Von der Frauenförderung zum Gleichstellungsmanagement? : Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen
Autor/in:
Vollmer, Lina
Quelle: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 19 (2013) H. 2, S. 34-37
Inhalt: "Vor dem Hintergrund der Implementierung neuer Steuerungsmechanismen steht seit einigen Jahren die Professionalisierung des Hochschulmanagements im Fokus der Hochschulforschung. Obwohl die Gleichstellungsarbeit zunehmend als Teil des Hochschulmanagements gesehen wird, wurden Gleichstellungsakteurinnen in den Studien nicht berücksichtigt. Dabei hat sich gerade in diesem Bereich sehr viel getan." (Autorenreferat)
Bisher wenig Wechsel im Genderregime an deutschen juristischen Fakultäten : Kommentar zum Artikel von Margaret Thornton: 'The Changing Gender Regime in the Neoliberal Legal Academy'
Titelübersetzung:So far little change in the gender regime at German law faculties : Comment to Margaret Thornton's article: 'The Changing Gender Regime in the Neo-liberal Legal Academy'
Autor/in:
Schultz, Ulrike
Quelle: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 33 (2013) H. 2, S. 253-264
Inhalt: "Anders als in Australien ist in Deutschland die Anzahl von Juraprofessorinnen nach wie vor gering und wächst nur langsam. Auch der Neoliberalismus hat sich im Hochschulwesen noch nicht so durchgesetzt wie in Australien, obwohl im Zuge der Globalisierung des Bildungsmarkts eine schrittweise Annäherung der Systeme stattfindet: Die Umwandlung der Studiengänge und Abschlüsse auf Bachelor und Master ist die augenfälligste Änderung, aber auch das klassische deutsche bürokratische Modell von Hochschuladministration wird zunehmend durch betriebswirtschaftliche Strukturen ersetzt. Die juristischen Fakultäten haben sich dieser Modernisierung bisher weitgehend verweigert. Die erste juristische Prüfung hat zwar inzwischen einen universitären Schwerpunkt, maßgeblich für die Bewertung der Absolventen ist aber der staatliche Pflichtteil. Für die Berufung auf einen Lehrstuhl wird nach wie vor die Habilitation vorausgesetzt. Der von Stellenunsicherheit geprägte lange und dornige Weg dorthin ist unattraktiv für Frauen, für die es bisher wenig Rollenmodelle gibt. Außerdem finden sich immer noch Benachteiligungen und wirken Ausgrenzungsmechanismen. Die Frage ist, ob im Zuge der Gleichstellungspolitik das klassische Modell der Rekrutierung aufgeweicht werden muss." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women's participation in the German legal academy started Tate, but unlike in Australia it is still low and only growing slowly. Also the neoliberal change is less marked than in Australia although in the course of a globalized higher education market, the systems converse gradually: The introduction of Bachelors and Masters is the tangible effect, the traditional bureaucratic model of universe administration in Germany is increasingly replaced by modern management structures. The German law faculties have so far resisted to change, and kept their old structures intact. They basically stick to the state examination and require the habilitation for a chair. This long and thorny qualification procedure is unattractive for women who find few role models and still face disadvantages and mechanisms of exclusion. The question is whether gender politics will finally erode the classical model of recruitment." (author's abstract)
Wozu noch promovieren? : die Promotionen sind das Letzte, was den Universitäten noch blieb... aber wozu noch promovieren?
Titelübersetzung:Why still do a doctoral degree? : doctoral degrees are the last thing that remained with universities... but why still do a doctoral degree?
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 23 (2012) H. 4, S. 99-113
Inhalt: Das Hochschulklima in Deutschland hat sich nach Meinung der Autorin verschlechtert und es ist zu befürchten, dass sich eine "Verschulung" des Promovierens durchsetzt. Wenn Politik und Universitäten die Betreuungsverhältnisse für Studierende wie Promovierende verbessern wollen, müssten sie nach Schweizer oder österreichischem Vorbild die Lehraufträge sehr viel besser entgelten und den Privatdozenten eine Grundfinanzierung gewähren. Ältere Wissenschaftler könnten mittels Gast- und Seniorprofessuren zeitweilig an die Universitäten zurückgeholt werden. So bekämen die Universitäten mit den diversen Inhalten einer echten Themenvielfalt und mit wahren Forscherleidenschaften auch die intrinsische Motivation zurück, von Studium und Lehre zu leben. Momentan wird das leidenschaftliche Forschen aber immer häufiger der Karriereplanung geopfert. Neben der Förderung von Strukturen und Projekten wird bei der Qualifizierung junger Wissenschaftler zu wenig auf die Pflege und Entwicklung der Neugierde als Erkenntnisprinzip geachtet. An ihre Stelle tritt eine pragmatische oder strategische Ausrichtung an wissenschaftlichen Zielen, die als karriererelevant eingestuft werden. Die Autorin geht in ihrem Beitrag auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu einer stärkeren curricularen Ausrichtung der Promotionsphase ein und diskutiert die Vor- und Nachteile von Graduiertenkollegs nach amerikanischem Vorbild. Sie zeigt außerdem, dass Wissenschaftlerinnen trotz Frauenförderung von den Kürzungen im Hochschulbereich besonders betroffen sind. (ICI2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die neue Bildungskatastrophe : zur Lage der Universitäten und ihrer Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:The new education catastrophe : the situation of universities and their female scientists
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 57 (2012) H. 11, S. 111-120
Inhalt: Studiengebühren, Bologna-Reform, Exzellenzinitiative - kaum ein Politikfeld wurde in den letzten Jahren so intensiv bearbeitet wie die Hochschulbildung. Seit Mitte 2008 kann sich die Bundesrepublik sogar mit dem von der Bundeskanzlerin verliehenen Titel einer "Bildungsrepublik" schmücken. Wie es dagegen tatsächlich um die deutsche Hochschullandschaft bestellt ist, in der Unterfinanzierung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse den Alltag prägen, zeigt die Autorin in ihrer kritischen Analyse auf. Eine entscheidende Frage ist ihres Erachtens, ob die heutige Gender- und Gleichstellungspolitik - im Zusammenspiel mit der anhaltenden Kürzungspolitik - Frauen nicht erneut unsichtbar macht. Dazu trägt in paradoxer Weise auch die aktuelle Politik der Europäischen Union bei, die einerseits Frauen für den Arbeitsmarkt rekrutieren möchte, ohne aber andererseits auf deren Kinder verzichten zu wollen. So werden Frauen an den Universitäten zwar vorgeblich gefördert, aber nur um ihnen anschließend die Chancen de facto gleich wieder zu entziehen. Denn völlig ignoriert wird dabei, dass die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, vor allem durch stabile Berufsaussichten unterstützt wird. Diese aber fehlen an den Hochschulen in der Bundesrepublik nahezu völlig, im Gegensatz zu denen etwa in Schweden oder Frankreich, wo Wissenschaftlerinnen auch erheblich mehr Kinder bekommen. Der zentrale Fehler des Systems liegt nach Meinung der Autorin in der zu geringen Anzahl an Stellen im höher dotierten Mittelbau mit einer Aussicht auf Festanstellung - trotz der enormen und weiter wachsenden Nachfrage in Lehre und Forschung. (ICI2)
Lässt sich Diversity Management erlernen? : Denkanstöße zur Kompetenzentwicklung an Hochschulen
Titelübersetzung:Can diversity management be learnt? : impact and implications of promoting and fostering diversity management at university level
Autor/in:
Sarter, Eva Katharina; Gonschior, Marieke; Nieter, Katharina
Quelle: Diversitas : Zeitschrift für Managing Diversity und Diversity Studies, (2011) Nr. 1, S. 19-26
Inhalt: "In einer sich globalisierenden Welt, in der sich der Wettbewerb um die 'besten Köpfe' zunehmend verstärkt und die Arbeitnehmerinnenschaft zunehmend divers ist, stellt der Umgang mit Diversität eine Herausforderung an Organisationen und Unternehmen dar. Diversity Management bietet hier einen Ansatz, integrative Strukturen zu schaffen und die gleichberechtigte Inklusion aller zu fördern. Welche Kompetenzen sind dabei für das Gelingen von Diversity Management zentral und inwiefern werden diese in der Ausbildung von Fach- und Führungskräften trainiert und vermittelt? Von besonderer Bedeutung ist neben Kommunikationskompetenzen und der Fähigkeit zu kritischer (Selbst)Reflexion eine Sensibilisierung für Ungleichheit und Diskriminierung. Diese Aspekte bleiben in der universitären Lehre bislang allerdings noch größtenteils unberücksichtigt. Die spezifischen Strukturen (deutscher) Universitäten stellen jedoch eine besondere Herausforderung für Diversity Management dar." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to globalization and the competition for the 'best brains', diversity becomes increasingly important. Which competences are necessary in order to achieve a successful diversity management? Are these skills part of the curriculum offered at universities and which hindrances are standing against an inclusion? Communicative skills, as well as the ability to critically reflect an oneself are essential and central skills for diversity management. They are, however, not included in higher education and training. Furthermore, (German) universities' specific structures and organizational cultures pose an enormous challenge to managing diversity." (author's abstract)
Controlling von Gleichstellungspolitik als Organisationsentwicklung der Hochschule : die Gender Balanced Scorecard
Titelübersetzung:Controlling of gender equity policy as organizational development at universities : the gender balanced scorecard
Autor/in:
Macha, Hildegard; Struthmann, Sandra
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 126-135
Inhalt: "Der Systemdiskurs in der Genderforschung hat dazu geführt, dass neue Entwicklungen der Hochschulpolitik analysiert und dekonstruiert werden können. Gleichstellungspolitik wird entsprechend neu definiert als Strategie der Organisationsentwicklung an Hochschulen, der Mechanismen der Steuerung bzw. des Controllings inhärent sein müssen. Die 'Gender Balanced Scorecard' stellt ein solches Steuerungsinstrument mit Indikatoren zur Messung der Zielerreichung und Effektivität von Gleichstellungspolitik dar, das quantifizierbare Daten über Veränderungsprozesse im Rahmen von Organisationsentwicklung an Hochschulen erfasst. Ziel ist es dabei, gleichstellungspolitische Maßnahmen in ihrem Input, Output und Outcome zu messen, dabei aber die Ziele der Gleichstellung aufrechtzuerhalten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The systemic discourse in gender research has led to the analysis and deconstruction of new developments in higher education policy. Accordingly, gender equity policy is redefined as a strategy of organizational development at universities, which has to comprise mechanisms of controlling. The 'Gender Balanced Scorecard' constitutes such a controlling instrument with indicators for measuring the achievement of objectives and the effectiveness of gender equity policy, which collects quantifiable data on processes of change as part of organizational development at universities. The aim is to measure gender political measures in terms of their input, output and outcome, while still maintaining the objective of equality." (author's abstract)
Self-identified feminists among gender activists and scholars at Indonesian universities
Titelübersetzung:Feministische Selbstidentifikation unter den Aktivistinnen und den Wissenschaftlerinnen an den indonesischen Hochschulen
Autor/in:
Qibtiyah, Alimatul
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften : ASEAS, Vol. 3 (2010) Iss. 2, S. 151-174
Inhalt: "Die Selbstidentifikation als FeministIn ist unter FrauenrechtsaktivistInnen und WissenschafterInnen ein kontroverses Thema. In erster Linie liegt dies wohl an unterschiedlichen Interpretationen und positiven wie auch negativen Assoziationen die geläufigerweise mit dem Begriff 'FeministIn' verbunden sind. Die hier präsentierte Forschung untersucht wie sich AktivistInnen und WissenschafterInnen an indonesischen Universitäten innerhalb oder gegenüber dem Begriff Feminismus selbst verorten und analysiert die den jeweiligen Inhalt und die Bedeutung, welche der Begriffs 'FeministIn' für die befragten Personen einnimmt. Die Datenerhebung erfolgte an Pusat Studi Wanita (Zentren für Frauenforschung) bzw. Pusat Studi Gender (Zentren für Genderforschung) sechs verschiedener indonesischer Universitäten in Yogyakarta. Viele Befragte unterstreichen die Bedeutung westlicher FeministInnen für die Bewusstseinschaff ung für geschlechtsspezifische Probleme, für die Stärkung feministischer Identität sowie islamischen Glaubens. Diese Untersuchung behandelt jedoch auch gezielt die Frage, warum der Begriff 'FeministIn' widerum von anderen abgelehnt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being a self-identified feminist is controversial among women's rights activists and scholars. This relates to different interpretations of and positive and negative associations with the term 'feminist' in society. The research presented here discusses the different 'feminist' identities and other labels among activists and scholars at Indonesian universities and explores what 'feminist' means for them. Respondents come from Pusat Studi Wanita (Centres for Women's Studies) or Pusat Studi Gender (Centres for Gender Studies) at six universities in Yogyakarta, Indonesia. Many respondents acknowledge that Western feminists are able to raise awareness of gender issues, strengthen feminist identity, and build up faith in Islam. The paper, however, also addresses the question of why some reject the 'feminist' label." (author's abstract)
Ein Blick zurück nach vorn : die Fernwirkungen der modernen Geschlechterdifferenzierung ; Forschungspotenziale für die heutige Akademie
Titelübersetzung:A look back forwards : distant effects of modern gender differentiation; research potential for the modern academy
Autor/in:
Wobbe, Theresa; Hoffmann, Petra
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2009) H. 22, S. 36-38
Inhalt: In der Studie wird die These vertreten, dass für eine historisch und interdisziplinär vergleichende Wissenssoziologie der Geschlechterdifferenzierung sich verschiedene Anschlüsse bieten, die für die junge und die alte Akademie gleichermaßen instruktiv sein könnten. Eine historische Semantik der Geschlechterdifferenzierung der Wissenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts kann die Kosmologien und Naturalisierungen zutage fördern, die bis heute die Konzepte der Gleichstellung sowie die Selbstbeschreibung wissenschaftlicher Organisationen imprägnieren, aber auch in die kognitiven Welten der Disziplinen ausstrahlen. Gerade weil es hierbei nicht einfach um die Fortsetzung einer Tradition geht, sondern zugleich auch um die Aktivierung semantischer Reservoirs, ist eine Erforschung der begrifflichen Fundamente ebenso erhellend, wie flankierende empirische Studien dies versprechen. Mithilfe dichter Analysen ließe sich erschließen, wie und in welchen Kontexten sachfremde Adressierungen mit Blick auf das Geschlecht am Werke sind, während national vergleichende Untersuchungen etwas mehr Licht in die deutsche Wissenschaftslandschaft nach Bologna und nach der Exzellenz bringen könnten, um sich von anderen Wissenschafts- und Geschlechterkulturen irritieren zu lassen. So gesehen könnte die Akademie, zumal im Berlin-Brandenburgischen Gelände, ihre reflexive Ausrichtung für die notwendigen Impulse als Zukunftsprojekt stärken. (ICF2)
Schlagwörter:Geschlechterpolitik; Emanzipation; Frauenbild; Frauenförderung; Wissenschaftspolitik; lokale Faktoren; historische Entwicklung; Gleichstellung; Karriere; Familie-Beruf; Differenzierung; Akademie
Vertragsförmige Vereinbarungen zwischen Staat und Hochschulen als Instrument der Gleichstellung : das Beispiel Sachsen-Anhalt
Titelübersetzung:Contractual agreements between the state and universities as an equal opportunity instrument : the example of Saxony-Anhalt
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 17 (2008) H. 1, S. 132-149
Inhalt: Am Beispiel Sachsen-Anhalts wird auf empirischer Basis erörtert, wie die Umsetzung der in diesem Bundesland existierenden Zielvereinbarungen zwischen Staat und Hochschulen zu den Aufgaben Gleichstellung der Geschlechter und Gender Mainstreaming erfolgt. Ausgehend vom sachsen-anhaltinischen Beispiel wird der Frage nachgegangen, welche umsetzungsbezogenen Chancen vertragsförmige Vereinbarungen für die hochschulbezogene Gleichstellungsarbeit bieten und welche Grenzen dieses Instrument mit sich bringt. Es werden die Zielsetzungen, Fragestellungen und das methodische Vorgehen der den Ausführungen zugrunde liegenden empirischen Studie vorgestellt, die die Perspektiven der sachsen-anhaltinischen Hochschulen - in Gestalt ihrer Leitungen - zur Umsetzung von Gender Mainstreaming abbildet. In diesem Zusammenhang wird dargelegt, warum das Beispiel Sachsen-Anhalt für die gleichstellungsbezogene Bewertung des Steuerungsinstruments der vertragsförmigen Vereinbarungen besonders interessant ist. Anschließend werden Ergebnisse der Untersuchung zusammenfassend diskutiert. Als Systematik dienen hierfür die beiden untersuchten Zielvereinbarungsperioden der Jahre 2003 bis 2005 und der Jahre 2006 bis 2010. Im abschließenden Fazit werden die Chancen und Grenzen der Umsetzung des Steuerungsinstruments der vertragsförmigen Vereinbarungen im Hinblick auf die hochschulische Gleichstellungsarbeit vor dem Hintergrund des sachsen-anhaltischen Beispiels eingeschätzt. (ICF2)
Formalisierte Informalität? Wie das Leitbild Wissenschaftsgesellschaft Karrierebedingungen von Frauen an Universitäten verändert
Titelübersetzung:Formalized informality? How the model of knowledge society changes academic career conditions of women at universities
Autor/in:
Löffler, Marion
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 48 (2008) H. 4, S. 413-431
Inhalt: "Die Ziele eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraums sowie eines wissensbasierten Wirtschaftsraums führen zu einem Paradigmenwechsel der Wissenschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich am Leitbild der Wissensgesellschaft orientieren. Damit verändern sich auch in Österreich Karrierechancen von Frauen an Universitäten. Bisher galten informelle Arrangements im Wissenschaftsbetrieb als größte Hürde. Nun gewinnen jedoch Messbarkeit und Vergleichbarkeit und damit Formalisierung wissenschaftlicher Leistungen an Bedeutung. Diese Maßnahmen wissenschaftlicher Qualitätssicherung sollten Karrierebedingungen für Frauen an Universitäten verbessern, was der Artikel im Hinblick auf die Chancen von Frauen zur Erlangung einer Professur diskutiert. Gleichzeitig verändert sich die Universität als Arbeitgeberin und Arbeitsplatz. Doch Bedingungen der Leistungserbringung finden in formalen Beurteilungskriterien keine Berücksichtigung. Dies birgt die Gefahr, informelle Arrangements zu Leistungsstandards zu erheben. Um eine solche formalisierte Informalität zu verhindern und die für Frauen positiven Effekte der Formalisierung sicherzustellen, muss daher ein gender-relevantes (die Bedeutung von Geschlecht berücksichtigendes) Qualitätsmanagement insbesondere in Berufungsverfahren umgesetzt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The objectives of creating a European higher education and research area as well as a knowledge-based economy area cause a shift in the paradigms of science policy and labour market, which are now oriented in favour of a knowledge society. This induces (also in Austria) changes of career patterns of women at universities. Up until now, informal arrangements in the sciences were being regarded as the leading obstacle. But now, measurement and comparability and therefore the formalization of scientific performance gain in importance. These measurements of quality assurance in the sciences supposedly should improve career conditions of women at universities, which are being discussed in the article regarding the chances of women of becoming professors. At the same time, the university as an employer and as a workplace also is changing. But working conditions are not part of those formal criterions that are applied to assess scientific performance. So there is a risk that informal arrangements are translated into quality standards. In order to prevent such a formalized informality and to secure positive effects of formalization for women, a gender-relevant quality management, especially when appointing professors, must be implemented." (author's abstract)