Interventionen in Geschlechterpolitiken von Fachkulturen, Epistemen und Artefakten der Natur-, Technik- und Planungswissenschaften : Fallbeispiele aus der Lehrforschung
Autor/in:
Lucht, Petra
Quelle: OPEN GENDER JOURNAL, (2018) 2
Inhalt: Gender Studies zu Natur-, Technik- und Planungswissenschaften weisen Asymmetrien bezüglich der fokussierten Forschungsschwerpunkte auf: Während die Situation von Frauen* in Ausbildung und Beruf im Zentrum steht, werden Forschungsergebnisse zu Fachkulturen, Epistemen und Artefakten nicht systematisch in Inhalte und Anwendungen der MINT-Fächer und Planungswissenschaften integriert. Das nachfolgend dargelegte Konzept ermöglicht es, Fallstudien zu diesen Forschungsperspektiven zu erarbeiten. Es wurde 2013-2016 an der Technischen Universität Berlin für das Studienprogramm Gender Pro MINT von mir entwickelt und umgesetzt. Die hier präsentierten Fallstudien sind als Abschlussarbeiten von Absolvent_innen des Studienprogramms angefertigt worden und zeigen verschiedene Ansatzpunkte für transdisziplinäre, feministische Interventionen in die Geschlechterpolitiken von Fachkulturen, Epistemen und Artefakten der Natur-, Technik- und Planungswissenschaften für geschlechtergerechte Vielfalt auf.
Inhalt: rebootING zielt auf Innovationen der ingenieurwissenschaftlichen Lehre, durch die Studierende der Ingenieurwissenschaften Gender- und Diversity-Kompetenzen erwerben können. In diesen Disziplinen gilt es überkommende Geschlechter- und Technikvorstellungen zu revidieren und Studiengänge und Berufsbilder zu aktualisieren. Wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann, stellen die Beiträge des Bandes anhand erprobter Lehrkonzepte und gelungener Formen der Institutionalisierung vor. Diskutiert werden konzeptuelle Grundlagen und Strategien. Damit weist der Band einem notwendigen Paradigmenwechsel den Weg.
Quelle: Freiburg: Centaurus-Verl.-Ges. (Soziologische Studien, Bd. 35), 2010. 185 S.
Inhalt: "Nanotechnologien zählen zu den zukunftsweisenden Innovationsfeldern. Die Versprechungen, die mit diesen Technologien assoziiert werden, sind Teil imaginierter gesellschaftlicher Zukünfte. Sie lassen nicht nur Rückschlüsse auf die verschiedenen Akteure zu, die sie jeweils artikulieren, sondern auch auf den spannungsreichen Entwicklungsweg einer neuen Technologie. Der Band stellt aktuelle Analysen der hochbrisanten Anfangsphase der Entstehung dieses Bereichs vor und beleuchtet die Thematik aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Die Autor/innen diskutieren die Problematik der Partizipation an gesellschaftlichen und politischen Diskursen, zeigen die disziplinären Entwicklungen der Nanotechnologien auf und fragen nach der Gestaltungsmacht von Bildern. Welche Richtungen verfolgen unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen, Arbeitsfelder und politische Instanzen mit den Nanotechnologien? Wie konvergieren Zukunftsvorstellungen mit Akteursinteressen? Auf welche Weise sind Bilder und Sciencefiction-Filme in der Lage, die Distanz zwischen abstrakter Wissenschaft und gegenwärtigem Alltag der Menschen zu überbrücken und damit zur Normalisierung von Nanotechnologien beizutragen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martina Erlemann, Petra Lucht, Esther Ruiz Ben: Technologisierung gesellschaftlicher Zukünfte: Eine Einleitung (7-16); Ulrike Felt: Leben in Nanowelten: Zur Ko-Produktion von Nano und Gesellschaft (19-37); Petra Schaper-Rinkel: Nanotechnologiepolitik: The discursive Making of Nanotechnology (39-53); Martina Erlemann: Nanotechnologien im "Dialog" - Partizipative Technikgestaltung oder Sicherung gesellschaftlicher Akzeptanz? (55-73); Torsten Fleischer, Christiane Quendt: "Die Zukunft braucht noch ein bisschen was, aber es muss mit Vernunft gehen" - Bürger diskutieren Chancen und Risiken von Nanotechnologien (75-89); Monika Kurath, Mario Kaiser: Fragile Disziplinen: Identitäts-Diskurse und Transformationsprozesse in den Nanowissenschaften und Nanotechnologien (93-108); Petra Lucht: Populärkultur und Wissenschaft: Spiel ohne Grenzen? Symptomatische Diskurslektüren zu Nanotechnologie und Sciencefiction (109-127); Andreas Lösch: Visionäre Bilder und die Konstitution der Zukunft der Nanotechnologie (129-146); Ines Weller: Doing Nano - Un/Doing Gender? Gender in der Entwicklung und Gestaltung von Nanotechnologien (149-162); Esther Ruiz Ben: Nanoelektronik und Informatik: Geschlechtersegregation bei verwandten Arbeitsfeldern? (163-182).
Recodierungen des Wissens : Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung in Naturwissenschaften und Technik
Titelübersetzung:Recodings of knowledge : current state and prospects relating to gender studies in natural sciences and technology
Herausgeber/in:
Lucht, Petra; Paulitz, Tanja
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 38), 2008. 234 S.
Inhalt: "Naturwissenschaftliches und technisches Wissen sind nicht geschlechtsneutral. Die Autorinnen dieses Bandes untersuchen die Spielarten der geschlechtlichen Codierungen und Recodierungen dieses Wissens und beleuchten diese anhand historischer und aktueller Entwicklungen in den einschlägigen Disziplinen. Zunächst bieten Überblicksbeiträge eine Orientierung in diesem transdisziplinären Forschungsfeld. Exemplarische Studien entwickeln darüber hinaus erweiterte Forschungsperspektiven auf die Konstruktionen von Männlichkeit sowie die Konzepte von Kolonialismus und Globalisierung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Petra Lucht, Tanja Paulitz: Recodierungen des Wissens. Zu Flexibilität und Stabilität von natur- und technikwissenschaftlichem Wissen - Eine Einleitung (11-28); Heike Wiesner: Bühne Natur- und Technikwissenschaften: Neuere Ansätze aus dem Gender-Diskurs (31-50); Sabine Maasen: Zwischen Dekonstruktion und Partizipation: Transdisziplinaritäten in und außerhalb der Geschlechterforschung (51-68); Karin Zachmann: Technik, Konsum und Geschlecht - Nutzer/innen als Akteur/innen in Technisierungsprozessen (69-86); Judy Wajcman: Technology as a Site of Feminist Politics (87-102); Karin Esders: Populäre Medien als "Technologien des Geschlechts" (103-120); Tanja Paulitz: Disparate Konstruktionen von Männlichkeit und Technik-Formen der Vergeschlechtlichung ingenieurwissenschaftlichen Wissens um 1900 (123-140); Wendy Faulkner: The Gender(s) of "Real" Engineers: Journeys around the Technical/ Social Dualism (141-156); Londa Schiebinger: Gender Analysis in Colonial Science (159-176); Esther Ruiz Ben: Internationalisierung der IT-Branche und Gender-Segregation (177-194); Kerstin Palm: Das Geschäft der Pflanze ist dem Weib übertragen ... die Pflanze selbst hat aber kein Leben - Zur vergeschlechtlichten Stufenordnung des Lebens im ausgehenden 18. Jahrhundert (197-212); Bärbel Mauss: Ursprung und Geschlecht: Paradoxien in der Konzeption von Geschlecht in Erzählungen der Molekularbiologie (213-230).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Recodierungen des Wissens : zu Flexibilität und Stabilität von natur- und technikwissenschaftlichem Wissen - eine Einleitung
Titelübersetzung:Recordings of knowledge : flexibility and stability of natural and technical science knowledge - an introduction
Autor/in:
Lucht, Petra; Paulitz, Tanja
Quelle: Recodierungen des Wissens: Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung in Naturwissenschaften und Technik. Petra Lucht (Hrsg.), Tanja Paulitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2008, S. 11-27
Inhalt: Die Frage, in welcher Weise Geschlecht in der naturwissenschaftlichen Wissensproduktion und in der Technologieentwicklung im Ingenieurbereich eine Rolle spielt und mit gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen verwoben ist, bildete das Kerninteresse von öffentlichen, interdisziplinären Forschungscolloquien im Sommersemester 2005 und im Wintersemester 2005/06 zum Themenschwerpunkt "Wissenschaftsforschung als Geschlechterforschung" am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der Technischen Universität Berlin. Das vorliegende Buch dokumentiert weitgehend diese Veranstaltung und zielt darauf ab, aktuelle Zusammenführungen und Weiterentwicklungen von Theorien und Analysen zur Kategorie "Geschlecht" in den Natur- und Ingenieurwissenschaften vorzustellen. Den zentralen, die verschiedenen Beiträge bündelnden Fokus bildet dabei die Frage der geschlechtlichen Codierung von Wissen als komplexes analytisches Problem, bei dem historisch und abhängig vom sozialen Kontext vielschichtige Prozesse der Recodierung, verstanden als Verschiebung und erneute Stabilisierung vergeschlechtlichter Codes, einbezogen werden. Die Beiträge bieten auf diese Weise aktuelle Forschungsperspektiven, die die Flexibilität der Geschlechtscodierungen in Naturwissenschaft und Technik historisch wie aktuell aufzeigen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur Herstellung epistemischer Autorität : eine wissenssoziologische Studie über die Physik an einer Elite-Universität in den USA
Titelübersetzung:Creation of epistemic authority : a study from the aspect of sociology of knowledge on physics at an elite university in the United States of America
Inhalt: "Die Autorin geht in diesem Buch sozialen Konstruktionsprozessen für die Herstellung einer auf Wissen beruhenden, das heißt epistemischen, Autorität am Beispiel der Physik nach. In der theoretischen Diskussion setzt sie sich mit Positionen der Science Studies und der Frauen- und Geschlechterforschung über die Physik auseinander und analysiert in einer empirischen Studie qualitative Interviews mit Doktorandinnen und Doktoranden der Physik an einer naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Elite-Universität in den USA. Es wird aufgezeigt, wie epistemische Autorität mittels hierarchisch zueinander angeordneter Klassifikationen und Wissensterritorien etabliert und auf formalen, informellen und diskursiven Ebenen an einer lokalen Institution vermittelt wird." (Autorenreferat)