Der Einfluss der beruflichen Geschlechtersegregation und beruflicher Arbeitszeitarrangements auf Teilzeitarbeit: Gleiche Übergangsbedingungen für Frauen und Männer?
Titelübersetzung:The Influence of Occupational Sex Segregation and Occupational Working Time Arrangements on Part-time Work: Equal Opportunities for Women and Men?
Autor/in:
Althaber, Agnieszka; Leuze, Kathrin
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, (2020)
Inhalt: Teilzeitarbeit gilt in Deutschland als ein wichtiges Instrument für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bisherige Erklärungen von Teilzeitarbeit fokussieren vorrangig auf Frauen und diskutieren individuelle, haushaltsbezogene und institutionelle Faktoren. Männer sowie berufsstrukturelle Einflussfaktoren auf Teilzeitarbeit wurden bislang jedoch kaum adressiert. In diesem Beitrag untersuchen wir daher die Bedeutung von Berufsmerkmalen für Übergänge von Vollzeit- in Teilzeitbeschäftigung von Frauen und Männern zwischen 1992 und 2015 in Deutschland. Im Fokus steht die Frage, inwiefern die berufliche Geschlechtersegregation und berufliche Arbeitszeitarrangements als Rahmenbedingungen den Übergang in Teilzeit erklären können und ob sie geschlechterdifferente Effekte aufweisen. Unsere theoretischen Überlegungen basieren auf Krügers Institutionenansatz und Ackers Ansatz der Gendered Organizations. Für die Analysen werden Daten des Nationalen Bildungspanels (Startkohorte 6) mit aggregierten beruflichen Merkmalen, basierend auf dem Mikrozensus, kombiniert. Die Ergebnisse der Cox Proportional Hazard-Modelle zeigen, dass weniger die berufliche Geschlechtersegregation, sondern vor allem berufliche Arbeitszeitarrangements Übergänge in Teilzeit beeinflussen, allerdings auf geschlechterdifferenzierte Weise. Während die Vielarbeitsnorm in Berufen, gemessen an Vollzeitarbeit und Überstunden, Teilzeitarbeit für Männer verhindert, gehen Frauen unter diesen Rahmenbedingungen häufiger in Teilzeit über.
Schlagwörter:Teilzeitarbeit; part-time work; Arbeitszeit; working hours; Geschlechtsrolle; gender role; Ungleichheit; inequality; gender-specific factors; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany; Arbeitszeitnormen; Ereignisdatenanalyse; event history analysis; ideal worker norm; occupations; Nationales Bildungspanel NEPS SC6 SUF 7.0.0; Mikrozensus 1993-2012
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Forschungsbericht / Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien, 25), 2018. 111 S
Inhalt: Die in den letzten Jahrzehnten gestiegene Frauen- und in weiterer Folge Müttererwerbstätigkeit, gepaart mit einer Flexibilisierung in der Arbeitswelt mit unterschiedlichen Arbeitszeiten der einzelnen Familienmitglieder führt zu weniger gemeinsam verbrachter Zeit als Familie. Der nun vorliegende Forschungsbericht Nr. 25 untersucht die Zeitbelastungen österreichischer Familien und deren Wunsch nach mehr Familienzeit. In weiterer Folge werden unterschiedliche Arbeitszeitmodelle besprochen, die es Familien ermöglichen können, mehr Zeit miteinander zu verbringen und Praxisbeispiele auf staatlicher bzw. kommunaler und betrieblicher Ebene gegeben. Abschließend werden Vorschläge zur Novellierung im Arbeitszeitrecht auf gesetzlicher Ebene, in Kollektivverträgen und in Betriebsvereinbarungen dargelegt.
Schlagwörter:Arbeitszeit; Arbeitszeitpolitik; women's employment; Erwerbsarbeit; Belastung; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; international comparison; Gesetzesnovellierung; Familie; stress; gainful work; family; internationaler Vergleich; amendment; working hours; policy on working hours; Frauenerwerbstätigkeit; Familienzeit
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 72-89
Inhalt: "Das Verständnis von Vaterschaft hat in den letzten Jahren einen Wandel erfahren, der sich u.a. in veränderten Leitbildern aktiver Vaterschaft und entsprechenden politischen Maßnahmen äußert. Viele Arbeitsorganisationen weiten ihre Vereinbarkeitsprogramme auf Väter aus. Organisationskulturen enthalten jedoch immer noch latente Verfügbarkeitserwartungen und an traditionellen hegemonialen Männlichkeiten orientierte Karrierenormen, die sich negativ auf die Verwirklichung aktiver Vaterschaft auswirken. Wir nehmen an, dass verborgene Regeln im Unternehmensalltag wirksam sind, die offiziellen Unternehmenspolitiken zuwider laufen (können). Unser Beitrag fragt danach, in welcher Weise Organisationskulturen das Anspruchsbewusstsein von Vätern beeinflussen und wie diese Faktoren mit Geschlechternormen interagieren. Empirische Grundlage sind sieben Unternehmensfallstudien aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The social understanding of fatherhood is currently changing. This transition becomes visible not only in cultural concepts of 'active' fatherhood but also in new policies and an increasing number of work organizations that address fathers in their offers to reconcile family and a career. In real life, though, employees are still expected to be constantly available and to consent to career norms that reproduce hegemonic masculinities. This is a strong indicator of organizational norms that limit fathers' capabilities to get involved in the family. In our paper, we argue that hidden rules in organizational culture may counteract official organizational policies of family friendliness. We ask how organizational contexts influence fathers' sense of entitlement and to what extend these factors are gendered. In our argumentation, we refer to case studies of seven work organizations of different economic sectors." (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Familienarbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; Work-life-balance; work-family balance; Arbeitskultur; Anspruchsdenken; family-friendliness; Organisationskultur; Arbeitszeit; Vaterschaft; Norm; Neoinstitutionalismus; neoinstitutionalism; standard; organizational culture; Karriere; Familienfreundlichkeit; Unternehmenskultur; work culture; sense of entitlement; company policy; working hours; gender-specific factors; career; Flexibilität; fatherhood; work-life-balance; flexibility; Vereinbarkeitsmaßnahmen; verborgene Regeln; Anspruchsbewusstsein
SSOAR Kategorie:Organisationssoziologie, Militärsoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 72-89
Inhalt: "Das Verständnis von Vaterschaft hat in den letzten Jahren einen Wandel erfahren, der sich u.a. in veränderten Leitbildern aktiver Vaterschaft und entsprechenden politischen Maßnahmen äußert. Viele Arbeitsorganisationen weiten ihre Vereinbarkeitsprogramme auf Väter aus. Organisationskulturen enthalten jedoch immer noch latente Verfügbarkeitserwartungen und an traditionellen hegemonialen Männlichkeiten orientierte Karrierenormen, die sich negativ auf die Verwirklichung aktiver Vaterschaft auswirken. Wir nehmen an, dass verborgene Regeln im Unternehmensalltag wirksam sind, die offiziellen Unternehmenspolitiken zuwider laufen (können). Unser Beitrag fragt danach, in welcher Weise Organisationskulturen das Anspruchsbewusstsein von Vätern beeinflussen und wie diese Faktoren mit Geschlechternormen interagieren. Empirische Grundlage sind sieben Unternehmensfallstudien aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The social understanding of fatherhood is currently changing. This transition becomes visible not only in cultural concepts of 'active' fatherhood but also in new policies and an increasing number of work organizations that address fathers in their offers to reconcile family and a career. In real life, though, employees are still expected to be constantly available and to consent to career norms that reproduce hegemonic masculinities. This is a strong indicator of organizational norms that limit fathers' capabilities to get involved in the family. In our paper, we argue that hidden rules in organizational culture may counteract official organizational policies of family friendliness. We ask how organizational contexts influence fathers' sense of entitlement and to what extend these factors are gendered. In our argumentation, we refer to case studies of seven work organizations of different economic sectors." (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Familienarbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; Work-life-balance; work-family balance; Arbeitskultur; Anspruchsdenken; family-friendliness; Organisationskultur; Arbeitszeit; Vaterschaft; Norm; Neoinstitutionalismus; neoinstitutionalism; standard; organizational culture; Karriere; Familienfreundlichkeit; Unternehmenskultur; work culture; sense of entitlement; company policy; working hours; gender-specific factors; career; Flexibilität; fatherhood; work-life-balance; flexibility; Vereinbarkeitsmaßnahmen; verborgene Regeln; Anspruchsbewusstsein
SSOAR Kategorie:Organisationssoziologie, Militärsoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Überblick über Arbeitsbedingungen in Österreich: Follow-up-Studie
Autor/in:
Eichmann, Hubert; Saupe, Bernhard
Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz; Wien (Sozialpolitische Studienreihe, 15), 2014. 399 S
Inhalt: Auf Basis einer breit angelegten Literaturanalyse u. a. mit Sekundäranalysen aus Repräsentativdatensätzen wird ein aktueller Überblick über Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in Österreich erarbeitet. Das abzudeckende Themenspektrum reicht von Beschäftigungsformen, Arbeitszeiten, Einkommen, Arbeitsorganisation, Gesundheit, Weiterbildung bis hin zu subjektiven Einschätzungen der Arbeitsqualität. Darüber hinaus erfolgt eine Einordnung Österreichs im europäischen Vergleich. Die Studie ist als Follow-up des 2010 publizierten Bandes 4 der Sozialpolitischen Studienreihe des BMASK angelegt. Im besonderen Fokus stehen die Entwicklung seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise und damit einhergehende Veränderungen bei Arbeitsbedingungen.
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; working conditions; Arbeitszeit; working hours; Familie-Beruf; work-family balance; Einkommen; income; Einkommensverteilung; income distribution; gender-specific factors; Arbeitsorganisation; work organization; Mitbestimmung; codetermination; Interessenvertretung; representation of interests; Arbeitsbelastung; workload; Gesundheit; health; Berufsbildung; vocational education; berufliche Weiterbildung; advanced vocational education; Beschäftigungsform; type of employment; Beschäftigtenstruktur; composition of personnel; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Qualifikation; qualification; Arbeitszufriedenheit; work satisfaction; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt
Ungleich, vergleichbar, gleich - auf dem Weg zur geschlechtsneutralen Arbeitswelt? Geschlechtliche Differenzierungsprozesse im Kontext von Arbeit
Titelübersetzung:Unequal, comparable, equal - towards a gender-neutral world of work? Sexual differentiation processes in the context of work
Autor/in:
Wehling, Pamela; Müller, Katja
Quelle: AIS-Studien, 7 (2014) 2, S 22-40
Inhalt: Die Geschlechterdifferenz als Prädiktor für den Zugang zu und die Entlohnung von Arbeit wurde bereits im 19. Jahrhundert institutionalisiert und ist bis heute wirksam. An den Fallbeispielen der Leichtlohngruppen sowie der Aufhebung des Nachtarbeitsverbotes für Arbeiterinnen wird gezeigt, wie die Bezugnahme auf Differenzvorstellungen der Geschlechter nach 1945 im Rechtssystem de-legitimiert wurde und welche Konsequenzen hieraus im Hinblick auf die bislang übliche Praxis der geschlechtsspezifischen Entlohnung und Regulierung von Arbeit entstanden. Untersuchungsleitend ist dabei die Fragestellung, ob der rechtlichen De-Legitimierung der Geschlechterdifferenz auch ein institutioneller Wandel im Sinne einer De- bzw. Re-Institutionalisierung (Jepperson 1991) der Geschlechterdifferenz in den Bereichen Arbeitszeit und Entlohnung folgte. So zeigt sich, dass im Fall der Aufhebung des Nachtarbeitsverbotes die funktionale Arbeitsteilung im Alltag die rechtliche De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz unterläuft während bei den Leichtlohngruppen die Geschlechterdifferenz re-institutionalisiert wird, indem geschlechtsneutrale Kriterien für die Bewertung von Arbeit definiert werden, die jedoch die Differenzannahme weiterführen, wenngleich auch anders arrangiert.
Schlagwörter:Arbeitswelt; world of work; Gleichbehandlung; equal treatment; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors; Lohn; wage; Regulierung; regulation; Leichtlohngruppe; low-wage group; Nachtarbeit; nightwork; Arbeitszeit; working hours; Arbeiter; worker; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
From 'work-family' to the 'gendered life course' and 'fit': five challenges to the field
Titelübersetzung:Von 'Arbeit-Familie' zum 'geschlechtsspezifischen Lebenslauf' und 'Lebenslaufanpassung': fünf Herausforderungen
Autor/in:
Moen, Phyllis
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2010-501), 2010. 19 S
Inhalt: "Dieser Beitrag stellt die Konzepte des 'geschlechtsspezifischen Lebenslaufs' und der 'Lebenslaufanpassung' vor. Hiermit soll ein breiterer, dynamischer und kontextbezogener Blick geworfen werden auf das Zusammenspiel bzw. Ungleichgewicht des jeweiligen sozialen Umfelds der Arbeitnehmer/innen, ihrer Familien und Gemeinschaften. Fünf Herausforderungen, mit denen Sozialwissenschaftler/innen konfrontiert sind, werden in diesem Beitrag zusammengefasst: (1) Aktualisierung überholter Konzepte und Kategorien, (2) bessere Vereinbarkeit des geschlechtsspezifischen Lebenslaufs mit Familienstrategien, (3) Anerkennung des sozialen Wandels, (4) Suche nach Arbeitszeittransformation im Sinne von Weiterentwicklung und (5) Fokus auf Prävention. Hiermit soll - aus US-amerikanischer Perspektive - ein knapper Überblick über die historische Entwicklung der Schnittstellen zwischen Arbeit und Familie gegeben werden. Ebenfalls wird ein Überblick über die Resonanz der Unternehmensseite hinsichtlich der Organisation des 'Arbeit-Familien-Komplexes' geboten. Es gibt ein gestiegenes Bewusstsein dafür, dass das (Nicht-)Passen aufgrund erhöhter Zeitanforderungen bei gleichzeitig begrenzten Zeitressourcen und überholten Arbeitszeitzwängen der Arbeitnehmer/innen und Familien zunehmend auch eine Frage der Gesundheit der Bevölkerung ist. Der nächste Schritt für Unternehmen und Politik wird sein, die rigiden Zeitkorsetts der bezahlten Arbeit aufzubrechen. Dies bedeutet, die stillschweigenden, für selbstverständlich erachteten Haltungen, Regeln und Regulierungen bezüglich Zeit und ihrer Bemessung für Arbeitstage, -wochen, -jahre und das ganze Arbeitsleben auf den Prüfstand zu stellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper introduces the concepts of the 'gendered life course' and 'life-course fit' in order to provide a broader, dynamic, and contextual perspective on the match or mismatch characterizing the social environments confronting workers, their families, and their communities. It summarizes five challenges confronting scholars of community, work, family, and policy: (1) updating outdated concepts and categories; (2) incorporating the gendered life course and family strategies to improve fit; (3) recognizing social change; (4) seeking work-time policy transformation, not simply assimilation or accommodation; and (5) focusing on prevention. In doing so, it provides a very brief history of the work family intersection from a US vantage point, along with an overview of organizational response by employers to the 'work-family' conundrum. There is a growing recognition that a sense of fit or misfit in terms of rising temporal demands, limited temporal resources and outdated work-hour constraints on workers and families has become a public health issue. The next step is for employers and policy makers to break open the time clocks around paid work - the tacit, taken-for-granted beliefs, rules and regulations about the time and timing of work days, work weeks, work years, and work lives." (author's abstract)
Schlagwörter:Gesundheit; historische Entwicklung; Arbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; equilibrium; work-family balance; Gleichberechtigung; historical development; regulation; labor; Arbeitszeit; gender; life career; Arbeitnehmer; Familie; Regulierung; equality of rights; employee; sozialer Wandel; Gleichgewicht; family; company policy; working hours; Konzeption; conception; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; health
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa
Titelübersetzung:Change in types of economic activity in Germany and Europe
Autor/in:
Schmid, Günther; Protsch, Paula
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-505), 2009. 46 S
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis 2008. Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkungen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution presents - in a new way of examination and portrayal - the changes of employment relationships in Germany since 1985, and compares them with the development of 23 EU member states in the decade of 1998 to 2008. It concentrates on the so-called 'atypical' or non-standard forms of employment relations on the basis of the German Micro Census and the European Labour Force Survey. Apart from a detailed statistical description by gender, skills and branches, theoretical considerations trying to explain the development are also examined. Finally, the most important results and their challenges for the future labour market and social policy are emphasised again and discussed. The central outcome is neither the complaint of the eroding 'standard employment relationship' nor of its potential 'precariousness'; it is rather the increasing variability of the employment relations due to rising employment participation and economic prosperity. However, parallel to this development social risks are also spreading over the life course, especially the risk of great income volatility through multiple or long periods of unemployment, changing working times, obsolete skills or restricted work capacities due to ill health. In order to reduce or to avoid new social inequalities, future labour market reforms have to acknowledge this development by creating new social securities or by constituting a more flexible standard employment relationship through adaptations in labour and social law. The contribution ends by providing some suggestions to such reforms." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gesundheit; labor market trend; Qualifikation; Arbeitsrecht; qualification; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; type of economic activity; labor market policy; Arbeitsverhältnis; unemployment; EU; employability; Arbeitszeit; labor law; employment history; social policy; social security; Beschäftigungsfähigkeit; Erwerbsverlauf; Beschäftigungsentwicklung; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; gainful employment; employment relationship; Arbeitsmarktentwicklung; employment system; employment trend; working hours; Erwerbsform; Flexibilität; Sozialpolitik; health; Beschäftigungssystem; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2009-001), 2009. 59 S
Inhalt: "Die meisten Studien zur Rückkehr von Frauen in das Erwerbsleben nach einer Erwerbsunterbrechung konzentrieren sich in ihren Untersuchungen auf die Wirkung individueller und partnerschaftlicher Merkmale oder die Notwendigkeit einer regionalen Betreuungsinfrastruktur. Obwohl der Beruf in Deutschland mehr als in anderen Ländern das ganze Erwerbsleben prägt, wurde er als Einflussfaktor auf die Dauer von Erwerbsunterbrechung kaum berücksichtigt. Auf diesem Defizit aufbauend, analysieren wir mit Hilfe der theoretischen Annahmen des akteurzentrierten Institutionalismus von Scharpf (2000) die Wirkung unterschiedlicher beruflicher Bedingungen, auf die Dauer von Erwerbsunterbrechungen für nichterwerbstätige Frauen. Mit den Daten des Mikrozensus 2006 wurde für 111 Berufe untersucht, ob und inwiefern sich die damit einhergehenden Arbeitsbedingungen und Anforderungen verlängernd oder verkürzend auf die Erwerbsunterbrechungen auswirken. Es wurde festgestellt, dass die Bedingungen unter denen Frauen einen Beruf ausüben je nach Beruf in sehr unterschiedlicher Weise die Dauer der Erwerbsunterbrechung beeinflussen. So gibt es lange Erwerbspausen in Berufen mit Arbeitszeiten die häufig über 46 Wochenstunden (Friseurinnen) liegen oder in Berufen, deren Arbeitsalltag monoton und vorwiegend fremdbestimmt oder körperlich anstrengend ist (Köchinnen). Umgekehrt kehren Frauen in Berufen mit flexiblen, selbstbestimmten Arbeitszeiten, wie bei der Wochenend- und Feiertagsarbeit (Restaurantfachfrauen), schneller ins Erwerbsleben zurück." (Autorenreferat)
Inhalt: "Most studies of the re-entry of women into the labour market focus on the impact of individual characteristics as well as on the role of partnership and regional childcare opportunities. Even though Germans typically and for their entire career stick with the type of job that they originally train for, the importance of a woman's education or job training are typically not taken into account for predicting the duration of leave from the labor market, such as being unemployed and/ or a house wives. We address this lack of research by analyzing the influence of different job characteristics on the duration of leave. Our research is theoretically based on the actor-centered institutionalism by Scharpf (2000). We used the German micro-census data for the year of 2006, from which we identified 111 different occupations along with their conditions and requirements. These data allowed us to examine the impact of occupations on the extension or reducing of leave. Our results indicate that every occupation implies a set of preconditions which affect women in different ways in the duration of their career breaks. The observed effect of occupations depends on the specific characteristics of the last occupation that the women had. We found out that working rather long hours (46 or more per week, e.g. for hairdressers) at the last job increases the duration of career breaks. The same result occurs for monotonous, heteronomous, and physically demanding jobs such as chefs. The opposite effect seems to be in place for occupations which imply work on Sundays and public holidays, e.g. waiters. These jobs allow for flexible and self-determined work schedules and tend to lead to in shorter leave." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Erwerbslosigkeit; Berufsunterbrechung; Wochenende; Arbeitsanforderung; Federal Republic of Germany; Gleichberechtigung; gainful work; Arbeitsbedingungen; berufliche Integration; occupational integration; working week; job requirements; unemployment; Berufsgruppe; career break; holiday; labor market; Arbeitszeit; Arbeitsmarkt; Feiertag; Erwerbsarbeit; occupational requirements; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; equality of rights; weekend; woman; working conditions; occupational group; Wochenarbeitszeit; working hours; Berufsanforderungen; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung