Die Lebenssituationen von Personen in der zweiten Lebenshälfte mit und ohne Migrationshintergrund
Autor/in:
Klaus, Daniela; Baykara-Krumme, Helen
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 359-379
Inhalt: Die 40- bis 85-Jährigen mit Migrationshintergrund sind eine sehr heterogene Gruppe, die sich in unterschiedlichem Ausmaß von Personen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Personen mit Migrationshintergrund sind sozioökonomisch schlechter gestellt als Personen ohne Migrationshintergrund. Die vergleichsweise schlechte Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund zeigt sich vor allem bei den Arbeitsmigrantinnen und -migranten. Ko-Residenz mit erwachsenen Kindern ist unter Arbeitsmigrantinnen und -migranten und Zugewanderten aus Afrika, Asien, Lateinamerika, dem Mittleren und Nahen Osten sowie weiteren Nicht-EU-Ländern am weitesten verbreitet. Migrantinnen und Migranten üben seltener Ehrenamt aus als Personen ohne Migrationshintergrund und Angehörige der zweiten Generation.
Schlagwörter:Migrant; migrant; Migrationshintergrund; migration background; alter Mensch; elderly; Lebenssituation; life situation; Lebensbedingungen; living conditions; sozioökonomische Lage; socioeconomic position; Armut; poverty; Gesundheitszustand; health status; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; Wohnverhältnisse; housing conditions; soziale Ungleichheit; social inequality; Benachteiligung; deprivation; soziale Partizipation; social participation; bürgerschaftliches Engagement; citizens' involvement; Aufenthaltsdauer; duration of stay; gender-specific factors; Federal Republic of Germany
Die emotionale Identifikation von Migranten am Beispiel der Vornamensvergabe von türkischen Eltern
Titelübersetzung:Emotional identification by migrants, using choosing of forenames by Turkish parents as an example
Autor/in:
Becker, Birgit
Quelle: Soeffner, Hans-Georg; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen"; Wiesbaden, 2010. 14 S.
Schlagwörter:Ethnizität; acculturation; Assimilation; cultural difference; integration; Identitätsbildung; Name; Marginalität; Migrant; Turk; Federal Republic of Germany; Kind; assimilation; Integration; kulturelle Differenz; ethnicity; identity formation; migrant; Türke; kulturelle Identität; Identifikation; child; cultural identity; identification; Akkulturation; name; gender-specific factors; marginality
Die Chancen der Zweiten Generation in selbständigen Migrantenfamilien: Intergenerationelle Aspekte
Titelübersetzung:Opportunities of the second generation in self-employed migrant families: intergenerational aspects
Autor/in:
Apitzsch, Ursula
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 737-751
Inhalt: "In ihrem Plenumsbeitrag möchte die Autorin auf die spezifischen Allokationsmechanismen des sogenannten 'migrant business' eingehen und sich dabei auch mit den Paradoxien des 'mixed embeddedness' des Gründungsgeschehens im Rahmen der verschiedenen europäischen Sozialstaatsregime auseinandersetzen. Die in den Migranten-Unternehmungen vorherrschenden Arbeitsformen und die daraus resultierenden Lebensbedingungen werden in der Literatur und im öffentlichen Diskurs sehr unterschiedlich dargestellt. Während in den USA vom soziologischen Mainstream der Erfolg verschiedener ethnischer Gruppen bei der Etablierung von Nischenökonomien unterstrichen wird, heben feministische sowie vornehmlich europäische AutorInnen die intensiven und aufreibenden Arbeitsbedingungen sowie die Kinderarbeit im häufig informell organisierten Arbeitsprozess hervor. Geschlechts- und generationenspezifische Arbeitsteilung führen zu einem Ungleichgewicht im Hinblick auf den Arbeitseinsatz einerseits und den Vorteil, der aus den Familienbetrieben gezogen wird, andererseits. Das von ihr geleitete EU-Projekt 'Self-employment activities concerning women and minorities. Their success or failure in relation to social citizenship policies' in acht europäischen Ländern (1997-2001) hat hier genauere Ergebnisse geliefert (Apitzsch/Kontos 2003; Apitzsch 2004). Die unternehmerische Aktivität von Migranten/innen erwies sich als ein komplexer Zusammenhang biographischer Strategien zur Überwindung sozialer Ausschlussbarrieren, freilich oft bei gleichzeitiger Akzeptanz hoher sozialer Kosten. Das an diese Ergebnisse anschließende aktuelle Forschungsprojekt 'The Chances of the Second Generation in Families of Ethnic Entrepreneurs: Intergenerational and Gender Aspects of Quality of Life Processes' (2003 - 2006) verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in Familienunternehmungen von Migranten zu untersuchen. Insbesondere wird die Lebensqualität der Gründergeneration mit den sozialen Chancen der zweiten Generation konfrontiert und dabei gleichzeitig die geschlechtsspezifische Dimension dieses Verhältnisses fokussiert. Es wird dabei ein biographieanalytisches Konzept von Lebensqualität entwickelt, welches den Aspekt der Wahlmöglichkeit bei der Gestaltung des eigenen Lebens sowie die Idee der intergenerationalen Nachhaltigkeit umgreift." (Autorenreferat)
Schlagwörter:life career; Unternehmer; Intergenerational relations; migrant; Lebensqualität; Selbständiger; ausländischer Arbeitgeber; entrepreneur; Migrant; Federal Republic of Germany; self-employed person; second generation; Generationenverhältnis; Lebenslauf; foreign employer; zweite Generation; quality of life
Grenzziehungen zwischen Frauen in der Einwanderungsgesellschaft BRD
Titelübersetzung:Drawing boundaries between women in the immigration society of the FRG
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Opladen, 1997. S 127-131
Inhalt: "Mit der Neuthematisierung der Geschlechterdifferenz aus der Perspektive ihrer sozialen Konstruktion in der gegenwärtigen feministischen Theoriebildung wird die Geschlechterkategorie von ihren bisherigen Grenzen tendenziell befreit. Jedoch beruht die im Rahmen dieses Diskussionszusammenhanges entstandene neue 'Politik der Benennung' von Differenzen innerhalb der Geschlechterkategorie - wie Kultur, Ethnizität, 'Rasse' - auf einer einfachen Übertragung aus einem gänzlich anderen wissenschaftlichen und sozialpolitischen Raum (USA). In der Regel wird über die Tatsache hinweggesehen, daß die BRD schon längst eine Einwanderungsgesellschaft war und ist und daß die damit verbundenen Strukturierungsprozesse die Lebensbedingungen aller Gesellschaftsmitglieder (unterschiedlich nach Geschlecht sowie ökonomischem und politischem Status) beeinflussen. Aus der Perspektive der Konkretisierung von Differenzkategorien im hiesigen sozialen und institutionellen Kontext wird der Forschungsblick auf die Differenzierung und die Interdependenz der Lebensformen und Lebensentwürfe von Frauen entlang der Kategorie Geschlecht sowie ihrem sozialpolitischen Mehrheits- und Minoritätenstatus gelenkt. Unter diesem Gesichtspunkt ist zu fragen, wie Differenzerfahrungen von Frauen und Grenzziehungsprozesse zwischen Frauen aus unterschiedlich positionierten (hier: 'ethnisch' markierten) sozialen Gruppen in der bundesdeutschen Gesellschaft erfasst werden können. Es geht um das Aufzeigen der Herstellungsprozesse von Differenzen und Hierarchien innerhalb der Kategorie Geschlecht und um die Problematisierung dieser Sichtweise für eine erweiterte Analyse der sozialstrukturellen Ungleichheit. Nun: Welche Relevanz kann eine hierzulande bisher kaum systematisch erarbeitete mehrdimensionale Analyse von ineinandergreifenden sozialpolitischen Ungleichheiten für einen kritischen Umgang mit wissenschaftlichen Differenzkategorien und mit gesellschaftlichen Marginalisierungskriterien haben?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; way of life; Migration; Lebensplanung; Migrant; Federal Republic of Germany; ethnic origin; group; gender; ethnische Gruppe; Lebensweise; Gruppe; migrant; immigration country; ethnic group; Differenzierung; Einwanderungsland; ethnische Herkunft; woman; life planning; Geschlechterverhältnis; migration; differentiation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
"Da muß man sich durch einen langen, dunklen Tunnel tasten...": zur beruflichen Eingliederung von Aussiedlerinnen und Aussiedlern in Deutschland
Autor/in:
Quack, Sigrid
Quelle: Wanderungsraum Europa: Menschen und Grenzen in Bewegung. Berlin, 1994, S 250-269
Inhalt: Die empirische Studie der Verfasserin steht unter der Leitthese, daß Aussiedler und Aussiedlerinnen einen Typus von Migranten repräsentieren, der die bundesdeutsche Einwanderungs- und Arbeitspolitik heute und in Zukunft vor besondere Herausforderungen stellt. Drei Leitfragen werden untersucht: (1) Welche Voraussetzungen bringen weibliche und männliche Aussiedler aus ihren Herkunftsländern bezüglich ihrer Bildung, beruflichen Qualifikation und sozialen Netzwerke mit und inwieweit begünstigen respektive hemmen diese die berufliche Eingliederung? (2) Welchen Einfluß haben deutsche Institutionen und Politiken auf die Eingliederung der Aussiedler? (3) Welches sind die sozialen Implikationen geschlechtsspezifischer Ein- oder Ausschließungsprozesse? Die Autorin arbeitet heraus, daß die spezifischen Ressourcen der Aussiedler nach der Ankunft in Deutschland in unterschiedlichem Maße durch die geschlechtsspezifische Segregation des deutschen Arbeitsmarktes und durch Eingliederungs- und Arbeitsmarktpolitiken entwertet werden. Dies hat zur Folge, daß Aussiedlerinnen in wesentlich geringerem Maße Zugang zu beschäftigungsrelevanten Informationen und Beziehungen haben. (ICC)
Schlagwörter:Zuwanderung; immigration; Ost-West-Wanderung; east-west migration; Spätaussiedler; late migrant; berufliche Integration; occupational integration; Beschäftigungssituation; employment situation; gender-specific factors; Qualifikationsniveau; level of qualification; soziales Netzwerk; social network; Integrationspolitik; integration policy; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Benachteiligung; deprivation; Segregation; segregation; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung