Drehtüre oder Paternoster? : zur Frage der Verzinsung der Integration in wissenschaftliche Organisationen im Verlauf beruflicher Werdegänge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
Titelübersetzung:Revolving doors or paternoster? : the question of the interest on integration in scientific organizations in the course of occupational careers of male and female scientists
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Fuchs, Stefan; Stebut, Janina von
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i. Br. 1998 ; Teil 2. Claudia Honegger (Hrsg.), Stefan Hradil (Hrsg.), Franz Traxler (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 96-107
Inhalt: "Unterschiede bezüglich der Integration von Männern und Frauen in Organisationen werden zumeist als Ergebnis geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Sozialisation, im (Geschlechts-)Rollenverhalten und in der Ausstattung mit 'Humankapital' beschrieben. Ein solches Herangehen verdeckt, wie sehr Organisationen Handlungsspielräume, Lebensverläufe und Identitäten erst geschlechtsspezifisch herstellen und strukturieren. In unserem Beitrag fragen wir danach, wie berufliche Werdegänge strukturell vorgegeben werden und wie Lebensverläufe die Strukturen beeinflussen, in die sie eingebettet sind. Wir wollen versuchen, einen Erklärungsrahmen zu entwerfen, in dem die Organisation selbst als Strukturierungsmerkmal begriffen wird. Am Beispiel unserer Untersuchung der beruflichen Werdegänge und Lebensverläufe von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) werden wir schließlich auf Prozesse der Fortschreibung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in und durch Organisationen näher eingehen. Zwei Fragen stehen dabei im Zentrum unserer Analysen: Weiche Faktoren führen dazu, daß es Männern weiterhin besser gelingt, sich langfristig im Wissenschaftssystem zu etablieren, während wir bei Frauen eine Dynamik finden, nach der sie noch einer Phase in der Wissenschaft wie durch Drehtüren häufig wieder aus der Wissenschaft herausgedreht werden? Und welche Unterschiede finden wir jeweils innerhalb der Gruppen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über Verbleib bzw. Nicht-Verbleib in der Wissenschaft entscheiden? Neben Erklärungen, die sich auf die genannten traditionellen Ansätze stützen, stellen wir strukturelle Momente wie die Einbindung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Wissenschaftsgemeinschaft insgesamt und in ihren jeweiligen Arbeitskontext in den Mittelpunkt der Analysen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Außerhochschulische Forschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zwischen Licht und Grauzone : Frauen in Führungspositionen
Titelübersetzung:Between light and a gray zone : women in management positions
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 8 (1999) H. 2, S. 137-161
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet die theorie- und forschungsstrategischen Grundlagen der wissenschaftlichen Literatur zu 'Frauen in Führungspositionen'. Häufig ist noch eine Perspektive der Forschung anzutreffen, die auf Grund der konstant kleinen Zahlen von Frauen in Führungspositionen eine problematische Bezeihung von 'Frauen und Führung' bereits von vornherein unterstellt und die kreativ-gestaltenden Dimensionen außer Acht lässt. Dies liegt teils am häufig verwendeten Geschlechtsrollen-Ansatz, aber auch an der vielfach noch anzutreffenden Gleichsetzung von betrieblicher und Geschlechterhierarchie. Der Beitrag diskutiert sodann einige neuere Konzepte aus der Diskussion um 'Geschlecht und Organisation' und schließt mit einem Plädoyer für die stärkere Beachtung alters-, branchen- und nationalspezifischer Differenzen, um den Blick für sich langsam abzeichnende Veränderungen zu öffnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Im vorliegenden Buch werden erstmals der Beruf der Ärztin in der DDR und seine Veränderung seit der deutschen Einheit untersucht, was insbesondere die Auswirkungen der gesellschaftlichen Umstrukturierungen auf die Ärztinnen in den neuen Bundesländern beinhaltet. Der Medizinerberuf war im Sozialismus stark von Frauen geprägt, so daß von den Umbauprozessen im Gesundheitsversorgungssystem insbesondere Frauen betroffen sind. Im ersten Teil werden die Entwicklung des Gesundheitswesens in der DDR und der ärztlichen Berufsrolle sowie der Stand der soziologischen, frauenspezifischen und gesundheitswissenschaftlichen Transformationsforschung im vereinten Deutschland dargestellt. Zentrale Themen sind geschlechtsspezifische Fragestellungen, die soziale Rolle der Frau und die Berufsrolle des 'weiblichen Arztes' in der DDR sowie ihr Wandel in der heutigen Zeit. Quantitative und qualitative Sozialforschung werden eng miteinander verbunden. Im zweiten, empirischen Teil werden eine Fragebogenerhebung bei den niedergelassenen Ärztinnen im Bezirk Cottbus sowie 62 Tiefeninterviews analysiert und typische Ärztinnen-Profile in bezug auf den Wandel des Berufsfeldes herausgearbeitet." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Monographie
Untersuchung zur Planung von Wissenschaftlerinnenlaufbahnen
Autor/in:
Heire, Sabine; Neumann, Rosina
Quelle: Impulse - Chancen - Innovationen : Dokumentation der ersten Tagung zur Frauen- und Geschlechterforschung in Mecklenburg-Vorpommern
1998. Tagung "Impulse - Chancen - Innovationen"; 1999, S. 116-131
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Den Aufstieg erleichtern
Autor/in:
Sproß, Katja
Quelle: DUZ, Jg. 55 (1999) Nr. 10, S. 16-17
Inhalt: "Zur Frage, wie die berufliche Karriere erfolgreich gemeistert werden kann, holen
sich Aufstiegswillige im persönlichen Gespräch Ratschläge bei hochrangigen Managern.
'Viele Unternehmen betreiben bereits intern auf diese Weise Karriereberatung, ein
sogenanntes Mentoring.' Das Forum Frauen in der Wirtschaft präsentierte auf der top
'99 (Frauenmesse) sein 'Cross-Mentoring-Konzept', das speziell zur Förderung des weiblichen
Nachwuchses eingesetzt wird. Das Forum Frauen in der Wirtschaft besteht aus mittlerweile
18 Gleichstellungsbeauftragten großer deutscher Unternehmen (unter anderen Axel Springer
Verlag, Bayer, Daimler-Chrysler, Deutsche Bahn), die insgesamt eine Million Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen repräsentieren. Ziele sind, die Chancengleichheit für Frauen
im Berufsleben zu verbessern und den Frauenanteil auf allen Führungsebenen zu erhöhen.
Auch in der Wissenschaft haben es nur wenige Frauen auf die oberen (best-bezahlten
Plätze) geschafft. Am 'Cross-Mentoring-Programm' haben sich von den 18 Unternehmen
des Forums Frauen in der Wirtschaft bislang vier beteiligt und haben jeweils drei
Mentoren und drei Mentees ausgewählt. An die ausschließlich weiblichen Mentees werden
im Projekt besondere Anforderungen gestellt. Sie alle müssen 'High Potentials' sein,
die schon eine gewisse Stufe im Unternehmen erreicht haben und für Leistungs- und
Führungsfunktionen 'sichtbar geworden' sind. Mentoring ist als Aufstiegshilfe in der
Wissenschaft noch weitgehend unbekannt. An der Universität Koblenz-Landau wurde vor
zwei Jahren ein Mentoring-Projekt initiiert, das zum Ziel hat, Mädchen für naturwissenschaftlich-technische
Studiengänge zu interessieren. Mittlerweile ist das Projekt auf Rheinland-Pfalz ausgedehnt.
Um die nächste Hürde, den Einstieg der Hochschulabsolventin in die Wissenschaft, dreht
sich ein Mentoring-Projekt des GMD-Forschungszentrums Informationstechnik. An diesen
Punkt knüpft auch die Bundesbildungsministerin Bulmahn mit ihrer 'Strategie zur Durchsetzung
der Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung' an." (Textauszug)
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 193-220
Inhalt: Die Verfasser setzen sich am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft mit dem Phänomen auseinander, dass der steigenden Zahl hoch qualifizierter Frauen kein entsprechend steigender Frauenanteil an Universitäten und Forschungseinrichtungen gegenübersteht. Gefragt wird, welche Rückschlüsse die Entwicklung der Institute und die Lebensläufe der dort arbeitenden Wissenschaftlerinnen auf die Determinanten einer Integration von Frauen in die Wissenschaft erlauben. Hierzu wird die Dynamik des Angebots von und der Nachfrage nach Wissenschaftlerinnen über einen Zeitraum von sieben Jahren für insgesamt 6800 Wissenschaftler beiderlei Geschlechts an 65 Instituten analysiert. Diese Analyse auf Organisationsebene wird durch eine Feinuntersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede in Bezug auf Eintrittspositionen und Austrittsverhalten an neun ausgewählten Instituten ergänzt. Die Untersuchung zeigt, dass die vermehrte Einstellung von Wissenschaftlerinnen der Frauenanteil nicht erhöht - es vollzieht sich eine Art Austausch. Geschlechtsunterschiede im Austrittsverhalten verschwinden jedoch bei Berücksichtigung der hierarchischen Position. Als besonders wichtig für den beruflichen und familiären Werdegang erscheint die Interaktion zwischen der Organisationskultur und der biographischen Lagerung dieser Ereignisse. Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind oft nur Ergebnis der Organisationsstrukturen. Hier liegt auch ein Ansatzpunkt für Veränderungen. (ICE)
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 8), 1999. 270 S.
Inhalt: "'Frauenwege' führen in den Arbeitsalltag von Wissenschaftlerinnen, Absolventinnen, einer Sekretärin und einer berufstätigen Studentin der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Oktober 1998 feierte diese ihren hundertsten Geburtstag, den die Herausgeberinnen zum Anlaß nahmen, über individuelle und strukturelle Erschwernisse für Frauenkarrieren nachzudenken. Das Ergebnis ist eine Sammlung von autobiographischen Aufsätzen und wissenschaftlichen Analysen, die zur Rückbesinnung auf den je eigenen Lebensweg und die Bedeutsamkeit der persönlichen Erfahrungen aufruft, die politische Verknüpfungen mit anderen einmahnt und Traditionen der Frauenbewegung in Politik und Wissenschaft weitergeben möchte. Jede neue Frauengeneration steht vor der Entscheidung zwischen fundierter Ausbildung mit befriedigender, ernsthafter Berufstätigkeit und Familiengründung mit Vernachlässigung von Schule, Ausbildung und Beruf. In den autobiographischen Beiträgen taucht dieses Dilemma immer wieder auf und macht deutlich, wie sehr es der Politisierung bedarf, um aus eingefahrenen Bahnen herauszutreten. Sie ergeben zusammen ein bewegtes Bild von der Vielfalt von Frauenwegen und Gangarten, von Hindernissen und Rastplätzen und stellen in ihrer Eigenwilligkeit einen besonderen Anspruch auf Wahrheit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Buber, Ursula Marianne Ernst: Einführung (13-17); Andrea Holzmann-Jenkins: Ein falscher Schritt, und ... (19-35); Helene Sengstbratl: Footsteps (37-51); Margareta M. Philipp: Erlebnisperlen und Gedankensplitter auf dem Lebensweg von Rosa (53-66); Gabriela Michalitsch: Nachtflug (67-78); Ingrid Slama: Hohlraum (79-90); Ursula Marianne Ernst: Verschlungene Pfade, Kreuzwege, Sackgassen und ... (91-110); Brigitte Mahel: Der Drache im Vorzimmer. Die universitäre Arbeitswelt von Anna Zeppelin (111-127); Renate Buber: Auf dem Weg zu authentischer Kommunikation (129-154); Evelyn Dawid: Von der Wahrheit der Geschichte oder den Wahrheiten der Geschichten oder vom richtigen Lesen einer Autobiographie (155-169); Christiane Erten-Buch, Monika Frech, Angelika Schmidt: Zur Frauenförderung an Universitäten oder: Von einer ewigen Pionierin (171-195); Gabriela Riedl: Wissenschaftlerinnen zwischen Bleiben und Gehen (197-209); Evelyn Dawid: Risikoreiche Schwangerschaften (211-218); Renate Buber: Das Rollenspiel "Spiegeln" für sechs Frauen und zwei Männer. Zur Kommunikationsanalyse von Bewerbungsgesprächen (219-242); Ursula Marianne Ernst: Festreden, Frauen, Forderungen (243-248).
Schlagwörter:Alltag; Lebenslauf; Biographie; berufstätige Frau; Wissenschaftler; Büroberuf; Studentin; Politik; Österreich
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Lebensthemen junger Frauen - die andere Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe : eine Längsschnittuntersuchung in Bayern und Sachsen
Titelübersetzung:Life themes of young women - the different diversity of women's life plans : a longitudinal study in Bavaria and Saxony
Inhalt: "Die Ergebnisse der qualitativen Längsschnittstudie mit jungen Frauen relativieren und erweitern das Konzept des doppelten weiblichen Lebensentwurfs zwischen Beruf und Kind. Welche Vorstellungen haben junge Frauen heute für ihr Leben und wie setzen sie diese um? Diese Fragestellung stand im Zentrum einer qualitativen Längsschnittuntersuchung mit 125 jungen Frauen und ihren Partnern, die zwischen 1991 und 1997 in Bayern und Sachsen durchgeführt wurde: Der Beruf ist für junge Frauen mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Viele möchten Beruf und Kinder vereinbaren, doch immer mehr junge Frauen entwickeln Vorstellungen, die weit über die vielbeschriebene Doppelorientierung hinausgehen: Sie suchen eigene Wege, möchten ohne Kinder mit einem Partner leben oder experimentieren mit Optionen, die sie als junge Frauen in der individualisierten Gesellschaft haben. Für die Umsetzung ihrer Lebensentwürfe sind regionale Gelegenheitsstrukturen und individuelle Ressourcen von großer Bedeutung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Keddi, Patricia Pfeil und Petra Strehmel: Wie junge Frauen ihr Leben entwerfen: Differenzen und Differenzierungen (13-27); Petra Strehmel: Empirisches Vorgehen (29-40); Barbara Keddi, Svendy Wittmann (unter Mitarbeit von Mathilde Kreil): Entwicklungstendenzen in Beruf und Privatleben (41-68); Patricia Pfeil: Ganz typisch? Zu Konzept und Typologie der Lebensthemen junger Frauen (69-85); Barbara Keddi, Patricia Pfeil, Petra Strehmel und Svendy Wittmann (unter Mitarbeit von Karin Hildebrandt): Lebensthemen junger Frauen (87-175); Barbara Keddi: Lebensthemen junger Frauen und Paarwelt (177-211); ...warum sie leben, wie sie leben - Fazit und Ausblick (213-219).
Quelle: Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 99-601), 1999. 83 S.
Inhalt: Ausgangspunkt dieses Forschungsdesigns bildet die marginale Integration von Frauen in den wissenschaftlichen Produktionsprozeß und die begrenzten Erfolge von Frauenförderungsmaßnahmen einerseits sowie der sich abzeichnende Strukturwandel im deutschen Wissenschaftssystem mit veränderten Anforderungen an ein Humanressourcenmanagement andererseits. Untersucht werden soll, inwieweit Arbeitsstrukturierungen und Anforderungsmuster in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen an den Fähigkeiten und Interessen der beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anknüpfen bzw. inwieweit sich aus möglichen Inkompatibilitäten geschlechtsspezifisch differente berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Teilhabechancen ergeben. Konzeptionell wird von der wechselseitigen Verschränkung von Subjektpotentialen der im Wissenschaftssystem Tätigen (Arbeitskraftpotentiale) und den Strukturen, Prozessen und Normen betriebsförmig gestalteter Forschung (Arbeitssysteme) unter je spezifischen organisationalen Rahmenbedingungen (institutionelle Kontexte) ausgegangen. Im Zentrum der Fallstudien stehen die formalen und informalen Aushandlungsprozesse, in deren Rahmen die Parameter von Arbeit und Leistung ebenso wie von personalen Entwicklungschancen definiert und redefiniert werden. (HH)