Using fiction to reveal truth: challenges of using vignettes to understand participant experiences within qualitative research
Titelübersetzung:Zum Verständnis der Erfahrungen von Forschungsteilnehmenden in qualitativen Forschungsprojekten
Autor/in:
Rizvi, Sana
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20 (2019) 1, 18 S
Inhalt: Vignettes are increasingly used within qualitative studies to research difficult topics, requiring ethical mindfulness and sensitivity from researchers. In this article, I examine the methodological issues of incorporating vignettes within qualitative research, specifically my research exploring South Asian maternal experiences of supporting their children with special education needs and disability (SEND). I present participants with seven vignettes concerning the roles of religion, culture, gender and immigrant history. By presenting the participants' responses, I explore the applicability of two ensuing methodological concerns: 1. Are authentic representations useful and straightforward measure of vignette's effectiveness? 2. Do reduced socially desired responses reflect the effectiveness of a vignette? I consider these questions in detail, as well as how addressing the first issue affected my commitment to the second issue. I conclude that vignettes can be a rich point of reference from which participants can exercise agency and actively construct their own understanding of the issues presented in the vignettes.
Anselm Strauss, Adele Clarke und die feministische Gretchenfrage: zum Verhältnis von Grounded-Theory-Methodologie und Situationsanalyse
Titelübersetzung:Anselm Strauss, Adele Clarke and the feminist Gretchen question: on the relationship between grounded theory methodology and situational analysis
Autor/in:
Offenberger, Ursula
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20 (2019) 2, 22 S
Inhalt: Neuere Studien zu Prozessen der Wissenskonstruktion in der qualitativen
Forschung zeigen, dass sich Leitorientierungen in der Praxis empirischer Sozialforschung in Europa und Nord-Amerika unterscheiden. Demzufolge sind nordamerikanische Orientierungen von einer spezifischen Lesart des Pragmatismus geprägt, bei der die Nähe zwischen Forschung und gesellschaftspolitischer Intervention betont wird. Vor diesem Hintergrund analysiere ich aktuelle US-amerikanische Debatten zum Generationenwechsel im Feld der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) als Kontroverse um die "feministische Gretchenfrage", die besonders prononciert im Entwurf der Situationsanalyse von Adele CLARKE zum Ausdruck kommt. Ich zeige Implikationen für situationsanalytische Vorgehensweisen auf, beleuchte deren Verhältnis zur GTM und identifiziere abschließend synchrone und diachrone Geflechte, in denen sich die Situationsanalyse weiter methodologisch verorten lässt.
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Frauen- und Geschlechterforschung
Doing the feminist intergenerational mic: methodological reflections on digital storytelling as process and praxis
Titelübersetzung:"Doing the feminist intergenerational mic": methodologische Reflektionen digitaler Narration als Prozess und Praxis
Autor/in:
Chazan, May; Macnab, Madeline
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 19 (2018) 2, 19 S
Inhalt: In diesem Beitrag greifen wir auf Erfahrungen im Rahmen eines digitalen Erzählworkshops im Mai 2016 zurück, an dem Aktivistinnen und Forscherinnen aus vier Generationen teilnahmen, um ihre Geschichten zu teilen und festzuhalten. Mittels Beobachtungsnotizen und des Feedbacks der Teilnehmerinnen untersuchen wir, ob und in welcher Weise durch den Workshop Konventionen der Wissensproduktion, Alter(n)svorstellungen und intergenerationale Skripte herausgefordert wurden. Wir nutzen das Konzept eines feministischen, intergenerationalen Mikrofons und zeigen, dass die Potenz dieser Methodologie, Normen infrage zu stellen, nicht darin bestanden hat, dass wir Zugang zu Mikrofonen ermöglichten, sondern in der Umsetzung spezifischer routinisierter feministischer und intergenerationaler Praktiken. Mit dem Artikel wollen wir zum Diskurs über feministische Methodologien, über Macht und Verletzlichkeit in der Forschung, über partizipative Mediennutzung und über Altern(s)forschung beitragen.
Inhalt: In this article, we reflect on the methodology of a digital storytelling workshop held in May 2016, gathering activists and academics across four generations to share and record their activist histories. Drawing on observational notes and participant feedback, we investigate whether and how the workshop challenged knowledge-production conventions, ageist assumptions, and intergenerational scripts. We offer the concept of a feminist intergenerational mic, arguing that the norm-challenging possibilities of this methodology lay not in providing access to a mic, but rather in particular, routinized, feminist and intergenerational practices. Through this article, we contribute to conversations about feminist methodologies, power and vulnerability in research, participatory media creation, and aging studies.
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Gerontologie, Alterssoziologie, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Kommunikationswissenschaften, Frauen- und Geschlechterforschung, Wirkungsforschung, Rezipientenforschung
The creative and rigorous use of art in health care research
Titelübersetzung:Die kreative und konsequente Nutzung von Kunst in der Gesundheitsforschung
Autor/in:
Nguyen, Megan
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 19 (2018) 2, 21 S
Inhalt: Obwohl kunstbasierte Verfahren in der Gesundheitsforschung an Popularität gewonnen haben, werden sie eher selten systematisch integriert. Gerade weil menschliches Erleben jedoch komplex und emotional ist, wäre es unangemessen, auf Methoden zu verzichten, die unterschiedliche Erfahrensweisen mobilisieren. Ich diskutiere deshalb in diesem Beitrag, wie diese Verfahren kreativ und konsequent im Forschungsprozess genutzt werden können. Hierzu nutze ich Beispiele aus meiner Masterarbeit, in der mich mit den Liebesbeziehungen von Frauen beschäftigt habe, die an einem Reizdarmsyndrom leiden. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass mittels kunstbasierter Ansätze unterschiedliche Wissensformen sowie der Ausdruck von persönlichem Denken und Fühlen eruiert werden können, wenn über herkömmliche Wege der Wissensgenerierung hinausgegangen wird. Ich zeige, wie dies in jedem Abschnitt des Forschungsprozesses gelingen kann.
Inhalt: The adoption of arts-based research methods is gaining popularity in health care yet few of these methods integrate the arts throughout the inquiry. Given that so much of the human experience is imbued with emotion and complexity, it would be counter-intuitive to omit research methods, such as the arts, that mobilize different ways of thinking. The purpose of this article is to discuss the creative and rigorous use of art throughout the research process, drawing on the example of a graduate research study that explored women's narratives of intimate relationships while living with irritable bowel syndrome. The findings reveal that the arts can evoke a different kind of knowing and can portray the artist's personal thoughts and feelings without the use of words. Embracing creative functioning through the arts necessitates surrendering conventional ways of pursuing knowledge. This work advances research to date on arts methodology by explicating how the arts can be used to support each stage of the research.
Das Paarinterview in der soziologischen Paarforschung: method(olog)ische und forschungspraktische Überlegungen
Titelübersetzung:Joint Couple Interviews in Sociological Research on Couples: Methodological and Practical Considerations
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Motakef, Mona
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 2, 35 S
Inhalt: Paarinterviews erlauben die Erfassung von Interaktionen, Aushandlungen, Performances und Präsentationen des Paares und als Paar in situ. Sie liefern Einblicke in die konkrete Paarpraxis und in die Darstellung der Praxis im Interview als doing couple, aber auch als doing gender, doing family, doing recognition oder doing inequality. Mit dem Blick auf Individuen in Paarbeziehungen mittels Paarinterviews können Macht- und Ungleichheitsverhältnisse im Paar sowie die Prozesshaftigkeit und Dynamik des Sozialen ausschnitthaft beobachtet werden. Paarinterviews werden in der nichtstandardisierten Sozialforschung zunehmend, jedoch weitaus seltener als Einzelinterviews verwendet. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum kaum systematische methodische und methodologische Überlegungen zum gemeinsamen Paarinterview. Basierend auf der Fassung von Paarbeziehungen als Realität sui generis und als eigenständigem Analysegegenstand zeigen wir - verortet im interpretativen Paradigma - Erkenntnisinteressen, Anwendungsbereiche und Stärken von Paarinterviews für die soziologische Paarforschung auf. Zudem präsentieren wir neben ausgewählten soziologischen Paarforschungen methodische Aspekte der Durchführung und Anwendung, method(olog)ische Grenzen von und offene method(olog)ische Fragen zum Paarinterview (nicht nur) in der soziologischen Paarforschung.
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Tagungsessay: Zum Verhältnis von Gender Studies und Diskursforschung: Synergien, Spannungsfelder, Fallstricke
Titelübersetzung:Conference Essay: The Relationship between Gender Studies and Discourse Studies: Synergies, Frictions, and Pitfalls
Autor/in:
Kleiner, Bettina; Dinsleder, Cornelia
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 3, 33 S
Inhalt: Die interdisziplinäre Tagung "Gender Studies meets Diskursforschung meets Gender Studies" widmete sich der wechselseitigen Beziehung von Gender- und Diskursforschung. In dem vorliegenden Tagungsessay wollen wir einen Einblick in die Debatten auf der Tagung geben und diese bezogen auf drei methodologische Schwerpunktsetzungen rekonstruieren und weiterführen: 1. theoretische Perspektiven auf das Verhältnis von Diskurs-Macht-Subjekt im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität; 2. diskursanalytische Perspektiven auf Geschlecht und Sexualität in Textkorpora und 3. empirische Arbeiten am Schnittpunkt von Diskurs- und Geschlechterforschung - Analyse von Interviews, Dokumenten (und Gruppendiskussionen) sowie YouTube Videos. Bei der retrospektiven Betrachtung und Weiterführung der Tagungsbeiträge legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Frage, wie Diskurs und Geschlecht jeweils konzeptualisiert und ins Verhältnis gesetzt wurden und welche (Probleme oder welcher Mehrwert der) Gegenstandskonstitution damit verknüpft war(en). Abschließend betrachten wir die Ergebnisse der Tagung und versuchen einen Ausblick. Übergreifendes Ziel unseres Beitrags ist es, Möglichkeiten einer konsequenten Verknüpfung von Diskurs- und Geschlechterforschung aufzuzeigen.
Inhalt: The interdisciplinary conference "Gender Studies Meets Discourse Studies Meets Gender Studies: Entanglements, Affinities, Tensions, and Open Questions" focused on the relationship between gender studies and discourse studies. On the one hand this essay provides insights into the conference debates, and on the other it critically discusses the contributions. The following three key aspects provide guidelines for reconstructing and developing the arguments: 1. theoretical perspectives on the relation of discourse/power/subject to gender and sexuality; 2. discourse analysis focusing on gender and sexuality in written (media) texts; and 3. empirical research informed by discourse studies and gender studies - analysis of interviews, documents, focus groups, and YouTube videos. Retrospectively discussing and elaborating the conference contributions, we will particularly pay attention to the question of how discourse and gender were conceptualized and interrelated. Subsequently, we critically reflect upon objects of investigation and their implied approaches. Finally, we consider the outcomes of the conference and future prospects. Overall, the essay aims at outlining the potential of a consistent combination of gender studies and discourse studies.
Telling Stories in Pictures: Constituting Processual and Relational Narratives in Research With Young British Muslim Women in East London
Titelübersetzung:Visuelle Erzählungen: prozessuale und relationale Narrative in einem Forschungsprojekt mit jungen muslimischen Frauen in Ost-London
Autor/in:
Esin, Cigdem
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 1
Inhalt: In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit der Möglichkeit, eine narrative Methodologie zu nutzen, um Zugang zur Konstruktion und Erzählung der Lebensgeschichten und positionalen Aushandlungsprozesse junger Ost-Londonerinnen als Mitglieder von Immigrant/innengemeinden zu gewinnen. Rückgreifend auf ein Projekt mit jungen britischen Musliminnen an der Keen Students' School in Ost-London diskutiere ich einen multimodalen methodologischen Ansatz, der aus den relationalen, imaginativen und räumlichen Kontexten der Studie heraus entwickelt wurde. Ich beschreibe auch, wie die Zone dieser multimodalen narrativen Methodologie das Verstehen der mobilen, multiplen und mitunter widersprüchlichen Positionierungen der jungen Frauen erlaubt hat.
Inhalt: In this article, I explore the possibility that a narrative research methodology, which focuses on the processes that bring together multiple narrative modalities, could be used to gain insight into the ways in which young residents of East London construct and tell stories about their lives and negotiate their positioning as members of immigrant communities. Drawing on research undertaken with a group of young British Muslim women at the Keen Students' School in East London, I discuss the multimodal methodological approach arising within the relational, imaginative and spatial contexts of the research. I also describe how the zone of this multimodal narrative methodology facilitates an understanding of the positioning of storytellers as mobile, multiple and sometimes contradictory.
Analytical Strategy for Dealing with Neutrality Claims and Implicit Masculinity Constructions: Methodological Challenges for Gender Studies in Science and Technology
Titelübersetzung:Neutralitätsansprüchen und impliziten Männlichkeitskonstruktionen in den Natur- und Technikwissenschaften analytisch begegnen: methodologische Herausforderungen und Analysestrategien für die Geschlechterforschung
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 17 (2016) 3, 21 S
Inhalt: Auf Basis eines empirischen Beispiels diskutieren wir in diesem Beitrag methodologische Herausforderungen für die Untersuchung geschlechtlicher Zuschreibungen in epistemischen Kulturen in Technik- und Naturwissenschaften. Konfrontiert mit Akteur_innen, die für sich selbst wie für ihre Arbeit Neutralität und Objektivität beanspruchen, sind Untersuchungen der Geschlechterforschung damit konfrontiert, Geschlechternormen zu rekonstruieren, die überwiegend implizit bleiben, ohne dabei selbst Geschlechterdifferenzen zu reifizieren. Mit dem Ziel, diese "Blackbox" zu öffnen, schlagen wir in diesem Beitrag eine Analysestrategie vor, um diesen subtilen, hochgradig normativen, diskursiven Praktiken der Zuschreibung von Geschlecht an epistemische Subjekte, Objekte und Tätigkeiten nachzugehen und exemplifizieren dies anhand einer eigenen empirischen Studie. Indem im qualitativen Datenmaterial Distinktionsmuster, einmal mit Bezug auf epistemische Grenzziehungen und einmal mit Bezug auf Geschlechterdifferenzierungen, miteinander verglichen werden, ist es möglich, die in den Daten existierenden Bezüge zwischen symbolischer Geschlechterordnung und epistemischen Kulturen aufzuspüren. Der vorgeblich neutrale "Wissenschaftler" bzw. "Ingenieur" wird dann als androzentrische Konstruktion eines männlich verfassten epistemischen Subjekts sichtbar.
Inhalt: On the basis of an empirical example, we offer in this article a methodological discussion of the challenges and pitfalls gender studies scholars face when analyzing how gender norms are attributed to epistemic cultures in science and engineering. Faced with actors who claim neutrality and objectivity for themselves and their work, the challenge is to analyze gender norms that are mostly implicit without reifying gender differences. Committed to the goal of opening this black box, we propose an analytical strategy for qualitative empirical research to unveil these subtle, highly normalized, discursive practices of attributing gender norms to the epistemic subjects, objects and activities in science and engineering, and exemplify it with reference to our own empirical study. By comparing the patterns of distinction with respect to epistemic boundaries and to gender differentiations, it is possible to trace connections between the symbolic gender order and epistemic cultures within the data. The allegedly neutral scientist as well as the engineering scholar is then shown to be the androcentric construction of a masculine coded epistemic subject.
Methodologische Überlegungen und methodisches Vorgehen bei einer intersektionalen Dispositivanalyse
Titelübersetzung:Methodological considerations of and methodical approaches to an intersectional dispositive analysis
Autor/in:
Paulus, Stefan
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 1, 26 S
Inhalt: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit methodologischen Überlegungen und dem methodischen Vorgehen zur Analyse von Dispositiven. Nach Siegfried Jäger ist eine explizite Methode 'bisher dafür noch nicht entwickelt worden und kann dies wohl auch erst in Verbindung mit konkreten Forschungsprojekten' (2001, S.111). In der Zwischenzeit haben weitere Wissenschaftler_innen zusätzliche theoretische Überlegungen vorgelegt (Bührmann & Schneider 2007, 2008; Keller 2007). In diesem Artikel möchte ich nun methodische Vorgehensweisen vorstellen und diese anhand eines konkreten Forschungsprojekts darlegen. Genaugenommen verbindet diese Vorgehensweise methodologische Überlegungen der intersektionalen Mehrebenenanalyse nach Winker und Degele (2009) mit Ansätzen einer Dispositivanalyse im Anschluss an Foucault. Diese Überlegungen beziehen sich auf das abgeschlossene Forschungsprojekt zur intersektionalen Dispositivanalyse des postfordistischen Geschlechterregimes der BRD (Paulus 2012). In diesem Rahmen werde ich auf folgende Punkte eingehen: Erstens wird die Dispositivanalyse im Anschluss an Foucault erläutert. Zweitens folgen methodologische Überlegungen zur Intersektionalität. Davon ausgehend werden dann drittens beide Ansätze trianguliert, sodass der theoretische Aufbau einer intersektionalen Dispositivanalyse verdeutlicht werden kann. Der theoretische Aufbau wird in einem vierten Schritt operationalisiert und am historisch-konkreten Beispiel eines Geschlechterregimes expliziert. Die schematische Darstellung der Wechselwirkungen der intersektionalen Dispositivanalyse wird in dem fünften Schritt stattfinden. Das Fazit bezieht sich auf die Relevanz einer intersektionalen Dispositivanalyse sowie auf weitere Forschungsmöglichkeiten." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution deals with methodological consideration s and methodical approaches to a dispositive analysis. Siegfried Jäger (2001) argued that an explicit method can be developed only in connection with concrete research projects. Other researchers have presented additional theoretical considerations (Bührmann & Schneider 2007, 2008; Keller 2007). In this article I would like to introduce methodical approaches and demonstrate them with the help of a concrete research project. This approach connects methodological reflections on the intersectional multilevel analysis by Winker and Degele (2009) with attempts of a dispositive analysis after Foucault (1978). These considerations refer to the concluded research project 'Gender regime. An intersectional dispositive analysis of work-life-balance measures' (Paulus, 2012). I offer an explanation of the dispositive analysis after Foucault (1978), and methodological considerations of the theory of intersectionality. Both attempts will be triangulated in order to make the theoretical construction of an intersectional dispositive analysis clear. The theoretical construction will be explicated by a historical example of a post-Fordist gender regime. The results refer to the relevance of an intersectional dispositive analysis for other research possibilities." (author's abstract)
Beyond insiders and outsiders in migration research: rejecting a priori commonalities; introduction to the FQS thematic section on "Researcher, migrant, woman: methodological implications of multiple positionalities in migration studies"
Titelübersetzung:Jenseits der Insider-Outsider-Dichotomie in der Migrationsforschung: Kritik der A-Priori-Gemeinsamkeiten; Einführung in den Themenschwerpunkt
Autor/in:
Nowicka, Magdalena; Ryan, Louise
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 2, 15 S
Inhalt: Die Einführung in den Themenschwerpunkt stellt die drei Hauptthemen der Beiträge vor: die Debatte zur sogenannten Insider-Forschung, die Herausforderungen der Geschlechteridentitäten in der Forschung und das Problem der Überwindung des methodologischen Nationalismus und "Gruppismus" in der Migrationsforschung. Die Dichotomie von Insider/Outsider wird in der Literatur seit mehreren Jahren umfassend diskutiert; in der Migrationsforschung wird sie mit dem Problem der ethnischen und nationalen Kategorisierungen verknüpft. Wir argumentieren in diesem Beitrag, dass die Forscher/innen diese begrenzte und statische kategoriale Sicht auf ihre Untersuchungsteilnehmer/innen verlassen müssen, um die Dominanz der "ethnischen Linse" in der Migrationsforschung zu überwinden. Mit diesem Beitrag wollen wir die Diskussion über Geschlecht, Identität, Gleichsein, Differenz und Ethnizität anregen mit dem Ziel, die komplexen, wechselnden und multidimensionalen Dynamiken im Forschungsprozess zu beleuchten. Abseits der vermeintlichen Gemeinsamkeiten, die mit dem Insider-Status einhergehen, schlagen wir vor, die Unsicherheit zum Ausgangspunkt jeder Forschung zu machen, um gruppenbezogene Kategorien produktiv zu überwinden und neue methodologische Möglichkeiten der Begegnung mit den Forschungsteilnehmer/innen zu ermöglichen. (Autorenreferat)
Inhalt: This editorial discusses the main strings of debates linking the discussions of insider research, gendered identities and concerns of methodological nationalism and groupism in migration studies. The insider/outsider dichotomy has been discussed in the academic literature for many years and in migration research this usually takes the form of ethnic/national categories. We suggest that researchers now need to think of abandoning these narrow and static views of their participants so as to challenge the dominance of the ethnic lens in migration studies. In this introductory article and in the articles that make up this thematic section, we aim to open a critical discussion of gender, identity, sameness, difference and ethnicity to explore the complex, shifting and multilayered dynamics that under-pin research encounters. Far from the assumed commonalities usually associated with "insider" research, we suggest instead that starting from a position of "uncertainty" challenges taken for granted groupist notions and enables researchers to be open to a wide array of possibilities in their encounters with participants. (author's abstract)