Determinanten erfolgreicher Mentoringbeziehungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Determinants of effective mentoring relationships for new female scientists
Autor/in:
Fellenberg, Franziska
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 26 (2008) H. 1, S. 56-68
Inhalt: "In wissenschaftlichen Positionen sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. Große Hoffnung wird hier in Mentoringprogramme gesetzt. Dieser Beitrag vollzieht anhand eines Mentoringprogramms exemplarisch nach, welche Faktoren den Aufbau einer tragfähigen Mentoringbeziehung begünstigen. Dabei werden individuelle Voraussetzungen auf Seiten der Mentorinnen und Mentees, verschiedene Merkmale der Dyaden und die Bewertung der Mentorinnen im Hinblick auf ihre eigene Beratung analysiert. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Konzeption neuer Mentoringprogramme und zukünftige Evaluationsforschung diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women are still underrepresented in the scientific world. Hope is thus placed in formal mentoring programs. This article uses specific examples to depict which factors benefit the development of stable mentoring relationships. It analyzes the individual preconditions of mentors and mentees, several characteristics of the pairings, and the mentors' evaluations of their own advice. The results are discussed with respect to the conception of new mentoring programs and further research." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Mentoring und Training
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterverhältnisse - Adoleszenz - Schule : Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen als Rahmenbedingungen für pädagogische Praxis
Titelübersetzung:Gender relations - adolescence - school : stagings of masculinity and femininity as general conditions for pedagogic practice
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 3-13
Inhalt: Im Zentrum des aktuellen öffentlichen Diskurses über ein geschlechtergerechteres Bildungssystem steht zunehmend die Diskussion über die Benachteiligung von Jungen im koedukativen Schulalltag. Dieses Argument der Benachteiligung macht sich insbesondere an dem geringeren Bildungserfolg von Jungen fest. Auf dem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit Geschlechterdifferenzen im Heranwachsen von Jungen und Mädchen insbesondere während der Adoleszenz, in der gesellschaftliche Geschlechterbilder und Anforderungen für Jugendliche in neuer Weise bedeutsam werden. Schule als sozialer Raum und auch Lehrer als pädagogisch Handelnde werden von diesen adoleszenten Dynamiken geprägt. Daher steht die Frage im Vordergrund, welche Chancen LehrerInnen nutzen können, um adoleszente Entwicklungsprozesse in Richtung einer Verflüssigung traditioneller Geschlechterbilder zu begleiten und zu unterstützen. Dazu werden Studien und Forschungsergebnisse zur Adoleszenz junger Männer und Frauen beleuchtet und abschließend Inszenierungen von Geschlechterverhältnissen in der Schule behandelt. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei für die Auseinandersetzung mit kultureller Diversität bzw. für die geschlechtlichen Zuschreibungs- und Selbstverortungsprozesse vor allem bei SchülerInnen ethnischer Zugehörigkeit. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender-Mainstreaming-Projekte im schwedischen Schulbereich : Möglichkeiten einer geschlechtergerechten Schule
Titelübersetzung:Gender mainstreaming projects in the Swedish school sector : possibilities of a gender-friendly school
Autor/in:
Seemann, Malwine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 31-40
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der schwedischen Gleichstellungspolitik in Politik, Gesellschaft und Schule. Schweden gilt bei der Einführung des Konzepts Gender Mainstreaming innerhalb der EU als Vorreiter. Neben einer Einführung in das schwedische Schulsystem und den dort verankerten gender-politischen Zielen stellt der Beitrag auch Praxisbeispiele schwedischer Gleichstellungsprojekte in Schulen und Vorschulen vor, von denen vor allem das Projekt "Seid mutig und setzt Grenzen" in der Region Göteburg (2001-2003) neue Zeichen setzte. Zusätzlich geht es in dem Beitrag um weitergehende Überlegungen, wie EntscheidungsträgerInnen in den Schulleitungen und Kommunalverwaltungen stärker einbezogen werden können, so dass nicht nur einige, sondern alle Schulen erreicht werden. Die abschließende Zusammenfassung betont, dass nur durch Einbeziehung aller Gruppen, Vermittlung von Fachwissen über Machtstrukturen und doing gender die Gleichstellungsarbeit als Veränderungsprozess verwirklicht werden kann. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Lebensführung - ein zentraler Faktor der Anerkennung von Leistung und Qualifikation in akademischen Berufen : dargestellt am Beispiel der Berufsfelder Chemie und Ingenieurwissenschaften
Titelübersetzung:Life style - a key factor in the recognition of achievement and qualification in academic careers : described by means of the occupational fields of chemistry and engineering sciences
Autor/in:
Könekamp, Bärbel
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 4, S. 43-54
Inhalt: Am Beispiel der akademischen Berufsfelder im Bereich der Chemie und Ingenieurwissenschaften geht es in dem Beitrag um die Frage nach der Chancengleichheit von Männern und Frauen in hochqualifizierten Berufsbereichen. Ziel ist es, angesichts des Missverhältnisses zwischen dem zunehmenden Erwerb hoher Bildungstitel von Frauen und der geringen Zahl von Frauen in Spitzenpositionen stärker als bisher die Analyse von Bewertungsmaßstäben für Qualifikation und Leistung in der Arbeitswelt in den Blick zu nehmen. Aus arbeitssoziologischer Perspektive ist Qualifikation das Ergebnis sozialerAushandlungsprozesse und Konflikte und damit ein gesellschaftliches Konstrukt, das relational gesehen werden muss. Anhand von Untersuchungsergebnissen wirdgezeigt, welche Qualifikationen für Karrieren in Naturwissenschaften und Technik maßgeblich sind. Um die berufliche Situation von Männern und Frauen anhand einheitlicher Kriterien beurteilen zu können, wurde die komplexe Variable Berufserfolg gebildet, in die einzelne objektivierbare Erfolgskriterien wie Einkommen, Führungsposition, Personalverantwortung, Budgetverantwortung und Position bei Verhandlungen mit externen Partnern eingeflossen sind. Die im Rahmen der Untersuchung gestellt Frage, ob über Rollenstereotype und die Geschlechterordnung Aspekte der Lebensführung im privaten Bereich in das Urteil über die Qualität der Arbeit von Akademikerinnen und Akademikern eingehen, kann eindeutig positiv beantwortet werden. Die Befunde erklären, dass auch heute noch Karrieren von Akademikerinnen weniger erfolgreich verlaufen als die von Akademikern mit gleicher Qualifikation. In naturwissenschaftlichen und technischen Berufen hat sich durch die lange Ausgrenzung von Frauen ein Karrieremodell entwickelt, in dem die professionelle Lebensführung auch die männliche bürgerliche Lebensführung einschließt. Versteht man Qualifikation als gesellschaftliches Urteil über die Qualität der Arbeit, dann zeigt sich heute, dass eine an die bürgerliche Lebensführung erinnernde professionelle Lebensführung männliche Professionelle stärker anerkennt. Die Anerkennung einer Lebensführung im Beruf, in die nicht nur fachliche, sondern auch private Lebensverhältnisse einfließen, die ausschließlich von Männern gelebt werden, bietet subtil wirkende Geschlechtergrenzen, die von Frauen nicht ohne weiteres übertreten werden können. (ICH)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterforschung und Technikwissenschaften : Konstruktionen von Wissen in Fachkulturen des Ingenieurbereichs
Titelübersetzung:Gender studies and technical sciences : constructions of knowledge in technical cultures in the field of engineering
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 4, S. 23-42
Inhalt: Der Beitrag ist von der These geleitet, dass strukturelle Analysen und die auf Karriereförderung konzentrierten gleichstellungspolitischen Perspektiven in zweifacher Weise an der Verkettung von Technik und Geschlecht vorbeizielen: Sie vernachlässigen erstens eine genauere Untersuchung des besonderen symbolischen Stellenwerts der Technik im Vergleich zu anderen Berufsfeldern. Zweitens bleibt die Zielsetzung, dem Ingenieurbereich die Frauen bzw. frauengerechte Anteile hinzuzufügen, den Kernfragen der Ko-Konstruktion von Technik und Geschlecht äußerlich und ist nicht in der Lage, die soziale Gemachtheit dessen, was heute als Technik verstanden und gelebt wird und die Produktivität der Kategorie Geschlecht in diesen Prozessen genauer zu analysieren. Ziel ist es, die Diskussion für das Forschungsgebiet gender in engineering weiter zu entwickeln und an vorhandene Ansätze und Ergebnisse der wissenschaftssoziologischen Forschung, der feministischen Hochschulforschung sowie an die feministische Naturwissenschafts- und Technikforschung anzuknüpfen. Diese sollen für die Untersuchung klassischer Ingenieurdisziplinen fruchtbar gemacht werden. Zunächst geht es um Fachdiskurse um den geringen Frauenanteil in der Männerdomäne Technikwissenschaften. Danach wird die hier favorisierte Perspektive auf die Konstruktion von Geschlecht in Fachkulturen und Wissensordnungen der Ingenieurwissenschaften genauer ausformuliert, verortet und auf die aktuellen Herausforderungen hin abgetastet. Der dritte Abschnitt bietet einen Einblick in Forschungsaktivitäten in diesem Gebiet. Abschließend werden schlaglichtartig die aktuellen gesellschaftlichen Kontextbedingungen aufgerufen, unter denen die hier vorgeschlagene Annäherung von Geschlechterforschung und Technikwissenschaften stattfindet. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Von der Chancengleichheit zu Diversity : Good Practice-Beispiele betrieblicher Personalpolitik
Titelübersetzung:From equal opportunity to diversity : examples of good practice in company personnel policy
Autor/in:
Busch, Carola
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 3, S. 146-156
Inhalt: "Chancengleichheit, Gender Mainstreaming, Diversity - die Terminologie und mit ihr die Akzente entwickeln sich weiter. Für Unternehmen ist dabei der Aspekt der Wirtschaftlichkeit von zentraler Bedeutung. Dies aufzugreifen war seit 1994 Anliegen der Idee TOTAL E-QUALITY, die auf der Verbindung von Qualitätsmanagement und Chancengleichheit (Equality) basiert. Argumentativer Ansatzpunkt war, dass Aktivitäten zur Chancengleichheit zu positiven Ergebnissen im Unternehmen führen und sich letztlich im Betriebsergebnis niederschlagen. Diese Tatsache wird in neueren Publikationen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf an zahlreichen Beispielen (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jungend (2002 und 2003) nachgewiesen und exemplarisch durchgerechnet. Derartige Rechenexempel gab es bis dahin nicht, die Argumente sind jedoch nicht neu. Auf Seiten der privatwirtschaftlichen Unternehmen war am ehesten der Terminus Chancengleichheit gebräuchlich, Gender Mainstreaming hatte es vergleichsweise schwer. Seit einigen Jahren wird jedoch zunehmend der Begriff Diversity eingesetzt. Zunächst vorrangig in Betrieben mit in den USA ansässigen Kooperations- oder Mutterkonzernen war in diesem Kontext auch eine weiterreichende Diskussion um Ansätze und Schwerpunktsetzungen in Gang gekommen. Viele Unternehmen erweiterten ihren Ansatz von Chancengleichheit und setzten neue Akzente. Dabei steht weiterhin der betriebswirtschaftliche Aspekt und die positiven Auswirkungen auf den Betrieb und seine Ergebnisse im Zentrum der Aktivitäten. Die Ausführungen des Verfassers zur Chancengleichheit in Verbindung mit Qualitätsmanagement beziehen sich auf Interviews und Erhebungen, die der Verfasser im Rahmen seiner Studien, Gutachten und Leitfäden im Bereich der betrieblichen Frauen- und Familienpolitik ab Mitte der 80er Jahre durchgeführt hat. Das begann mit Befragungen zum Wiedereinstieg von Frauen nach der Familienphase Mitte der 80er Jahre (Busch 1990). Danach eine Befragung im Jahre 1992/93 bei 650 mittelständischen Unternehmen zur Frauenförderung, heute würde man eher Chancengleichheitspolitik dazu sagen (Busch 1993). Eine Nachbefragung im Rahmen des Forschungsprojektes der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, aus dem das Audit 'Familie und Beruf' entstand, bei fünf ausgewählten Unternehmen nach fünf Jahren konzentrierte sich auf den Aspekt familienfreundlicher Maßnahmen und überprüfte gleichermaßen, wie sich die Aktivitäten bewährt und verstetigt hatten. Der zweite inhaltliche Zusammenhang betrifft Studien im Bereich der betrieblichen Förderung von Kinderbetreuung, eine gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut im Jahre 1990/1991 (Busch et al. 1991), eine zweite als wissenschaftliche Begleitung und zur Erarbeitung eines Leitfadens für Betriebe von 1996 bis 1998 (Busch 1998). Der dritte Erfahrungskontext betrifft die mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichneten Unternehmen. Neben kontinuierlichen Gesprächen und der Arbeit als Jury-Vorsitzende wurden im Rahmen einer Evaluation im Jahre 1999 die damals knapp 60 Prädikatsträger nach ihren Erfahrungen mit Aktivitäten zur Chancengleichheit in der Personalpolitik befragt und eine Auswertung im Sinne von Kosten-Nutzen-Erwägungen vorgenommen (Busch/ Engelbrech 2000). (Die Ergebnisse sind zusammengefasst in Broschüren, Leitfäden und auf CD). Die Terminologie der Unternehmen ist dabei vielfältig und sagt nichts über das Engagement der Promotoren aus. Da gibt es mitunter noch das 'alte' Wort Frauenförderung, in den Verwaltungsbetrieben spricht man von Gender Mainstreaming, weiterhin verbreitet ist Chancengleichheit und Managing Diversity überzeugt zunehmend mehr. Die Auseinandersetzung um die Begrifflichkeiten betrifft jedoch vorrangig die Großbetriebe. Im Mittelstand sind die Aktivitäten selten einem besonderen Titel zugeordnet, am ehesten rangieren sie dort unter Mitarbeiterförderung. Eine theoretische Diskussion um 'Gender' findet nur selten statt, vorrangig wird der Begriff gewählt, der am ehesten Akzeptanz im Unternehmen findet. Und das sind meist die Begrifflichkeiten, die am wenigsten im Zusammenhang mit Feminismus und Geschlechterkampf stehen. Einen derartigen Hintergrund findet man mitunter bei Unternehmerinnen, die ihre eigene Einstellung und ihre persönliche Lebensphilosophie zur Chancengleichheit auch in ihrem unternehmerischen Wirken umsetzen und damit bewusst ein Zeichen setzen wollen. Aber auch dort findet ein Einbezug in die theoretische Diskussion der Wissenschaft um 'Gender' selten statt. Doch nun zu beispielhaften Ansätzen und Aktivitäten aus den unterschiedlichen Aktionsfeldern betrieblicher Personalpolitik." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung geschlechtsspezifischer Auswahlprozesse bei der Förderung von Promotionen an Hochschulen : Ergebnisse einer empirischen Studie für das Land Niedersachsen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific selection processes in the promotion of doctorates at universities : results of an empirical study for the Bundesland of Lower Saxony
Autor/in:
Kirschbaum, Almut; Noeres, Dorothee
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 1/2, S. 85-98
Inhalt: Die Autorinnen berichten über erste Ergebnisse einer Studie zur geschlechtsspezifischen Förderpraxis von Promotionen an niedersächsischen Hochschulen und nehmen eine detaillierte Analyse einzelner Förderungsformen vor, die sich auf die Vergabepraxis und geschlechtsspezifische Verteilung der Graduiertenförderungsstipendien des Landes Niedersachsen einerseits und auf die Förderung von Promovierenden auf befristeten wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen andererseits beziehen. Sie berichten über die Einstellungen von Frauenbeauftragten, Mitarbeiterinnen in den Frauenbüros, Angestellten der Hochschulverwaltungen und von Hochschullehrenden und zeichnen anhand von Beispielen den erfolgreichen Einfluss gleichstellungspolitischer Bemühungen auf die Förderung von promovierenden Frauen nach. Die Auswertung des Datenmaterials zeigt auch, dass wenig Frauen fördernde Fachkulturen in einzelnen Fächergruppen weiterhin zur Unterrepräsentanz von Promovendinnen beitragen. Die Ergebnisse weisen insgesamt darauf hin, dass eine geschlechtergerechte Promotionsförderung und ihre an gleichstellungspolitischen Zielen orientierte Evaluation an den Hochschulen von zukunftsweisender Bedeutung sind. Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen sind aufgefordert, diese Zielsetzung systematisch in ihre Politik der Nachwuchsförderung einzubeziehen. (ICI2)
Contradictions in women's education : women colleges - Smith College als Beispiel
Titelübersetzung:Contradictions in women's education : women colleges - Smith College as an example
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 2/3, S. 133-146
Inhalt: Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Women Colleges in den USA, um im Anschluss daran die Institutionengeschichte des Smith College in Northampton/MA im Spiegel der Autobiographie seiner ersten Präsidentin ausführlich darzustellen. Breite Studienangebote und hohe Ambitionen, z.B. auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bestimmen nach ihrer Einschätzung das (Selbst- )Bild vom Smith College. Die Atmosphäre am Smith College ist ferner entdramatisiert hinsichtlich der Geschlechterfrage, denn diese spielt eine untergeordnete Rolle unter den Möglichkeiten und Angeboten des Colleges. Das Smith College ist jedoch auch eine Eliteinstitution und hoch-selektive Hochschule, deren Alumnae mit der Vereinbarkeitsfrage vermutlich ähnlich umgehen können wie erfolgreiche Männer, da die Hintergrundarbeit delegierbar ist. Insofern bleiben der Autorin zufolge solange Widersprüche bestehen, wie diese Breite der Lebensentwürfe sich nach wie vor an die Frauen und nicht gleichermaßen an die Männer wendet. (ICI2)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 1, S. 31-48
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit den durch die derzeitige Hochschulpolitik des Bundes und der Länder verfolgten Reformen der Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen, vornehmlich mit Veränderungen in der Personalstruktur, neuen Besoldungsformen, Juniorprofessoren, neuen Finanzierungsmodalitäten und neuen körperschaftlichen Organisationsformen wie z.B. Stiftungen. Auf diesem Hintergrund geht der Beitrag auch auf die besonderen Implikationen dieser Entwicklungen für die Frauenförderung und Gleichstellung in Forschung, Lehre und Hochschuladministration ein. Dabei werden einzelne Bereiche der Personalentwicklung beleuchtet, die für den Erhalt der Gleichstellungsstandards und -qualitäten eine besondere Bedeutung haben. Da es bei der Frauenförderung vornehmlich darum geht, wissenschaftliche Karrieren zu planen und zu realisieren, werden exemplarisch eine Studien- und Hochschulbiografie und ein exemplarischer Werdegang einer erfolgreich eingemündeten Nachwuchswissenschaftlerin aufgezeigt, die jedoch verdeutlichen, dass in jeder Phase und an jedem Übergang prinzipiell die Möglichkeit besteht, aus einem solchen Idealweg herauszufallen. Als weitere Problembereiche werden zum Abschluss das Zeitmanagement an Hochschulen im Sinne von geschlechtersensiblen Zeitgestalten sowie Besoldungs- und Finanzorganisation im Wissenschaftsbereich diskutiert. (ICH)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 1, S. 49-72
Inhalt: Der Beitrag befasst sich kritisch mit den jüngsten Hochschulreformen, in deren Zentrum die Umbildung der Personalstruktur steht, wie das Beispiel Juniorprofessoren zeigt. Mit der Einführung der Juniorprofessur sind neue Chancen, jedoch auch Risiken verbunden, wie z.B. die Einengung und Reduzierung von Qualifikationswegen. Allerdings lässt sich aus frauenfördernder Perspektive eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf konstatieren, vor allem in Gestalt des Wegfalls der Habilitation und der Einschränkung des Hausberufungsverbotes. Das neue Hochschulrahmengesetz schafft zwar keine Quotenregelung, hat jedoch die Erhöhung des Anteils der Frauen in der Wissenschaft zum Ziel. Dennoch werden die vorgesehene Verjüngung der Wissenschaft durch das Juniorprofessurmodell und die neuen Befristungsregelungen dazu führen, dass gerade die Frauen in der Wissenschaft genau planen müssen, wann und wie sie ihre Familienbildung realisieren können. Weitere frauenförderliche Aktivitäten umfassen neben der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in der Promotionsphase Karrierestrategien sowie Mentoring-Programme. Nur durch eine Vielzahl von Instrumenten und Aktivitäten kann Frauenförderung, Gender Mainstreaming und Gleichstellungsarbeit zum Motor eines nachhaltigen und zukunftsorientierten Hochschulmanagements werden. (ICH)