Inhalt: In dem Beitrag wird der Versuch unternommen, anhand der Marxschen Theorie und ihrer Weiterentwicklung durch Althusser die system- und machtstabilisierende Funktion weiblicher Produktivität zu erklären. Dazu wurde das Modell, mit dem Althusser die Wirkungsweisen von Klassenideologien begründet, auf drei Fragestellungen bezogen: Wie und wodurch produzieren Frauen in der Familie ihre Unterdrückung? Wie werden Machtbeziehungen von Frauen täglich hergestellt, die auch gesellschaftliche Machtverhältnisse aufrechterhalten? Wieso haben Frauen kein Bewußtsein von den gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Produktivität? Nach einer allgemeinen Darstellung der Wirkungsweise von Ideologien kommt die Autorin zu dem Schluß, daß durch die Vermittlung geschlechtlicher Ideologien in der Sozialisation unwillentlich geschlechtliche Machtverhältnisse von Frauen reproduziert werden, daß ihnen durch ihre isolierte Stellung in der Familienarbeit die gesellschaftlichen Zusammenhänge ihrer Unterdrückung verborgen bleiben. Andererseits profitieren Frauen von der Unterwerfung unter gesellschaftliche Geschlechterideologie, da sie durch normgerechtes Verhalten Anerkennung erfahren. Abschließend werden einige Überlegungen zur Problematik der Althusserschen Theorie angestellt. (AG)
Schlagwörter:Herrschaftssicherung; Stabilisierung; Geschlechtsrolle; soziale Ungleichheit; soziale Deprivation; soziales Verhalten; Produktivität; Funktion; Macht
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag