Wozu noch promovieren? : die Promotionen sind das Letzte, was den Universitäten noch blieb... aber wozu noch promovieren?
Titelübersetzung:Why still do a doctoral degree? : doctoral degrees are the last thing that remained with universities... but why still do a doctoral degree?
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 23 (2012) H. 4, S. 99-113
Inhalt: Das Hochschulklima in Deutschland hat sich nach Meinung der Autorin verschlechtert und es ist zu befürchten, dass sich eine "Verschulung" des Promovierens durchsetzt. Wenn Politik und Universitäten die Betreuungsverhältnisse für Studierende wie Promovierende verbessern wollen, müssten sie nach Schweizer oder österreichischem Vorbild die Lehraufträge sehr viel besser entgelten und den Privatdozenten eine Grundfinanzierung gewähren. Ältere Wissenschaftler könnten mittels Gast- und Seniorprofessuren zeitweilig an die Universitäten zurückgeholt werden. So bekämen die Universitäten mit den diversen Inhalten einer echten Themenvielfalt und mit wahren Forscherleidenschaften auch die intrinsische Motivation zurück, von Studium und Lehre zu leben. Momentan wird das leidenschaftliche Forschen aber immer häufiger der Karriereplanung geopfert. Neben der Förderung von Strukturen und Projekten wird bei der Qualifizierung junger Wissenschaftler zu wenig auf die Pflege und Entwicklung der Neugierde als Erkenntnisprinzip geachtet. An ihre Stelle tritt eine pragmatische oder strategische Ausrichtung an wissenschaftlichen Zielen, die als karriererelevant eingestuft werden. Die Autorin geht in ihrem Beitrag auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zu einer stärkeren curricularen Ausrichtung der Promotionsphase ein und diskutiert die Vor- und Nachteile von Graduiertenkollegs nach amerikanischem Vorbild. Sie zeigt außerdem, dass Wissenschaftlerinnen trotz Frauenförderung von den Kürzungen im Hochschulbereich besonders betroffen sind. (ICI2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wie undicht ist die Pipeline? : Wissenschaftskarrieren von promovierten Frauen
Titelübersetzung:How leaky is the academic pipeline for female PhDs in Switzerland?
Autor/in:
Schubert, Frank; Engelage, Sonja
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 63 (2011) H. 3, S 431-457
Inhalt: "Welche Mechanismen führen dazu, dass der Frauenanteil auf den verschiedenen Stufen der wissenschaftlichen Qualifikation und Karriere bis hin zur Besetzung von Lehrstühlen stetig abnimmt? Das Phänomen der so genannten 'Leaky Pipeline' wird anhand retrospektiv erhobener Bildungs- und Berufsverläufe von Promovierten der Abschlussjahrgänge 1996-2002 in der Deutschschweiz untersucht. Die Ergebnisse zeigen für Frauen eine geringere wissenschaftliche Produktivität und kleinere akademische Netzwerke als bei Männern. Sie sehen sich zudem strukturellen Barrieren im Wissenschaftssystem ausgesetzt. Dennoch verbleiben Frauen häufiger im Hochschulsektor und habilitieren gleich oft wie Männer. Mittels Übergangsratenmodellen kann gezeigt werden, dass es keine generellen geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Chancen auf eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere gibt. Da Frauen inzwischen genauso häufig studieren wie Männer, könnten heute wahrgenommene Geschlechterungleichheiten ein Abbild der Vergangenheit darstellen. Für zukünftige Forschung bleibt offen, welche Rolle Frauenförderungsmaßnahmen zukommt und wie sich die für die Wissenschaftskarriere geltenden Ergebnisse auf weibliche Karrieremuster in der Privatwirtschaft übertragen lassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Which mechanisms lead to the fact, that the proportion of women in the academic career ladder is the smaller the further up the qualification and career to full professorship gets? This phenomenon, known as the 'leaky pipeline', is analysed with a unique retrospective dataset of PhDs who graduated between 1996 and 2002 at universities in the German speaking part of Switzerland. Results show women have a lower scientific productivity and smaller academic networks than men. Moreover, they suffer from structural barriers in the scientific system. However, women stay in the sector of higher education more often than men and habilitate as often as their male colleagues. Transition rate models show no gender differences in the chance of a successful academic career. Because meanwhile women start to study as often as men, today's picture of the leaky pipeline could be a result of gender inequalities of the past. Future research should examine the role of affirmative action for women in academia and how results from scientific careers can be transferred into the private labour market." (author's abstract)
Promotion und Karriere - lohnt es sich zu promovieren? : eine Analyse der Schweizerischen Absolventenstudie
Titelübersetzung:PhD and career - is a doctoral degree worth it? : analyses with the Swiss graduate study
Autor/in:
Engelage, Sonja; Hadjar, Andreas
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 34 (2008) Iss. 1, S. 71-93
Inhalt: "In den 1980er Jahren ist in vielen europäischen Ländern im Zuge der Bildungsexpansion eine Diskussion um die zunehmende Anzahl Hochqualifizierter entbrannt, wobei die Frage nach einer Übersättigung des Akademikerarbeitsmarkts und schlechteren Berufsaussichten in diesem Segment aufgeworfen wurde. Dieser Artikel geht im Rahmen einer empirischen Analyse der Schweizerischen Absolventenstudie (1983-2001) der Frage nach, ob der Berufserfolg der Hochqualifizierten tatsächlich gesunken ist, wobei Geschlechterunterschiede und Fachbereiche besonders berücksichtigt werden. Als Berufserfolg werden monetärer Erfolg (Einkommen) und Schutz vor Arbeitslosigkeit, aber auch subjektive Beurteilungen des Arbeitsplatzes in Bezug auf Einkommen, Entfaltungsmöglichkeiten und Anforderungen (Adäquanz) thematisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Promovierte offenbar einen objektiv und subjektiv höheren Berufserfolg haben, als Absolventinnen und Absolventen universitärer Erstabschlüsse." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the 1980s, during the educational expansion, a debate arose in many European countries concerning the rising number of academics and oversaturation of the academic labour market. Whether or not the occupational success of PhD graduates did actually decrease will be analysed on the basis of the Swiss Graduate Study (1983-2001), also regarding gender and faculty differences. Occupational success includes monetary success (income) and prevention of unemployment as well as subjective success variables, namely subjective perceived adequacy of the job regarding income, development opportunities and job requirements. Results show that a doctoral degree leads to a distinctively higher occupational success than graduates with a first universitary degree." (author's abstract)
Redefining self and success: becoming teachers and doctors
Autor/in:
Smulyan, Lisa
Quelle: Gender and education, Vol. 16 (2004) No. 2, S. 225-245
Inhalt: "This study explores how twenty-eight women graduates of a liberal arts college renegotiate
personal and professional identities over a ten year period. Approximately half of
these women entered college planning to pursue a career in medicine; the other half
indicated some interest in the field of education. Each participant was interviewed
six times over the course of ten years. Analysis suggests that prior designations
of women's careers as 'traditional' (i.e. teaching) and 'non-traditional' (i.e. medicine)
no longer apply as women actively reconceptualize their lives, their identities, their
definitions of success, and the meaning of their chosen career. Prior studies that
examine the balancing of personal and professional lives also simplify a more complicated
process experienced by women who explore multiple understandings of themselves within
personal and social structures. The women in this study draw on the critical perspectives
learned in college as they recognize and respond to competing social and cultural
definitions and discourses of success, work, and self." (author's abstract)|