiterhelfen würde. Eltern, die auch erwerbstätig sein möchten, benötigen als Rahmen für ihre Alltagsgestaltung ein verlässliches ganztägiges Betreuungsangebot für ihre Kinder. Festzustellen ist zudem, dass die Väter ein sehr großes Interesse daran haben, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. (ICG2)
Wollen Frauen den neuen Mann? : traditionelle Geschlechterbilder als Blockaden von Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Do women want the new man? : traditional images of gender as obstacles in gender policy
Autor/in:
Döge, Peter; Volz, Rainer
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.; Sankt Augustin: Konrad-Adenauer-Stiftung (Zukunftsforum Politik, Nr. 47/2002), 2002. 72 S.
Inhalt: "Neuere wissenschaftliche Untersuchungen stimmen darin überein, dass einseitige Leitbilder heute nicht mehr zutreffen. Angestrebt werden Leitbilder, die sich an Beruf und Familie orientieren. Grundlage dafür ist die Partnerschaft. Wenn sich Lebensplanung oder Verhaltenseinstellungen eines Partners ändern, muss der andere Teil mitziehen, sonst kann es sich nicht zum Ganzen fügen. Obwohl dies seit einiger Zeit bekannt ist und immer mehr Männer bereit sind, sich von traditionellen Rollenbildern zu befreien, geht es nicht wirklich voran. Was sind die Ursachen? Mit der vorliegenden Publikation analysieren die Autoren mögliche Gründe. Offenbar stehen der Gleichberechtigung nicht nur strukturelle, gesetzliche oder gar ideologische Hindernisse entgegen. Es gibt auch andere 'weiche' Faktoren, zum Beispiel das Verharren von Frauen in alten Rollenklischees, die das Zusammenleben maßgeblich beeinflussen." (Textauszug)