Double disadvantage: Female first-generation-students think of themselves as least talented, contributing to disproportionate disadvantage
Autor/in:
Bauer, Christina A.; Job, Veronika
Quelle: Learning and Instruction, 90 (2024)
Inhalt: Frauen mit niedriger sozioökonomischer Herkunft halten sich für weniger talentiert als alle anderen Gruppen – selbst dann, wenn sie die gleichen Leistungen erbringen. Das, zeigt eine neue Studie unter Leitung der Universität Wien. Diese Fehleinschätzung trägt zur ausgeprägten Benachteiligung in Domänen wie MINT-Fächern bei, in denen Talent als wichtiger Erfolgsfaktor gesehen wird. Die Sozialpsychologin Christina Bauer von der Universität Wien hat diese Kernaussagen ihrer neuesten Forschungsarbeiten nun in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Learning and Instruction publiziert – und mögliche Lösungen für diese Problematik vorgeschlagen.
Frauen und Menschen mit niedriger sozioökonomischer Herkunft werden häufig als weniger talentiert eingeschätzt, was zu Diskriminierungserfahrungen beitragen kann. "Während ein Mann mit sehr guten Noten eher als Genie beurteilt wird, werden Frauen mit gleichen Leistungen zum Beispiel eher als fleißig gesehen", schildert Christina Bauer. Menschen aus Familien mit niedrigerem sozioökonomischen Status werden zudem generell als weniger leistungsfähig gesehen. Die Sozialpsychologin Christina Bauer und ihre Kollegin Veronika Job, beide von der Universität Wien, haben nun untersucht, wie sich diese gesellschaftliche Wahrnehmung auf das Selbstbild jener Menschen auswirkt und wie ihre Lebenswege in weiterer Folge davon beeinflusst werden.
Weibliches Geschlecht und niedriger sozioökonomischer Status – weniger Talent?
Bauer und Job führten zwei Studien mit insgesamt 1.600 Studierenden in Deutschland und den USA durch. Das Ergebnis: Im Vergleich von allen Subgruppen beurteilten sich Frauen mit niedrigerer sozioökonomischer Herkunft am wenigsten als talentiert – selbst, wenn sie genauso gute Studien-Leistungen wie alle anderen zeigten. "Unser Fazit: Das gesellschaftliche Außenbild und gesellschaftliche Hierarchien beeinflussen auch ganz stark das Selbstbild", so Bauer.
Diese sozialisierte Verzerrung der Selbstwahrnehmung bleibt nicht ohne Konsequenzen: "Frauen trauen sich also weniger zu, wodurch einerseits ihre Erfolgschancen sinken und einige Branchen und gesellschaftliche Bereiche sehr einseitig männerdominiert und wenig divers sind", erklärt Bauer. Etwa fühlen sich Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status gerade in Bereichen, in denen Talent erwartet wird, weniger wohl, trauen sich weniger zu und bringen sich dadurch auch weniger ein. Das betrifft etwa den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, und Technik), Jobs wie Unternehmensberatungen, oder auch Hobbys wie Schach . "Diese Sichtweise hat weitreichenden Konsequenzen für die Erfolgschancen der Betroffenen in diesen Bereichen", so Bauer.
Fleiß-Prinzip statt Talente-Fokus als mögliche Lösung
Die Autor*innen schlagen auch Lösungsstrategien vor: In einem bereits publizierten Experiment konnte Bauer zeigen, dass sich Frauen mit niedrigerem sozioökonomischen nicht für weniger fleißig halten. Die aktuelle Studie zeigt, sie halten sich aber für weniger talentiert. Eine Möglichkeit, Benachteiligungen abzufedern, wäre also die Bedeutsamkeit von Eigenschaften wie Fleiß und harter Arbeit anstatt Talent gesellschaftlich stärker anzuerkennen. "Diese Anerkennung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden: Wie wir über leistungsstarke Menschen reden – statt Genies anzupreisen, und auf "Streber" hinabzuschauen, Menschen für ihre harte Arbeit zu schätzen. Oder auch wie wir Feedback geben – konstruktives Feedback, das klarmacht, wie Menschen sich verbessern können anstatt blankes Lob oder Kritik ohne Entwicklungsperspektive", sagt Bauer.
Warum es zu diesem verzerrten Selbstbild kommt, wird Inhalt weiterer Studien sein. "Stereotype oder auch unterschiedliche Erfahrung mit Herausforderungen, die als Zeichen für fehlendes Talent missinterpretiert werden – könnten dabei eine Rolle spielen", so Bauer.
(idw-Meldung, 3.1.2024)
Ursache für Frauenmangel in MINT- Berufen? : Mädchen unterschätzen schon in der fünften Klasse ihre Fähigkeiten in Mathematik
Autor/in:
Weinhardt, Felix
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Berlin (DIW Wochenbericht, 45), 2017.
Inhalt: Frauen sind an Universitäten und Fachhochschulen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) stark unterrepräsentiert. Der vorliegende Bericht geht der Frage nach, inwiefern eine der Ursachen schon im Grundschulalter zu suchen ist. Auf Basis eines für Deutschland repräsentativen Datensatzes des Nationalen Bildungspanels wird untersucht, wie Jungen und Mädchen ihre Fähigkeiten in Mathematik – und im Vergleich dazu im Fach Deutsch – einschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Schüler bereits in der fünften Klasse höhere Kompetenzen in Mathematik zuschreiben als Schülerinnen – in einem Maße, das durch bessere Schulnoten nicht gedeckt ist. Die Unterschiede bestehen über die gesamte Schulzeit bis zur zwölften Klasse fort. Mit Blick auf den bereits heute vielfach beklagten Fachkräftemangel im MINT-Bereich ist das insofern bedeutend, als dass Frauen diese Fächer möglicherweise auch deshalb deutlich seltener studieren als Männer, weil sie ihre mathematischen Fähigkeiten in der frühen Schulzeit zu pessimistisch eingeschätzt und deshalb Präferenzen für andere Fächer, meist Sprachen, entwickelt haben. Um dem entgegenzuwirken, sollten Mädchen bereits in der Grund schule in ihrem Selbstvertrauen mit Blick auf mathematische Fähigkeiten bestärkt werden, beispielsweise durch LehrerInnen und Eltern.
Wissenschafts- und Technikbildung auf dem Prüfstand : zum Fachkräftemangel und zur Attraktivität der MINT-Bildung und -Berufe im europäischen Vergleich
Titelübersetzung:Spotlight on science and technology education : European comparison of the shortage of specialists and the attractiveness of MINT education and occupations
Inhalt: "Der Fachkräftemangel in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) erweist sich immer mehr als Hemmnis für den Hochtechnologiestandort Deutschland. Für eine nachhaltige Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine attraktive MINT-Bildung Voraussetzung. Zudem stellt sich in einer Gesellschaft, die von Natur- und Technikwissenschaften geprägt ist, die Notwendigkeit, allen Menschen ein entsprechendes Grundverständnis zu vermitteln. Wissenschaft und Politik sind gefordert, didaktisch wirksame und für junge Menschen attraktive Konzepte für eine MINT-Bildung zu entwickeln und umzusetzen. Einerseits, um begabte junge Menschen gezielt zu fördern, andererseits, um eine basale MINT-Allgemeinbildung im Schulsystem zu verankern. Der Sammelband fasst die Ergebnisse einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) zusammen und analysiert die Ursachen für den mangelnden Erfolg von MINT-Initiativen in Deutschland und Europa, dokumentiert erfolgreiche Modellprojekte und zeigt Lösungswege für die Bildungs- und Wissenschaftspolitik auf. Ergänzt werden diese Beiträge mit den Erfahrungen engagierter Initiatoren von namhaften Modellprojekten." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Teil I: Thematische Hinführung und wissenschaftliche Grundlagen: Uwe Pfenning, Ortwin Renn: Thematische Einführung: Ziele und Anliegen von MINT Bildung (19-27); Christian Wiesmüller: Bildung unter der Bedingung der Technosphäre (29-46); Heinz Duddeck: Entwicklungstendenzen zu Techniken der Zukunft (47-59); Randolf Menzel: Zweitausend Jahre Regeln des Wissenserwerbs im Licht der Neurowissenschaft (61-72); Teil II: Stand der Forschung und Bestandsaufnahme: Uwe Pfenning, Ortwin Renn: Internationale MINT-Bildung aus soziologischer Sicht (75-92); Marc J. de Vries: Teaching for Scientific and Technological Literacy: An International Comparison (93-110); Svein Sjoberg: Young people's attitudes to science - Results and perspectives from the ROSE study (111-125); Teil III: MINT-Bildung im nationalen Kontext: Uwe Pfenning, Sylvia Hiller, Ortwin Renn: Zentrale Ergebnisse der empirischen MINT Bildungsforschung (129-142); Uwe Pfenning, Marlen Schulz: Gender(a)symmetrie im MINT-Bereich (143-156); Sylvia Hiller: Best Practice in der frühkindlichen Förderung von Technik und Naturwissenschaften - Ergebnisse aus der Evaluationsstudie 'MoMoTech' (157-169); Teil IV: Analysen aus der Praxis: Atje Drexler, Louise Baker-Schuster: NaT-Working: Naturwissenschaft und Technik - Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich - ein Erfahrungsbericht aus Sicht des Förderers (173-181); Günter Offermann, Alexander Schäfer: Zur Ideen- und Entstehungsgeschichte des Faches Naturwissenschaften und Technik (NwT) in Baden-Württemberg (183-198); Andrea Kaimann, Jörg Bröscher, Klaus Trimborn, Ralph Angermund: zdi - Zukunft durch Innovation.NRW (199-212); Klaus Schiller: Jugend-Technik-Zentrum - ein außerschulischer Lernort für technische Bildung (213-222); Reinhard Pittschellis: Der Beitrag von Festo für die didaktische Strukturierung der Technikbildung (223-232); Janna Pahnke, Peter Rösner: Frühe MINT-Bildung für alle Kinder - die Initiative 'Haus der kleinen Forscher' (233-245).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Ich werd ja doch nur Hausfrau!" : eine Untersuchung aktueller Schulbücher zum Mathematikunterricht nach Geschlechtsrollenstereotype
Titelübersetzung:"I am merely becoming a housewife!" : a study of current textbooks on mathematics
teaching based on gender role stereotypes
Autor/in:
Bal, Mihriban
Quelle: Hamburg: Diplomica Verlag GmbH, 2011. 75 S.
Inhalt: Die Verfasserin fragt zunächst nach der Bedeutung kultureller Geschlechtsrollenstereotype
und gibt einen Überblick zu Geschlechtsrollenstereotypen in Mathematikschulbüchern,
wobei besonders auf die Studie von Susanne Thomas (1999) eingegangen wird. Sie legt
im Folgenden Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse vor, die nach den Themenbereichen
Haushalt, Familie, Beruf, Schule/Wissen/Leistung, Freizeit/Spiel/Hobby und Umgang
mit Geldbeträgen differenziert. Die Verfasserin weist die Fortexistenz von Geschlechtsrollenstereotypen
in den aktuellen Mathematikbüchern nach. Diese impliziten Botschaften in Bezug auf
Vorstellungen über Männer und Frauen explizit zu machen, kann nach Ansicht der Verfasserin
helfen, Geschlechtsrollenstereotype abzubauen. (ICE2)
Herausgeber/in:
Wentzel, Wenka; Mellies, Sabine; Schwarze, Barbara
Quelle: Opladen: Budrich UniPress, 2011. 255 S.
Inhalt: "Der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag unterstützt Mädchen und junge Frauen als bundesweites Berufsorientierungsprojekt darin, ein breiteres Spektrum von Berufen kennenzulernen und als Berufsperspektive in Erwägung zu ziehen. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Girls'Day werden Forschungsergebnisse aktueller Studien zu jungen Frauen und ihrer Berufs-und Lebensplanung vorgestellt. Darüber hinaus werden verschiedene Aspekte behandelt, die im Rahmen des Girls'Day kontrovers öffentlich diskutiert werden, wie z.B. die Aktualität des Konzepts der geschlechterhomogenen Pädagogik und die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungen zu Fähigkeiten, die als 'typisch weiblich' bzw. 'typisch männlich' angesehen werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Mellies, Barbara Schwarze, Wenka Wentzel: Einleitung (7-18); Wenka Wentzel: Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag: Entwicklungen, Diskussion und Wirkungen (19-78); Kira Stein: Frauen-Technik-Netzwerke und ihre Bedeutung für Mädchen-Berufsorientierungsprojekte (79-100); Jutta Allmendinger, Alice Hohn, Jana Schrewe: Generation Girls'Day: Wie junge Frauen heute leben wollen (101-122); Uwe Pfenning, Ortwin Renn, Sylvia Hiller: Frauen für Technik - Technik für Frauen. Zur Attraktivität von Technik und technischen Berufen bei Mädchen und Frauen (123-158); Angelika Puhlmann: Zukunftsberufe ohne Zukunft? Technische Ausbildungsberufe in der Diskussion (159-176); Jürgen Budde: Geschlechtshomogene Pädagogik - innovatives Konzept oder antiquiertes Format? (177-192); Ulrike Graff: Emanzipatorisches Potenzial monoedukativer pädagogischer Settings (193-210); Kerstin Palm: Räumliches Vorstellungsvermögen - von Natur aus Männersache? Kritische Anmerkungen zu biologischen Forschungen über geschlechtsspezifische Kompetenzen (211-234); Barbara Schwarze: "Lasst sie doch denken!" (235-252).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Lasst sie doch denken!"
Titelübersetzung:"Let them think!"
Autor/in:
Schwarze, Barbara
Quelle: Generation Girls'Day. Wenka Wentzel (Hrsg.), Sabine Mellies (Hrsg.), Barbara Schwarze (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2011, S. 235-252
Inhalt: Der abschießende Ausblick zum Sammelband "Generation Girls' Day" benennt konkrete Ansatzpunkte, wie erfolgreich erprobte gendergerechte Praxisangebote zur Berufs- und Studienorientierung sowie Erkenntnisse aus der Berufsforschung breitenwirksam und vernetzt genutzt werden können, damit zukünftig die vielfältigen Talente und Kompetenzen aller Menschen in die Gestaltung der Arbeitswelt einfließen. Dabei widmet sich der Beitrag der Forderung, Frauen auch für die Naturwissenschaften und technische Berufe zu interessieren und den Weg dorthin zu ebnen. Es geht um die Einflussfaktoren auf die Berufsfindung: Eltern, Schule und um die strukturellen Barrieren. Diskutiert werden aber auch der absehbare Fachkräftemangel und seine Folgen sowie die Möglichkeiten der Nutzung und Verbreitung von Erkenntnissen aus der Berufsforschung und die Verbesserungsmöglichkeiten der Praxisangebote. (ICB2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
VDI monitor-Ing : Schule - Hochschule - Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:VDI monitor-Ing : school - university - labor market
Herausgeber/in:
Verein Deutscher Ingenieure e.V. -VDI- Abt. Bildung, Arbeitsmarkt, Gesellschaft
Quelle: Verein Deutscher Ingenieure e.V. -VDI- Abt. Bildung, Arbeitsmarkt, Gesellschaft; Düsseldorf, 2008. 29 S.
Inhalt: In der zunehmenden Diskussion in Bund, Ländern und Unternehmen um den Hightech-Standort Deutschland ist, so die Verfasser, der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) als Motor, wichtiger Ideengeber, aber auch als exzellenter Dienstleister gefragt. Der Arbeitskreis Berufsstatistik des VDI stellt ein einfach zugängliches Angebot zu den Bereichen Schule, Hochschule und Arbeitsmarkt zur Verfügung, das über die zentrale Internetseite des VDI zu erreichen ist. Neben den neuesten Zahlen ist ein schneller Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre möglich. Die Darstellung versetzt die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage, jederzeit im Internet prüfen zu können, wie sich die Zahl der Jungingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. Weitere Fragen sind z.B.: "Wie viele Nachwuchskräfte stehen in den wichtigsten ingenieurwissenschaftlichen Studienbereichen zur Verfügung?" und "Wie sieht es bei Angebot und Nachfrage in den Naturwissenschaften aus?" Die Antworten auf diese Fragen bietet die Publikation in Form von Schaubildern und Tabellen. Mit der Broschüre wird gezeigt, wie das Portal genutzt werden kann. (ICF2)
Anmerkungen zur Geschichte des deutschen Bildungsbegriffs und zur Technikferne von Frauen und Mädchen
Titelübersetzung:Comments on the history of the German concept of education and the technical ignorance of women and girls
Autor/in:
Schaeffer-Hegel, Barbara
Quelle: Qualität durch Chancengleichheit: Gleichstellung als strategischer Faktor im Qualitätsmanagement technischer Universitäten. Marion Esch (Hrsg.), Joachim Herrmann (Hrsg.). Bielefeld: Bertelsmann, 2008, S. 17-26
Inhalt: Die Autorin beschreibt die kultur-, bildungs- und hochschulhistorischen Entwicklungen, die ausschlaggebend für die heutigen Geschlechterverhältnisse an den Hochschulen und für die Stellung der Ingenieurwissenschaften im Spektrum der Fachdisziplinen sind. Der Blick in die Vergangenheit bietet ihrer Meinung nach eine fruchtbare Perspektive auf aktuelle Gegenwarts- und Zukunftsfragen: Das humanistische Bildungsverständnis in Deutschland ist nach ihrer These eine wesentliche und weitgehend unreflektierte Grundbedingung dafür gewesen, dass den Ingenieurwissenschaften erst spät der Weg in die Hochschule eröffnet und den Frauen in erster Linie ein Platz in den "schöngeistigen" Disziplinen zugewiesen wurde. Die Autorin berichtet ferner über das Hochschulkarrierezentrum für Frauen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (Femtec), das im Jahr 2000 an der Technischen Universität Berlin gegründet wurde und als Public-Private-Partnership neue Maßstäbe in der Hochschulbildung und Gleichstellungspraxis setzt. (ICI2)