Quelle: Lehrbuch der Bildungssoziologie. Rolf Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 289-327
Inhalt: Die Universitäten gehören in den meisten Ländern zu den wichtigsten Einrichtungen für die Forschung und die Weiterentwicklung wissenschaftlichen Wissens. Die Ausgestaltung des Hochschulbereichs hat Auswirkungen für vielfältige Aspekte der gesellschaftlichen Entwicklung und unterliegt damit oft Zielkonflikten. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die Aspekte, die für die Forschung zur sozialen Ungleichheit in Gesellschaften von besonderem Interesse sind, vor allem die Expansion des Hochschulbereichs und die Entwicklung der sozialen Disparitäten in der Hochschulbildung. Es werden zunächst theoretische Grundlagen zur Expansion und Differenzierung der Hochschulbildung erläutert, um danach die Antriebskräfte der Hochschulexpansion und die Differenzierung der Hochschulinstitutionen anhand empirischer Daten zu beschreiben. Die soziale Ungleichheit der Studienchancen wird in Bezug auf folgende Aspekte ausführlich dargestellt: Struktur des deutschen Hochschulsystems und seiner Studierenden, langfristige Entwicklungen sozialer Ungleichheit beim Erwerb von Abitur und Hochschulabschlüssen sowie Bildungsalternativen und Bildungsverhalten von Hochschulberechtigten. (ICI)
Quelle: Bildungsverlierer: neue Ungleichheiten. Gudrun Quenzel (Hrsg.), K. Hurrelmann (Hrsg.). VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 313-337
Inhalt: Jugendliche mit Migrationshintergrund haben im Vergleich zu den Einheimischen deutlich geringere Chancen, die Studienberechtigung zu erwerben oder in die tertiäre Ausbildung einzutreten. Vor dem Hintergrund dieser Fakten geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, warum Schulkinder mit Migrationshintergrund deutlich schlechtere Bildungs- und Ausbildungschancen haben als altersgleiche Schweizer. Diese Frage wird zum einen für den Übergang von der Primarstufe auf die weiterführenden Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I empirisch untersucht. Zum anderen steht für die Schulabgänger nach der Sekundarstufe I im Zentrum der empirischen Analyse, ob sie eine berufliche Ausbildung aufnehmen oder gänzlich ausbildungslos verbleiben und ohne Berufsabschluss das Bildungssystem verlassen. Der Beitrag gliedert sich wie folgt: Im zweiten Abschnitt werden in aller Kürze Struktur und Organisation des Schweizer Bildungssystems und neuere Entwicklungen in der Bildungsbeteiligung - unter besonderer Berücksichtigung von Migranten und Ausländern - beschrieben. Eine knappe Diskussion der Erklärungsansätze für die Nachteile von Migranten im Bildungssystem bildet den zweiten Teil der Studie. (ICA2)
Quelle: Soziale Ungleichheit im Bildungssystem: eine empirisch-theoretische Bestandsaufnahme. Werner Georg (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Theorie und Methode : Sozialwissenschaften), 2006, S. 55-92
Inhalt: Der Beitrag untersucht soziale Ungleichheit und ihre Ursachen an der Hochschule und knüpft besonders an Forschungslücken an, nämlich an den Prozessen, die sich an Wahlentscheidungen anschließen. Der hier präsentierte Ansatz der typenbildenden Milieu- und Mentalitätsanalyse ermöglicht die Unterscheidung von Klassenkulturen innerhalb der Studentenschaft und bietet eine Ergänzung zur bisherigen Erforschung und Abgrenzung der unterschiedlichen Fachkulturen. Dabei geht es um die Frage, wie ungleiche Chancen im Studium reproduziert werden und inwiefern sich dabei die soziale Ungleichheit der Herkunft fortsetzt. Anhand der wichtigsten Ergebnisse einer empirischen Studie über Studierendenmilieus in den Sozialwissenschaften und auf der Grundlage der Reproduktionstheorie von Bourdieu wird eine Typologie studentischer Milieus entwickelt, die es ermöglicht, die unterschiedliche habituelle Passung und die mit ihr verbundene Akkulturationsleistung und Belastung für Studierende aus unteren, mittleren und oberen Schichten aufzuzeigen. Verdeutlicht wird, dass die Studierenden aus ihrem Herkunftsmilieu verschiedenartige Bildungszugänge und Bildungsstrategien mitbringen, die mit den Anforderungen des akademischen Feldes vor allem bei den "Bildungsunsicheren" des unteren Milieus oft nicht im Einklang stehen. Insgesamt bestätigt die Untersuchung den Doppelcharakter von Bildungsinstitutionen, die nicht nur Orte der Wissensvermittlung sind, sondern ihren Teil zur Reproduktion ungleicher Bildungschancen und Klassen beitragen. (ICH)