Gebührenfinanzierte Hochschulen vor dem Hintergrund schichtenspezifischer Bildungsbeteiligung
Titelübersetzung:Fee-funded universities against the background of class-specific participation in education
Autor/in:
Maas, Patrick Hans Michael
Quelle: Hamburg: disserta Verl., 2010. 188 S.
Inhalt: Nach den großen Bildungsreformen in den 1960er und 1970er Jahren hat sich der Anteil der Arbeiterkinder an den Universitäten deutlich erhöht. Die vorliegende Dissertation geht der Frage nach, ob die Veränderungen der ökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen ein Studium absolviert wird, in der Folge zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Sozialstruktur der Studierenden führen - im Falle der Einführung allgemeiner Studiengebühren zu Lasten des Anteils Studierender aus den niedrigen und mittleren sozialen Herkunftsgruppen. Hierfür wird im ersten Teil die Entwicklung der Sozialstruktur der Studierenden an öffentlichen Universitäten zwischen 1952 und 2006 anhand empirischer Daten untersucht. Im zweiten Teil erfolgt eine Analyse der Sozialverträglichkeit von Studiengebühren in Australien und Österreich. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Einführung von Studiengebühren zu lasten des Anteils Studierender aus einkommensschwachen, bildungsfernen Schichten geht. (ICD2)
Women in academia and equality law : aiming high - falling short? ; Denmark, France, Germany, Hungary, Italy, The Netherlands, Sweden, United Kingdom
Titelübersetzung:Frauen in der Wissenschaft und Gleichheitsrechte : hoch gezielt - tief gefallen? ; Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Niederlande, Schweden, Großbritannien
Herausgeber/in:
Blanpain, Roger
Quelle: Den Haag: Kluwer Law Internat., 2006. XIV, 320 S.
Inhalt: "Although European policy initiatives to advance the position of women in Academia (and especially in science) have proliferated, both at national and EU levels, serious inequities of many kinds remain. This situation is exposed and investigated in this outstanding book, which presents reports and discussions from a two-day conference held at the Law Faculty of Lund University in December 2004. The participants - law professors and social scientists - present detailed reports on domestic experiences and regulations in eight European countries: Denmark, France, Germany, Hungary, Italy, the Netherlands, Sweden, and the United Kingdom. Among the many provocative issues raised and explored are the following: - 'positive action' in theory and practice; - the progress of the EU Commission's strategy to integrate equal opportunity into all Community policies and activities; - the motives for promoting women in Academia; - the importance not only of setting targets but of funding to achieve them; - the extensive group of part-timers and fixed-term employees at the margin of the traditional academic career; - the importance of creating a situation in Academia were 'woman excellence' shows; and - the development of 'marketable' research disciplines embodied in private research institutes." (author's abstract). Contents: Foreword (XIII-XIV); Ann Numhauser-Henning: Introduction: Aiming high - falling short? (1-22); Lynn Roseberry: Denmark. Structural and unconscious gender discrimination in Danish universities (23-44); Anne-Marie Daune-Richard: France. Gender equality in French Academia (45-55); Dagmar Schiek, Almut Kirschbaum: Germany. New governance for higher education institutions, prospects for female university careers and equality law (57-81); Csilla Kollonay Lehoczky: Hungary. Easy to accede, hard to succeed - the ambivalent case of academic career for women in the post-socialist Hungary (83-111); Elena Urso: Italy. "Playing with fire": Equality, fairness and the paradox of a gender blind society (113-145); Susanne Burri: The Netherlands. Women in Academia in the Netherlands - bridging the gap? (147-169); Ann Numhauser-Henning: Sweden. Recruitment targets for women professors - mission impossible? (171-197); Christopher McCrudden: United Kingdom. Progress, problems and opportunities (199-216); Appendix: Treaty establishing the European Community (consolidated text) (218-219); Council Directive 76/207/EEC of 9 February 1976 on the implementation of the principle of equal treatment for men and women as regards access to employment, vocational training and promotion, and working conditions (220); Directive 2002/73/EC of the European Parliament and of the Council of 23 September 2002 amending Council Directive 76/207/EEC on the implementation of the principle of equal treatment for men and women as regards access to employment, vocational training and promotion, and working conditions (221-222); Judgment of the Court of 17 October 1995. Eckhard Kalanke v. Freie Hansestadt Bremen (223-229); Judgment of the Court of 11 November 1997. Hellmut Marschall v. Land Nordrhein-Westfalen (230-237); Judgment of the Court of 28 March 2000. Georg Badeck and Others, interveners: Hessische Ministerpräsident and Landesanwalt beim Staatsgerichtshof des Landes Hessen (238-256); Judgment of the Court (Fifth Chamber) of 6 July 2000. Katarina Abrahamsson and Leif Anderson v. Elisabet Fogelqvist (257-274); Judgment of the Court (Sixth Chamber) of 7 December 2000. Julia Schnorbus v. Land Hessen (275-287); Judgment of the Court of 19 March 2002. H. Lommers v. Minister van Landbouw, Natuurbeheer en Visserij (288-299); Judgment of the Court (Second Chamber) of 30 September 2004. Serge Briheche v. Ministre de l'Intérieur, Ministre de l'Éducation nationale and Ministre de la Justice (300-306); Judgment of the EFTA Court of 24 January 2003, in Case E-1/02 (307-320).
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Das Lehrangebot in natur- und ingeneurwissenschaftlichen Studienfächern mit Blick auf Strukturen und Interaktionen : ausgewählte Ergebnisse einer ethnographische Forschung
Titelübersetzung:University courses in natural and engineering science study subjects in regard to structures and interactions : selected results of ethnographic research
Autor/in:
Münst, Agnes S.
Quelle: Frauen und Schule: gestern, heute, morgen ; 13. Bundeskongress Frauen und Schule. Regina Malz-Teske (Hrsg.), Hannelore Reich-Gerick (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 179-192
Inhalt: Die Behandlung von Studentinnen als Studierende zweiter Klasse ist, so die Verfasserin, im Lehr-/ Lernprozess selten offensichtlich. Wird der Blick jedoch auf Handlungsstrukturen oder Routinen gerichtet, werden diese analysiert und dabei auch überprüft, wann und bei welchen Personen Routinen außer Kraft gesetzt werden, dann wird deutlich, dass die Leistung und Fachkompetenz von Studentinnen immer wieder ignoriert, nicht erwähnt und damit auch abgewertet wird, und dass Leistung und Fachkompetenz Studenten immer wieder zugeschrieben wird. Durch die Analyse der Kontexte wird verdeutlicht, dass die Kompetenzzuschreibung ohne inhaltliche Begründung erfolgt oder sogar ohne jeglichen inhaltlichen Bezug stattfindet. Es sind vielfältige rhetorische Mittel und Interaktionsmuster, die eine Assoziation von Fachkompetenz mit Personen männlichen Geschlechts herstellen und eine Assoziation von Fachkompetenz mit Personen weiblichen Geschlechts nicht zulassen oder aktiv verhindern. Diese Mechanismen führen immer dazu, dass den Studenten in den Lehr-/Lernsituationen mehr Bedeutung zugeschrieben wird als Studentinnen und dass fachliche Kompetenz und fachliche Leistung immer wieder mit Personen des männlichen Geschlechts assoziiert wird. Mit den identifizierten Mechanismen wird auf der interaktiven und symbolischen Ebene wiederkehrend die gleiche Botschaft vermittelt: die fachliche Kompetenz ist mit dem männlichen Geschlecht assoziiert. Studenten sind wichtiger und fähiger als Studentinnen. Die Hochschule ist als Bildungsinstitution noch weit davon entfernt, so die These, Studentinnen und Studenten die gleichen Bedingungen und Chancen einzuräumen. (ICF2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Luise Berthold: Hochschulleben und Hochschulpolitik zwischen 1909 und 1957
Titelübersetzung:Luise Berthold: university life and university policy between 1909 and 1957
Autor/in:
Oertzen, Christine von
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 20 (2002) H. 1, S. 8-22
Inhalt: Am Beispiel der Altgermanistin Luise Berthold (1892-1983) untersucht die Autorin die wissenschaftliche Karriere einer Frau der ersten Generation von Hochschullehrerinnen in Deutschland. Bertholds Leben stellt in der deutschen Wissenschaftslandschaft des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erscheinung dar. Ihre Biografie, die hier in drei Schritten (1909-1923: Lehrjahre, 1933-1945: Unbehelligt durch die Nacht, 1945-1957: Wissenschaft und Hochschulpolitik) dargestellt wird, rückt all diejenigen Barrieren, Erschwernisse und Frustrationen in den Blick, die Hochschullehrerinnen jener Zeit erwarteten. Luise Berthold hat als eine der wenigen Weimarer Hochschullehrerinnen die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, und sie hat nach 1945 die berufliche Zurücksetzung von Dozentinnen in der Bundesrepublik Deutschland hochschulpolitisch thematisiert. Der Beitrag fragt abschließend, warum Berthold und ihre Mitstreiterinnen trotz zunehmender Politisierung für die Studentinnen und jungen Dozentinnen in der Mitte des 20. Jahrhunderts keine attraktiven Vorbildfiguren zu sein vermochten. (ICH)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender-Fragestellungen im Rahmen der Universitätsreform
Titelübersetzung:Gender questions as part of university reform
Autor/in:
Gaster, Christine
Quelle: Quo vadis Universität?: Perspektiven aus der Sicht der feministischen Theorie und Gender Studies. Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 273-305
Inhalt: Mit Blick auf den europäischen Rahmen für Frauen- und Gleichstellungspolitik und unter Berufung auf die diesbezüglichen Bestimmungen der EU-Kommission bzgl. Gender Mainstreaming kritisiert der Beitrag die Vorgänge zur Universitätsreform in Österreich. Schwerpunkt der Betrachtung liegt zunächst auf dem aktuellen Stand des Diskriminierungsschutzes und der Fördermaßnahmen für Frauen an Universitäten, in deren Zentrum vor allem der an den Universitäten eingerichtete Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AK) untersucht wird. Der Beitrag stellt eine in Tabellenform geraffte Übersicht über die Gesetzeslage zum Diskriminierungsverbot und zur Frauenförderung vor und stellt Kriterien auf, wie eine bessere Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming, die zu einer gleichmäßigen Präsenz von Frauen auf allen Ebenen des wissenschaftlichen Qualifikationsverlaufs führt, verwirklicht werden kann. Abschließend wird mit Blick auf die Bedeutung des Gender Mainstreaming das Konzept einer reinen Frauenhochschule beleuchtet und es werden Ansätze vorgestellt, die Geschlechtergerechtigkeit nicht aus moralischer oder rechtlicher, sondern eher aus wettbewerbspolitischer oder ökonomischer Perspektive sehen, wie z.B. der "Total E-Quality-Award" oder das Diversity Concept. (ICH)
Inhalt: "Trotz und gerade wegen der historisch jungen Rolle der Frauenförderung an Hochschulen müssen Erfolge und Reibungsverluste überprüft werden, ohne den Auftrag zu hinterfragen: die gleichberechtigte Partizipation von Frauen in der Wissenschaft und ihre Organisationsformen. Dass nach wie vor die Hochschulen eine Schlüsselfunktion in der gesellschaftlichen Elitenbildung wahrnehmen, ist offensichtlich. Dass die Durchsetzung des Verfassungsauftrages Artikel 3 Grundgesetz noch ihrer Erfüllung harrt, bleibt skandalös. Darauf haben Repräsentantinnen des öffentlichen Lebens, wie z.B. die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Jutta Limbach, hingewiesen. Umso mehr schmerzt der Mangel an fundierter Auseinandersetzung der wissenschaftlichen Theorie mit diesem wichtigen Politikfeld. Der vorliegende Band soll dazu beitragen, dass die Lücke geschlossen wird. Die Reflexion über Frauenförderung ist ein Prozess der notwendigen 'Selbstverwissenschaftlichung'. Sie ist Voraussetzung für eine angemessene Praxis jenseits von Moden und angeblichen Notwendigkeiten. Die Autorinnen leisten hierzu Beiträge aus unterschiedlichen Denkrichtungen und Fachkulturen, sie betreten Neuland und berühren Tabus, denn bislang hat sich weder aus der gleichstellungspolitischen Praxis ein theoretischer Diskurs hierüber entwickelt, noch findet in der feministischen Theorie die praktische Gleichstellungsarbeit Beachtung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Frigga Haug: Der Traum von Gleichheit - Fragen von Virginia Woolf (15-26); Mechtild Jansen: Dilemmata und Spannungsfelder feministischer Theorien und Politiken (27-44); Barbara Holland-Cunz: Probleme des Erfolgs - Überlegungen zu den ambivalenten, Anforderungen institutioneller feministischer Theorie und Politik (45-56); Sabine Hark: Der 'männliche' Wissenschaftskörper und die Frauenförderung - Paradoxien eines un/aufhaltsamen Einstiegs (57-66); Christa Cremer-Renz: Die Entwicklung institutionalisierter Hochschulfrauenförderung in Niedersachsen von Anfang der 80er bis Ende der 90er Jahre (67-76); Barbara Degen: Perspektiven der Hochschulfrauenförderung unter dem Aspekt ihrer rechtlichen Verankerung (77-86); Christine Roloff: Hochschulreform - Idee und Wirklichkeit in ihren Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik (87-98); Ulrike Gonzales: Demokratisierung als Chance für die Frauenförderung (99-106); Silke Wenk: Transdisziplinarität als hochschulpolitisches Programm: neue Perspektiven für Frauen- und Geschlechterstudien in Forschung und Lehre? (107-120); Moniko Greif: Männliche Monokultur in der Technik - neue Impulse zur Reform der Ingenieurwissenschaften (121-130).
Die Entwicklung institutionalisierter Hochschulfrauenförderung in Niedersachsen von Anfang der 80er bis Ende der 90er Jahre
Titelübersetzung:Development of institutionalized promotion of women at universities in Lower Saxony from the start of the 1980s to the end of the 1990s
Autor/in:
Cremer-Renz, Christa
Quelle: Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel ; zwischen Frauenförderung und Gender Mainstreaming. Claudia Batisweiler (Hrsg.), Elisabeth Lembeck (Hrsg.), Mechtild Jansen (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 67-76
Inhalt: Der Beitrag präsentiert eine konkrete Darstellung der politischen Entwicklungsgeschichte der institutionalisierten Frauenförderung an Hochschulen in Niedersachsen. Wissenschaftlerinnen, die sich selbst organisierten, waren der Ausgangspunkt für die Umsetzung politischer Forderungen. Die Erkenntnis, nur unzureichend im Wissenschaftskörper repräsentiert zu sein, war der Beginn einer landesweiten Vernetzung. Der Brückenschlag der Wissenschaftlerinnen in die politische Sphäre war ein wesentlicher Grund für die niedersächsischen Erfolge in der Institutionalisierung der Frauenförderung im Wissenschaftsbetrieb. Eine dauerhafte Einrichtung von Frauenbüros an allen Hochschulen sowie die Verankerung von Frauenrechten im Hochschulgesetz wurden als Grundlage gesehen, um die Partizipation von Frauen in der Wissenschaft erfolgreich durchzusetzen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es trotz pragmatischer Differenzierung in den politischen Forderungen, z.B. bei der Ausgestaltung von Sonderprogrammen, dennoch gelang, die tradierten Hierarchien zwischen Fachhochschulen und Universitäten zu überwinden. In der Professionalisierung sieht die Autorin die Möglichkeit, Frauenförderarbeit differenziert und qualifiziert zu betreiben und den Herausforderungen, die sich durch die Hochschulreformen ergeben (z.B. durch Einführung von Globalhaushalten, Installierung neuer Leitungsstrukturen), angemessen zu begegnen. (ICH)
Perspektiven der Hochschulfrauenförderung unter dem Aspekt ihrer rechtlichen Verankerung
Titelübersetzung:Prospects for the promotion of women at universities from the aspect of its anchoring in law
Autor/in:
Degen, Barbara
Quelle: Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel ; zwischen Frauenförderung und Gender Mainstreaming. Claudia Batisweiler (Hrsg.), Elisabeth Lembeck (Hrsg.), Mechtild Jansen (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 77-86
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der rechtlichen Verankerung der Frauenpolitik und behält dabei die Ursprünge und die Entwicklung der Frauenbewegung und Frauenpolitik im Blick. Die Gesetzesvorgaben, die in den letzten zehn Jahren durchgesetzt wurden und mit denen zunächst große Hoffnungen verknüpft waren, bilden die Basis der heutigen Frauenförderpraxis. Inzwischen ist Ernüchterung über die Möglichkeiten von Rechtsvorschriften zur Durchsetzung von Frauengleichstellung eingetreten. Gesetzestreue hat sich als Illusion herausgestellt; die im gesamten öffentlichen Dienst formal bestehenden Bevorzugungsregelungen für Frauen (bei gleicher Qualifikation) kommen selten zur Anwendung. Ein Grund hierfür ist die Halbherzigkeit, mit der Rechtsinstrumente ohne Sanktionsmechanismen eingeführt wurden. Die Arbeit an der Rechtssituation bindet die Frauen an ein hoch kompliziertes und undurchschaubares Regelwerk und genau wie in der Wissenschaft gibt es auch im Rechtsbereich flexible Anpassungsstrategien zur Blockierung von Frauen. Neue Strategien der Gleichstellungspolitik, die auf Freiwilligkeit beruhen, werden diskutiert. Allerdings werden Chancen eher in einer Fortführung des eingeschlagenen Weges mit anderen Mitteln gesehen, mit einer Art 'präventiven Interventionsteams' und der Grundeinsicht, dass der Konflikt im Geschlechterverhältnis die Norm ist. (ICH)
Hochschulreform : Idee und Wirklichkeit in ihren Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:University reform : idea and reality in its impacts on equal opportunity policy
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel ; zwischen Frauenförderung und Gender Mainstreaming. Claudia Batisweiler (Hrsg.), Elisabeth Lembeck (Hrsg.), Mechtild Jansen (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 87-98
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit Anspruch und Wirklichkeit der aktuellen Hochschulreform und den Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik. Zunächst bezieht er sich auf Schwachstellen im Hochschulsystem, die eine Modernisierung erforderlich machen und benennt u.a. die mangelnde Internationalisierung, die Bürokratisierung, die Personalstruktur und die Organisation der Hochschulen. Die gegenwärtig diskutierten Modernisierungsinstrumente werden einer differenzierten Kritik unterzogen. Es wird betont, dass es keine transparenten Diskussionen darüber gibt, was der gesellschaftliche Auftrag der Hochschulen heute ist. Die derzeit im Vordergrund stehende Diskussion über eine betriebswirtschaftliche Modernisierung ist verkürzt, die schlichte Übertragung von Unternehmensstrukturen auf die Hochschulen unangemessen und die Reformen auf Hochschulebene werden zur Zeit aber gerade nicht öffentlich vorbereitet. Es entstehen durch so genannte "Expertengruppen" neue informelle Entscheidungsstrukturen. Unter diesen Rahmenbedingungen untersucht die Autorin die Interventionschancen von Frauen im aktuellen Hochschulreformprozess und geht insbesondere auf das Dilemma ein, dass Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Reformprozess auf die formale Kontrolle zurückgeworfen werden, obwohl die informelle Gestaltungsmacht eine größere Bedeutung erhält. (ICH)
Noch einmal: rhetorische Präsenz - faktische Marginalität : die kontrafaktischen Wirkungen der bisherigen Frauenförderung im Hochschulbereich
Titelübersetzung:Once again: rhetorical presence - factual marginality : the contrafactual effects of the promotion of women to date in the academic sector
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt. Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2000, S. 195-221
Inhalt: Der Beitrag untersucht die These, dass die Frauenförderung im Hochschulbereich nicht nur weitgehend wirkungslos geblieben, sondern sogar eher kontraproduktiv als hilfreich gewesen sei. Auf diesem Hintergrund werden vier Gruppen der bislang institutionalisierten Frauenfördermaßnahmen im Hochschulbereich erörtert: 1) Frauenförderung durch Appelle und rhetorische Strategien der Bekundung des guten Willens, 2) Frauenförderung durch Nachteilsausgleich, 3) Frauenförderung im Rahmen von Sonderprogrammen für Frauen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und 4) Frauenförderung durch qualifikationsabhängige Quoten. Die ersten drei Gruppen haben nachhaltig dazu beigetragen, die statusdistributive Funktion von Qualitätsstandards, ihre Funktion als Ausschlußkriterium und als Medium der Reproduktion sozialer Ungleichheit vor den Blicken der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Quotierungsregelungen sind die einzigen, die das "Problem" in Angriff nehmen, weil sie tatsächlich Berufszugang verschaffen. Da damit die eingespielten Mechanismen der Reproduktion geschlechtshierarchischer Verteilungsasymmetrien ernsthaft gestört werden, ist der Widerstand gegen sie besonders groß. (ICH)