"... und jetzt wollen sie uns wieder in die Frauenecke stellen!" : die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in den Vorstellungen von Frauenförderung
Titelübersetzung:"... and now they want to put us back in the women's corner again!" : the meaning
of the category of gender in the concepts of the promotion of women
Autor/in:
Lehnert, Nicole
Quelle: Bielefeld: Kleine Verlag GmbH (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 110), 1999. 207 S.
Inhalt: "Obwohl Frauenförderung 'in aller Munde' ist, sind Frauen auf den Führungsebenen der
Hochschulen immer noch nur marginal vertreten. Diese Diskrepanz hat die These provoziert,
daß Gleichstellungsprogramme u.a. deshalb keine durchschlagenden Veränderungen bewirken
können, weil sie Gleichheit herbeiführen wollen, indem sie Besonderheiten von Frauen
hervorheben. Diese Vermutung ist der Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Vor dem
Hintergrund theoretischer Konzepte der sozialen Konstruktion von Geschlecht wird empirisch
untersucht, inwieweit Differenzen zwischen Frauen und Männern tatsächlich im Mittelpunkt
von gleichstellungspolitischen Vorstellungen stehen. Dabei wird die Frage aufgeworfen,
ob in den Auffassungen von Frauenförderung auch andere Faktoren eine Rolle spielen,
die die Kategorie 'Geschlecht' in den Hintergrund drängen - und falls das so ist,
wer solche Ideen vertritt. Die Materialbasis für die Untersuchung bilden qualitative
Interviews mit Frauen und Männern auf den Führungsebenen mehrerer Hochschulen. Die
Ergebnisse der Studie stellen Möglichkeiten für die Praxis von Frauenförderung zur
Diskussion, die über den Bereich der Hochschulen hinaus Relevanz aufweisen." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:The European Court of Human Rights on the women's quota
Autor/in:
Raasch, Sibylle
Quelle: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 28 (1995) H. 4, S. 493-498
Inhalt: Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) hat die qualifikationsbezogene Entscheidungsquote aus Paragraph 4 des Bremer Landesgleichstellungsgesetzes für unvereinbar mit der EG-Gleichbehandlungsrichtlinie erklärt. Nach seinem Urteil vom 17.10.1995 bewirkt eine nationale Regelung, die Frauen bei gleicher Qualifikation wie ihre männlichen Mitbewerber in Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, bei einer Beförderung "automatisch" Vorrang einräumt, eine Diskriminierung der Männer aufgrund ihres Geschlechts, wie sie Art. 2 abs. 1 der EG-Richtlinie gerade ausschließen wolle. Der vorliegende Beitrag diskutiert das Pro und Contra dieser Auseinandersetzung. Die Bremer Entscheidungsquote sollte der eingespielten Praxis entgegensteuern, auch ohne Qualifikationsargumente weiterhin den Mann auszuwählen, weil er nicht schwanger werden kann und vermutlich keine Hausarbeit leistet oder weil er sich aus der Sicht männlich geprägter Entscheidungsinstanzen als Mann auf einem Posten einfach besser macht. (ICE)
Ost- und Westwissenschaftlerinnen im kritischen Vergleich
Titelübersetzung:A critical comparison of female scientists in east and west Germany
Autor/in:
Petruschka, Gisela
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (1994) H. 43/44, S. 31-43
Inhalt: Die Autorin skizziert die wichtigsten Daten zu den rechtlichen, politischen und verwaltungspolitischen Rahmenbedingungen zur Neuordnung der ostdeutschen Wissenschafts- und Hochschullandschaft seit der Wende 1989, um auf diesem Hintergrund die Verhaltensmuster ost- und westdeutscher Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen zu vergleichen. Die Befunde werden unter dem Aspekt von Gleichstellungsfragen von Frauen in der Wissenschaft diskutiert. Aufgabe von Wissenschaftlerinnen hat es zu sein, die Analyse der Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse auch in der Wissenschaft vorzunehmen und damit die Kritik an Herrschaftsverhältnissen nicht nur auf die Kritik in den Geschlechterbeziehungen zu reduzieren. Damit nicht nur ein neuer "Katzentisch" für Frauen geschaffen wird, müssen die strukturellen Defizite der Frauendiskriminierung aufgezeigt werden. (pmb)
Schlagwörter:Gleichstellung; neue Bundesländer; Frauenpolitik; Integration; alte Bundesländer; DDR; Diskriminierung