CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Familienpolitik ohne Gleichstellungspolitik? : zu einigen Paradoxien aktueller familienpolitischer Interventionen in Deutschland
Titelübersetzung:Family policies in conflict with gender equality? : reflections on paradox performances in the recent reform processes in Germany
Autor/in:
Veil, Mechthild
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 28 (2010) Nr. 2, S. 214-228
Inhalt: "This article analyses the lack of gender equality within the realm of family policies in Germany due to the conservative corporate model of welfare-regime (Esping Andersen). Family policies in western Germany have promoted strong male breadwinner models which will become obsolete but [always] still persist. We argue that the recent turn in family policies which started at the beginning of this century can be seen as a late modernisation focussing on reforms which connect family policies with employment policy, and gender equality with the demands of employed parents. Two reforms, representative for this change are analysed in detail: the programme to significantly expand (of) publicly-provided childcare for young children (TAG) and the introduction of an earning-related parental benefit which strengthens the role of fathers as caregivers. Special attention is given to the expansion of family policies at the company level. Whether this 'economic turn' is actually having an additional impact on gender equality is highly disputed in feminist studies." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Germany: family diversity with low actual and desired fertility
Titelübersetzung:Bundesrepublik Deutschland: Familienvielfalt mit niedriger aktueller und erwünschter Fruchtbarkeit
Autor/in:
Dorbritz, Jürgen
Quelle: Demographic Research, Vol. 19 (2008) , S. 557-598
Inhalt: "Germany is a low-fertility country with a rapidly ageing population, and will remain so for the foreseeable future. There are several reasons for this trend. Germany is among the countries with the highest rates of childlessness in the world, and childlessness has become widely accepted. This is illustrated by changes in living arrangements. A broad range of living arrangements has been added to the basic model of marriage with children; namely, single living, non-marital cohabitation, lone parenthood, patchwork families and living apart together. A culture of individualism has spread in Germany which forms the basis for widespread decisions against family formation. The desired number of children has become low and family policy is considered to be a failure in terms of its influence on fertility. German family policy has had a traditional orientation centred on monetary support to families and on the promotion of the male breadwinner model. Women have been largely forced to choose between family and work, and leave the labour market when a child is born. The still prevailing concept of family policy does not help to reduce the pressure to choose between work and family life, and thus makes it easier to decide not to have children, especially for highly educated women. A change in family policy is needed which will enable couples to choose between the breadwinner-housewife and the reconciliation model. Gradually, this change is starting to take place." (author's abstract)
Magd des Marktes : das Elterngeld und die neue Familienpolitik
Titelübersetzung:Handmaid of the market : parents money and new family policy
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 53 (2008) H. 8, S. 69-76
Inhalt: Das neue "Elterngeld" soll die sinkende Geburtenrate stoppen und Eltern wieder zur Elternschaft motivieren. Gleichzeitig sollen die Väter vermehrt in die Kinderbetreuung integriert sowie eine eigenständige Existenzsicherung von Eltern erreicht werden. Die Einführung des Elterngeldes war mit einer Umstellung von Transfer- auf Lohnersatzleistungen verbunden, die 67% des monatlichen Nettoeinkommens betragen können. Das Elterngeld ist nicht zum Ausgleich sozialer Unterschiede gedacht, ist also keine Sozialleistung - sondern bemisst sich am vorangegangenen Einkommen, so dass besser verdienende Eltern auch mehr Elterngeld erhalten. Dies ist wohl der Idee geschuldet, auch besser verdienende Eltern zu Kinderwunsch und Kinderbetreuung zu motivieren und anzuhalten - die beim zeitweisen Ausstieg aus dem Beruf einen größeren finanziellen Verzicht erbringen. Das Elterngeld bringt so Eltern aus dem mittleren oder höheren Einkommensbereich einen größeren Nutzen. Der Beitrag diskutiert zudem die Erkenntnis, dass Männer nur in relativ geringem Umfang an den Elternmonaten teilnehmen, und kritisiert die mangelnde Sozialperspektive des neuen Elterngeldes. Beruflich gut verdienende und gut integrierte Eltern profitieren von der neuen Regelung mehr als Geringverdiener, Arbeitslose oder Studierende. Die Autorinnen sehen die von ihnen gewünschten Tendenzen in der Familienpolitik in Richtung auf soziale Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und egalitäre Beteiligung beider Partner an der Kindersorge mit dem neuen Elterngeld nicht verwirklicht. (ICB)
Familiengründung und gewünschter Erwerbsumfang von Männern : eine Längsschnittanalyse für die alten Bundesländer
Titelübersetzung:The influence of fatherhood on preferred working hours : a longitudinal study for Germany
Autor/in:
Pollmann-Schult, Matthias
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 37 (2008) H. 6, S. 498-515
Inhalt: "Die Erwartungen an die Karriereentwicklung von Männern nach der Familiengründung rekurrieren auf zwei verschiedenartige Konzeptionen von Vaterschaft. Dies ist zum einen das Modell des Familienernährers, dem zufolge Väter ihre beruflichen Anstrengungen erhöhen, und zum anderen das Modell der neuen Vaterschaft, wonach Väter zu einem stärkeren Engagement in der Familienarbeit, auch auf Kosten der Erwerbstätigkeit, neigen. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern Väter im Zuge der Familiengründung ihren Erwerbsumfang ausweiten bzw. reduzieren möchten. Die Analysen auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels zeigen, dass Richtung und Ausmaß der beruflichen Reaktion signifikant durch die Erwerbssituation der Partnerin geprägt werden. Während Väter, deren Partnerin nichterwerbstätig oder geringfügig beschäftigt ist, ihre gewünschte Arbeitzeit erhöhen, tendieren Väter mit einer beruflich stark engagierten Partnerin zu einer Verminderung des präferierten Erwerbsumfangs. Ein nennenswerter Wandel des väterlichen Arbeitsangebots im Zeitverlauf ist trotz der wachsenden Zustimmung zur engagierten Vaterschaft und zur egalitären Arbeitsteilung jedoch nicht zu beobachten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The existing literature offers two conflicting expectations about how fatherhood may influence mens working hours. The traditional male-provider model predicts that a man will increase his labour supply after becoming a father, while the model of involved fatherhood suggests that fathers will cut back their working hours. Using data from the German Socio-Economic Panel, this article considers how becoming a father affects mens preferred working hours. The findings indicate that fathers whose wives work full-time tend to decrease their labour supply. In contrast fathers whose wives work part-time or are homemakers tend to increase their working hours. Despite changes in gender role attitudes, fathers willingness to reduce their working hours has not increased in recent decades." (author's abstract)
Aktuelle Gleichstellungspolitik und demografischer Wandel
Titelübersetzung:Current equal opportunity policy and demographic change
Autor/in:
Griese, Kerstin
Quelle: IFF Info : Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24 (2007) Nr. 33, S. 32-36
Inhalt: "Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklungslinien der Gleichstellungspolitik und gleichstellungspolitische Maßnahmen aus der Sicht der Politik bzw. einer Politikerin. Im Mittelpunkt steht dabei die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Problem der Familie und der Frauen mit Kindern. Die Perspektive der Versorgung der pflegebedürftigen alten Menschen wird am Rand mit einbezogen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gleichstellung; Frauenpolitik; demographische Faktoren; Bevölkerungsentwicklung; Familie-Beruf; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik
Quelle: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 54 (2005) H. 2, S. 139-159
Inhalt: Der Beitrag behandelt die Beziehungen zwischen zwei Politikbereichen, deren Aufgabe es ist, Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Der mit der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland einhergehende demographische Wandel wird nach allgemeiner Auffassung das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen. Ein Weg dieses Problem anzugehen, besteht darin, eine Familienpolitik zu entwerfen, die die demographischen Entwicklungen berücksichtigt und junge Leute zur Familiengründung ermutigt. Eine zweite wichtige Determinante zukünftigen Wohlstandes ist die Ausbildung von Humankapital. Der Beitrag analysiert die Maßnahmen, die zu einer Vernetzung von Familienpolitik und der Ausbildung von Humankapital führen sollen. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit den Links und Synergieeffekten zwischen beiden Politikvariablen. (IAB)
Inhalt: "This article addresses the relationship between two policies that are to ensure wealth and economic growth: family policy and educational policy. Current demographic changes in Germany are widely expected to have a negative impact on economic growth. One way to tackle this problem is to devise a family policy that takes into account current demographic developments and encourages young people to set up a family of their own. A second major determinant of future wealth is the formation of human capital. This article analyzes measures relating to both family policy and human capital formation. Particular attention is devoted to links and synergetic effects between the two policy variables." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kinderlosigkeit von Frauen im Spiegel des Mikrozensus : eine Kohortenanalyse der Mikrozensen 1987 bis 2003
Titelübersetzung:Childlessness of women reflected in the microcensus : a cohort analysis of the microcensuses between 1987 and 2003
Autor/in:
Duschek, Klaus-Jürgen; Wirth, Heike
Quelle: Wirtschaft und Statistik, (2005) H. 8, S. 800-820
Inhalt: "Obwohl seit längerem bekannt ist, dass die Kinderlosigkeit von Frauen - zumindest im früheren Bundesgebiet - zu einem relativ verbreiteten und zunehmend sozial verfestigten Verhaltensmuster geworden ist, genießt das Thema in der öffentlichen wie in der wissenschaftlichen Diskussion derzeit eine hohe Aufmerksamkeit. Im Zentrum des Interesses stehen dabei vor allem hoch qualifizierte Frauen mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss, die im früheren Bundesgebiet überdurchschnittlich häufig kinderlos sind. Frauen mit höherer beruflicher Qualifikation verweilen nicht nur länger im Bildungssystem, sondern die hohen Bildungsinvestitionen gehen auch mit einer stärkeren Berufsorientierung einher. Zugleich können sich die Berufsetablierungsprozesse sehr langwierig gestalten. Das Zusammenwirken dieser Faktoren wird in der Regel als wesentliche Ursache dafür gesehen, dass hoch qualifizierte Frauen den Familiengründungsprozess in ein höheres Lebensalter verschieben und häufig kinderlos bleiben. Allerdings kann hieraus nicht generell auf einen positiven Zusammenhang zwischen Bildungsniveau, Erwerbsorientierung und Kinderlosigkeit geschlossen werden, was letztendlich bedeuten würde, dem Bildungsniveau und der Erwerbsorientierung von Frauen eine eigenständige Bedeutung als Erklärungsfaktor für Kinderlosigkeit zuzumessen. Vielmehr ist aus international vergleichenden Studien wie auch aus dem Vergleich zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands bekannt, dass soziokulturelle und infrastrukturelle Rahmenbedingungen und ebenso die Arbeitsmarktbedingungen das Ausmaß der Kinderlosigkeit in einer Gesellschaft stärker beeinflussen als das Bildungsniveau von Frauen." (Autorenreferat)