Generatives Verhalten und Migration : eine Bestandsaufnahme des generativen Verhaltens von Migrantinnen in Deutschland
Titelübersetzung:Generative behavior and migration : a review of the generative behavior of female migrants in Germany
Autor/in:
Schmid, Susanne; Kohls, Martin
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge; Nürnberg (Forschungsbericht / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 10), 2011. 230 S.
Inhalt: Im Rahmen der Studie werden die Forschungsfragen zum generativen Verhalten von Migranten diskutiert und anhand eigener empirischer Analysen für Deutschland überprüft. Die expliziten Erkenntnisse zum vergangenen und aktuellen generativen Verhalten von Migranten in Deutschland und deren Einflussfaktoren sind wesentlich, um eventuelle Differenzen zu deutschen Frauen erklären und Annahmen zum zukünftigen Verhalten ableiten zu können. So wird die Bedeutung der Migranten auch vor dem Hintergrund der erwarteten Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung in Deutschland zunehmend größer. Es werden ausgewählte soziologische, ökonomische und sozialpsychologische Erklärungsansätze des generativen Verhaltens eingeführt und um den Aspekt der Migration erweitert. Darauf aufbauend wird der Einfluss von internationaler Migration auf generatives Verhalten anhand gängiger Forschungshypothesen diskutiert und mit Hilfe einer "Modelltheoretischen Darstellung zur Erklärung postmigratorischer Fertilität" veranschaulicht. Anschließend werden bisherige Studien zum generativen Verhalten von Migranten in Deutschland vorgestellt. Im nächsten Kapitel wird die Untersuchungspopulation bestimmt und die wesentlichen Methoden der Fertilitätsmessung erläutert. Sodann werden verschiedene Datenquellen auf ihre Eignung zur Fertilitätsanalyse von Migranten in Deutschland hin untersucht. Vor diesem Hintergrund werden die Ergebnisse eigener empirischer Untersuchungen zum generativen Verhalten von Migranten in Deutschland präsentiert. Sie basieren auf der amtlichen Statistik, dem Ausländerzentralregister (AZR), dem Mikrozensus 2008, der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und der Repräsentativbefragung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland 2006/2007" (RAM). Abschließend erfolgen eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse und die Ableitung von Schlussfolgerungen.(ICF2)
Feminisierung von Migration : Formen und Folgen weiblicher Wanderungsprozesse
Titelübersetzung:Feminization of migration : forms and consequences of women's migration processes
Autor/in:
Spindler, Susanne
Quelle: Europa - quo vadis?: ausgewählte Problemfelder der europäischen Integrationspolitik. Gudrun Hentges (Hrsg.), Hans-Wolfgang Platzer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 171-186
Inhalt: In ihrem Konzept zur zirkulären und temporären Migration weist die Kommission der Europäischen Gemeinschaften deutlich auf ihr Interesse hin, indem sie ihren Auftrag klarstellt: Es sei zu prüfen, wie sich legale Migrationsmöglichkeiten in die Politik der Union im Bereich der Außenbeziehungen eingliedern lassen, um hier zu einer ausgewogenen Partnerschaft mit Drittländern zu gelangen, die auf bestimmte Arbeitsmarktbedürfnisse von EU-Mitgliedstaaten abgestimmt ist. Es wird nach Mitteln und Wegen gesucht, wie die zirkuläre und temporäre Migration erleichtert werden kann. Temporäre/zirkuläre Migration soll somit vor allem der flexiblen und kurzfristigen Beseitigung eines Arbeitskräftedefizits dienen. Sie ist für all jene ein Problem, die sich langfristig niederlassen möchten und an einer Arbeits- und Lebensperspektive interessiert sind. Mit dem Fokus auf Feminisierung von Migration zeigt sich, dass "neue" Formen der Migration - wie z. B. Pendelmigration - häufig von Frauen ausgeübt werden. Die Verfasserin analysiert, warum man überhaupt von einer Feminisierung der Migration spricht. Sie geht der Frage nach, wer wie und in welche Arbeitsbereiche migriert. Dabei wird auch untersucht, wie spezifische Formen von Migration Geschlechterverhältnisse und Geschlechterbilder verändern. Der Schwerpunkt des Forschungsinteresses bezieht sich auf die Frage nach den Auswirkungen der Migration im Herkunfts- und im Zielland sowie nach dem Einfluss der Migration auf Familien. Die im Entstehen begriffenen Bilder von Geschlecht und von Migrantinnen werden nachgezeichnet. Wie verändern diese Bilder Lebensrealitäten? Nach einem Überblick über aktuelle Entwicklungen weiblicher Migrationen in und nach Europa und speziell in die Bundesrepublik werden mit Blick auf die sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen die Folgen dieser Migrations- und Arbeitszusammenhänge beleuchtet. Die Geschlechterbilder sowohl von Migranten als auch von einheimischen Frauen und Männern stehen dabei im Mittelpunkt. (ICF)
"Ausländerinnen", "Migrantinnen" und "Frauen mit Migrationshintergrund" in Deutschland : wissenschaftliche Rezeption und mediale Darstellung
Titelübersetzung:"Foreign women", "female migrants" and "women with a migration background" in Germany : scientific reception and medial presentation
Autor/in:
Liakova, Marina
Quelle: Femina migrans: Frauen in Migrationsprozessen (18.-20. Jahrhundert). Edeltraud Aubele (Hrsg.), Gabriele Pieri (Hrsg.). Tagung "zwischenWelten - Frauen im Migrationsprozess (18.-21. Jh.)"; Sulzbach am Taunus: Helmer, 2011, S. 129-152
Inhalt: Die Verfasserin stellt einen Wandel in der Migrationsforschung der letzten Jahre fest: Es etabliert sich zunehmend ein heterogenes Bild der Migrantinnen, die unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen, Lebenserfahrungen, Migrationsmotive und -hintergründe mitbringen. Es wird Abschied von der Opferrolle der hilflosen ausländischen Frau genommen. Detailliert werden die Migrationsdefizite, aber auch die -erfolge genannt. Diesen differenzierten Lebenslagen steht allerdings ein relativ homogenes und homogenisierendes mediales Bild gegenüber, das die Einwanderin als "nicht gebildete Problemmigrantin ohne Arbeit", als "fremde Ausländerin" darstellt. Dieses vereinfachte Bild kann sich unter Umständen positiv auf die Auflage und Reichweite von Medien auswirken, integrativ ist es eher wenig. Notwendig für die integrationspolitische Ausrichtung der Gesellschaft ist, den Befund der Heterogenisierung und Diversifizierung der Migrantinnen in die Praxis umzusetzen. Nicht "allgemeine Integrationsmaßnahmen für alle" sollte die Vorgehensweise sein, sondern "spezifische Integrationsangebote für konkrete Zielgruppen" - ein Integrationsbegriff also, der auf die Mitverantwortung und aktive Gestaltung der Aufnahmegesellschaft unter Einbezug der Zugewanderten beruht. (ICF2)
Jenseits eines simplen Verelendungsdiskurses : prekäre Arbeitsverhältnisse von Migrantinnen
Titelübersetzung:Beyond a simple discourse on immiseration : precarious employment relationships of female migrants
Autor/in:
Caixeta, Luzenir
Quelle: Geschlechtersensible Soziale Arbeit. Andrea Bramberger (Hrsg.). Wien: Lit Verl. (Wissenschaftliche Schriftenreihe des Zentrums für Zukunftsstudien, Salzburg), 2008, S. 125-130
Inhalt: In der Studie wird eine Migrantinnen(Selbst- ) Organisation ("maiz") dargestellt, die seit über zehn Jahren politisch aktiv ist. Migrantinnen, die sich an "maiz" wenden, arbeiten als Reinigungskräfte für Leasingfirmen. als Putz- und Pflegekräfte in Privathaushalten, als Pflegehelferinnen im Gesundheitsbereich und/oder sind in der Sexindustrie tätig. Ihre konkrete Situation ist nicht nur durch rechtliche Regulierungen bestimmt. Vielmehr sind auch diskursive und wirtschaftliche Faktoren für ihre konkreten Lebensverhältnisse entscheidend. Zu den wichtigen Tätigkeitsfeldern der Organisation gehört auch die Auseinandersetzung mit und unter Migrantinnen selbst, etwa wenn diejenigen, die bereits in Österreich leben, sich gegen die Einwanderung von anderen wenden, weil dies verstärkte Konkurrenz bedeutet. Im Spannungsfeld aller vorhandenen Widersprüche ist "maiz" bestrebt, Raum für einer kollektive Organisation verschiedener Migrantinnengruppen und deren Interessen nach innen zu fördern und von außen durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit anzufordern. (ICF2)