Quelle: SFB 597 Staatlichkeit im Wandel, Universität Bremen; Bremen (TranState Working Papers, No. 72), 2008. 31 S.
Inhalt: "Bildungspolitik wird in den westlichen Industrienationen häufig als ausschließliche Aufgabe des Nationalstaates betrachtet. Seit den 1990ern ist jedoch zu beobachten, dass internationale Organisationen (IOs) eine immer größere Rolle im Politikfeld Bildung spielen, indem sie neue Formen der Governance entwickeln. Dies führt dazu, dass die staatliche Vorherrschaft in der Bildungspolitik zunehmend in Frage gestellt wird. Dennoch ist bisher unklar, welche konkreten Effekte der Einfluss internationaler Organisationen hat. Zum einen wäre es möglich, dass sie einheitliche Lösungen für Probleme im Bildungsbereich vorschlagen, die von vielen Nationalstaaten geteilt werden, was zu einer größeren zwischenstaatlichen Konvergenz der Bildungspolitik führen könnte. Zum anderen wäre denkbar, dass nationale Institutionen ihrer eigenen Logik folgen, was eine Annäherung nationaler Pfade verhindern würde. Um ein besseres Verständnis der Dynamiken in diesem Zwei-Ebenen-Spiel zu ermöglichen, soll in diesem Arbeitspapier ein analytischer Rahmen entwickelt werden, anhand dessen das Zusammenspiel der nationalen und internationalen Determinanten von Wandel in der Bildungspolitik untersucht werden kann. Es wird angenommen, dass IOs mit Hilfe verschiedener Governance Instrumente versuchen, nationale Bildungspolitik zu beeinflussen. Allerdings reagieren Nationalstaaten nicht zwangläufig uniform auf diese internationalen Stimuli, sondern entsprechend ihrer Transformationskapazitäten. Diese werden hauptsächlich von nationalen Vetospielern und nationalen Leitideen von Bildung beeinflusst. Aufbauend auf diesen Annahmen entwickeln wir ein einfaches Modell zur Analyse des Wandels von Bildungspolitik, der durch IO Governance ausgelöst und durch nationale Transformationskapazitäten gesteuert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Education policy making is often considered an exclusive domain of the nation state in western industrialised countries. Since the 1990s, however, international organisations (IOs) have started to play a greater role in the field of education by developing new forms of governance. As a consequence, the predominance of the nation state in education becomes an increasingly contested issue. Yet, it is not clear what kind of effects IO governance will have, whether it brings about greater convergence among national education policies by promoting uniform solutions for commonly shared problems, or whether national institutions continue to follow their own logic, thereby hindering equal responses to IO governance. In order to develop a better understanding of the dynamics in this two-level game, this paper sets out to develop an analytical framework for examining the interplay between international and national determinants of change in the field of education. We argue that IOs apply different governance instruments by which they seek to influence national education policy making. However, the degree to which nation states will respond to these international stimuli is likely to be mediated by national transformation capacities, most prominently veto players and nationally rooted ideas of education. Based on these basic assumptions, we develop a parsimonious model in which we assess the influence of IO governance on national education policy making mediated through national transformation capacities." (author's abstract)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Reform; Governance; internationale Organisation; Staat; Nationalstaat; Spieltheorie; Einfluss
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Europa und Internationales
Titelübersetzung:On the necessity for reform in the educational system
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Helbig, Marcel
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 61 (2008) H. 7, S. 394-399
Inhalt: "Ökonomie und Gerechtigkeit: Zwei Termini, die sich allzu oft diametral gegenüberstehen. In der aktuellen Diskussion um die Notwendigkeit einer umfassenden deutschen Bildungsreform kommt es zu einem Schulterschluss der beiden Perspektiven. Deutschland benötigt für das zukünftige Wirtschaftswachstum gut gebildete Personen. Aufgrund des demografischen Wandels mit insgesamt deutlich weniger jungen Menschen reicht es nicht mehr, Kindern aus bildungsnahen Elternhäusern eine gute Bildung zu geben. Es gilt, insbesondere Kindern aus bildungsfernen Schichten zügig Chancen im Bildungssystem zu eröffnen. Forderungen der Wirtschaft und Anforderungen einer Gesellschaft, die den Anspruch auf Chancengleichheit zumindest formuliert, treffen sich. Der Beitrag beschreibt Ungleichheiten des deutschen Bildungssystems und Möglichkeiten ihres Abbaus. Migrationshintergrund, Geschlecht und soziale Schicht werden thematisiert und es wird gezeigt, wie die daraus resultierenden Ungleichheiten im föderalen Bildungssystem weiter verstärkt werden. Die Notwendigkeit einer Bildungsreform war nie größer, der Zeitpunkt nie günstiger als heute." (Autorenreferat)
Inhalt: "Economy and social justice: two perspectives that are often diametrically opposed to each other. In the current debate about the necessity for a comprehensive reform of the German educational system, however, these two perspectives happen to coincide. In order to ensure future economic growth Germany needs a large pool of well educated persons. As the educational potential of children from families with a high educational background is almost fully tapped, it is an economic necessity to provide considerably more children from families with a low educational background with higher education. Here, interests of economic research and research on inequality of opportunity meet. This article seeks to identify the inequalities of the German educational system and to deduce action alternatives suitable for reducing these inequalities. The article does not just deal with the well-known variables of gender, social- and migration background, but seeks to show how the resulting inequalities are enhanced by the federal educational system. It then concludes by pointing out why the moment for educational reform has rarely been better than today." (author's abstract)
Exzellente Bildung von Frauen : die Internationale Frauenuniversität als Forum einer Weltelite gebildeter Frauen
Titelübersetzung:Excellent education of women : the International Women's University as a forum of a world elite of educated women
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 109-125
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung widmet sich der Förderung von Eliten auf dem Feld der Hochschulpolitik und Wissenschaft. So werden im ersten Schritt zunächst drei maßgebliche Positionen der Frauen- und Geschlechterforschung zur Elitediskussion und -forschung dargestellt: (1) eine grundsätzliche kritische, (2) eine pragmatisch-kritische sowie (3) eine alternativ-konstruktive. Gestützt auf Ergebnisse eines Forschungsprojektes zur Konstruktion von wissenschaftspolitischen Steuerungseliten wird der pragmatisch-kritischen Position eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im zweiten Teil wird die Internationale Frauenuniversität (ifu) als Hochschulreformprojekt mit Exzellenzanspruch beispielhaft für eine alternativ konstruktive Position vorgestellt. Im dritten Schritt wird abschließend der Exzellenz-Begriff der ifu als ein reflexives Eliteverständnis diskutiert. (ICG2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildung und Herkunft
Titelübersetzung:Education and origin
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Nikolai, Rita
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2006) H. 44/45, S. 32-38
Inhalt: "Die Merkmale des familiären Hintergrunds sind in Deutschland eng verknüpft mit der Bildungsbeteiligung und dem Kompetenzerwerb. Der Aufsatz plädiert vor diesem Hintergrund dafür, die frühkindliche Erziehung zu verbessern, den Ausbau der Ganztagsschulen voranzutreiben und Studiengebühren sozialverträglich auszugestalten." (Autorenreferat)
Neue Steuerung von Bildung und Wissenschaft : Schule - Hochschule - Forschung
Titelübersetzung:New control of education and science : school - university - research
Herausgeber/in:
Fisch, Rudolf; Koch, Stefan
Quelle: Bonn: Lemmens, 2005. 200 S.
Inhalt: "Mehr Leistung durch effektiveren Ressourceneinsatz - unter diesem Motto wird gegenwärtig an Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen die 'Neue Steuerung' eingeführt. Managementinstrumente aus der Wirtschaft wie leistungsorientierte Mittelverteilung, Kosten-Leistungsrechnung und Qualitätsmanagement werden dabei auf das Bildungs- und Wissenschaftssystem übertragen. Von zentraler Bedeutung ist hier die Frage, ob die Neue Steuerung neben möglichen Einsparungen auch einen qualitativen Mehrwert erbringt. Mit Autoren aus den Bereichen Schule, Hochschule, Forschung und Politik will der vorliegende Band die vielfältigen Instrumente, Chancen und Risiken dieses Ansatzes erörtern." (Autorenreferat). Aus dem Inhalt: Stefan Koch, Rudolf Fisch: Steuerung im Bildungs- und Wissenschaftssystem: eine ganzheitliche Perspektive; Jürgen E. Zöllner: Schnittstellen im Bildungs- und Wissenschaftssystem zwischen Schule, Hochschule und Forschung; Ernst Buschor: Potenziale von New Public Management für Bildung und Wissenschaft; Christian Doering: Wirkungs- und ergebnisorientierte Steuerung in der baden-württembergischen Schulverwaltung; Jan Beenen: Change Management an niederländischen Schulen; Frank Ziegele: Die Umsetzung von Neuen Steuerungsmodellen im Hochschulrecht; Hanns H. Seidler: Implementationserfahrungen mit Instrumenten der Neuen Steuerung; Peer Pasternack: Wechselwirkungen von Politik und Neuen Steuerungsmodellen im Hochschulreformprozess; Hans-Willy Hohn: Institutionelle Grenzen der Modernisierung des deutschen Forschungssystems; Michael Klein: Zur Einführung eines modernen Forschungscontrollings in den Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft.
Inhalt: "Bildungsexpansion, Hochschulen als Exzellenzzentren, Lebenslanges Lernen - das sind nur einige der Schlagworte, deren Dauergebrauch - nicht zuletzt aufgrund oft fehlender inhaltlicher Unterfütterung - eher verwirrt als dass er Klarheit schafft. Darüber bspw., wie eine Bildungsreform tatsächlich im Interesse der gesamten Gesellschaft realisiert werden kann. Das ist umso bedenklicher als unter dem kontextgebenden Metabegriff der 'Wissensgesellschaft' auch all das subsumiert wird, was wir dringend ändern, was wir reformieren müssten. Wie kaum zuvor wird dabei die Komplexität von Sachverhalten als Begründung dafür angeführt, dass die 'Vision einer Wissensgesellschaft' mir von Expertlnnenräten und BeraterInnenteams entwickelt werden könne. Die mit diesem ersten Band ins Leben gerufene Schriftenreihe 'diagonal denken' soll zur Öffentlichkeit der Kritik einen wichtigen Beitrag leisten. Hier sollen nicht nur Expertinnen, sondern vor allem auch Betroffene selbst zu Wort kommen und ihre Ansichten, Ideen, Alternativen und Visionen äußern können. Unsere Grundüberlegung dabei war und ist, dass durch in dieser Reihe erscheinende Denkanstöße und Themen breite Diskurse und in deren Folge Lernprozesse in Gang gesetzt werden, die zukünftige Strukturen - zum Beispiel einer Wissensgesellschaft - zu gestalten vermögen und zwar so, dass sie auf einem breiten, gemeinsam entwickelten Konsens beruhen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hans Heinz Holz: Zweckfreiheit, Nutzen und Inhalt von Bildung: Soll, darf oder muss Wissenschaft 'kritisch' sein? (11-21); Alex Demirovic: Wissenschaft oder Dummheit: Die Zerstörung wissenschaftlicher Rationalität durch Hochschulreform (22-42); Roger Behrens: Erziehung zur Müdigkeit: Vier Anmerkungen zu Bildungskritik und Ideologie (43-57); Martin Bennhold: Bertelsmann und andere Medienriesen: Nationale und internationale Interessen an Reformpolitik als einer Unterwerfungspolitik (61-79); Wolfgang Lieb: Die 'invisible hand' lässt grüßen: Bundesverfassungsgericht erhebt neoliberales Credo zur Grundlage der Rechtsauslegung (80-85); Albrecht Müller: Die Reformlüge: Deutschland im kollektiven Wahn (89-106); Torsten Bultmann: Bildungspolitik und 'aktivierender Staat': Neue Ansätze wettbewerblicher Bildungssteuerung (107-115); Stefan Bienefeld: Privates oder öffentliches Gut?: Internationalisierung von Bildung zwischen politischer Kooperation und globalem Bildungsmarkt (116-126); Morus Markard: Die Eliten und der Rest: Zur Funktion der Elitendiskussion in einer ungleichen Gesellschaft (129-142); Ulrike Behrens: Lernen statt Begabung: Vorschläge zu einer neuen Herangehensweise an das Problem individuell unterschiedlicher Leistungen (143-164); Michael Brodowski: Kognitives Leanmanagement im Bildungssystem: Kritische Anmerkungen zu Konkurrenz- und Leistungsideologie in Lernprozessen (165-173); Axel Troost: Die Strategie der roten Zahlen: Bildung und Sozialstaat werden kaputt gespart (177-190); Klemens Himpele: 191 Studiengebühren: Mythen, Fakten, Realität (191-208); Grit Meier und Marco Tullney: Bildung für alle! Plädoyer für ein offenes Bildungssystem in gesellschaftlicher Verantwortung (211-220); Sabine Kiel: Soziale Selektion im Bildungsbereich: PISA, OECD, DSW-Sozialerhebung und Co. (221-235); Achim Meyer auf der Heyde: Ausgewählte Ergebnisse der 17. Sozialerhebung (236-245); Andreas Keller: Unternehmen Uni? Ambivalenzen der gegenwärtigen Hochschulpolitik (249-263); Ulrich Welbers: Gestufte Studiengänge als Experimentalraum für die Studienreform Chancen und Probleme gegenwärtiger Strukturreformen (264-283); Sonja Staack: Studienreform zwischen Markt und ISO-Norm: Anmerkungen zur' Qualitätssicherung' von Studium und Lehre (284-291); Harald Pittel: Streik - aber dann? Politische Perspektiven der studentischen Proteste (295-303); Peer Pasternack: Akkreditierung der Hochschulpolitik: Ein Vorschlag zur zeitweiligen studentischen Protestsubstitution (304-311).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Elitehochschulen - die soziale Selektion ist entscheidend
Titelübersetzung:Elite universities - social selection is decisive
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Prokla : Probleme des Klassenkampfs ; Zeitschrift für politische Ökonomie und sozialistische Politik, Jg. 34 (2004) H. 4, S. 535-549
Inhalt: Im Zentrum des von der SPD Anfang des Jahres 2004 in die bildungspolitische Diskussion eingebrachten Begriffs der Elitehochschulen steht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und damit zusammenhängend auch der Wirtschaft. Demgegenüber werden die sozialen Folgen der Konzentration auf einige wenige Eliteuniversitäten kaum thematisiert. Ein Blick in die USA oder die anderen führenden Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien oder Japan zeigt, dass in diesen Ländern eine sozial höchst selektive Auswahl und Ausbildung der zukünftigen Eliten stattfindet. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenzen die einseitige Förderung von Eliteuniversitäten in sozialer Hinsicht für die deutsche Gesellschaft haben wird. Dazu werden zunächst die Eliteausbildungsinstitutionen der anderen führenden Industrieländer wie Harvard in den USA oder ENA in Frankreich in ihrer Funktion für die Elitenausbildung näher beschrieben einschließlich der dort geübten Praktiken der sozialen Exklusion bei der Zulassung zum Studium, die dazu führt, dass die Mehrheit der Studierenden der Oberklasse entstammt. Daran anschließend wird analysiert, welche Bedeutung die Debatte um die Eliteuniversitäten für die Umgestaltung der deutschen Hochschullandschaft wirklich besitzt. Durch die Einführung von Aufnahmeprüfungen und Studiengebühren und die Konzentration der öffentlichen Förderung auf einige wenige Universitäten wird sich in den nächsten zehn Jahren eine feste Universitätshierarchie mit einer scharfen sozialen Selektion an der Spitze herausbilden. (IAB)
Universität zwischen Bildung und Business : mit einem Anhang zur europäischen Bildungspolitik
Titelübersetzung:University between education and business : with an appendix on European educational policy
Herausgeber/in:
Elm, Ralf
Quelle: Dortmund: Projekt-Verl. (Studium Generale, Bd. 12), 2002. 167 S.
Inhalt: "Die weltweiten Veränderungen in allen Lebensbereichen, die Prozesse der Europäisierung und Globalisierung fordern die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung in einem bisher kaum gekannten Maße heraus. Das anspruchsvolle und von den europäischen Mitgliedsstaaten im März 2000 in Lissabon gesteckte Ziel des Europäischen Rates, Europa zum 'wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen', lässt die Universitäten nicht unberührt. Es greift vielmehr auf verschiedenen Wegen in ihre (Neu-)Strukturierungen ein. Zusammen mit den heftigst umstrittenen Plänen zur Dienstrechtsreform für das deutsche Universitätssystem, mithin im Zusammenhang mit dem 'Fünften Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes und anderer Vorschriften', erscheinen die derzeitigen und zu erwartenden Veränderungen äußerst ambivalent. Für die einen bedeuten sie die Preisgabe letzter regulativer Ideale im Sinne Humboldts, die Gleichsetzung von Bildung und Wissen mit dem Nützlichen, die Quasi-Degradierung der Universität zur höheren Berufsschule und die Auslieferung an die Interessen der Wirtschaft. Für die anderen jedoch kommt allein der mit den genannten Veränderungen markierte Weg in Frage, in eins mit Nachwuchsförderung (Stichwort: Juniorprofessur) und der Bindung der Spitzenköpfe in Forschung und Lehre die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ralf Elm: Vorwort (7-8); Ralf Elm: Die Universitätskrise von morgen. Zur Unabdingbarkeit von Wissenschaft als Lebensform und von (enter-)kulturellen Kompetenzen (9-36); Christoph Hubig: Kompetenz und Wissen - Benötigt die Wissensgesellschaft eine neue Profilierung der Universitäten? (37-50); Jürgen Mittelstraß: Gibt es (noch) eine Idee der Universität? (51-68); Peter J. Brenner: Wandel des Wissens - Wandel der Universität. Neue Herausforderungen an die Universität als Organisationsform (69-94); Dorothea Frede: Reform ohne Boden. Kritische Anmerkungen zu einer Orientierung am amerikanischen Hochschulsystem (95-116); Lothar Wigger: Humboldts Universitätsidee und das erziehungswissenschaftliche Studium in der Lehrerbildung heute (117-132); Anhang zur europäischen Bildungspolitik: Bericht des Rates (Bildung) an den Europäischen Rat über die konkreten künftigen Ziele der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung: Auf dem Wege zum europäischen Hochschulraum. Kommunique des Treffens der europäischen Hochschulministerinnen und Hochschulminister am 19. Mai 2001 in Prag (133-163).
Chancengleichheit und Strukturkrise : ein Memorandum zur Schulentwicklung für den Landesverband Nordrhein-Westfalen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Titelübersetzung:Equality of opportunities and structural crisis : a memorandum on school development for the regional organization of North Rhine-Westphalia of the union of persons employed in education and science
Quelle: Essen: Neue Dt. Schule Verl.-Ges. (Pädagogik und Politik), 1983. 232 S.
Inhalt: Das vorliegende Memorandum ist eine kritische Bestandsaufnahme von Entwicklungsstand und Zukunftsperspektiven des Schulwesens in Nordrhein-Westfalen. Die in den sechziger Jahren eingeleitete Bildungsreform hatte die Herstellung von Chancengleichheit zum Ziel. Die Verfasser kommen in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, daß eine verfehlte Reformpolitik, aber auch Mängel in der Reformkonzeption zur Folge hatten, daß die Ziele der Bildungsreform nicht erreicht wurden. Die Bestandsaufnahme der herausragenden Probleme für die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II (Grund-, Haupt-, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsbildungsbereich, Kollegschule, Sonderschulwesen) beweisen das Fortdauern der Ungleichheit im Bildungsbereich, die besonders Arbeiter- und Ausländerkinder am härtesten trifft. Da die Bildungsreform Bestandteil der Sozialstaatspolitik ist, diese aber mit der Krise des Sozialstaats als Folge der ökonomischen Krise stark reduziert ist, ist auch für die nahe Zukunft das Ende von Bildungsreform und -expansion erreicht. Dennoch entwickeln die Verfasser auch für den enger gewordenen politischen Handlungsspielraum einen Katalog von Empfehlungen zur Bildungsreform. Diese beinhalten u. a.: Wissenschaftsorientierung als Leitprinzip; mehr Autonomie für Schulen; bedarfsgerechte Versorgung; Verbesserung der Ganztagsangebote; Integration von Behinderten sowie spezifische Forderungen für die Schulstufen und -formen als auch für die Lehrerausbildung. (SD)