She Said, She Said: Interruptive Narratives of Pregnancy and Childbirth
Titelübersetzung:Sie sagte, sie sagte: unterbrochene Narrative von Schwangerschaft und Geburt
Autor/in:
Happel-Parkins, Alison; Azim, Katharina A.
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 2, 24 S
Inhalt: In diesem Beitrag zeigen wir die Nutzung von Narrationsanalysen für teilstrukturierte Interviews, die wir mit insgesamt sechs Frauen geführt haben, die in Großstädten im Süden der USA leben und sich für eine "natürliche" Geburt ihres ersten Kindes entschieden hatten. Mittels der Creative Analytic Practice präsentieren wir die Erfahrungen der Frauen in Gedichtform, um die Spannung nachvollziehbar zu machen zwischen den Wünschen der Frauen einerseits und ihren tatsächlichen Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen andererseits. Das Gedicht verdeutlicht Behördenpolitiken, Wege, wie Konsens in einigen amerikanischen Gesundheitsinstitutionen umgelenkt oder konstruiert wird und auch die Resilienz der befragten Frauen.
Inhalt: In this article, we explore narrative inquiry data we collected with women who attempted to have a natural, drug-free childbirth for the birth of their first child. The data presented come from semi-structured life story interviews with six women who live in a metropolitan city in the mid-southern United States. Using creative analytic practice (CAP), the women's experiences are presented as a composite poem. The (re)presentation of the women's narratives in the poem emphasizes the tensions between what women desired and planned for in contrast to what they actually experienced during pregnancy and birth. The poem illustrates the politics of agency, the ways in which consent is bypassed or assumed in some medical institutions in the United States, and the resilience of the women.
Schlagwörter:woman; Schwangerschaft; pregnancy; Geburt; birth; Medikalisierung; medicalization; Erleben; experience; Narration; narration; Gesundheitspolitik; health policy; USA; United States of America; Behörden; Creative Analytic Practice; Einverständniserklärung; Gedicht; Narrationsanalyse; agency; composite poem; creative analytic practice; informed consent; narrative inquiry; natural childbirth; natürliche Geburt
SSOAR Kategorie:Medizin, Sozialmedizin, Forschungsarten der Sozialforschung
Embodying critical and corporeal methodology: digital storytelling with young women in eating disorder recovery
Titelübersetzung:Digitale Erzählungen junger Frauen über den Gesundungsprozess nach einer Essstörung: zur Nutzung einer kritischen und körpernahen Methodik
Autor/in:
LaMarre, Andrea; Rice, Carla
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 17 (2016) 2, 26 S
Inhalt: Bei digitalen Erzählungen handelt es sich um eine kunstbasierte Forschungsmethode, die Forschenden erlaubt, eng mit den Untersuchungsteilnehmer/innen zu arbeiten, dominanten Diskursen zu widersprechen und die (Wieder-) Entfaltung körperlicher Ausdrucksmöglichkeiten zu fördern. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie wir ein forschungsbasiertes Curriculum digitaler Erzählungen zur Untersuchung des Gesundungsprozesses nach einer Essstörung mittels Interviews mit jungen Frauen sowie unter Hinzuziehung von Forschungs- und belletristischer Literatur entwickelt haben. Wir zeigen, in welcher Weise dieses Curriculum als Gerüst genutzt werden konnte für den Ausdruck gelebter Gesundungserfahrungen. Die Erzählungen der Teilnehmerinnen verdeutlichen, was in diesem gemeinsamen Prozess besonders wesentlich war: Alle Erzählungen haben einen offenen Narrationsbogen, sie bekräftigen die (Inter-) Körperlichkeit der Gesundung und unterstreichen ein Konzept von Gesundung als Prozess. Nuancierungen in den individuellen Erzählungen verweisen auf die Einzigartigkeit körperlichen Erlebens im Gesundungsverlauf. Indem wir Essstörungen als Beispiel nehmen, wollen wir für die Potenziale digitaler Erzählung als kritische kunstbasierte Forschungsmethode sensibilisieren und zeigen, welcher Erkenntnisgewinn für uns daraus erwachsen ist, dass wir traditionelle Vorstellungen der Forscher/in-Untersuchungsteilnehmer/in-Beziehung verlassen und Kunst zum Stören dominanter Diskurse genutzt haben. (Autorenreferat)
Inhalt: Digital storytelling is as an arts-based research method that offers researchers an opportunity to engage deeply with participants, speak back to dominant discourses, and re-imagine bodily possibilities. In this article, we describe the process of developing a research-based digital storytelling curriculum exploring eating disorder recovery. We have built this curriculum around research interviews with young women in recovery as well as research and popular literature on eating disorder recovery. Here, we highlight how the curriculum acted as a scaffolding device for the participants' artistic creation around their lived experiences of recovery. The participants' stories crystallize what resonated for them in the workshop process: they each have an open-ended narrative arc, emphasize the intercorporeality of recovery, and focus on recovery as process. The nuances within each story reveal unique embodied experiences that contextualize their recoveries. Using the example of eating disorder recovery, we offer an illustration of the possibilities of digital storytelling as a critical arts-based research method and what we gain from doing research differently in terms of participant-researcher relationships and the value of the arts in disrupting dominant discourses. (author's abstract)
Poetry and participation: scripting a meaningful research text with rape crisis workers
Titelübersetzung:Dichtung und Partizipation: sinnvolle Texte mit Krisenberaterinnen bei Vergewaltigung schreiben
Autor/in:
Rath, Jean
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 1, 18 S
Inhalt: Dieser Beitrag untersucht Fragen der Darstellung und der Entwicklung von partizipativen Praktiken im Kontext der Erforschung von Erfahrungen von Frauen bei einem Training als Krisenberaterinnen bei Vergewaltigung. Beim Durchgang durch Kontext und Methoden, durch Forschung generierte Dichtung, von Teilnehmer/innenreaktionen und -vorlieben sowie die Diskussion textueller Präsentationen lädt das Format des geschichteten Texts Lesende dazu ein, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie reflektierte Praktiker/innen immer wieder die instabilen Antworten auf die Frage aushandeln müssen, was es innerhalb der partizipativen Forschung bedeutet, beides darzustellen: das Selbst bzw. die Selbste und die Anderen.
Inhalt: This article explores issues of representation and the development of participatory practices in the context of researching women's experiences of training to be rape crisis counselors. In moving between context and methods, research generated poetry, participants' responses and preferences, and discussion of textual presences, the layered text format invites the reader to develop a sense of how the reflective practitioner may negotiate, and constantly renegotiate, the unstable nature of what it means to represent both self/ves and Others within participatory qualitative research.
Risky undertakings: the employment decision-making of women lawyers and accountants
Titelübersetzung:Riskante Unternehmungen: Arbeitsentscheidungen von Juristinnen und Wirtschaftsprüferinnen
Autor/in:
Narcisse, Denise Ann
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 12 (2011) 2, 24 S
Inhalt: In dieser Studie wird, ausgehend von Interviews mit Juristinnen und Wirtschaftsprüferinnen, das Konzept der Risikovermeidung genutzt, um zu verstehen, warum und in welcher Weise einige der Frauen sich für eine Tätigkeit in einem staatlichen Arbeitsumfeld entschieden haben: Zusammengefasst spielten für diese Entscheidungen insbesondere wahrgenommene Konflikte zwischen Berufs- und Privatleben, ökonomische Unsicherheiten und der geringere Schutz vor willkürlichen Arbeitgeberentscheidungen im nicht-öffentlichen Sektor als potenzielle Risikofaktoren eine herausgehobene Rolle. Die Studie leistet einen Beitrag zum bisherigen Forschungsstand, indem sie das Konzept der Risikovermeidung bei Arbeitsentscheidungen vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Berufs- und Privatleben und mit Blick auf spezifische Klassenlagen entfaltet und nachvollziehbar macht, wie Frauen eine solche Präferenz im Falle privilegierter White-Collar-Berufe vollziehen.
Inhalt: This study uses the concept of risk avoidance to analyze responses from in-depth interviews with a group of women lawyers and accountants about their employment decision-making in order to provide a deeper understanding of why and how some women come to choose government employment over private-sector employment. An analysis of interviews reveals that some women perceived work-family conflict, economic precariousness, and fewer protections against employers' arbitrary decision-making as potential risks associated with private-sector employment. To reduce these risks, some women "chose" to work in government rather than in the private sector. This study contributes to existing literature by identifying risk avoidance in employment decision-making as a response to work-family conflict and social class constraints and by illustrating why and how this risk avoidance occurs among some women in elite white-collar professions.
Self-reflection as a means for personal transformation: an analysis of women's life stories living with a chronic disease
Titelübersetzung:Selbstreflexion als Weg zur persönlichen Transformation: eine Analyse von Lebensgeschichten von Frauen, die mit einer chronischen Erkrankung leben
Autor/in:
Prodinger, Birgit; Stamm, Tanja Alexandra
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 3, 16 S
Inhalt: Ziel dieser Studie war es zu erläutern, wie die Lebensgeschichten von Frauen mit chronischer Polyarthritis eingebettet sind und geformt werden von für als selbstverständlich angenommenen Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems. Eine Sekundäranalyse der Lebensgeschichten von sechs Frauen mit chronischer Polyarthritis wurde durchgeführt. Die Lebensgeschichten der sechs Frauen waren in der Primärstudie (STAMM et al. 2008) einer Typologie mit dem Namen "chronische Polyarthritis als Quelle für neue Herausforderungen" zugeordnet worden. Die feministische Standpunkttheorie und ausgewählte feministische Philosophien dienten als theoretischer Bezugsrahmen für diese Sekundäranalyse.
In der Analyse wurde deutlich, dass jede der sechs Frauen zumindest an einem Punkt in ihrer Lebensgeschichte begann, die Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems und die kognitive Autorität der Medizin zu hinterfragen. Dieses Bewusstsein befähigte die Frauen, dem eigenen Wissen zu vertrauen und selbst Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Die Ergebnisse der Analyse eröffnen für Professionelle aus dem Gesundheitssystem die Möglichkeit, ihre für selbstverständlich genommenen Praktiken kritisch zu hinterfragen. Durch eine solche kritische Auseinandersetzung und das Bewusstsein, wie diese Praktiken in einem breiteren System eingebettet sind, können möglicherweise zukünftige Rahmenbedingungen initiiert werden, die den Dialog zwischen Patient/innen und Professionellen im Gesundheitssystem fördern.
Inhalt: The aim of this secondary analysis is to explicate taken-for-granted practices in the health care system in which the life stories of six women with rheumatoid arthritis (RA) are embedded. A secondary analysis of life stories of six women with RA, which were assigned to a typology named "rheumatoid arthritis as a source for new challenges" (STAMM et al., 2008) in the primary narrative study, was conducted. The theoretical framework applied for the analysis was informed by feminist standpoint theory and feminist philosophy. In the present analysis, each of the women challenged established health care practices and the cognitive authority of medicine at a certain point in their life story reflections. Becoming more conscious about health care practices enabled the women to acknowledge their own knowledge and to make choices about their health. The findings challenge health care providers to engage in critical reflexivity to become conscious about and to transform taken-for-granted practices as embedded in larger systems and to create health care environments that enable dialogue between clients and health care providers.
Schlagwörter:Theorie; self-reference; secondary analysis; Austria; health care delivery system; Dialog; Rahmenbedingung; Gesundheitswesen; Österreich; medicine; chronic illness; dialogue; Kritik; physician-patient relationship; chronische Krankheit; gender; criticism; life career; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Gender; general conditions; identity; woman; Identität; theory; self-assessment; Selbsteinschätzung; Selbstreferenz; Sekundäranalyse; Lebenslauf; Narrative; feministische Kritik am Gesundheitswesen; Standpunkttheorie; soziales Geschlecht; chronische Polyarthritis; health sciences; social sciences; women's studies; secondary analysis; narratives; feminist critiques on health care; standpoint theory
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Gesundheitspolitik
Zwischen Provokation und Anpassung: Handlungsmächtigkeit als diskursive Positionierung
Titelübersetzung:Between provocation and conformity: agency as discursive positioning
Autor/in:
Nentwich, Julia C.
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 3, 20 S
Inhalt: Anhand einer diskursanalytischen Auswertung acht problemzentrierter Interviews mit Akteurinnen und Akteuren des Kampfes um das Frauenstimmrecht in den Schweizer Kantonen Appenzell-Innerrhoden und Appenzell-Ausserrhoden wird der Frage nachgegangen, wie individuelle Handlungsmächtigkeit im Kontext dieses gesellschaftlichen Veränderungsprozesses diskursiv hergestellt werden konnte. Als zentral für die Subjektpositionierung und das Erlangen einer warranting voice erwiesen sich dabei die Spannungsfelder zwischen "Provokation und Anpassung" sowie einer Veränderung von "innen oder von außen". Die jeweiligen Pole wurden zwar als sich gegenseitig ausschließend diskutiert, die Analyse macht jedoch deutlich, dass handlungs- und damit veränderungsmächtige Subjektpositionierungen erst im Vorgang der Aushandlung entstehen konnten. Die empirische Analyse zeigt damit detailliert auf, dass die sozialkonstruktionistische Position eines konstruierten Subjekts keinesfalls dessen Handlungsmächtigkeit verunmöglicht, sondern Handlungsmächtigkeit erst durch den Prozess der Subjektpositionierung ermöglicht wird.
Inhalt: In this article I present the analyses of eight problem-centered interviews with individuals involved in the struggle for women's right to vote in the Swiss Cantons Appenzell-Innerrhoden and Appenzell-Ausserrhoden. The goal was to reveal the discursive constructions of subjective agency in the context of the societal change process. Highly relevant for subject positioning and the construction of a "warranting voice" are the balancing acts between "provocation and conformity" and change coming "from within" or "from outside." These two extremes have been discussed as respectively exclusive. However, the analysis shows that subject positions enabling change agency have only to be realized through a process of negotiation between these discursive repertoires. The empirical analysis shows in detail that the social constructionist position of a constructed subject is not opposed to the idea of agency. On the contrary, the process of subject positioning is the necessary pre-condition for agency.
Schlagwörter:Diskursanalyse; social construction; Akteur; Protest; Canton of Appenzell Inner-Rhodes; suffrage; Diskurs; discourse; analysis; Anpassung; social position; individual; right to vote; social actor; protest; soziale Konstruktion; Konstruktivismus; orientation; Wahlrecht; discourse analysis; constructivism; Kanton Appenzell Ausserrhoden; Switzerland; Individuum; capacity to act; Orientierung; woman; sozialer Wandel; Handlungsfähigkeit; adaptation; Stimmrecht; Kanton Appenzell Innerrhoden; Schweiz; Canton of Appenzell Outer-Rhodes; soziale Position; social change; Subjekt; Analyse; subject; Handlungsmächtigkeit; Subjektpositionierung; Veränderung; warranting voice; psychology; gender studies; change agency; subject positioning; change; warranting voice; discourse analysis; women's right to vote
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Researching Reproduction: Reflections on Qualitative Methodology in a Transforming Society
Titelübersetzung:Reproduktionsforschung: Reflexionen zur Anwendung qualitativer Methodologien in einer Übergangsgesellschaft
Autor/in:
Naidoo, Kammila
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 9 (2008) 1, 16 S
Inhalt: In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit dem Einsatz qualitativer Verfahren im Rahmen von Untersuchungen zu Reproduktions- und Sexualpraktiken. In der südafrikanischen demografischen Forschung kommen derzeit vor allem Survey-Verfahren zum Einsatz, die ihren Status als Quelle "reliabler" und "wissenschaftlicher" Daten etabliert haben. Der Drang in der Nach-Apartheid-Gesellschaft, möglichst viele verlässliche Daten für politische und Planungszwecke zu generieren, hat wenig Raum gelassen für die Diskussion "weicher", qualitativer Verfahren. Zwar spielen auch qualitative Verfahren im Forschungsalltag eine Rolle, aber nicht als Alternative zu den Groß-Erhebungen in der demografischen Forschung, die sich mit weiblicher Fertilität beschäftigt, sondern um die subjektive Bedeutung des Zusammenhangs zwischen AIDS und Fertilität nachzuvollziehen, weil Südafrika mit hohen Mortalitätsraten im Kontext AIDS zu kämpfen hat; es fehlen aber "echte" und exklusive qualitative Designs. In diesem Zusammenhang wird in dem vorliegenden Beitrag eine Langzeit-Feldstudie reflektiert und es werden alternative und "mixed method"-Ansätze diskutiert, die helfen können, die unterschiedlichen persönlichen, sozialen und kulturellen weiblichen Existenzweisen in der südafrikanischen Übergangsgesellschaft zu beleuchten.
Inhalt: In this article, the researcher considers ways in which qualitative methods could be used when engaging in research on reproductive and sexual practices. The primary method in South African demographic research is the sample survey, which has entrenched its status as a source of "reliable" and "scientific" data. The drive, in the post-apartheid context, for increasing quantities of credible data for policy and planning purposes has not created considerable space for discussion on the role of "softer" or qualitative approaches. Whilst qualitative studies do hold importance as ad hoc contributions, they are rarely considered by demographers studying women's fertility to be viable alternatives to large-scale survey research. As South Africa braces itself for higher levels of mortality due to AIDS-related deaths, qualitative methods are being utilised to build subjective understandings of the AIDS-fertility relationship but rarely in terms of exclusively qualitative research designs. The article reflects on longitudinal fieldwork and focuses on alternative and "mixed" approaches in which qualitative methods could be drawn upon to illuminate the various facets of women's personal, social and cultural existences.
Schlagwörter:research; quantitative Methode; AIDS; fertility; AIDS; quantitative method; Afrika südlich der Sahara; Sexualverhalten; sexuality; kulturelle Faktoren; Sexualität; Africa; sex behavior; reproduction; Reliabilität; soziale Faktoren; Southern Africa; Republik Südafrika; reliability; Afrika; Fruchtbarkeit; südliches Afrika; cultural factors; sexology; mortality; Sexualforschung; woman; research approach; Sterblichkeit; Forschungsansatz; Entwicklungsland; Republic of South Africa; Reproduktion; social factors; Africa South of the Sahara; developing country; fertility; qualitative methodology; mixed methods; Winterveld; South Africa; Fertilität; qualitative Methodologie; mixed methods
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Narrative Acts: Telling Tales of Life and Love with the Wrong Gender
Titelübersetzung:Erzählhandlungen: Geschichten vom Leben und Lieben (in) der falschen Geschlechtsrolle
Autor/in:
Valentine, James
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 9 (2008) 2, 34 S
Inhalt: Dieser Beitrag illustriert die Möglichkeiten performativer Sozialwissenschaft am Beispiel des weltweit ersten Projektes öffentlicher multimedialer Erzählungen einer nationalen LGBT-Community (LGBT = Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender). Zumeist werden Stimmen aus dieser Community nicht gehört, verborgen oder unterdrückt, Bilder und Darstellungen bleiben oft stereotyp und diskriminierend – eben Konstruktionen "von außen". Viele, die dieser Gemeinschaft zugehören, haben soziale Exklusion und Marginalisierung erfahren, ihre Geschichten wurden ignoriert oder verzerrt. Ihr Leben und ihr Lieben wurde vielfach als "falsch" charakterisiert, "falsch" in medizinischer und moralischer Hinsicht. OurStory Scotland wurde initiiert, um die Geschichte(n) und die Erfahrungen von Menschen aus der LGBT-Community in deren eigenen Worten und mit deren eigener Stimme zu erforschen, festzuhalten und zu präsentieren. Hierzu werden Action Research und performative Socialwissenschaft verbunden. Der Ansatz ist partizipativ und emanzipatorisch; er legt das Wissen einer Community frei und entwickelt es zugleich in unterschiedlichen Weisen erzählerischer Performances. Hierzu wurden (Erzähl-) Methoden inspiziert, die für Mitglieder marginalisierter Gruppen und für deren Coming-out bedeutsam sein könnten. Die Erzählhandlungen, die dann für die Präsentation der eigenen Stimme(n) hinzugezogen wurden, kommen aus unterschiedlichsten Traditionen und gehören verschiedenen Gattungen zu. Hierzu gehören beispielsweise Einzeiler ebenso wie Niederschriften längerer Episoden, Oral-History-Interviews, Gruppenerzählungen, Geschichten, die mit und durch Bilder erzählt werden, Formen visuell-textlichen Coming-outs, "Supporting Stars"-Modelle als Alternative zu konventionellen Familienstammbäumen, Dramatisierungen und Ceilidh Dancing. Die Geschichten, die so entstanden sind, wenden sich gegen fixierte und stereotype Identität(en) und enthüllen die Zentralität des Erzählens für das eigene Leben. Sie illustrieren zugleich die Nützlichkeit eines performative action social research sowohl für eine Gemeinschaft, die über sich selbst forscht als auch für die Präsentation und Verbreitung dieser Forschung und ihrer Ergebnisse.
Inhalt: This presentation provides an illustration of performative social science through the world's first project to focus on multi-media storytelling with a nationwide LGBT community for public representation and museum archiving. Where voices are unheard, hidden or suppressed, the images and representations of a community may be stereotyped and discriminatory, constructed about the community by those on the outside. LGBT (lesbian, gay, bisexual and transgender) people have experienced social exclusion and marginalisation, and their stories have been neglected or distorted. Their lives and loves have been characterised as wrong: mistaken in medical or moral terms. OurStory Scotland was established to research, record and celebrate the history and experiences of the LGBT community through their own words. Our approach combines action research and performative social science: it is participatory and emancipatory, developing the knowledge of a community through various modes of storytelling performance. This presentation reviews storytelling methods and themes, that have relevance for marginalised communities where disclosure may be problematic. The narrative acts that make up our stories range from one-liners, through written episodes, to oral history recordings, stories shared in group storytelling and narrative exchange, tales told with and through images, "text out" visual displays, "supporting stars" mapping support as an alternative to the conventional family tree, dramatisation and ceilidh performance. The stories challenge fixed and stereotyped identities, and reveal the centrality of storytelling to leading our lives. They also illustrate the rewards of performative action social research, both for a community researching itself and for dissemination more widely.