Emanzipatorische Kunsttherapie: ein Fallbeispiel einer alkoholabhängigen Frau
Titelübersetzung:Emancipatory art therapy: a case study of an alcoholic woman
Autor/in:
Gugger, Bärbel
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 19 (1995) 2/3, S 25-48
Inhalt: "'Emanzipatorische Kunsttherapie' hat zum Ziel, die Betroffenen zu bemächtigen, ihnen kreative Mittel an die Hand zu geben, die eigenen Ressourcen zu entdecken. Anhand einer Fallgeschichte einer alkoholabhängigen Frau wird durch biographische Daten belegt, wie soziale Anpassungsleistungen und andere Bewältigungsversuche den Weg in den Alkoholabusus bestimmten. Anhand der Bilder, die in der Kunsttherapie entstanden sind, werden die therapeutischen Fortschritte sichtbar. Eine unsichere Perspektive hinterläßt diese klinische Arbeit, solange nicht im ambulanten Bereich eine frauenspezifische, kreative Arbeit fortgesetzt werden kann. Frauen brauchen Freiräume, um ihre destruktiven Bewältigungsversuche hinter sich zu lassen und neue, emanzipative Schritte zu wagen." (Autorenreferat)
Neue "Wahlverwandtschaften"? Zum Verhältnis von feministischer Psychoanalyse und allgemeiner Pädagogik
Titelübersetzung:New 'affinities'? The relationship between feminist psychoanalysis and general pedagogics
Autor/in:
Kleinau, Elke
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 18 (1994) 3/4, S 169-188
Inhalt: In ihrem Beitrag geht die Autorin der Frage nach, an welchen Stellen und unter welchen Voraussetzungen die allgemeine Pädagogik (als Leittheorie der Erziehungswissenschaften) von feministisch-psychoanalytischen Ansätzen profitiert. Am Beispiel der Theorien zur Geschlechterdifferenzierung von Nancy Chodorow zeigt sie, daß die Differenz der Denkstruktur beider Disziplinen Kritik und Transformation erforderlich macht. Dieser interdisziplinäre Zugriff ermöglicht es aber, die Geschlechterdifferenz innerhalb einer Theorie von Erziehungs- und Bildungsprozessen genauer zu erfassen. (psz)
Therapierisiken für Frauen in der Suchtkrankenhilfe
Titelübersetzung:Therapy risks for women in addiction treatment
Autor/in:
Vogt, Irmgard
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 15 (1991) 3/4, S 123-143
Inhalt: Die Studie geht der Frage nach, inwieweit Suchttherapie für Frauen hilfreich und heilend ist und untersucht die gesellschaftlichen und organisatorischen Bedingungen der Suchthilfe. Es wird festgestellt, daß sich die Suchtkrankenhilfe traditionell an männlichen Bedürfnissen orientiert hat und Gewalt gegen Frauen in der Familie, in den Institutionen und in der Beziehung zu Therapeuten systemimmanent ist. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
"Ich laß mich nach all dem doch nicht als krank abstempeln": zum Verhältnis von Selbstwahrnehmung und psychopathologischer Diagnose nach sexuellem Mißbrauch
Titelübersetzung:"I'm not going to let myself be labeled as sick after all that happened": the relationship between self-perception and psychopathological diagnosis after sexual abuse
Autor/in:
Merkel, Beate
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 15 (1991) 3/4, S 147-162
Inhalt: Die Arbeit geht der Frage nach, inwieweit mit den Methoden der klassischen Psychiatrie vergewaltigten Frauen geholfen werden kann. Ausgehend von der fundamentalen Angst von mißbrauchten Frauen, 'verrückt' zu sein bzw. als die 'Mißbrauchte' stigmatisiert zu werden, kritisiert die Autorin die ungeeigneten, die gesellschaftliche Geschlechterdifferenz und Machtverteilung ignorierenden Methoden der klassischen Psychiatrie. Zusammenfassend wird der Aufbau einer selbstbewußten weiblichen Fürsorge gefordert, der Frauen verständnisvolle Hilfe und einen 'Neuanfang' ermöglicht. Die Arbeit basiert auf Sekundärquellen. (ICB)
"...Nicht als Therapie möchte ich Ihnen die Psychoanalyse empfehlen, sondern wegen ihres Wahrheitsgehaltes...": Kritisches zu Freuds erstem psychoanalytischen Fall "Dora"
Titelübersetzung:"...I want to recommend you the psychoanalysis not only as a therapy but because of its degree of truth...": critical remarks on Freud's first psychoanalytical case "Dora"
Autor/in:
Adamszek, Rainer; Adamszek, Monika
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 10 (1986) 2, S 63-77
Inhalt: Die vorliegenden Ausführungen entstammen einer umfassenderen Untersuchung zum Thema der Wissenschaftlichkeit des Freudschen Ansatzes. Hier geht es um die Krankengeschichte einer Patientin, an deren Beispiel Freud zum ersten Mal die Methode der Analyse bis ins einzelne offengelegt hat. Die Studie soll verdeutlichen, daß die psychoanalytische Methode ein Mittel ist, um psychoanalytische Vorurteile über das Zusammenleben der Menschen praktisch durchzusetzen. Darüberhinaus wird aufgezeigt, daß Freunds Auffassung von der sozialen Stellung der Frau schwerwiegende Auswirkungen auf die Therapie gehabt hat. Nach der Skizzierung des Falls wird auf das Zustandekommen des Freudschen Analyseergebnisses eingegangen. Einen besonderen Raum nimmt die Darstellung der Traumanalyse bei diesem Fall ein, die ebenfalls kritisch diskutiert wird. (LF)
Schlagwörter:dream; Wissenschaftlichkeit; psychotherapy; image of women; Wissenschaftsverständnis; Trieb; drive; understanding of science; Frauenbild; sexuality; Sexualität; psychoanalysis; Freud, S.; mysogyny; Traum; Frauenfeindlichkeit; Psychotherapie; scientific character; Psychoanalyse; Freud, S.
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Generelle Theorien der Sozialwissenschaften, psychische Störungen, Behandlung und Prävention
Der Widerspensitigen Zähmung: zum Frauenbild von Gestalttherapie und Bioenergetik
Titelübersetzung:The taming of the shrew: the image of women in gestalt therapy and bioenergetics
Autor/in:
Großmaß, Ruth
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 7 (1983) 2/3, S 46-68
Inhalt: Die Autorin analysiert Texte des Begründers der Bioenergetik, A. Lowen, und der Gestalttherapie, F. S. Perls, in Hinsicht auf das jeweilige theoretische Grundkonzept, die soziale Orientierung, das implizite Frauenbild und die Auswirkungen auf das Therapieergebnis. Sowohl in der Bioenergetik, die versucht, psychodynamische Prozesse aufgrund von körperlichen Prozessen zu verstehen und zu verändern, als auch in der Gestalttherapie, die Selbstregulation, Gestaltbildung und Umweltkontakt auf emotionelle Prozesse anwendet, bleibt die Geschlechterdifferenzierung auf dem abstrakten Niveau des Grundkonzepts unberücksichtigt und der subjektiven Einstellung des Therapeuten unterworfen. Diese weist in der Bioenergetik patriarchale Tendenzen und in der Gestalttherapie Formen der Frauenverachtung durch emotionale und körperliche Instrumentalisierung der Frauen auf. Es bedarf der theoretischen Erarbeitung von geschlechterdifferenzierenden Leitbildern, um die Therapien mit produktiven Orientierungen für die Patienten anzusetzen. (HD)
Karen Horney: Psychoanalytikerin und Begründerin einer weiblichen Psychologie
Titelübersetzung:Karen Horney: psychoanalyst and founder of a female psychology
Autor/in:
O'Connell, Agnes
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 7 (1983) 2/3, S 69-85
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Biographie von Karen Horney beschreibt die Autorin deren Entwicklung einer Persönlichkeitstheorie und weiblichen Psychologie. Horneys Persönlichkeitstheorie steht im Zusammenhang mit ihren Lebenserfahrungen. Sie ist geprägt von der Revision Freud'scher Theorie, der Einbeziehung kultureller und sozialer Einflüsse, humanistisch ganzheitlichen Aspekten, der Betonung der Selbstverwirklichung und feministischen Aspekten. Mit der Entwicklung der weiblichen Psychologie wehrt sie sich gegen den Androzentrismus der Psychoanalyse, um Verständnis für spezifisch weibliche Eigenschaften zu schaffen und nicht nur eine Analogie zur Psychologie des Mannes. (HD)
Schlagwörter:Theorie; image of women; Weiblichkeit; Frauenbild; personality; femininity; psychoanalysis; Theoriebildung; theory; Psychologie; Biographie; Psychoanalyse; psychology; Persönlichkeit; biography; theory formation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Psychologie, psychische Störungen, Behandlung und Prävention