Strukturen von Gleichstellungsorganen in den Mitgliedstaaten der EG
Titelübersetzung:Structures of emancipation organs in the member states of the EC
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 7 (1989) H. 1/2, S. 143-154
Inhalt: Seit Ende der 70er Jahre ist in allen EG-Ländern ein Prozeß der Institutionalisierung der Frauenpolitik im Gange. Es wurden Organe gesetzlich verankert, die die gesellschaftliche Stellung von Frauen prüfen, und solche, deren Aufgabe es ist, auf die Abschaffung der Diskriminierung von Frauen hinzuwirken. Die EG-Richtlinien, die zur Gleichstellung erlassen wurden, sind für viele nationale Gleichstellungsorgane eine wichtige Grundlage ihrer Politik, da sie geeignet sind, auf die nach wie vor bestehenden Diskrepanzen zwischen dem rechtlichen Anspruch auf Gleichstellung und dem wirklichen Zustand hinzuweisen. Bereits in den Römischen Verträgen von 1957 war das Prinzip des gleichen Lohns für gleiche Arbeit festgelegt worden. Später entstanden zahlreiche Organisationen und Komissionen zur Durchsetzung der Gleichstellung von Mann und Frau. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Besonderheiten der "GO's" (governmental organisations), der "NGO's" (non-governmental organisations) und der "Quangos" (quasi-non-governmental organisations), über das Netz der formalen und informellen Zusammenarbeit sowie über Kompetenzen und Arbeitsschwerpunkte der Gleichstellungsorgane. (KA)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland bis 1945
Titelübersetzung:The development of women's studies in Germany up to 1945
Autor/in:
Mertens, Lothar
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1989) B 28, S. 3-12
Inhalt: "Die Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland war - neben der des Frauenwahlrechts und der Reform des höheren Mädchenschulwesens - ein wichtiger Schritt im Gesamtkontext der weiblichen Emanzipation, da der Ausschluß von der Hochschulbildung ein Ausschluß von qualifizierten Berufen und damit von gesellschaftlicher Macht darstellte. Die offizielle Zulassung der Frauen zu den Universitäten, die im Jahre 1900 begann, zog sich in den deutschen Einzelstaaten über eine Dekade hin. Der rasche Anstieg der Studentinnenzahlen war besonders in den Jahren der Weimarer Republik stetig. Die nationalsozialistische 'Machtergreifung' und die ideologische Beschränkung der Frauen auf Heim und Familie bewirkten zwar eine einschneidende Verzögerung der zahlenmäßigen Entwicklung, konnten aber die einmal errungenen Möglichkeiten trotz gedrosseltem Hochschulgesetz und eingeschränkter Beschäftigungsmöglichkeiten nicht wieder rückgängig machen. Der wachsende Arbeitskräftebedarf am Ende der dreißiger Jahre und besonders in den Kriegsjahren führte zu einer Revidierung der NS-Hochschulpolitik. Im Gegensatz zur Weimarer Zeit, als auch zunehmend Frauen aus bildungsferneren Sozialschichten die Chance zu studieren ergriffen, besuchten im Dritten Reich vor allem Akademikertöchter die Universitäten. Frauenstudium bedeutete zu dieser Zeit vor allem das Studium der klassischen 'weiblichen' Studienfächer, insbesondere der Medizin, da der Arztberuf auf ideale Weise gesellschaftliche Reputation und 'ursprüngliche Weiblichkeit' miteinander verband." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Studium; Akademikerin; Chancengleichheit; Bildungschance; Deutsches Reich; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenstudium nach 1945 : ein Rückblick
Titelübersetzung:Women's studies after 1945 in retrospect
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid; Roloff, Christine; Schlüter, Anne
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1989) B 28, S. 13-21
Inhalt: "Zu den leisen, jedoch mit weitreichenden Folgen verbundenen strukturellen Veränderungen der deutschen Nachkriegsgeschichte gehört die dramatische Steigerung der Bildungsbeteiligung von Frauen. Hauptsächlich profitieren davon die Töchter aus Mittelschichtfamilien, aber auch Arbeitertöchter. Im Gegensatz noch zur Jahrhundertwende ist es heute eine kulturelle Selbstverständlichkeit, daß junge Frauen ein Hochschulstudium aufnehmen und abschließen. Im Vergleich zu ihrem Anteil von 50 Prozent an den Hochschulzugangsberechtigten sind Frauen mit 40 Prozent an den Hochschulen immer noch unterrepräsentiert. Fachspezifische Unterschiede in der Beteiligung zeigen sich noch in extremer Weise, was einzelne Fachgebiete der Ingenieurwissenschaften und Kulturwissenschaften anbelangt. Diese 'stille Revolution' hat nicht nur quantitative Veränderungen, sondern auch qualitativ neue Ansprüche gebracht, deren Erfüllung noch aussteht. Sie finden vor allem in den Vorstellungen und Aktivitäten der neuen Frauenbewegung an den Hochschulen. Frauen in der Wissenschaft werden vom Objekt zum Subjekt der Forschung. An der neuen Protestbewegung haben sie sich mit eigenen Vorstellungen beteiligt und diese selbstbewußt vertreten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen - Technik - Arbeit : ein Literaturbericht
Titelübersetzung:Women - technology - work : a report on the literature
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 31 (1989) H. 2, S. 225-234
Inhalt: Ziel dieser Literaturstudie ist die Erörterung der Benachteiligung von Frauen in bezug auf die berufliche Ausbildung und Weiterbildung. Der Zugang zu den vom Arbeitsmarkt nachgefragten Qualifikationen, vor allem nach technischen im weitesten Sinne, ist vorzugsweise Männern vorbehalten. Es geht darum, die Gründe dafür aufzudecken und Ansatzpunkte zu finden, die eine Änderung bewirken. Hier wird vorgestellt, was andere Untersuchungen zu diesem Thema ermittelt haben und wo noch Forschungslücken bestehen. Gleichzeitig werden erste Antworten zur Verbesserung der beruflichen Situation von Frauen formuliert. Der Autor wirft die Frage auf, ob sich durch die neuen Technologien die Vorstellungen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" verändern. (BB)
Inhalt: "This article presents recent studies of the future chances for women in the job market. The working world is going to be fundamentally restructured as a consequence of the use of new technologies. In the future technical knowledge will increase the chances of finding a job. How will this affect women's situation in the job market? Will women fall further behind or will this blur the rigid division between men's and women's work, perhaps even altering our conceptions of the male and the female?" (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildungsbeteiligung und Lebensperspektiven von Frauen
Titelübersetzung:Participation in education and life prospects of women
Autor/in:
Rode, Domenica
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 94-109
Inhalt: Ziel der Ausführungen ist es, mittels statistischer Materialaufarbeitung und Sekundäranalysen aufzuzeigen, wie sich die Bildungsbeteiligung von Frauen im historischen Kontext verändert hat und welche Konsequenzen sich daraus für Frauen hinsichtlich ihrer Lebensperspektiven vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Arbeitsmarktlage ergeben. In einer historischen Betrachtung wird gezeigt, daß die Teilnahme von Mädchen und Frauen an den weiterführenden Bildungseinrichtungen keineswegs selbstverständlich war. Die Entwicklung bis zur Bildungsexpansion der sechziger Jahre wird nachgezeichnet. Anhand statistischer Daten werden die Veränderungen und Trends der geschlechtsspezifischen Bildungsbeteiligung zwischen 1960 und dem Beginn der achtziger Jahre herausgearbeitet. Es wird deutlich, daß Frauen mit steigendem Qualifikationsgrad ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt anbieten, was jedoch nicht verhindern kann, daß der erhöhte Beteiligungswunsch der Frauen am Erwerbsleben zu einem nicht unbeträchtlichen Teil sich nur in die Arbeitslosigkeit führt. Dabei wird festgestellt, daß trotz schrumpfender Berufsperspektiven infolge der Arbeitsmarktlage heute mehr verheiratete Frauen und Mütter erwerbstätig sind als früher. Insgesamt macht die Analyse deutlich, daß sich die Arbeitsmarktbedingungen für Frauen wesentlich komplexer darstellen als für Männer. (ICA)
Schlagwörter:Bildungsbeteiligung; Chancengleichheit; Lebensperspektive; Qualifikation; Berufsaussicht; Arbeitsmarkt; Arbeitslosigkeit; Bildung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Chancengleichheit von Frauen und Männern im Schleswig-Holsteinischen Landesdienst : Studie im Auftrage der Frauenministerin des Landes Schleswig-Holstein
Titelübersetzung:Equal opportunity of women and men in the Land administration of Schleswig-Holstein : study on behalf of the female Minister for Women's Affairs of the Land of Schleswig-Holstein
Autor/in:
Geenen, Elke M.
Quelle: Land Schleswig-Holstein Frauenministerium; Kiel, 1989. 77 S.
Inhalt: Die Studie stützt sich auf Daten der Personalstrukturstatistik des Landes Schleswig-Holstein (1986/1988) und versteht sich als Teil der Bestandsaufnahme nach dem Regierungswechsel. Von den insgesamt 72.000 Beschäftigten des Landes stellen Frauen mit 44,8% zwar fast die Hälfte, doch zu vielen Bereichen im öffentlichen Dienst haben sie gar keinen oder nur einen erschwerten Zugang: Auf gut dotierten Stellen mit Entscheidungskompetenzen sinkt ihr Anteil auf 12%. Die Untersuchung stellt die Struktur der Beschäftigung von Frauen in den obersten Landesbehörden sowie den ihnen nachgeordneten Bereichen (Schulen, Krankenhäser, Polizei) dar. Es zeige sich, daß strukturelle Barrieren trotz formaler Gleichberechtigung eine tatsächliche Chancengleichheit verhindern. Aus diesem Grunde fordert die Verfasserin eine systematische Frauenförderung sowie gesetzliche Maßnahmen (Gleichstellungsrichtlinien, Gleichstellungsgesetz). (psz)
Inhalt: Der Beitrag beschreibt Zweck und Arbeitsweise von Assessment Centern und prüft ihre Brauchbarkeit im Hinblick auf eine Verbesserung der Chancengleichheit für Frauen und PoC bei Personalauswahl und beruflichem Aufstieg. (IAB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheitsvorstellungen in Gleichstellungskonzepten
Titelübersetzung:Ideas of equality in equality concepts
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 3, S. 1-11
Inhalt: Da im Zuge der Popularisierung der frauenpolitischen Debatte häufig gebrauchte Begriffe an Präzision verloren haben und zunehmend den Charakter von Leerformeln tragen, versucht die Autorin in diesem Artikel dem Schlagwort "Gleichstellung" wieder Inhalte und Konzepte zuzuordnen. Sie zeigt, daß den Forderungen nach "Gleichstellung" sehr verschiedene und oftmals widersprechende Verständnisweisen dieses Begriffs zugrunde liegen. Das Sichten der frauenpolitischen Debatten der letzten Jahre läßt die Autorin zwischen fünf verschiedenen Verständnisweisen von "Gleichstellung" unterscheiden: (1) Gleichstellung als Gleichbewertung des Andersseins, (2) Gleichstellung als Gleichbehandlung, (3) Gleichstellung als Chancengleichheit, (4) Gleichstellung als gleiche Partizipation von Mann und Frau in allen Lebensbereichen und (5) Gleichstellung als gleiche Partizipation bei gleichzeitiger Durchsetzung "femininer" Werte.(DS)
Women in higher education : effects of crises and change
Titelübersetzung:Frauen in der Hochschulausbildung
Autor/in:
Sutherland, Margaret
Quelle: Higher education : the international journal of higher education and educational planning, Vol. 17 (1988) No. 5, S. 479-490
Inhalt: Der Beitrag untersucht mögliche Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Europa, Australien, den USA und Japan auf den Zugang von Frauen zur Hochschulausbildung, auf ihre Studienfachwahl und auf die Beschäftigungschancen von Hochschulabsolventinnen im allgemeinen und als Hochschullehrerinnen. Es wird festgestellt, daß die finanziellen Rahmenbedingungen für ein Studium sich ebenso verschlechtert haben wie die Beschäftigungsmöglichkeiten an den Hochschulen, was die Entwicklung zu mehr Chancengleichheit an den Hochschulen eher gefährdet. (IAB)