Die Masse macht's : wissenschaftliche Karriere durch Quantität ; melken, stückeln, frei erfinden
Titelübersetzung:It's mass what counts : scientific career through quantity; milk, cut into pieces, freely invent
Autor/in:
Himmelrath, Armin
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 29 (2012) Nr. 4, S. 25-28
Inhalt: "Viel ist gut, mehr ist besser, noch mehr macht den exzellenten Professor und die exzellente Professorin aus: Dieses Mantra prägt seit Jahrzehnten den Wissenschaftsbetrieb. Wer viel publiziert, kommt schneller vorwärts. Das hat zwar mit guter oder gar exzellenter Forschung nur wenig zu tun, doch die Abkehr vom Dogma der Quantität fällt trotzdem schwer. Der Autor benennt Probleme und zeigt Lösungsansätze auf." (Autorenreferat)
Quelle: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 60 (2012) H. 1, S. 13-19
Inhalt: "Zielvereinbarungen zwischen Staat und Hochschulen sind längst zu einem wichtigen Steuerungsinstrument der Hochschulpolitik geworden. Aber diese Steuerung kann sehr unterschiedlich und sehr verschieden zweckmäßig ausgestaltet werden. In ihrem Beitrag 'Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschulen - Ein Ländervergleich' haben die Autoren die Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zur Einführung des neuen Steuerungsmodells zusammengefasst. Dabei waren sie ursprünglich von der Schnittstelle zwischen Sächsischem Wissenschaftsministerium und den Landeshochschulen ausgegangen. Die Autoren wollen den Lesern sowohl wesentliche Vergleichskriterien an die Hand geben als auch Stellschrauben für Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschule deutlich machen. Beides beabsichtigt das HSW mit dieser Veröffentlichung auch." (Autorenreferat)
Inhalt: "In their contribution 'Target agreements between state and higher educational institutions - a comparison between federal states', the authors summarized the results of a research project on the introduction of the new governance model. For this they initially took the intersection between the Saxon Ministry of Science and the federal institutions of higher education as a starting point. The authors want to make essential comparison criteria as well as determining factors for target agreements between state and higher educational institutions available to the readers. Both is also intended by HSW with this publication." (author's abstract)
Die nächste Universitätsreform ist schon da : über die drei Reformen der letzten Jahrzehnte, die Schäden, die sie angerichtet haben, und einige Gründe, warum der erreichte Zustand so nicht bestehen bleiben kann
Titelübersetzung:The next university reform is already here : the three reforms from the last decades, the damage which they caused, and some reasons why the attained state cannot continue
Autor/in:
Steinert, Heinz
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 310-324
Inhalt: "Der Beitrag diskutiert die universitäre Strukturreform, die Studienreform und die Reform der Forschungsfinanzierung der vergangenen Jahrzehnte. Was sich bisher an diesen drei Reformen und ihren Wechselwirkungen beobachten lässt, schließt sich zu der Tendenz zusammen, die Universität nach oben in einen Elite- und Exzellenz-Bereich und nach unten in einen College-Bereich aufzuspalten. Es ist zu fragen, wie sich die Beteiligten dazu verhalten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution discusses three university reforms that took place during the past decades: the structural reform, the academic reform and the reform of funding systems. The interplay of these reforms evokes the impression that the university splits into a realm of elite and excellence on the one hand and a college zone on the other. It has to be questioned how those affected can react to this development." (author's abstract)
Über Voraussetzungen und Konzeption der Exzellenzinitiative
Titelübersetzung:Prerequisites and design of the German Excellence Initiative
Autor/in:
Strohschneider, Peter
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31 (2009) H. 1, S. 8-24
Inhalt: "Unter Berücksichtigung der Funktionen von Universitäten im Wissenschaftssystem, der traditionellen Leitideen deutscher Universitätsdiskurse sowie von Basisprozessen der Wissenschaftsentwicklung skizziert der Artikel Zielspannungen gegenwärtiger Hochschulpolitik. Von ihnen her wird die Konzeption der Exzellenzinitiative erläutert und die von ihr verstärkte Differenzierungsdynamik des bundesrepublikanischen Universitätswesens funktional eingeordnet. Ein Blick auf Grundzüge der Mittelverteilung in den ersten beiden Förderrunden sowie auf charakteristische Projekte, die im Rahmen der dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative finanziert werden, beschließt den Artikel." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper addresses conflicting goals for universities evolving from current policies for the tertiary sector. It takes into account the role of universities within the research and higher education context, important traditional themes within German university discourses, and processes of development within education and research. Against this background the paper elucidates and puts into a functional perspective the conception of the German Excellence Initiative and the resulting change in dynamics of differentiation within the German university sector. Finally, the main features of fund allocation within the first two calls of the Excellence Initiative are presented as well as characteristic projects supported within the third funding line." (author's abstract)
Governanceregimes im Wandel : eine Analyse des außeruniversitären, staatlich finanzierten Forschungssektors in Deutschland
Titelübersetzung:Changing governance regimes : analysis of the state-funded, non-university research system in Germany
Autor/in:
Heinze, Thomas; Arnold, Natalie
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 60 (2008) H. 4, S. 686-722
Inhalt: "Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich die Organisations- und Entscheidungsstrukturen im außeruniversitären Forschungssektor verändert. Dieser Wandel der Governanceregimes der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft wird mit einer breiten Palette quantitativer und qualitativer Daten analysiert. Die Analyse zeigt, dass die Outputeffizienz der vier Einrichtungen bei Publikationen und Patentanmeldungen deutlich gestiegen ist. Im Gegensatz zum Hochschulsektor lässt sich aber bislang kein Rückzug der staatlichen Governance feststellen. Auch haben hierarchisches Forschungsmanagement, Ressourcenwettbewerb, Netzwerkkoordination und Reputationswettbewerb an Bedeutung gewonnen. Die Vervielfachung der Koordinationsmechanismen deutet auf einen Trend zur Übersteuerung der außeruniversitären Forschung hin." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since the early 1990s, substantial changes have been observed in the organizational and decision structures of the non-university research sector. Drawing on a broad spectrum of quantitative and qualitative evidence, we investigate these changes in the governance regimes of the Max-Planck Society, the Fraunhofer Society, the Helmholtz Association and the Leibniz Association. The analysis shows that the output efficiency of these four research organizations has increased markedly. Also, new governance mechanisms have become stronger, such as hierarchical management, resource competition, network coordination and international reputational competition. In contrast to developments in the university sector, however, we do not find evidence for a decrease in state influence. Rather, the governance regimes of research organizations have become more complex and tend to be over-steered." (author's abstract)
Drittmittel als Performanzindikator der wissenschaftlichen Forschung : zum Einfluss von Rahmenbedingungen auf Forschungsleistung
Titelübersetzung:Third party research funding and performance in research : on the effects of institutional conditions on research performance of teams
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59 (2007) H. 1, S. 125-149
Inhalt: "Ressourcen innerhalb und zwischen Universitäten und in der außeruniversitären Forschung werden angesichts der Finanzknappheit im Wissenschaftssystem zunehmend in Abhängigkeit von Forschungsleistungen verteilt. Hiermit bekommen Evaluationsverfahren und die Messung von Forschungsleistungen einen neuen Stellenwert. Drittmitteleinkommen als relativ einfach zu erhebender Performanzindikator spielt in allen neuen leistungsbasierten Verteilungsverfahren eine große Rolle. Ziel dieses Beitrags ist es, die Aussagekraft von Drittmitteln für die Bewertung von Forschungsleistungen zu untersuchen. Auf der Grundlage von quantitativen und qualitativen Daten zu Forschungsgruppen aus drei sehr unterschiedlichen Forschungsfeldern wird der Zusammenhang von Strukturindikatoren, Drittmitteleinkommen als weiterem Inputfaktor und dem Output der wissenschaftlichen Produktion betrachtet. Hierbei zeigt sich, dass der Einsatz von Drittmitteln als Performanzindikator nur unterhalb eines von disziplinspezifischen Produktionsbedingungen bestimmten Schwellenwertes sinnvoll ist. Ferner ergibt die weitergehende Analyse, dass Forschungsperformanz mehrdimensional ist, Publikationen also nicht der einzig sinnvolle Indikator für Performanz sein können. Schließlich zeigt sich, dass die Bedingungen wissenschaftlicher Produktion zwischen den Fachgebieten so unterschiedlich sind, dass Performanzvergleiche nur innerhalb homogener Forschungsfelder sinnvoll einsetzbar sind. Abschließend werden die forschungspolitischen Implikationen für Forschungsfinanzierung und Forschungsevaluation diskutiert sowie weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Resources within and between higher education and research institutions are increasingly allocated according to scientific performance. Evaluation exercises and the measurement of research performance take on a new role in this context. Third party research income is a performance indicator which is rather easy to measure and is used in most of the new performance-based evaluation procedures. This paper sets out to scrutinize the meaning and validity of third party research income. The authors studied research teams from three different research fields with a mixed quantitative/ qualitative approach. The focus is on the causal relations between institutional/ input indicators, third party research income as another input indicator, and a variety of output indicators of scientific production. An important result is that third party money has a positive effect on performance only below a certain and discipline-specific threshold. Further analysis shows that output performance is to a great extent field-specific. The context conditions for scientific production differ greatly, so that comparative performance assessments are only valid within homogeneous research fields. Another important result is that output performance is multidimensional and cannot be measured by bibliometric indicators only. These findings have implications for the rationality of the evaluation assessment exercises as well as for the funding decisions of science foundations, ministries of science and - increasingly, the heads of universities and departments. These topics are discussed in the last chapter as well as the implications for further research." (author's abstract)
"Gefühlte" Exzellenz : implizite Kriterien der Bewertung von Wissenschaft als Dilemma der Wissenschaftspolitik
Titelübersetzung:"Felt" excellence : implicit criteria of the evaluation of science as a dilemma in science policy
Autor/in:
Matthies, Hildegard; Simon, Dagmar; Knie, Andreas
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2007) H. 24, S. 331-343
Inhalt: Es mehren sich die staatlichen Anstrengungen, in die Autonomie wissenschaftlicher Arbeit einzugreifen und die Produkte von Wissenschaft und Forschung stärker zu kontrollieren. Dabei werden nicht mehr nur Universitäten und außeruniversitäre Einrichtungen mit Evaluationen konfrontiert, auch die Ressortforschungseinrichtungen des Bundes müssen sich neuerdings einer Qualitätsprüfung unterziehen. Parallel greifen zunehmend betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente in den wissenschaftlichen Alltag ein mit dem Ziel, ökonomische Effizienzkriterien und Benchmarking auch in den wissenschaftlichen Einrichtungen zu etablieren. Betriebswirtschaftlich inspirierte Verfahren wie die Kosten- und Leistungsrechnung gehören mittlerweile zum Standardrepertoire von Universitäten und Forschungsinstituten und belegen die wissenschaftliche Tätigkeit mit umfangreichen Auflagen zu Nachweis- und Dokumentationspflichten. Dieser Trend zur unternehmerischen Orientierung von Wissenschaftsorganisationen führt neben der Krankheit "Evaluatis" zu dem zusätzlichen Problem, dass Evaluationen praktisch als eine Art Allzweckwaffe eingesetzt werden - nicht nur zur externen Kontrolle wissenschaftlicher Qualität, sondern auch für Stärken- und Schwächenanalysen von Wissenschaftsorganisationen bis hin zu ihrer Schließung. Ungeklärt bleibt insgesamt für die Autorinnen das "grundlegendes Dilemma" des Staates: Wie soll der Staat beurteilen können, was gute und was weniger gute wissenschaftliche Leistungen sind, da Wissenschaft stark selbstreferentiell operiert; Orientierung, Vergewisserung und Validierung wissenschaftlicher Arbeit erfolgt primär in den Fachgemeinschaften selbst. (ICA2)
Unternehmerische Universität und neue Wissenschaftskultur
Titelübersetzung:Entrepreneurial university and new science culture
Autor/in:
Maasen, Sabine; Weingart, Peter
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2007) H. 24, S. 141-160
Inhalt: Der Beitrag belegt folgende These: Während die deutschen Universitäten im Zeichen von "Brain up" und Elite-Universität mit der Durchführung und Bewertung von Ratings und Rankings, Evaluationen und Exzellenzinitiativen beschäftigt sind, drohen wichtige Fragen aus dem Blick zu geraten: Wie ist festzulegen, wohin sich Forschung orientieren und was genau unter qualitätsvoller Bildung verstanden werden sollte? Welche Funktionen haben Rankings und Evaluationen in diesem Zusammenhang? Es wird bezweifelt, dass allein durch manageriale und betriebswirtschaftliche Prozeduren substantielle Wissenspolitik betrieben werden kann. Die Autoren argumentieren dann in drei Schritten: Zunächst werden wesentliche neue Charakteristika der organisationalen Akteurin namens Universität beschrieben. Anschließend wird anhand der Mediendebatte über die Einrichtung von Elite-Universitäten die geäußerte Vorstellung kritisiert, dass eine Elite nur mit unternehmerisch agierenden Universitäten zu haben sei. Abschließend wird auf ein spezifisches Beispiel öffentlicher Rechenschaftslegung eingegangen: auf medial veröffentlichte Hochschulrankings. Insbesondere der rezente Boom der Rankings und die Reaktionen der Universitäten darauf bezeugt, welche Evidenz das "manageriale Regime" unterdessen erlangt hat. (ICA2)
Wissenschaft im Schatten von Kartell, Monopol und Oligarchie : die latenten Effekte der Exzellenzinitiative
Titelübersetzung:Science in the shadow of cartel, monopoly and oligarchy : the latent effects of the excellence program
Autor/in:
Münch, Richard
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 34 (2006) H. 4, S. 466-486
Inhalt: Die von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Exzellenzinitiative soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hochschulen in Wissenschaft und Forschung verbessern. Dieser Zweck wird jedoch durch das Auftreten einer Homologie von Kartell-, Monopol- und Oligarchiestrukturen unterminiert, die zu einer beträchtlichen Verzerrung des Wettbewerbs und zu einer ineffizienten Verteilung der Mittel unter den Institutionen führt. Diese Ineffizienz wird sichtbar gemacht durch die Diskrepanz zwischen dem absoluten und relativen Ressourceninput pro Kopf und dem Ressourceninput und dem Output an Publikationen in absoluten und relativen Größen. Da die Exzellenzinitiative Ressourcen nach den herrschenden Mustern von Kartell, Monopol und Oligarchie verteilt, wird sie die ineffiziente Allokation von Forschungsressourcen sogar noch fördern. Sie wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und Forschung daher nicht verbessern, sondern im Gegenteil zu ihrem weiteren Niedergang beitragen. (ICEÜbers)
Inhalt: "The excellence program in Germany (financed by the federation and the states) is expected to enhance the international competitiveness of science and research in German universities. This purpose is, however, being undermined by the fact that a homology of cartel, monopoly and oligarchy structures has emerged that implies an enormous distortion of competition and leads to the inefficient allocation of resources among institutions. This inefficiency is revealed by the discrepancy between the input of resources in absolute and in relative terms per personnel and between the input of resources and the output of publications, both in absolute and relative terms. Because the excellence program allocates resources according to the dominant pattern of cartel, monopoly and oligarchy, it will even strengthen the inefficient allocation of resources for research. Therefore it will not improve the international competitiveness of science and research in Germany but rather contribute to its further decline." (author's abstract)