Gesundheitsberufe sind weiblich: Warum gute Arbeitsbedingungen bessere Lebensbedingungen für Frauen schaffen
Autor/in:
Wochner, Romana
Quelle: Gute Arbeit in Gesundheits- und Sozialberufen?!. Wien (Sozialpolitik in Diskussion), 2019, S 28-31
Inhalt: Frauen sind häufig in einem Sektor tätig, der durch persönliche Dienstleistungen gekennzeichnet ist. Im Vergleich zu anderen Berufsfeldern sind solche Jobs schlechter bezahlt. Das bestätigt sich auch im Bereich der Gesundheitsberufe: Frauen stellen die eklatante Mehrheit der Beschäftigten. Dieses Tätigkeitsfeld ist für seine schwierigen Arbeitsbedingungen bekannt: Personalmangel, niedrige Löhne und mangelnde Vereinbarkeit mit dem Privatleben prägen den Berufsalltag. Vielfach übernehmen Frauen neben der beruflichen Tätigkeit zusätzlich einen hohen Anteil der Haus- und Familienarbeit. Der Beitrag zeigt, inwiefern gute Arbeitsbedingungen in den Gesundheitsberufen zugleich die Lebensbedingungen von Frauen verbessern: Pflegepolitik ist Frauenpolitik. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gesundheitsberufe ist das Gebot der Stunde. Die wichtige berufliche Tätigkeit muss angemessen entlohnt werden und Entlastung durch bessere Arbeitsbedingungen finden.
Schlagwörter:women's employment; family work; wage; Familienarbeit; health occupations; Gesundheitsberuf; Hausarbeit; housework; Familie-Beruf; work-family balance; woman; Lebensbedingungen; working conditions; living conditions; Arbeitsbedingungen; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; Lohn
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Who Cares? Strukturelle Ungleichheiten in den Arbeits- und Berufsbedingungen der Pflege - empirische Ergebnisse zu den Deutungs- und Bewältigungsmustern von Pflegekräften
Titelübersetzung:Who Cares? Structural inequalities in working and professional conditions of nursing - patterns of expression and coping by nurses
Autor/in:
Schmidt, Katja
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 89-101
Inhalt: "Angesichts vielfältiger gesellschaftlicher und wohlfahrtsstaatlicher Transformationsprozesse werden die Fragen nach den Bedingungen und Möglichkeiten von Pflegearbeit immer wichtiger. Anhand der gegenwärtigen Arbeits- und Berufsbedingungen von Pflegekräften werden nicht nur strukturelle Ungleichheitsfaktoren sichtbar, sondern aktuelle Krisendynamiken geschlechtlicher Arbeitsteilung verdeutlicht. Die Arbeitsfelder Pflege und Gesundheit zeichnen sich durch unterschiedliche institutionelle, gesetzliche und berufshistorische Rahmenbedingungen aus. Jedoch unterliegen beide Bereiche der öffentlichen Daseinsfürsorge einer zunehmenden Steuerung als Dienstleistungsökonomie. Gleichzeitig sind die Mitwirkungsmöglichkeiten der Berufsgruppe(n) z.B. zur gesetzlichen Normgebung gering. Im Rahmen des Forschungsverbundes ForGenderCare wurden im Teilprojekt 'Arbeitsbedingungen und Interessenvertretung von Pflegekräften in Bayern' leitfadengestützte Interviews mit Altenpflege- sowie mit Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften geführt. Zentral waren hierbei die Fragen nach alltäglicher Bewältigung sowie begünstigenden und hemmenden Faktoren einer widerständigen Praxis und Kollektivierung in Abhängigkeit der unterschiedlichen Berufsgruppen. Der Beitrag beleuchtet die strukturellen Ungleichheiten hinsichtlich AkteurInnen und Institutionen im Arbeitsfeld Pflege und Gesundheit. Diese lassen sich anhand der familialistisch geprägten, kommodifizierten Daseinsfürsorge und Stärkung definitionsmächtiger Kosten- und Leistungsträger aufzeigen. Darüber hinaus und auf Grundlage erster empirischer Daten werden die Deutungs- und Bewältigungsmuster der Pflegekräfte kritisch beleuchtet und in einen bewegungstheoretischen Kontext gesetzt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Considering the diverse social and welfare state transformation processes, questions about the conditions and possibilities of care work are becoming more and more important. The current conditions for the labor and profession of care workers point out structural factors of inequality. Furthermore, they clarify dynamics in the crises of the gender-specific division of labor. The two fields of work - elderly care and health care - are characterized by different framework conditions according to their institutions, related laws and the history of the professions. However, both fields of public welfare have become increasingly subject to the service economy. At the same time, the possibilities for involvement of the professional groups, for example in the legislative process, are marginal. Within the research group ForGenderCare, the subproject 'Working conditions and representation of interests of nurses in Bavaria' conducted guided interviews with nurses for the elderly, health workers and nurses. Essential were questions about coping with everyday problems and challenges as well as favoring and inhibiting factors of a contradictory practice and collectivization depending on the different professional groups. The paper examines the structural inequalities with regard to actors and institutions in the field of elderly care and health care. These can be identified by means of family-oriented, commoditized welfare and the strengthening of determining sponsors and funding agencies. In addition, and on the basis of the first empirical data, the patterns of expression and coping of nurses are critically examined and placed in a movement theory context." (author's abstract)
Schlagwörter:Pflege; caregiving; Arbeitsbedingungen; working conditions; Ungleichheit; inequality; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Dienstleistungsarbeit; service work; Pflegeberuf; nursing occupation; Interessenvertretung; representation of interests; Altenpflege; nursing care for the elderly; Krankenpflege; nursing; Gesundheitspolitik; health policy; Arbeitspolitik; labor policy; Prekarisierung; precariousness; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Care-Arbeit politisieren: Herausforderungen der (Selbst-)Organisierung von migrantischen 24h-Betreuerinnen
Titelübersetzung:Politicize care work: challenges of the (self-)organizing of migrant 24h-caregivers
Autor/in:
Schilliger, Sarah; Schilling, Katharina
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 101-116
Inhalt: "In Privathaushalten von pflegebedürftigen Menschen hat sich in Deutschland und der Schweiz in den letzten Jahren ein Niedriglohnsektor etabliert, der stark vergeschlechtlicht und ethnisiert ist. Zwar gibt es in beiden Ländern politische und gewerkschaftliche Bestrebungen, diesen Arbeitssektor zu regulieren. Doch zeigt sich im Privathaushalt generell die Schwierigkeit, dass gesetzliche Regelungen aufgrund von starken Machthierarchien und fehlender Kontrollen häufig wenig Geltungskraft entfalten. Mobilisierungen auf internationaler Ebene demonstrieren jedoch, wie migrantische Care-Arbeiterinnen durch (Selbst)Organisation eine Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erkämpfen konnten. Am Beispiel Deutschlands und der Schweiz fragen wir in unserem Beitrag nach den Möglichkeiten und Herausforderungen der Politisierung von kommerzialisierter Care-Arbeit durch migrantische (Selbst-)Organisierung. Hierfür identifizieren wir zunächst die sich zeigenden Schwierigkeiten anhand von drei Faktorenbündeln: a) Arbeit in der privaten Sphäre des Haushalts; b) Displacement und limitiertes Citizenship im Kontext der Transmigration und c) unzureichende institutionelle Unterstützung. Wie es trotzdem zumindest auf lokaler Ebene zu einer bottom-up Mobilisierung in diesem Sektor kommen kann, arbeiten wir anschließend exemplarisch am Netzwerk Respekt@vpod in Basel heraus. Dabei identifizieren wir drei zentrale Strategien: a) das strategische Einfordern von Rechten und das Heraustreten aus der privaten Sphäre mithilfe von strategischer Prozessführung und öffentlicher Kampagnenarbeit; b) die Überwindung der migrationsbedingten Isolation durch einen Prozess des Emplacements, d.h. der alltäglichen sozialen Vernetzung in der migrantischen Community und c) die gelungene Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen engagierten live-in Care-Arbeiterinnen und der Gewerkschaft vpod." (Autorenreferat)
Inhalt: "In private households of elderly people in need of care, a highly gendered and ethnicized low-wage sector has emerged in Germany and Switzerland over the last few years. Despite political and trade union efforts in both countries to regulate this labor sector, there is a general difficulty to enforce legislations in private households due to strong power hierarchies and lack of controls. Mobilizations at the international level, however, demonstrate how female migrant care workers fight for the improvement of their working and living conditions through (self-)organizing. Looking at Germany and Switzerland, we investigate possibilities and challenges of the politicization of commercialized care work through migrant (self-)organizing. To this end, we first identify the difficulties that appear using three sets of factors: a) work in the private sphere of the household; b) displacement and limited citizenship in the context of transmigration and c) insufficient institutional support. Using the example of the network Respekt@vpod in Basel, we then analyze how, at least at the local level, a bottom-up mobilization in this sector is nevertheless possible. We identify three key strategies: a) the strategic demand for rights and the emergence from the private sphere through strategic law suits and public campaigning; b) overcoming the migration induced isolation by a process of emplacement, through the everyday social networking in the migrant community and c) a successful collaboration at eye level between female activist live-in care workers and the trade union." (author's abstract)
Schlagwörter:häusliche Pflege; home care; Privathaushalt; private household; Pflegeperson; caregiver; Niedriglohn; low wage; Prekarisierung; precariousness; Migrant; migrant; woman; Organisationen; organizations; Vernetzung; networking; Arbeitsbedingungen; working conditions; Arbeitsrecht; labor law; Gewerkschaft; trade union; Mobilisierung; mobilization; Federal Republic of Germany; Schweiz; Switzerland
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
24-Stunden-Betreuung in Österreich - die Nutzung migrantisierter Arbeitskraft: Vorzeigemodell oder Arbeitsausbeutung?
Autor/in:
Bachinger, Almut
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 39-51
Inhalt: "Bezahlte Care- und Hausarbeit, die von MigrantInnen geleistet wird, hat seit den 1990er-Jahren immer weitere Verbreitung im globalen Maßstab erreicht. Im Bereich der Altenpflege und -versorgung entwickelten sich besonders prekäre Arbeitsarrangements und migrantische Arbeitskräfte füllen jene Care Lücken, die nicht mehr durch unbezahlte Arbeit abgedeckt werden. Der Beitrag zeigt am Beispiel der 24 Stunden Pflege in Österreich, dass es dabei auch zur systematischen Ausbeutung durch europäische Wohlfahrtsstaaten kommt. Indem dort Arbeitsrecht ausgesetzt wird und die Unterschreitung von Mindestlöhnen durch Kollektivvertragslöhne rechtlich abgesichert werden, wird die geschlechtsspezifische Ausbeutung migrantischer Hausangestellten legalisiert. Dies ist möglich durch eine KomplizInnenschaft von Wohlfahrtsstaat und den NutzerInnen der ausbeuterischen Dienstleistungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Paid domestic labour carried out by migrants has increased globally since the 1990s. Especially in the area of care for the elderly, working conditions are extremely precarious and migrants are recruited when unpaid family care is missing. The paper reveals that European welfare states systematically exploit migrants demonstrating the example of 24 hour care in Austria. Suspending labour regulations and undermining minimum wages through collectively bargained wages, gender specific exploitation of migrant domestic workers is legalized. Complicity of welfare states and users of exploitative services enable this." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Altenpflege; nursing care for the elderly; Migrant; migrant; woman; Arbeitskraft; capacity to work; Arbeitsbedingungen; working conditions; prekäre Beschäftigung; precarious employment; Arbeitsrecht; labor law; Ausbeutung; exploitation; gender-specific factors; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Recht, Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Reproducing and resisting the exploitative structures of global migration, gender, and labour regimes: migrant domestic workers in Lebanon
Titelübersetzung:Reproduktion und Widerstand in den ausbeuterischen Strukturen globaler Migrations-, Geschlechter- und Arbeitsregime: Migrantinnen als Hausangestellte im Libanon
Autor/in:
Maaroufi, Mouna
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 52-65
Inhalt: "In einer internationalen reproduktiven Arbeitsteilung werden Verantwortungen über Haushalts- und Pflegearbeit in vielen Ländern mit hohem und mittlerem Einkommen zunehmend zu einer ausbeutbaren eingewanderten Arbeitskraft verlagert. Restriktive Migrationsregime, Geschlechterdiskriminierungen und flexible Arbeitsmärkte ermöglichen extreme Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen, durch die sich Arbeitsbedingungen teils Formen der Zwangsarbeit annähern. Im Libanon, erleben Hausangestellte aus verschiedenen asiatischen und afrikanischen Ländern mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen, die Konsequenzen dieser globalen Trends, während Versuche ihre Situation zu verbessern Hindernissen begegnen, die durch die komplexen und weitreichenden Strukturen der Ausbeutung gestellt werden. Jedoch hat das Engagement von Migrant_innen und der Zivilgesellschaft in letzter Zeit zu einer Zunahme von Initiativen geführt, die die Mobilisierung und das Empowerment von Arbeiter_innen zum Ziel haben, insbesondere die Gründung einer Gewerkschaft für Hausangestellte im Januar 2015. Im Hinblick auf diese Entwicklungen wird der Artikel die strukturellen Herausforderungen mit denen Hausangestellte auf nationalen und globalen Ebenen konfrontiert sind, sowie interne Spaltungen, die kollektive Organisation und Widerstand erschweren, darstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Ungleichheiten in der internationalen reproduktiven Arbeitsteilung und den sozialen Beziehungen und Interessen zukommen, die die kontinuierliche Ausbeutung von mobilen Arbeiter_innen aufrechterhalten und weitreichende Veränderungen der Bedingungen ohne beträchtliche kollektive und transnationale Mobilisierung unwahrscheinlich machen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In an international division of reproductive labour, responsibilities over domestic and care work in many high and middle income countries have increasingly been shifted towards an exploitable migrant work force. Restrictive migration regimes, gender discriminations, and flexible labour markets allow for extreme exploitation and human rights abuses rendering working conditions at times akin to forms of unfree labour. In Lebanon, domestic workers from diverse Asian and African countries experience the consequences of these global trends, while attempts to improve their situation face obstacles constituted by the complex and far-reaching structures of exploitation. However, the agency of migrants and the civil society has recently led to an increase of initiatives aimed at mobilizing and empowering workers, most notably a union for domestic workers established in January 2015. In view of these developments, the article will present the structural challenges migrant domestic workers face on global and national levels and the internal divisions that constrain collective organisation and resistance. Particular attention will be paid to inequalities in the international division of reproductive labour and to the social relations and interests which perpetuate the continuous exploitation of migrant workers making a profound change of conditions without substantial collective and transnational mobilisation unlikely." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Pflege; caregiving; Migrant; migrant; Arbeitskraft; capacity to work; Ausbeutung; exploitation; Arbeitsbedingungen; working conditions; Diskriminierung; discrimination; gender-specific factors; Prekariat; precariat; Interessenvertretung; representation of interests; Empowerment; empowerment; Ungleichheit; inequality; Arbeitsteilung; division of labor; Libanon; Lebanon; arabische Länder; Arab countries; Nahost; Middle East
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Recht, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Absent from the frontline but not absent from the struggle: women in mining
Titelübersetzung:Fehlen einer Frontlinie, aber nicht von Kampf: Frauen im Bergbau
Autor/in:
Benya, Asanda
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 144-147
Inhalt: Im Beitrag wird eine ethnographische Studie präsentiert, deren Gegenstand die Teilnahme von Frauen an den Arbeitskämpfen im südafrikanischen Bergbau gewesen ist. Die Darstellung ist durch folgende theoretisch abgeleitete Fragen gerahmt: Wie erfolgt die Verwandlung der geschlechtsspezifischen Gestaltung des sozialen Raumes in kulturelle und alltagsbezogene Praktiken und wie erfolgt die Produktion und die Reproduktion sozialer Räume angesichts der Absonderung von frauenspezifischen Aufgaben im Rahmen des Arbeitskampfes? Den Schwerpunkt der Studie bilden die Muster der geschlechtsspezifischen Partizipation innerhalb der Interessenvertretungen der Bergarbeiter und ihre Bedeutung im Arbeitskampf. (ICB)
Schlagwörter:Republik Südafrika; Republic of South Africa; Bergbau; mining; Arbeitskampf; industrial action; Arbeitskonflikt; industrial dispute; Arbeitsgestaltung; job design; Arbeitsbeziehungen; labor relations; Arbeitsbedingungen; working conditions; woman; Frauenbild; image of women; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Partizipation; participation; gender-specific factors; Geschlechterforschung; gender studies; südliches Afrika; Southern Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Deciphering political utopias: unions, female night work, and gender justice
Titelübersetzung:Deciphering political utopias
Autor/in:
Morgenroth, Christine
Quelle: Historical Social Research, 38 (2013) 2, S 71-90
Inhalt: "The group discussion is a qualitative method perfectly suited for analyzing attitudes and opinions at the supra-individual level and tracing the process of how they emerge. Psychoanalytic group theories expand our understanding of group processes by adding the dimension of the unconscious: groups, too, display defense reactions arid forms of repression. By adding this dimension, the authors can show how social groups proceed to collectively relegate important issues to the realm of the unconscious. In this way, social defense processes are reproduced in actu. In group discussions involving female union members, the predicament of working mothers comes to the fore particularly clearly. An excerpt from a group discussion illustrates that the women seem to perceive night work as the only realistic solution to the problem of reconciling work and family. Only when we turn to a psychoanalytic hermeneutics of scenic understanding are we able to reveal a repressed conception of life looming behind the paradoxical demand: the desire to overcome the separation of productive and reproductive labor in the lives of both sexes; a desire that can only be achieved if labor unions, too, perceive gender relations as a political challenge demanding their attention." (author's abstract)
Schlagwörter:Sozialpsychologie; social psychology; woman; Frauenbild; image of women; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Nachtarbeit; nightwork; gender; gender-specific factors; Gerechtigkeit; justice; Arbeitsbedingungen; working conditions; Utopie; utopia; Gewerkschaft; trade union; Mutterschaft; motherhood; Familie-Beruf; work-family balance; Gruppe; group; Gruppendiskussion; group discussion
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2009-001), 2009. 59 S
Inhalt: "Die meisten Studien zur Rückkehr von Frauen in das Erwerbsleben nach einer Erwerbsunterbrechung konzentrieren sich in ihren Untersuchungen auf die Wirkung individueller und partnerschaftlicher Merkmale oder die Notwendigkeit einer regionalen Betreuungsinfrastruktur. Obwohl der Beruf in Deutschland mehr als in anderen Ländern das ganze Erwerbsleben prägt, wurde er als Einflussfaktor auf die Dauer von Erwerbsunterbrechung kaum berücksichtigt. Auf diesem Defizit aufbauend, analysieren wir mit Hilfe der theoretischen Annahmen des akteurzentrierten Institutionalismus von Scharpf (2000) die Wirkung unterschiedlicher beruflicher Bedingungen, auf die Dauer von Erwerbsunterbrechungen für nichterwerbstätige Frauen. Mit den Daten des Mikrozensus 2006 wurde für 111 Berufe untersucht, ob und inwiefern sich die damit einhergehenden Arbeitsbedingungen und Anforderungen verlängernd oder verkürzend auf die Erwerbsunterbrechungen auswirken. Es wurde festgestellt, dass die Bedingungen unter denen Frauen einen Beruf ausüben je nach Beruf in sehr unterschiedlicher Weise die Dauer der Erwerbsunterbrechung beeinflussen. So gibt es lange Erwerbspausen in Berufen mit Arbeitszeiten die häufig über 46 Wochenstunden (Friseurinnen) liegen oder in Berufen, deren Arbeitsalltag monoton und vorwiegend fremdbestimmt oder körperlich anstrengend ist (Köchinnen). Umgekehrt kehren Frauen in Berufen mit flexiblen, selbstbestimmten Arbeitszeiten, wie bei der Wochenend- und Feiertagsarbeit (Restaurantfachfrauen), schneller ins Erwerbsleben zurück." (Autorenreferat)
Inhalt: "Most studies of the re-entry of women into the labour market focus on the impact of individual characteristics as well as on the role of partnership and regional childcare opportunities. Even though Germans typically and for their entire career stick with the type of job that they originally train for, the importance of a woman's education or job training are typically not taken into account for predicting the duration of leave from the labor market, such as being unemployed and/ or a house wives. We address this lack of research by analyzing the influence of different job characteristics on the duration of leave. Our research is theoretically based on the actor-centered institutionalism by Scharpf (2000). We used the German micro-census data for the year of 2006, from which we identified 111 different occupations along with their conditions and requirements. These data allowed us to examine the impact of occupations on the extension or reducing of leave. Our results indicate that every occupation implies a set of preconditions which affect women in different ways in the duration of their career breaks. The observed effect of occupations depends on the specific characteristics of the last occupation that the women had. We found out that working rather long hours (46 or more per week, e.g. for hairdressers) at the last job increases the duration of career breaks. The same result occurs for monotonous, heteronomous, and physically demanding jobs such as chefs. The opposite effect seems to be in place for occupations which imply work on Sundays and public holidays, e.g. waiters. These jobs allow for flexible and self-determined work schedules and tend to lead to in shorter leave." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Erwerbslosigkeit; Berufsunterbrechung; Wochenende; Arbeitsanforderung; Federal Republic of Germany; Gleichberechtigung; gainful work; Arbeitsbedingungen; berufliche Integration; occupational integration; working week; job requirements; unemployment; Berufsgruppe; career break; holiday; labor market; Arbeitszeit; Arbeitsmarkt; Feiertag; Erwerbsarbeit; occupational requirements; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; equality of rights; weekend; woman; working conditions; occupational group; Wochenarbeitszeit; working hours; Berufsanforderungen; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Negotiating work and household demands: effects of conflict management strategies in Dutch households on the labor supply of male and female employees
Titelübersetzung:Die Anforderungen von Arbeit und Haushalt aushandeln: Effekte von Konfliktmanagementstrategien in niederländischen Haushalten auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter
Autor/in:
Wotschak, Philip; Wittek, Rafael
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-110), 2006. 26 S
Inhalt: "Der Artikel untersucht den Einfluss von Konfliktstrategien im Haushalt auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter. Während in der bisherigen Forschung Unterschiede im Arbeitsangebot durch Haushaltsrestriktionen, betriebliche Faktoren und institutionelle Merkmale erklärt werden, akzentuiert der vorliegende Beitrag unterschiedliche Strategien von Paaren zur Bewältigung interpersonaler Zeitallokationskonflikte. Anhand einer Stichprobe von 304 männlichen und 238 weiblichen Beschäftigten aus 30 niederländischen Betrieben wird untersucht, auf welche Weise geschlechtsspezifische Unterschiede den Einfluss der Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen moderieren. Ausgehend von der 'role congruity theory' werden zwei Typen von Konfliktstrategien unterschieden: 'agentic strategies' und 'communal strategies'. Die Ergebnisse der OLS-Regressionsanalyse und Mehrebenenanalyse bestätigen die folgenden Hypothesen: Der unterschiedliche Einfluss von Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen von männlichen und weiblichen Beschäftigten lässt sich aus der (In-)Kongruenz von Versorgerrolle und geschlechtsspezifischen Rollenattributen erklären. Weibliche Beschäftigte können ein größeres Erwerbsarbeitszeitvolumen realisieren, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'communal strategies' anwenden. Das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher Beschäftigter steigt, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'agentic strategies' anwenden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper explains variation in the labor supply of male and female employees by taking into account differences in conflict management strategies in Dutch households. While existing accounts on labor supply either emphasize household restrictions, firm influences or institutional constraints the approach taken here focuses on strategies of spouses to handle time-based interpersonal workhousehold conflicts. Using a sample of 304 male and 238 female cohabiting employees drawn from 30 Dutch organizations, we analyze how gender moderates the effect of conflict management strategies on labor supply, measured as the amount of actual working hours. Building on role congruity theory, we distinguish between two types of conflict management behavior. 'Agentic' strategies are characterized by a low concern for other, and are usually ascribed to a male gender role. 'Communal' strategies are characterized by a high concern for other and are usually ascribed to a female gender role. OLS and multilevel regression analysis supports two hypotheses. First, working women relying on communal strategies to resolve time-allocation conflicts with their male partners will be more successful in achieving their objective to work more hours than women who don't use communal strategies. Second, labor supply of working men increases with their use of agentic strategies. The findings support the proposition from role congruity theory that (in-)congruence between the (male) provider role and a female gender role explains gender differences in the impact of interpersonal conflict management behavior on labor supply." (author's abstract)
Schlagwörter:conflict strategy; women's employment; Netherlands; Arbeitszeitwunsch; Erwerbstätigkeit; Hausarbeit; gender role; desired working hours; housework; Geschlechtsrolle; Arbeitsbedingungen; man; berufstätige Frau; world of work; Arbeitszeit; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Arbeitswelt; gainful employment; working woman; woman; Mann; working conditions; conflict management; Konfliktstrategie; Konfliktregelung; working hours; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; Niederlande
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten in der Genderperspektive
Titelübersetzung:Interests and interest action of IT employees from the viewpoint of gender
Autor/in:
Boes, Andreas; Trinks Katrin
Quelle: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. ISF München; München (Arbeitspapier des Projekts ARB-IT2, 8), 2004. 12 S
Inhalt: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Studie über die Arbeitsbeziehungen in der IT-Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei die Beschäftigten (Entwickler, Berater, Servicetechniker, Rechenzentrumsfachleute, Vertriebsmitarbeiter, Mitarbeiter aus den administrativen Bereichen sowie untere Führungskräfte) und deren individuelles Interessenhandeln. Die Basis der Analyse bilden 39 Interviews in sechs Fallbetrieben aus dem Segment Software und IT-Service. 13 davon wurden mit Frauen und 26 mit Männern geführt. Die Interviews in den IT-Unternehmen machen vor allem eines deutlich: Der Einbruch der Börsenkurse seit Mitte des Jahres 2000 und die danach folgende Stagnations- bzw. Krisenphase sind weit mehr als ein kurzfristiges Intermezzo, dem danach wieder ein Zurück zum Entwicklungsszenario der Boomphase folgen wird. Man steht vielmehr am Beginn einer Gezeitenwende, in deren Folge sich die Charakteristik der Branche grundlegend verändern wird. Die Auswertung der Gespräche offenbart in einem ersten Schritt zunächst den Umgang der Beschäftigten mit dem Gezeitenwende in der IT-Industrie. Daran knüpft eine Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interessenpositionen zwischen Frauen und Männern an. Dazu gehören die Aspekte (1) Gehalt und Karriere, (2) Qualifizierung und Marktwert sowie (3) Arbeit und Leben. Im dritten Schritt gilt das Augenmerk sodann den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei der Bewältigung des Spannungsfeldes Arbeit-Leben. Abschließend stellen die Autoren fest, dass unter Fortschreibung der bestehenden Bedingungen in den nächsten Jahren eher ein roll-back für die Frauen in der IT-Industrie zu erwarten ist. (ICG2)
Schlagwörter:gender relations; Arbeitsbeziehungen; Interessenorientierung; Qualifikation; Arbeit; interest orientation; qualification; New Economy; Federal Republic of Germany; Arbeitskultur; IT industry; Freizeit; IT-Branche; Arbeitsbedingungen; interests; new economy; labor; man; berufstätige Frau; Arbeitszeit; leisure time; Arbeitnehmer; salary; working woman; employee; Karriere; Gehalt; Mann; working conditions; Geschlechterverhältnis; work culture; labor relations; working hours; Interessenlage; career
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt