Die nächste Universitätsreform ist schon da : über die drei Reformen der letzten Jahrzehnte, die Schäden, die sie angerichtet haben, und einige Gründe, warum der erreichte Zustand so nicht bestehen bleiben kann
Titelübersetzung:The next university reform is already here : the three reforms from the last decades, the damage which they caused, and some reasons why the attained state cannot continue
Autor/in:
Steinert, Heinz
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 310-324
Inhalt: "Der Beitrag diskutiert die universitäre Strukturreform, die Studienreform und die Reform der Forschungsfinanzierung der vergangenen Jahrzehnte. Was sich bisher an diesen drei Reformen und ihren Wechselwirkungen beobachten lässt, schließt sich zu der Tendenz zusammen, die Universität nach oben in einen Elite- und Exzellenz-Bereich und nach unten in einen College-Bereich aufzuspalten. Es ist zu fragen, wie sich die Beteiligten dazu verhalten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution discusses three university reforms that took place during the past decades: the structural reform, the academic reform and the reform of funding systems. The interplay of these reforms evokes the impression that the university splits into a realm of elite and excellence on the one hand and a college zone on the other. It has to be questioned how those affected can react to this development." (author's abstract)
Was bestimmt "Exzellenz" in den Sozialwissenschaften? : eine Analyse am Beispiel des Preises der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze 1981-2006
Titelübersetzung:What determines "excellence" in social sciences? : an analysis based on the example of the Prize of the Fritz Thyssen Foundation for Social Science Essays between 1981 and 2006
Autor/in:
Alber, Jens; Nerlich, Torben
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 2, S. 152-178
Inhalt: "Der Preis der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze stellt ein seit 1981 praktiziertes Selbstevaluationsverfahren deutschsprachiger Sozialwissenschaften dar, das die Evaluationsforschung bislang nicht zur Kenntnis genommen hat. Gestützt auf eine Datensammlung der im Zeitraum 1981 bis 2006 nominierten und prämierten Artikel geht der Beitrag insbesondere zwei Fragen nach: 1. Welches sind die Merkmale prämierter Autoren, und inwieweit korreliert das Distinktionsmerkmal 'Thyssen-Preis' mit anderen Merkmalen von Autoren, die in der Evaluationsforschung Verwendung finden? 2. In welchem Maße konzentriert sich preisgekrönte Forschung auf einige wenige Standorte? Zu den zentralen Ergebnissen zählt, dass verschiedene Distinktionsmerkmale in den Sozialwissenschaften nur schwach korreliert sind und dass auch preisgekrönte deutsche Sozialforschung international nur schwach sichtbar ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article analyzes the characteristics of German social science publications that received the Award of the Fritz Thyssen Foundation in the period 1981-2006. Annually awarded by a jury to the best social science articles published in leading German language journals, the prize constitutes a form of professional self-evaluation which previous evaluation research has not taken into account. Based on a data collection of all nominated and awarded articles, the contribution focuses on two research questions: 1. What are the characteristics of the winning authors and to what extent is the receipt of the award correlated with other criteria of distinction that are used for evaluation purposes? 2. To what extent is research leading to the prize concentrated in a few outstanding research institutes? Key findings are that different criteria of achievement in social science evaluations are only weakly correlated and that German speaking social science publications have a low level of international visibility even if awarded with a prestigious prize." (author's abstract)
Ein dritter Weg für die Universität : nach großer Revision, großer Krise und Kulturkampf
Titelübersetzung:A third way for the university : after a major audit, a great crisis and cultural struggle
Autor/in:
Schwengel, Hermann
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 38 (2009) H. 4, S. 421-430
Inhalt: "Der gegenwärtige Kulturkampf um Bologna verdeckt, dass sich in Wissenschaft und Universität in den letzten Jahren fünf große Revision vollzogen haben, die in ihrer Summe weit über das Programm des Bologna-Prozesses hinausgehen: die Umstellung auf BA/ MA, der Einzug unternehmerischer Führungsstrukturen an den Universitäten, zwischenuniversitären Wettbewerb fördernde Exzellenzinitiativen, zunehmende Internationalisierung von Forschung und Lehre sowie die Einführung von Studiengebühren. Die jeweiligen Diskurse wurden oft aggressiv geführt, führten aber selten weiter. Es ist nun an der Zeit, nach einem dritten Weg zu suchen, der aus der Falle zwischen offensiven und defensiven Reformbestrebungen hinausweist. Der Beitrag skizziert die zentrale Rolle, die die Sozial- und Geisteswissenschaften bei dieser Vermittlung spielen können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The actual 'Kulturkampf' concerning Bologna hides five major revisions that have taken place in sciences and universities during the past years and which altogether exceed the agenda of the Bologna process. These are the change to BA/ MA, the introduction of management structures at the universities, the excellence initiatives that encourage competition among universities, growing internationalisation of research and teaching, and the implementation of tuition fees. The corresponding debates have often been held aggressively but mostly without carrying these thoughts forward. Now it is time to look for a third way beyond offensive and defensive reform strategies. The contribution delineates the central role that social sciences as well as humanities can play in this process." (author's abstract)
Was ist Elite? : zu den Deutungsunsicherheiten im Übergang zur Exzellenzuniversität
Titelübersetzung:What is elite? : interpretation uncertainties during the transition to the excellence university
Autor/in:
Haas, Jessica; Laube, Stefan; Reichmann, Werner
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 38 (2009) H. 1, S. 7-23
Inhalt: "Was bedeutet wissenschaftliche Exzellenz an Universitäten in Deutschland? Die Autoren nähern sich dieser Frage, indem sie anhand empirischer Daten untersuchen, wie Medien einerseits und Studierende andererseits die Zuerkennung wissenschaftlicher Elite und Exzellenz deuten. Dabei betrachten sie den Übergang zu einer Exzellenzuniversität als unprogrammierte Statuspassage. Da die Konzepte Elite und Exzellenz hinsichtlich ihrer Bedeutungen und Konsequenzen unterbestimmt sind, sind Akteure, die die Statuspassage zur Exzellenz betreten, entsprechend unsicher in der Deutung dieser Passage. Sie entwickeln heterogene Strategien, um mit dieser Unsicherheit umzugehen, gleichen sich jedoch dahingehend, dass sie außerwissenschaftliche Deutungsschemata mobilisieren, um wissenschaftliche Exzellenz erklärbar und einschätzbar zu machen. Während diese Deutungsmuster den Medien (und Universitätsrepräsentanten) dazu dienen, das Exzellenzetikett der Universität zu legitimieren - etwa mittels Mythologisierungen -, stehen studentische Deutungen der Statuspassage dazu in einem auffälligen Spannungsverhältnis: Ambivalenzen, Unwissenheit und Fatalisierungen kennzeichnen studentische Strategien der Identifizierung mit der neuerdings exzellenten Universität." (Autorenreferat)
Inhalt: "What does scientific excellence mean at German universities? In this paper the authors analyze this question on the basis of empirical data and show how both the media and students interpret the nomination of elite universities. They regard the transition to an elite university as an unfamiliar status passage. The meanings and consequences of the terms elite and excellence are undefined so actors have problems and are uncertain when interpreting the new status passage. They develop heterogeneous strategies in order to cope with this uncertainty. Both actorgroups use non-scientific categories to explicate and assess scientific excellence. Whereas the media (and representatives of the university) use these categories to legitimize the new elite label - e.g., by converting it into a myth - students react very differently: Their coping strategies can be characterized as ambivalent, ignorant, and fatalistic." (author's abstract)
Does excellence matter? : eine wissenschaftssoziologische Perspektive
Titelübersetzung:Does excellence matter? : a science sociology perspective
Autor/in:
Wagner, Gerhard
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 36 (2007) H. 1, S. 7-20
Inhalt: "Exzellenz ist der Schlüsselbegriff der europäischen Wissenschaftspolitik. Exzellenz-Initiativen sollen Wissenschaftler und wissenschaftliche Institutionen, die Spitzenleistungen in Forschung und Lehre erbringen, fördern und zur weiteren Leistungsoptimierung vernetzen. Die Kritieren wissenschaftlicher Exzellenz sind allerdings nicht verbindlich definiert. Studien zeigen, dass Reputation im Wissenschaftsbetrieb nicht nur auf wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch auf sozialem Kapital beruht. Daraus folgt die Frage, ob die Exzellenznetzwerke und Clusters wirklich die leistungsstärksten Akteure integrieren, sodass ihnen der Status wissenschaftlicher Exzellenz nach herkömmlichem Verständnis zu Recht zukommt; oder ob sich nicht eher sozialkapitalträchtige Gruppen unter dem Etikett der Exzellenz reproduzieren, die dadurch zu einer bloßen Metapher gerät." (Autorenreferat)
Inhalt: "The term excellence is the key concept of the European science policy. The research funding is supposed to focus on the strengthening of excellence as well as on its integration into networks and clusters. However, one seems to presuppose the criteria of excellence as self-explanatory. Studies show that scientific reputation not only grounds on outstanding achievements in research and teaching but also on social capital. This raises the question, whether networks and clusters of excellence really integrate the scientifically best scientists. It is also possible that groups with a remarkable amount of social capital reproduce themselves under the cover 'excellence'. Hence, scientific excellence would be nothing more than a metaphor." (author's abstract)
Die Juniorprofessur zwei Jahre nach ihrer Einführung
Titelübersetzung:Junior professors two years after their introduction
Autor/in:
Landfester, Katharina; Rössel, Jörg
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 33 (2004) H. 4, S. 44-56
Inhalt: "Der Aufsatz widmet sich der Situation der Juniorprofessur zwei Jahre nach ihrer Einführung in das deutsche Hochschulsystem. Dabei werden als empirische Grundlage zwei schriftliche Umfragen unter den Inhabern von Juniorprofessuren herangezogen und als Vergleich eine schriftliche Befragung von Stipendiaten im Emmy-Noether-Programm. Als mögliche Probleme bei der Konzeptualisierung und Umsetzung der Juniorprofessur werden die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen, ihre Ausstattung, die Lehrbelastung der Juniorprofessoren, die Einrichtung von Tenure-Track-Optionen sowie die Formulierung von transparenten Evaluationskriterien diskutiert. Dabei wird deutlich, dass erstens in vielen Fällen Juniorprofessoren von einer wettbewerbsfähigen Ausstattung noch entfernt sind, zweitens ihre Lehrbelastung sich als durchaus moderat herausstellt, dass es drittens einerseits nur eine geringe Anzahl von Tenure-Track-Optionen gibt, andererseits aber eine große Nachfrage danach, dass viertens vor allem die Hochschulen und Fachbereiche eine frühzeitige Formulierung von transparenten Leistungskriterien versäumt haben. Fünftens erweist sich als mögliches Grundproblem der Juniorprofessur, dass zu wenige dieser Stellen existieren." (Autorenreferat)