Geschlechterfragen an der Schnittstelle: Verortungen feministischer Polonistik im postsozialistischen Gesellschaftsdiskurs
Titelübersetzung:Gender issues at the interface: alignments of feminist Polish studies in post-socialist discourse
Autor/in:
Seiler, Nina
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24 (2015) 2, S 54-67
Inhalt: Mit der politischen Transformation von 1989 verändert sich in Polen auch die wissenschaftliche Landschaft. Die verstärkte Integration westlicher Theorien und ein soziopolitischer Backlash in Geschlechterfragen bewirken ein steigendes Interesse an feministischen Ansätzen. Die polnische Literaturwissenschaft nimmt dabei eine führende Rolle in der Anwendung feministischer Theorien im lokalen Kontext ein. Im vorliegenden Artikel wird nach der Einbettung dieser Forschung in die polnischen postsozialistischen Diskursfelder gefragt. Dabei geht es insbesondere um die Auslotung des engen diskursiven Raums, der sich in der polnischen Gesellschaft zwischen konservativ-patriotischen Narrativen, dem Anspruch auf Fortschritt und der Verhandlung der Vergangenheit eröffnet. Hier sind in den polonistischen Beispielen Strategien sowohl der Assimilation wie auch der Subversion erkennbar.
Inhalt: With the political transformations of 1989 in Poland the academic landscape is also changing. The increased integration of Western theories and a sociopolitical backlash in gender issues are responsible for the growing interest in feminist approaches. Polish studies take a leading role in the application of feminist theories in local contexts. The paper asks about the embedding of this feminist research in Polish post-socialist discourse fields. A main focus is the discursive setting of the narrow space between conservative-patriotic narratives, progressivism and negotiations about the past. The study of polonist examples reveals both strategies of assimilation and subversion.
Das Motiv der polnischen Haushaltshilfen in deutschsprachiger und polnischer Literatur
Titelübersetzung:Polish domestic servants as a motif in German and Polish literature
Autor/in:
Gierlak, Maria
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 101–115
Inhalt: "Der Artikel zeigt an ausgewählten Beispielen aus der neuesten deutschen und polnischen faktualen und fiktionalen Literatur das Funktionieren der polnischen Putzfrau als eine symbolische Figur im kollektiven Bewusstsein in beiden Ländern zwischen 1980 und 2010." (Autorenreferat)
Inhalt: "Drawing upon selected examples from recent literary fiction and non-fiction alike the article depicts 'die polnische Putzfrau' (the Polish housemaid) as a symbolic figure firmly residing in the domains of social consciousness in both countries in the period 1980–2010." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausangestellte; domestic; woman; Pole; Pole; Arbeitsmigration; labor migration; Federal Republic of Germany; Stereotyp; stereotype; Literatur; literature
SSOAR Kategorie:Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistik, Frauen- und Geschlechterforschung
Inhalt: "Sprache ist der Produktionsort von Wissenschaft. Grundlage des vorliegenden Artikels ist eine doppelte Annahme in Bezug auf dieses symbolische Ordnungselement: Sprache ist (i) Brennpunkt des Normierungsprozesses, welcher Subjekte in einen gesellschaftlichen Raum einschreibt, birgt dabei aber (2) die Möglichkeit des Unischreibens dieser Ordnung. Vor diesem Hintergrund schreibt sich der vor- liegende Artikel in eine Identitätsdiskussion ein, die seit den 1990er Jahren unter dem Begriff der 'Queer-Theory' geführt wird (Butler 1990, Lauretis 1991, Perko 2005). Es geht hier um das Eröffnen neuer Denkräume in Bezug auf Identität durch das Aufbrechen von Essentialismen. die Thematisierung des normierenden Blicks ('Gaze') und die Verschiebung epistemologischer Grenzen. Diese Grenzarbeit ist in diesem Artikel eine Arbeit an den Grenzen der Sprache und erfolgt durch Rückgriff auf psychoanalytische und sprachtheoretische Ansätze. Es geht um eine Sprache, die nach einem Wort Walter Benjamins (1983) über eine bloße Signifikation hinausgeht, die sich selbst kennt. Die Grenzen und Möglichkeiten eines solchen Bemühens darzustellen, ist Gegenstand dieser Untersuchung." (Textauszug)
Pacific Trans-Formations: politische Ökonomie, Körper und Geschlecht in Larissa Lais Salt Fish Girl (2002)
Titelübersetzung:Pacific trans-formations: political economy, corporeality and gender in Larissa Lai's Salt Fish Girl (2002)
Autor/in:
Wegener, Susanne
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 3, S 92-106
Inhalt: "Seit nordamerikanische ÖkonomInnen in den 1990ern begannen, das 21. Jahrhundert euphorisch als 'pazifisches Jahrhundert' zu feiern, kennzeichnet ein auffällig prophetischer Utopianismus den Diskurs des 'Pacific Rim', dessen ideologische Konstruktion seit jeher von hegemonialen Repräsentationsstrategien des Westens bestimmt wird. Fast analog dazu tauchen in der nordamerikanischen fiktionalen Literatur um 2000 Texte auf, die diese diskursive Aneignung im Dienst des globalisierten Kapitalismus und dessen rassistische und sexistische Implikationen ausstellen und konterkarieren. Anhand eines close reading von Larissa Lais Roman Salt Fish Girl untersucht der Aufsatz die ästhetischen, politischen und ethischen Strategien dieser Literatur, die zugleich die Möglichkeit einer egalitären, posthumanistischen Subjektivität verhandelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Beginning in the 1990s a growing number of North-American economists euphorically announced and celebrated the coming of a golden 'Pacific Century', thereby contributing to a prophetic utopianism that increasingly characterizes a Pacific Rim discourse that has been defined by Western conceptualizations for centuries. Almost simultaneously, around 2000, there appeared on the North American literary scene a striking number of fictional texts that address this discursive construction und appropriation of the Pacific area and expose its racializing, sexualizing and gendering implications. By means of a close reading of Larissa Lai's Salt Fish Girl the essay aims to analyze the aesthetic, political and ethic strategies of this literature that also probes possibilities of an egalitarian, post-humanistic subjectivity." (author's abstract)
Constructions of Masculinity in British Literature
from the Middle Ages to the Present: Internationale Konferenz vom 17.–20. Juni 2009 in Dresden
Titelübersetzung:Constructions of Masculinity in British Literature from the Middle Ages to the Present: conference from 17th to 20th of June 2009 in Dresden
Autor/in:
Horlacher, Stefan; Schwanebeck, Wieland
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1 (2009) 2, S 133–138
Inhalt: "Anhand von vier theoretischen Beiträgen und 15 Analysen literarischer Texte vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert leistete die Konferenz 'Constructions of Masculinity' eine theoretisch reflektierte und an die aktuelle Lebenswelt rückgebundene diachrone Untersuchung sowohl der Veränderungen männlicher Identitätskonstruktionen als auch der ihnen zugrunde liegenden Faktoren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Consisting of four theoretical contributions and 15 interpretations of key literary texts, ranging from the Middle Ages to the very present, the international conference 'Constructions of Masculinity' produced a sophisticated, theoretically founded analysis, not only of the diachronic changes of male identity constructions, but also of the underlying reasons for these changes." (author's abstract)
Schlagwörter:Männerforschung; ; Geschlechterforschung; gender studies; Identität; identity; Literaturwissenschaft; literature (discipline); Literaturgeschichte; literary history
SSOAR Kategorie:Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistik, Frauen- und Geschlechterforschung
"Als sie ein Knabe war" - 'Cross-dressing' und Poetik in Goethes 'Wilhelm Meisters Lehrjahre' und Woolfs 'Orlando'
Autor/in:
Schößler, Franziska
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1999) 1, S 61-74
Inhalt: "Zur Zeit boomen die Untersuchungen, die auf den Spuren Butlers crossdressers in der Literatur, im Film und in der Oper aufspüren. Doch nicht selten wird in diesen Analysen vergessen, daß es sich um Kunstwerke handelt, in denen die diversen Formen der Travestie in Szene gesetzt werden. Häufig wird der mediale Aspekt unterschlagen, damit aber eine wesendiche, komplexe Dimension dieses Phänomens. Um
diesem Manko abzuhelfen, soll im folgenden das Verhältnis von Poetik und Geschlechterirritation untersucht werden, zumal zwischen diesen beiden Bereichen eine besondere Affinität zu bestehen scheint. Denn gehen wir davon aus, daß die binäre Geschlechtermatrix ein fundamentales Realitätsprinzip darstellt, wie beispielsweise auch Freud in seiner Vorlesung über Weiblichkeit betont, so hegt nahe, daß Poesie, die die Diskurse des Realen transzendiert und problematisiert, mit der Absage an das Reahtätsprinzip geschlechtlicher Einordnung verbunden werden kann. Hinterfragt Dichtung die Mechanismen der Realitätskonstruktion, so kann geschlechtliche Irritation zum Ausdruck des Poetischen werden, wie an zwei großen Romanen vom Ende des 18. und vom Beginn des 20. Jahrhunderts gezeigt werden soll. Im Mittelpunkt der folgenden Darlegungen stehen Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre, von der Forschung emphatisch als prototypischer Bildungsroman gefeiert, und Virginia Woolfs fiktive Biographie Orlando, im übrigen ihrer Freundin Vita Sackville-West gewidmet. Begonnen wird mit einer Lektüre des ersten Buches der Lehrjahre, um dann die rätselhafte Figur der Mignon genauer in Augenschein zu nehmen." (Autorenreferat)
Literarische Utopien von Frauen in der deutschen und US-amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts
Autor/in:
Stalfort, Anne
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1998) 2, S 59-76
Schlagwörter:20. Jahrhundert; twentieth century; Literatur; literature; USA; United States of America; woman; Literaturwissenschaft; literature (discipline); Utopie; utopia; deutsche Sprache; German language; englische Sprache; English language
SSOAR Kategorie:Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistik, Frauen- und Geschlechterforschung