Männer : nicht immer im Vorteil ; der Erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung und männliche Lebensverläufe
Titelübersetzung:Men : not always with an advantage; the Federal Government's First Report on Equality and men's life courses
Autor/in:
Stecklina, Gerd
Quelle: DJI Impulse : das Bulletin des Deutschen Jugendinstituts, (2012) H. 1, S. 22-24
Inhalt: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Gleichstellung von Männern und Frauen aus der Blickrichtung des Generationengefüges. Charakteristisch hierfür sind die Positionen junger Frauen zum Thema Gleichberechtigung. Dabei wird deutlich, dass sie sich selbst als gleichberechtigt wahrnehmen. Auch die neuen Männlichkeitsentwürfe sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung, tendieren ältere Männer eher zu traditionellen Geschlechterrollen sind die Veränderungen bei jungen Männern deutlich sichtbar. Für zukünftige Gleichstellungsberichte ergibt sich daher die Notwendigkeit die männliche Perspektive stärker als bisher zu berücksichtigen auch mit dem Fokus auf problematische Lebensverläufe. Darüber hinaus verweist die Autorin auf die traditionellen sozialpolitischen Rahmenbedingungen, die nach wie vor das männliche Alleinverdienermodell fördern. (ICD)
Quelle: Kritische politische Bildung: ein Handbuch. Bettina Lösch (Hrsg.), Andreas Thimmel (Hrsg.). Schwalbach: Wochenschau Verl. (Reihe Politik und Bildung), 2010, S. 229-239
Inhalt: Um die geschlechtsspezifischen Faktoren von Politik zu analysieren, zum Beispiel den Frauenausschluss aus politischen Entscheidungsgremien, das männerbündische Handeln von Politikern oder Frauen benachteiligende politische Maßnahmen, muss der Autorin zufolge danach gefragt werden, auf welche Weise staatliche Normen, Gesetze und Institutionen, also Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, aber auch Parteien und Gewerkschaften, Geschlechterungleichheit in Gesellschaft und Politik herstellen bzw. verfestigen. In der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung verschob sich in den letzten 20 Jahren deshalb der Blick auf die Geschlechtlichkeit bzw. die Männlichkeit von politischen Institutionen und Normen. Um Politik als geschlechtlich strukturiertes Feld sichtbar zu machen, stellt die Autorin zunächst dar, was unter Geschlecht in der feministischen Politikwissenschaft verstanden wird. Im Anschluss daran systematisiert sie die geschlechterselektiven Strukturen und Mechanismen in der modernen Politik, um dann die Entwicklung moderner Politik und Staatlichkeit als männliches Terrain herauszuarbeiten. Sie wirft abschließend einen kritischen Blick auf das Politikfeld der Frauen- und Gleichstellungspolitik und geht der Frage nach, ob Geschlechtergerechtigkeit möglich ist. (ICI2)
Doing Gender auf der politischen Bühne Europas : Politikerinnen und ihre Überwindung der "Fremdheit in der Politik"
Titelübersetzung:Doing gender on the political stage in Europe : female politicians and their overcoming
of "strangeness in politics"
Autor/in:
Ingler-Detken, Yvonne Rebecca
Quelle: Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008. 208 S.
Inhalt: Im konstruktivistischen Ansatz wird "Geschlecht" nicht als etwas, das Menschen haben
oder sind, angesehen, sondern als etwas, das sie tun bzw. herstellen. Die vorliegende
Dissertation gibt Aufschluss darüber, wie weibliche und männliche Politiker verschiedener
Länder, in denen die Gleichstellung der Geschlechter unterschiedlich weit vorangeschritten
ist, das "Doing Gender" praktizieren. Die Studie zeigt, dass für Politikerinnen und
Politiker unterschiedliche Regeln gelten und dass von ihnen ein unterschiedliches
Verhalten erwartet wird. Des Weiteren wird herausgearbeitet, unter welchen Voraussetzungen
Politikerinnen und Politiker sich untereinander solidarisch oder konkurrierend verhalten.
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Nach der Einführung werden in Kapitel 2
die Problemstellung und die Forschungsperspektive entfaltet und es erfolgt ein Auffächern
der Fragestellungen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Begründung der verwendeten
qualitativen Methode, der Auswahl der Untersuchungsländer und der Untersuchungsgruppe,
der Erarbeitung des Interviewleitfadens und der Auswertungskategorien sowie der Darstellung
des Ablaufs und der Reflexion der durchgeführten empirischen Untersuchung. Die Analyse
einiger Interviewauszüge erfolgt in Kapitel 4. Kapitel 5 bündelt und interpretiert
die Interviewergebnisse vor dem Hintergrund der leitenden Hypothese der Überwindung
der Fremdheit in der Politik und der Perspektive des Doing Gender für Politikerinnen/Parlamentarierinnen.
In Kapitel 6 werden Karrieremuster von Politikerinnen reflektiert und mit Blick auf
die Zukunft perspektivisch gesellschaftliche und individuelle Voraussetzungen für
den politischen Erfolg von Frauen präzisiert. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Politik; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Gleichstellung; EU; Schweden; Griechenland; Polen; politische Kultur; Karriere; Selbstbild; soziale Konstruktion; Frauenpolitik; Kompetenz; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Theorie und Praxis des Gender Mainstreaming : Frauen in Führungspositionen der Wissenschaft
Titelübersetzung:Theory and practice of gender mainstreaming : women in management positions in science
Autor/in:
Struthmann, Sandra
Quelle: Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller, 2008. 121 S.
Inhalt: "Weder die Bildungsexpansion, noch die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter spiegeln sich in der beruflichen Realität von Frauen wieder: Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts herrscht eine geschlechterspezifische Asymmetrie in den Macht- und Führungspositionen der bundesdeutschen Wirtschaft und Wissenschaft. Gender Mainstreaming bezeichnet eine neue gleichstellungspolitische Strategie zur Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen undMännern. Sie eröffnet erstmals eine offizielle europäische Steuerungsebene, die weit reichende Einflussmöglichkeiten auf die internationale und nationale Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gewährleisten soll. Die Autorin gibt einführend einen detaillierten Einblick in den Themenkomplex Frauen in Führungspositionen. Die Abhandlung der Gender Mainstreaming-Strategie im Anschluss daran fokussiert erstmalig auch theoretische Grundlagen aus der Frauen- und Geschlechterforschung. Auf Basis dieses Grundlagenwissens wird die praktische Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Organisation Hochschule analysiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Diskursformationen der Abwertung von Gleichstellungspolitik und Gender in den Medien : paradoxe Effekte des Erfolges?
Titelübersetzung:Discourse formations of the devaluation of equal opportunity policy and gender in the media : paradoxical effects of success?
Autor/in:
Krämer, Christiane; Smykalla, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25 (2007) H. 2, S. 17-26
Inhalt: Die Verfasserinnen legen eine Mediendiskursanalyse für die Zeitraum Mai 2006 bis Februar 2007 vor, die sich auf Beiträge zu Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming sowie auf Debatten um Gender konzentriert. Erkenntnisleitend ist die Annahme, dass die Abwertung von Gleichstellungspolitik und von einer Pluralisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse als ein paradoxer Effekt des Erfolgs von politischer Praxis gedeutet werden kann. Die überwiegend diskriminierende Darstellung geschlechterpolitischer Themen lässt nämlich eine Anerkennung der weitreichenden Bedeutung von Gleichstellungspolitik erkennen. Gleichzeitig können sich seit langem bekannte antifeministische Abwertungsstrategien gegen Gleichstellungs- und Frauenpolitik re-etablieren. Die Verfasserinnen stellen im Anschluss an einen kurzen chronologischen Überblick über die Mediendebatte zwei zentrale Diskursformationen dar: die "Anrufung der natürlichen Ordnung" und die Manifestation traditioneller Rollen in Familie und Arbeit. Anschließend werden implizite und explizite Begründungslogiken herausgearbeitet, mit denen Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungspolitik diskursiv verhandelt werden. Ziel ist es zu zeigen, welche gesellschaftlichen Normen und Hierarchisierungen vorausgesetzt oder reproduziert werden. Abschließend werden Herausforderungen für gleichstellungspolitisches Handeln skizziert. (ICE2)
Quelle: Internationaler Kongress "Wandel der Lehr- und Lernkulturen an Hochschulen - Hochschuldidaktik im Kontext von internationaler Hochschulforschung und Hochschulentwicklung"; Dortmund: Univ. Dortmund (Studien Netzwerk Frauenforschung NRW, Nr. 8), 2007. 110 S.
Inhalt: "Die Beiträge berichten aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklungspraxis der Didaktik, zu den Fachkulturen und der Organisation Hochschule insgesamt. Vorgestellt werden Konzepte, Modelle, Ansätze und Instrumente, wie Hochschulen Gender Mainstreaming in ihre Reformprozesse und in ihre Steuerung integrieren sowie welche (Konzepte und) bildungspolitischen Strategien es auf europäischer Ebene gibt, um die in der Bologna-Erklärung geforderte Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben und schließlich einlösen zu können. Thematisch umfasste das Panel 'Gender Mainstreaming - Konsequenzen für Forschung, Studium und Lehre' (im Rahmen des Internationalen Kongresses der AG Hochschuldidaktik, März 2006) vier Blöcke: (A) Hochschulalltag: Lehren, Beraten und Forschen; (B) Fakultäts- und Organisationsentwicklung: Projekte, Profile, Personen; (C) Hochschul- und Bildungspolitische Strategien; (D) Implementierung von Gender Mainstreaming als Steuerungsinstrument." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Anina Mischau: Wahrnehmung, Reproduktion und Internalisierung von Geschlechterasymmetrien und Geschlechterstereotypen bei Mathematikstudierenden (9-16); Peter Viebahn: Hochschullehrer/innen in der Interaktion mit Lernenden: die Kategorie "Geschlecht" (17-23); Michaela Gindl, Günter Hefler: Gendersensibler Leitfaden für Studium und Weiterbildung (24-30); Bettina Jansen-Schulz: Integratives Gendering in Lehre und Forschung am Beispiel der Universität Lüneburg im Projekt Gender-Kompetenz in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen, Lehre, Forschung und in der Hochschulorganisation (31-38); Susanne Ihsen: "Gender Studies in Ingenieurwissenschaften" als Beitrag zur Organisationsentwicklung an der Technischen Universität München (39-46); Renate Klees-Möller, Renate Petersen, Anette Schönborn: Gender Mainstreaming-Strategie in der Hochschul- und Qualitätsentwicklung an der Universität Duisburg-Essen - das Beispiel Meduse (47-54); Felizitas Sagebiel, Jennifer Dahmen: Hochschulkulturen und Geschlecht. Zwei Forschungsprojekte über Ingenieurinnen aus dem 5. und 6. Rahmenprogramm der EU-Kommission (55-64); Isabel Beuter: The European Platform of Women Scientists EPWS - getting women scientists involved in the policy debate (65-68); Cornelia Schneider: Gender Action Plans - ein wirksames Instrument zur Förderung von Chancengleichheit im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU? Ergebnisse einer Befragung der Kontaktstelle "Frauen in die EU-Forschung" (FiF) (69-75); Andrea D. Bührmann: Gender Studies im Bologna-Prozess: Herausforderung oder Chance? (76-80); Gudrun Schäfer: Gender-Aspekte in Akkreditierungsverfahren für die gestuften Studiengänge in Deutschland. ExpertInneninterviews mit VertreterInnen des Akkreditierungsrates und der Akkreditierungsagenturen (81-90); Anneliese Niehoff: Gender Mainstreaming an der Universität Bremen - ein Prozessbericht (91-99); Sigrun Nickel: Von der Marginalisierung zur Institutionalisierung - Gleichstellung als strategischer Faktor in universitären Qualitätsmanagementsystemen (100-107).
Forced emancipation: the ambivalent attitude of Czech women scientists to issues of gender equality in a situation of social, economic and political transformation
Titelübersetzung:Erzwungene Emanzipation: die ambivalente Haltung der tschechischen Wissenschaftlerinnen gegenüber den Problemen der Geschlechtergleichheit in der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Transformation
Autor/in:
Linkova, Marcela
Quelle: Work-life-balance & Wissenschaft - ein Widerspruch?. Maria Buchmayr (Hrsg.), Julia Neissl (Hrsg.). Wien: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2006, S. 109-128
Inhalt: Die Autorin stellt die Situation von Wissenschafterinnen in Tschechien dar und zeigt dabei in einer diachronen Darstellungen die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Situation vor und nach 1989. Sie analysiert die Auswirkungen der kommunistischen Ideologie auf den Bereich der Forschung und Entwicklung und setzt sich mit den Konsequenzen der Vollbeschäftigung von Frauen unter dem Staatssozialismus auseinander. Sie argumentiert, dass die gesellschaftliche Differenzlinie sich von der Zugehörigkeit/Nicht-Zugehörigkeit zur kommunistischen Partei ganz zentral auf die Dimension des Geschlechts verlagert hat. Dies hat insbesondere auf die Karrieremöglichkeiten von Frauen massive Auswirkungen. Anhand von Umfrageergebnissen werden die Veränderungen in den Haltungen von Männern und Frauen nach 1989 gegenüber Emanzipation und Geschlechterrollen im Kontext der besonderen Wertschätzung der Familie im Rahmen der nationalen Kultur präsentiert. (ICG)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenförderung und Gender Mainstreaming : Gleichstellungsstrategien im Sport
Titelübersetzung:Advancement of women and gender mainstreaming : equal opportunity strategies in sport
Autor/in:
Dahmen, Britt
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 311-320
Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten betrachtet die Gleichstellungsaktivitäten im Sport. Dazu gehören (1) die Implementierung von Strukturen zur Interessenvertretung von Mädchen und Frauen im Sport, (2) die Umsetzung spezieller Programme der Frauenförderung sowie (3) die Integration von Gleichstellungszielen in die allgemeine Sportentwicklung (Gender Mainstreaming). Gleichstellungsstrategien im Sport orientieren sich bislang vorrangig daran, Mädchen und Frauen den uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Sports zu ermöglichen. Die Etablierung von Strukturen der Interessenvertretung sowie die Entwicklung von Maßnahmen der Mädchen- und Frauenförderung haben zur teilweisen Erfüllung dieses Ziels beigetragen. Gleichwohl ist strukturelle Diskriminierung noch immer sichtbar. Mit der Einführung der Strategie des Gender Mainstreaming werden nun neue Handlungsfelder eröffnet und strukturelles Umdenken eingefordert. Die Aushandlung des Zusammenspiels von Frauenförderung und Gender Mainstreaming gilt mittelfristig als eine der größten Herausforderungen für die Weiterentwicklung von Gleichstellungsstrategien im Sport. (ICG2)
Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt : Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the world of work : basic knowledge for projects, enterprises and politics
Autor/in:
Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul
Quelle: Hafelekar Unternehmensberatung Schober GmbH; Innsbruck: Studien-Verl., 2005. 212 S.
Inhalt: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Gender Mainstreaming - ein umstrittenes Konzept aus feministischer Perspektive
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - a controversial concept from a feminist perspective
Autor/in:
Jegher, Stella
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 23 (2003) H. 44, S. 5-18
Inhalt: Der Beitrag gibt eine Einführung in die Entwicklung und Bedeutung von Gender Mainstreaming. Neben einem historischen Blick auf die Kontexte, in denen Gender Mainstreaming entstanden ist, im Rahmen derer auch die Verankerung des Konzepts in der EU erörtert wird, beleuchtet die Autorin auch die Seite der praktischen Umsetzung. Aus feministischer Perspektive geht es darum, das Konzept des Gender Mainstreaming an den Zielvorstellungen eines gesamtgesellschaftlichen emanzipatorischen Konzeptes zu messen, welches nicht nur die gleichberechtigte Teilhabe am System anstrebt, sondern auch die Veränderung desselben. Gender Mainstreaming hat vor allem das Ziel, Machtverhältnisse zu verändern, schreibt sich jedoch selber in diese Machtverhältnisse ein. In der Praxis tritt Gender Mainstreaming an mit dem Anspruch, die Geschlechterfrage in alle Bereiche einer Institution einzubringen, alle Entscheidungsprozesse damit zu durchdringen und auf diese Weise verändernd auf die Institution als Ganze einzuwirken. Im weiteren Verlauf geht der Beitrag auf die vier Bedingungen für dieses Change Managements ein (Signale von oben, finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen, klare Abläufe plus Engagement sowie Statistiken, Zahlen und Gender-Wissen) und gibt abschließend einen Ausblick, der sich vor allem mit der Krise des Feminismus beschäftigt. (ICH)