Three worlds of marriage effects? Gendered marriage earning differences in the United States, Germany, and Sweden
Titelübersetzung:Gibt es drei verschiedene Welten der Ehe-Effekte? Geschlechterspezifische Einkommensunterschiede von Verheirateten in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Schweden
Autor/in:
Geist, Claudia
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 3, S 253-276
Inhalt: "Verheiratet zu sein wird mit vielen Vorteilen in Verbindung gebracht, aber wir wissen nicht genug über den tatsächlichen Effekt des Eheeintritts auf individuelles Einkommen, insbesondere für Frauen. In diesem Beitrag werden die unmittelbaren und kurzfristigen Effekte untersucht, die eine Verehelichung auf die Einkommen von Männern und Frauen in den USA, in Deutschland und in Schweden hat. Die Untersuchung des Einkommenseffekts der Ehe in drei unterschiedlichen sozial-politischen Settings ermöglicht Einsichten in die Kontextabhängigkeit des Zusammenhangs zwischen Heirat und Einkommen. Mit Fixed-Effects-Modellen wird aufgezeigt, dass der Übergang zur Ehe weder in den Vereinigten Staaten noch in Schweden mit dem Einkommen von Frauen zusammenhängt, während deutsche Frauen dadurch Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Kontrolliert man jedoch die Selektionseffekte bei der Aufnahme einer Beschäftigung, so kommt man zu dem Ergebnis, dass erwerbstätige Frauen in Deutschland mit niedriger Beschäftigungsneigung bei Ehe-Eintritt umgehend Einkommenszuwächse erfahren, dass aber Frauen, die stärker in den Arbeitsmarkt eingebunden sind, dann kurzfristig negativ sanktioniert werden. Für die Männer in den drei Ländern kommt es jedoch beim Übergang in die Ehe zu keinen Einkommenseffekten, wenn deren Beschäftigungswahrscheinlichkeit berücksichtigt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being married is associated with many advantages. However, we do not know enough about the actual impact of entering marriage on individuals’ earnings, especially for women. In this paper, I examine the immediate and the short-term impact of marriage on men’s and women’s earnings in the United States, Germany, and Sweden. Studying the impact of marriage on earnings in three distinct socio-political settings provides insights into the context dependency of the link between marriage and earnings. Fixed effects models show that marriage transitions are not associated with women's earnings in the United States and Sweden. For German women, I find an earnings penalty for marriage. Once I adjust for selection into employment, I find that employed German women with low employment propensities may experience instantaneous earnings boosts when they enter marriage, but that among women who are more firmly attached to the labor market, there is a short-term marriage penalty. For men in all three countries, I find no effect of marital transitions once employment likelihood is taken into account." (author's abstract)
Schlagwörter:Ehe; marriage; Ehepartner; spouse; woman; Mann; man; Einkommensunterschied; difference in income; gender-specific factors; Einkommenseffekt; income effect; Heirat; wedding; Federal Republic of Germany; Schweden; Sweden; USA; United States of America
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Job-related circular mobility and the quality of intimate relationships
Titelübersetzung:Berufsbezogene zirkuläre Mobilität und Partnerschaftszufriedenheit
Autor/in:
Feldhaus, Michael; Schlegel, Monika
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 2, S 291-314
Inhalt: "Obwohl sich bereits einige Studien mit der Frage nach dem Einfluss verschiedener beruflicher Mobilitätsanforderungen auf die Partnerschaftsqualität beschäftigt haben, bleiben die bisherigen Ergebnisse widersprüchlich. Im Rahmen des Artikels wird der Versuch unternommen, dass Ausmaß direkter und indirekter Effekte von berufsbezogener Mobilität auf die Partnerschaftsqualität zu analysieren. Räumliche Mobilität könnte Auswirkungen auf zentrale Dimensionen der Partnerschaftsdynamik haben, die sich indirekt auf die Partnerschaftszufriedenheit auswirken könnten. Die diesbezüglich in die Analyse einbezogenen Mediatorvariablen sind Verbundenheit, Autonomie, Konflikte und die wahrgenommene Fairness im Hinblick auf die Arbeitsteilung. Die Daten unterstützen die Stresshypothese, die annimmt, dass berufsbezogene Mobilität einen negativen Effekt auf die Partnerschaftsqualität hat - jedoch lediglich für Frauen und Mütter. Bei den Männern ergeben sich demgegenüber sogar positive Effekte. In Bezug auf die indirekten Effekte zeigen die Ergebnisse, dass räumliche Mobilität weder einen signifikant negativen Einfluss auf die Verbundenheit innerhalb der Partnerschaft hat, noch dass sich die partnerschaftlichen Konflikte erhöhen. Es scheinen sich sogar gegenteilige Effekte zu zeigen: Insbesondere bei den Frauen wirken sich hohe Mobilitätsanforderungen positiv auf das Autonomieempfinden in der Partnerschaft aus. Weiterhin wird die Verbundenheit positiv durch Mobilitätsanforderungen beeinflusst und es werden weniger Konflikte wahrgenommen, was wiederum positive Auswirkungen auf die Partnerschaftsqualität hat." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper addresses the influence of different types of spatial mobility on relationship quality. Although some studies have been carried out on this question, the existing empirical results remain contradictory. The paper tries to overcome some of these limitations by analyzing to what extent mobility demands show direct as well as indirect effects. Spatial mobility could have impacts on crucial aspects of relationship dynamics, which are theoretically and empirically identified as significant for relationship satisfaction. The mediating variables used therefore include relatedness, autonomy, conflict and the perceived fairness with regard to the division of labor. The data support the stress hypothesis which assumes that job-related mobility has a negative effect on the relationship quality, but only for women and mothers. There are actually positive effects for men. In terms of indirect effects, the results show that spatial mobility does neither reduce relatedness in relationships nor increase conflict behavior significantly. In fact, the opposite effect seems to come to play: There is empirical evidence, especially for women, that more demanding mobility increases the feeling of autonomy within a relationship. It also increases relatedness and reduces perceived conflicts, this in turn having a positive effect on relationship quality." (author's abstract)
Arbeitsteilungsmuster bei der Ernährungsversorgung von Familien: Persistenz oder Wandel?
Titelübersetzung:Patterns of labour division in the food work of families: persistence or change?
Autor/in:
Häußler, Angela; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 9-27
Inhalt: "Wie Zeitbudgeterhebungen und andere empirische Erhebungen für Deutschland zeigen, haben sich die Arbeitsteilungsmuster im Haushalt trotz gestiegener Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Die Ursachen liegen in der gesellschaftlichen Ordnung der Geschlechter, die nach wie vor durch strukturelle Rahmenbedingungen gestützt wird. Auf der individuellen Ebene bildet sich der Dualismus in geschlechtstypischen Identitätskonzepten ab, hier haben Arbeitsteilungsmuster eine konstitutive Funktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "According to time-use studies and other empirical studies conducted in Germany, patterns of domestic labor division have remained almost unchanged in spite of greater labor-market and educational participation by women. This is due to social gender relations, which are still supported by societal settings. At the individual level the dualism is expressed in gender-typical concepts of identity. From this perspective, patterns of domestic labor division have a constitutive function." (author's abstract)
Schlagwörter:nutrition; Versorgung; housekeeping; Öffentlichkeit; private household; Arbeitsteilung; Hauswirtschaft; gender role; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; the public; privacy; Geschlechtsrolle; supply; man; Privatsphäre; time budget; division of labor; Doing Gender; Familie; identity; woman; Identität; Mann; Ernährung; family; doing gender; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
"Der Mann, der immer kann?": kritische Anmerkungen zum Begriff der sexualisierten Gewalt aus politisch-psychologischer Perspektive
Titelübersetzung:"The omnipotent Man?": critical remarks on the concept of sexualised violence from a political/ psychological perspective
Autor/in:
Roock, Marco
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 116-128
Inhalt: "In den Diskursen um sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen findet sich die weitverbreitete Annahme, dass diese nichts mit Sexualität zu tun habe. Im Gegensatz zum Begriff der sexuellen Gewalt bevorzugen die AutorInnen den der 'sexualisierten Gewalt'. Dieser soll zum Ausdruck bringen, dass Sexualität nur insofern eine Rolle spiele, als sie als 'Mittel' zur Gewaltausübung instrumentell eingesetzt werde. Einziges Ziel sexueller Gewalt sei die Demonstration und Ausübung von Macht durch die sexuelle Erniedrigung des Opfers. Die 'Verflüchtigung des Sexuellen' (Parin) aus dieser Diskussion hat schwerwiegende Folgen für die Täterpsychologie. Die Reduzierung der Motive der Täter auf reine Machtausübung unter instrumenteller Zuhilfenahme von Sexualität stellt ein entscheidendes Problem dar, weil durch diese Argumentation letztlich narzisstisch-phallozentrische Männerphantasien - wenn auch ungewollt - gestützt werden. Darüber hinaus führt die strikte Trennung von Sexualität und Gewalt zu einer harmonischen Verklärung von Sexualität, was eine gesellschaftskritische und -politische Auseinandersetzung mit Sexualität verhindert und die spezifische Grausamkeit sexueller Gewalttaten verdeckt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the discourses of sexual violence by men against women one widespread assumption is that this has nothing to do with sexuality. Contrary to the concept of sexual violence, the authors prefer that of 'sexualized violence'. This is intended to express the fact that sexuality only plays a role insofar as it is exploited as a 'means' of exerting violence. The only purpose of sexual violence is to demonstrate and exercise power by sexually humiliating the victim. The 'volatilization of sexuality' (Parin) from this discussion has serious consequences for the psychology of the offender. Reducing the offenders' motives to the mere exercise of power under the exploitative use of sexuality is a crucial problem, because ultimately, this argument supports - albeit unintentionally - narcissistic-phallocentric male fantasies. The strict separation of sexuality and violence leads to a harmonious glorification of sexuality, which prevents the social criticism and political analysis of sexuality and obscures the specific cruelty of sexual violence." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; Geschlechterforschung; gender studies; Mann; man; Sexualdelikt; sexual offense; Sexualität; sexuality; Gewalt; violence; Herrschaft; domination; politische Psychologie; political psychology; Kritische Theorie; critical theory; Subjekt; subject; Macht; power; sexueller Missbrauch; sexual abuse; Kritik; criticism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, soziale Probleme, angewandte Psychologie
Jenseits des one-size-fits-all-Ansatzes: die psychosoziale Arbeit mit häuslichen Gewalttätern
Titelübersetzung:Batterer intervention: beyond the one-size-fits-all approach
Autor/in:
Hafner, Gerhard
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 108-123
Inhalt: "Seit den 1970er Jahren existieren in den USA Täterprogramme gegen häusliche Gewalt an Frauen. Die Batterer Intervention hat sich als Teil eines engen Kooperationsverbundes (Community Coordinated Response) bewährt. Der Artikel stellt Ansätze aus den USA vor, die mehr Vielfalt hinsichtlich der Methodik, z.B. der Gefährdungsanalyse, und des besonderen Hilfebedarfs für spezielle Tätergruppen postulieren. Die Diskurse in den USA über die Weiterentwicklung der Täterarbeit werden dargestellt, da sie bisher von den deutschsprachigen Fachleuten kaum rezipiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Batterer intervention was introduced in the United States in the 1970s as part of the fight against domestic violence. It has proved its worth in the context of the Community Coordinated Response approach. This article presents approaches from the United States that posit more diverse methods, for instance threat assessment or special services for specific perpetrators. Discussions in the United States about the evolution of batterer intervention are presented here since they have so far gone largely unnoticed in German-speaking countries." (author's abstract)
Schlagwörter:USA; United States of America; häusliche Gewalt; domestic violence; Gewalt; violence; woman; Sozialarbeit; social work; Täter; offender; Prävention; prevention; Männlichkeit; masculinity; Intervention; intervention; Modell; model; Opfer; victim; Analyse; analysis; psychosoziale Intervention; psychosocial intervention; Federal Republic of Germany; soziale Faktoren; social factors; Ausbildung; training; Problemlösen; problem solving; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; Mann; man; Gefährdung; endangerment; Gender; gender; Nordamerika; North America
Auf der Suche nach Balance: Frauen und Männer zwischen Beruf, Familie und Engagement
Autor/in:
Alscher, Mareike
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 31-33
Inhalt: "Verschiedene Lebensbereiche in Balance zu bringen ist eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe. Wenn es um das Gleichgewicht von Beruf, Familie und freiwilligem Engagement geht, sind Frauen stärker herausgefordert als Männer. Bestimmte Lebensphasen begünstigen die freiwilligen Aktivitäten von Frauen. Viele sind in der Familienphase, wenn sie sich etwa in Schulen und Kindergärten engagieren. Es ist naheliegend, dass teilzeitbeschäftigte Mütter hier aktiver sind als Mütter, die Vollzeit arbeiten. Mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement haben Männer. Trotz Vollzeitjobs und Familie gelingt es ihnen, sich in höherem Maße als Frauen zu engagieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "It is an important sociopolitical task to bring various spheres of life into balance. It is a much bigger challenge for women than for men to juggle working life, family and voluntary engagement. There are certain stages in life when it is easier for women to get involved in voluntary activities – many are parenting when they become involved in kindergartens and schools, for example. Obviously, mothers with part-time jobs are more involved than mothers who work full-time. Men, meanwhile, have more time on their hands for voluntary work. Even if they are working full-time and have families, they are able to commit more time for voluntary activities than women." (author's abstract)
Wenn Männer Väter werden: über die Auswirkungen der Vaterschaft auf Freizeit, Lebenszufriedenheit und familiäre Beziehungen
Titelübersetzung:When men become fathers: the effects of fatherhood on leisure activities, life satisfaction, and family relations
Autor/in:
Pollmann-Schult, Matthias
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 22 (2010) 3, S 350-369
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag analysiert die Auswirkungen der Vaterschaft auf verschiedene Aspekte des Alltagshandelns. Die empirischen Analysen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen positive Effekte der Vaterschaft hinsichtlich der Lebenszufriedenheit, des bürgerschaftlichen Engagements, der religiösen Partizipation sowie der Beziehung zur Herkunftsfamilie. Diese Befunde ergänzen und erweitern frühere Erkenntnisse, die vor allem auf nachteilige Auswirkungen der Elternschaft - wie die Zunahme psychischer Belastungen, den Rückgang der Beziehungsqualität und Partnerschaftszufriedenheit sowie Einschränkungen im Freizeitverhalten - aufmerksam machen. Eine Differenzierung zwischen biologischen und sozialen Vätern zeigt, dass sich beide Vätertypen in ihrer sozialen und religiösen Partizipation sowie der Beziehung zu den eigenen Eltern voneinander unterscheiden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This study uses data from the German Socio-Economic Panel (SOEP) to analyze the effect of fatherhood on different aspects of the everyday life of men. The results indicate that fatherhood positively affects men's life satisfaction, civic engagement, religious participation, and the closeness of the relationship between men and their families of origin. These findings extend past research, which primarily called attention to the negative effects of fatherhood, such as increased psychological strain, reduced marital satisfaction and limitations in leisure activities. Distinguishing between biological fathers and stepfathers shows that the effect of fatherhood differs between both types of fathers with respect to their civic and religious engagements as well as to their relation to their parents." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Mann; man; Vaterschaft; fatherhood; Familienforschung; family research; SOEP; SOEP; Alltag; everyday life; bürgerschaftliches Engagement; citizens' involvement; Zufriedenheit; satisfaction; Freizeitverhalten; leisure time behavior; Stiefeltern; step-parents; Familie; family; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Kind; child; Elternhaus; parental home; soziale Beziehungen; social relations; Familiengründung; family formation; vergleichende Forschung; comparative research
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Gewalt im Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Sexual harassment at the workplace: gender-based violence
Autor/in:
Gamsjäger, Manuela
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 2, S 105-121
Inhalt: "Sexuelle Belästigung ist nach wie vor zentraler Bestandteil der Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen von Frauen und Männern im Arbeitsleben. Der Beitrag diskutiert sexuelle Belästigung im Kontext sexueller Gewalt und ist im Schnittpunkt von Arbeits-, Organisations- und Geschlechterforschung angesiedelt. Ausgehend von der theoretischen Diskussion über das hierarchische Geschlechterverhältnis als Basis für sexuelle Belästigung werden, anknüpfend an empirische Ergebnisse, mögliche Motive für Täterinnen und Täter diskutiert. Zudem werden Strukturen und Funktionen von sexueller Belästigung innerhalb des Systems der hierarchischen Zweigeschlechtlichkeit herausgearbeitet, das in das soziale Feld der Organisation bzw. Arbeitswelt übertragen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Sexual harassment is part and parcel of discrimination and violent experiences of women and men at the workplace. Therefore the article discusses sexual harassment in the context of sexual violence and is placed at the intersection of gender, work, and organization. Based on a theoretical discussion about the hierarchical gender system the article focuses on different motives of male and female harassers by elaborating structures and functions of sexual harassment which produce and reproduce this hierarchical system, which is carried into the field of organization and working environment, respectively." (author's abstract)
Schlagwörter:sexuelle Belästigung; sexual harassment; Arbeitswelt; world of work; Gewalt; violence; Funktion; function; Struktur; structure; Geschlechterverhältnis; gender relations; Täter; offender; Mann; man; woman; Motiv; motive; Hierarchie; hierarchy; Forschungsstand; research status
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Narrative Acts: Telling Tales of Life and Love with the Wrong Gender
Titelübersetzung:Erzählhandlungen: Geschichten vom Leben und Lieben (in) der falschen Geschlechtsrolle
Autor/in:
Valentine, James
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 9 (2008) 2, 34 S
Inhalt: Dieser Beitrag illustriert die Möglichkeiten performativer Sozialwissenschaft am Beispiel des weltweit ersten Projektes öffentlicher multimedialer Erzählungen einer nationalen LGBT-Community (LGBT = Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender). Zumeist werden Stimmen aus dieser Community nicht gehört, verborgen oder unterdrückt, Bilder und Darstellungen bleiben oft stereotyp und diskriminierend – eben Konstruktionen "von außen". Viele, die dieser Gemeinschaft zugehören, haben soziale Exklusion und Marginalisierung erfahren, ihre Geschichten wurden ignoriert oder verzerrt. Ihr Leben und ihr Lieben wurde vielfach als "falsch" charakterisiert, "falsch" in medizinischer und moralischer Hinsicht. OurStory Scotland wurde initiiert, um die Geschichte(n) und die Erfahrungen von Menschen aus der LGBT-Community in deren eigenen Worten und mit deren eigener Stimme zu erforschen, festzuhalten und zu präsentieren. Hierzu werden Action Research und performative Socialwissenschaft verbunden. Der Ansatz ist partizipativ und emanzipatorisch; er legt das Wissen einer Community frei und entwickelt es zugleich in unterschiedlichen Weisen erzählerischer Performances. Hierzu wurden (Erzähl-) Methoden inspiziert, die für Mitglieder marginalisierter Gruppen und für deren Coming-out bedeutsam sein könnten. Die Erzählhandlungen, die dann für die Präsentation der eigenen Stimme(n) hinzugezogen wurden, kommen aus unterschiedlichsten Traditionen und gehören verschiedenen Gattungen zu. Hierzu gehören beispielsweise Einzeiler ebenso wie Niederschriften längerer Episoden, Oral-History-Interviews, Gruppenerzählungen, Geschichten, die mit und durch Bilder erzählt werden, Formen visuell-textlichen Coming-outs, "Supporting Stars"-Modelle als Alternative zu konventionellen Familienstammbäumen, Dramatisierungen und Ceilidh Dancing. Die Geschichten, die so entstanden sind, wenden sich gegen fixierte und stereotype Identität(en) und enthüllen die Zentralität des Erzählens für das eigene Leben. Sie illustrieren zugleich die Nützlichkeit eines performative action social research sowohl für eine Gemeinschaft, die über sich selbst forscht als auch für die Präsentation und Verbreitung dieser Forschung und ihrer Ergebnisse.
Inhalt: This presentation provides an illustration of performative social science through the world's first project to focus on multi-media storytelling with a nationwide LGBT community for public representation and museum archiving. Where voices are unheard, hidden or suppressed, the images and representations of a community may be stereotyped and discriminatory, constructed about the community by those on the outside. LGBT (lesbian, gay, bisexual and transgender) people have experienced social exclusion and marginalisation, and their stories have been neglected or distorted. Their lives and loves have been characterised as wrong: mistaken in medical or moral terms. OurStory Scotland was established to research, record and celebrate the history and experiences of the LGBT community through their own words. Our approach combines action research and performative social science: it is participatory and emancipatory, developing the knowledge of a community through various modes of storytelling performance. This presentation reviews storytelling methods and themes, that have relevance for marginalised communities where disclosure may be problematic. The narrative acts that make up our stories range from one-liners, through written episodes, to oral history recordings, stories shared in group storytelling and narrative exchange, tales told with and through images, "text out" visual displays, "supporting stars" mapping support as an alternative to the conventional family tree, dramatisation and ceilidh performance. The stories challenge fixed and stereotyped identities, and reveal the centrality of storytelling to leading our lives. They also illustrate the rewards of performative action social research, both for a community researching itself and for dissemination more widely.
Sexing the Family: Aushandlungsprozesse über geschlechtliche und sexuelle Identitäten in der Familie und ihre (rechtlichen) Konsequenzen
Titelübersetzung:Sexing the family: negotiating gender and sexual identities in families and their legal consequences
Autor/in:
Miko, Katharina
Quelle: SWS-Rundschau, 48 (2008) 3, S 285-306
Inhalt: 'Der Artikel beleuchtet den Einfluss veränderter Sexualitätsvorstellungen auf das System Familie. Die zentrale Fragestellung bezieht sich auf die Veränderung der impliziten Eckpfeiler der Familiendefinition. Diese sind konkret die heterosexuelle Orientierung, die Monogamie auf Lebenszeit, die sexuelle Beziehung zwischen den Eltern, der gemeinsame Haushalt sowie die biologische Verwandtschaft mit den Kindern. Neuere familiensoziologische Strömungen aus dem angloamerikanischen Raum zeigen, dass empirische Studien vermehrt folgenden Schluss nahe legen: Die gängige Familiendefinition erfasst die soziale Praxis, d.h. das konkrete Alltagsleben der Familien, nur unzureichend. Der Artikel zeigt, dass Veränderungen in der Bewertung von Sexualität zum einen den familiären Alltag beeinflussen und dass diese Veränderungen zum anderen auch wieder rechtliche Implikationen haben.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article explores the influence of changed concepts of sexuality on the family system. The key question focuses on alterations of implicit foundations of the family definition. More specifically, these are: heterosexual orientation, lifelong monogamy, the sexual relationship between the parents, and the joint household community and biological kinship with the children. Recent family-sociological trends in the Anglo-American countries show that empirical studies increasingly indicate the following conclusion: the conventional family definition addresses the social practice, i.e. the concrete everyday life of families, only insufficiently. The article reveals that changes in the evaluation of sexuality impact the daily routine of families and, in addition, imply also legal consequences.' (author's abstract)|