Tagungsessay: Zum Verhältnis von Gender Studies und Diskursforschung: Synergien, Spannungsfelder, Fallstricke
Titelübersetzung:Conference Essay: The Relationship between Gender Studies and Discourse Studies: Synergies, Frictions, and Pitfalls
Autor/in:
Kleiner, Bettina; Dinsleder, Cornelia
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 3, 33 S
Inhalt: Die interdisziplinäre Tagung "Gender Studies meets Diskursforschung meets Gender Studies" widmete sich der wechselseitigen Beziehung von Gender- und Diskursforschung. In dem vorliegenden Tagungsessay wollen wir einen Einblick in die Debatten auf der Tagung geben und diese bezogen auf drei methodologische Schwerpunktsetzungen rekonstruieren und weiterführen: 1. theoretische Perspektiven auf das Verhältnis von Diskurs-Macht-Subjekt im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität; 2. diskursanalytische Perspektiven auf Geschlecht und Sexualität in Textkorpora und 3. empirische Arbeiten am Schnittpunkt von Diskurs- und Geschlechterforschung - Analyse von Interviews, Dokumenten (und Gruppendiskussionen) sowie YouTube Videos. Bei der retrospektiven Betrachtung und Weiterführung der Tagungsbeiträge legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Frage, wie Diskurs und Geschlecht jeweils konzeptualisiert und ins Verhältnis gesetzt wurden und welche (Probleme oder welcher Mehrwert der) Gegenstandskonstitution damit verknüpft war(en). Abschließend betrachten wir die Ergebnisse der Tagung und versuchen einen Ausblick. Übergreifendes Ziel unseres Beitrags ist es, Möglichkeiten einer konsequenten Verknüpfung von Diskurs- und Geschlechterforschung aufzuzeigen.
Inhalt: The interdisciplinary conference "Gender Studies Meets Discourse Studies Meets Gender Studies: Entanglements, Affinities, Tensions, and Open Questions" focused on the relationship between gender studies and discourse studies. On the one hand this essay provides insights into the conference debates, and on the other it critically discusses the contributions. The following three key aspects provide guidelines for reconstructing and developing the arguments: 1. theoretical perspectives on the relation of discourse/power/subject to gender and sexuality; 2. discourse analysis focusing on gender and sexuality in written (media) texts; and 3. empirical research informed by discourse studies and gender studies - analysis of interviews, documents, focus groups, and YouTube videos. Retrospectively discussing and elaborating the conference contributions, we will particularly pay attention to the question of how discourse and gender were conceptualized and interrelated. Subsequently, we critically reflect upon objects of investigation and their implied approaches. Finally, we consider the outcomes of the conference and future prospects. Overall, the essay aims at outlining the potential of a consistent combination of gender studies and discourse studies.
"Fragend schreiten wir voran" – eine Replik auf die Altvorderen der qualitativen Sozialforschung
Titelübersetzung:"While we are questioning we are progressing" - A Reply to the Ancestors of Qualitative Research
Autor/in:
Götsch, Monika; Klinger, Sabine; Thiesen, Andreas
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 3, 10 S
Inhalt: Angestoßen durch die von Jo REICHERTZ dargelegten Einschätzungen zur Entwicklung qualitativer Sozialforschung hat das Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung 2009 (http://www.berliner-methodentreffen.de/) folgende zentrale Fragen aufgeworfen: Stehen wir vor dem Ende der kritischen Sozialforschung? Kann ihr mögliches Finitum mit einer unkritischen Masse junger Nachwuchsforscher/innen in Verbindung gebracht werden?
Wir plädieren in unserer Replik auf die "Altvorderen" der qualitativen Sozialforschung für eine Auflösung bipolar-konstruierter Denkschemata und einen hybriden Turn, der sich durch eine grundsätzlich offene, reflexive und dekonstruierende Haltung der Forschenden zu bewähren hat. Am Beispiel der Ethnografie und der Geschlechterforschung versuchen wir zu zeigen, dass es durchaus Potenziale für eine Zukunft kritischer Sozialforschung gibt, jenseits von Sklav/innen marktgesteuerter Auftragsforschung und den Charakterdarsteller/innen der ewigen Hall of Fame der Sozialforschung.
Inhalt: REICHERTZ' reflections on the development of qualitative research during the Berlin Meeting on Qualitative Research Methods in 2009 (http://www.berliner-methodentreffen.de/) have led to the following central questions: Are we facing the end of critical social research? Is this possible end correlated with an uncritical mass of young scientists? In their reply to the ancestors of qualitative research the present authors advocate the abolition of a bipolar thinking about the issues and support a hybrid turn, standing the test through a fundamentally open-minded, reflexive, and deconstructive researcher`s attitude. Using the example of ethnography and gender studies we show that there are indeed opportunities for the future of critical social research: This approach would take place beyond the slaves of market-controlled contract research and ahead of the characters of the eternal hall of fame of social research.
Schlagwörter:gender studies; methodology; Methodologie; reflexivity; qualitative method; Ethnographie; Triangulation; empirical social research; ethnography; triangulation; Geschlechterforschung; qualitative Methode; Reflexivität; empirische Sozialforschung; Berliner Methodentreffen; kritische qualitative Sozialforschung; Dekonstruktion; Berlin Meeting on Qualitative Research Methods; critical qualitative research; reflexivity; deconstruction; ethnography; gender studies
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung
Biografieforschung: theoretische Perspektiven und methodologische Konzepte für eine re-konstruktive Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Biography research: theoretical perspectives and methodological concepts for reconstructive gender studies
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung : Theorie, Methoden, Empirie. Opladen (Geschlecht & Gesellschaft), 2004, S 314-325
Inhalt: Die Biografieforschung bezeichnet einen komplexen Forschungsansatz, der auf eine lange Geschichte des wissenschaftlichen Interesses an "persönlichen Dokumenten" verweisen kann. Sie ist eine voraussetzungsvolle Forschungsperspektive, die sich in zentralen Aspekten ihres Vorgehens auf Biografien als theoretisches Konzept, als historisch-empirischen Gegenstand und als komplexe methodologische Strategie bezieht. Andere Begriffe, welche oftmals synonym gebraucht, in der Biografieforschung aber systematisch unterschieden werden, sind "Lebensgeschichte" und "Lebenslauf". Die Autorin skizziert die Perspektiven einer rekonstruktiven Geschlechterforschung innerhalb der Biografieforschung, wozu sie auf die Differenzierungen empirischer Forschung, die methodologischen Prinzipien sowie auf Datenerhebung und Datenanalyse eingeht. Sie hebt insbesondere drei Kontextrelationen bei der Interpretation eines biografischen Textes hervor: Biografie, Interaktion, kulturelle Muster und soziale Regeln. Das skizzierte Konzept von Biografieforschung begreift sie als ein offenes Programm, das vielfältige Anknüpfungspunkte zu aktuellen theoretischen Diskussionen in der Geschlechterforschung aufweist. (ICI2)
Schlagwörter:biographical method; gender studies; methodology; Datengewinnung; life career; Frauenforschung; Methodologie; women's studies; research topic; data; analysis; empirical social research; Forschungsgegenstand; research approach; Forschungsansatz; Geschlechterforschung; Biographie; biographische Methode; Lebenslauf; data capture; biography; Analyse; Daten; empirische Sozialforschung
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Methodology of gender research and local development concepts: report on workshop, 11-12 November 1999
Titelübersetzung:Methodologie der Gender-Forschung und lokale Entwicklungskonzepte: Bericht über den Workshop vom 11.-12. November 1999
Autor/in:
Klein-Hessling, Ruth
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 331), 2000. 21 S
Inhalt: Der Workshop "Methodology of Gender Research and Local Development Concepts" wurde aus Anlass eines Besuches zweier Angehöriger der 'Ahfad University of Women' Omdurmman, Sudan von der 'Gender Division of the Sociology of Development Research Centre' an der Universität Bielefeld organisiert und von ungefähr 30 Teilnehmern besucht. Erfahrungen von empirischen Feldforschungsarbeiten aus dem Sudan, Kenia, Ruanda, Westafrika und Südasien bildeten den Ausgangspunkt für Diskussionen über methodologische Probleme der Gender-Forschung. Die Vorträge kamen von Mitarbeitern und Doktoranden des Bielefelder Forschungszentrums, von Gästen der 'Ahfad University of Women' Omdurmman, Sudan und von Angehörigen der landwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt Universität Berlin, die 1998 ein Kooperationsabkommen mit der Ahfad University unterschrieben hat. (ICD)