"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weiblicher Sachverstand und Technikkompetenz : oder: Die stereotype Unverträglichkeit
Titelübersetzung:Female expertise and technical competence : or: the stereotype incompatibility
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 40-52
Inhalt: Welche Rolle spielen Karrierechancen und Restriktionen als Bezugsrahmen für die Berufsfindung von Mädchen? In der Auseinandersetzung mit dieser Frage stellt die Autorin die These auf, daß Perspektiven von Lebensweisen und Berufstätigkeiten auf eine komplexe Art nicht nur in die Berufsfindung, sondern schon in die Ausbildung von Fachinteressen eingreifen. Dabei spielen stereotype Vorstellungen über die Inkongruenz von weiblichem Sachverstand und Technikkompetenz neben denjenigen der traditionellen Rollenverteilung zwischen Familie und Beruf eine wichtige Rolle. Die Frage der Wirkungsweise von Vorurteilen sowie der mangelnden bzw. falschen Perspektiven für Frauen in technischen Berufsfeldern und Berufstätigkeiten sei für die Entstehung oder Verhinderung von Fachinteressen von großer Bedeutung. Dies wird u.a. am Beispiel der Fachentscheidungen von Frauen in Naturwissenschaften und Technik und am Rückgang des Frauenanteils unter den Informatikstudenten gezeigt. (pka)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Verhältnis von Jungen und Mädchen im Vorschulalter zu Technik : Weichenstellungen in Familie und Kindergarten
Titelübersetzung:The relationship of boys and girls of pre-school age regarding technology : introductions in the family and at kindergarten
Autor/in:
Macha, Hildegard
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 22-29
Inhalt: Kleine Jungen und Mädchen im Vorschulalter haben die gleichen Fähigkeiten und Potentiale. Und doch geht von der Tatsache der Geschlechtlichkeit vom ersten Tag an ein je "anderer Blick" der Eltern und Erzieher aus, sie sind eingebettet in ein "System der Zweigeschlechtlichkeit". Sie erfahren, daß aus der Tatsache des biologischen Geschlechts Unterschiede in Erwartungen und Verhalten seitens der Erzieher erwachsen. Kinder wachsen so in zwei homosoziale Welten für Frau und Mann hinein, die je eigene Gesetze und Normen beinhalten. Der Beitrag untersucht, ob Mädchen und Jungen im Vorschulalter in Bezug auf Kenntnisse und Einstellungen bezüglich Technik und im weiteren auf Naturwissenschaft und technische Berufe festgelegt werden. Die Autorin geht kurz auf historische Entwicklungslinien der unterschiedlichen Lebenswelten von Mann und Frau ein, weil dort die Ursprünge für die unterschiedliche Bewertung von Technik liegen. Anschließend werden Phänomene der männlichen und weiblichen Sozialisation im Vorschulalter erörtert, die direkt oder indirekt Einstellungen zur Technik beeinflussen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ingenieurinnen und Arbeitsmarkt : oder: Kann und soll die (Fach)Hochschule gezielte Maßnahmen ergreifen, um weibliche Studienberechtigte verstärkt für den Beruf der Ingenieurin zu motivieren bzw. Studentinnen besser auf ihn vorzubereiten?
Titelübersetzung:Female engineers and the labor market : or: can and should the college/university take specific measures to motivate more women qualified for academic studies as an engineer, respectively to prepare them better for such a profession
Autor/in:
Kallfass, Sigrid
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 8 (1990) H. 3, S. 19-26
Inhalt: "Es ging mir darum, deutlich zu machen, daß es im Blick auf die Arbeitssituation der Ingenieurinnen Unterstützungsbedarf seitens der Hochschule gibt. Es ging mir weiter darum, zu verdeutlichen, daß, wenn die Hochschule auch Frauen für den Beruf der Ingenieurin werben will, sie sich präsentieren muß als eine Hochschule, in der sich auch Frauen wiederfinden können und die hinführt in einen Beruf, in dem auch Frauen sie selbst sein können. Es ging mit weiter darum, denjenigen Frauen, die jetzt in die betriebliche Praxis gehen, zu zeigen, daß die berufliche Integration ihrer Kommilitoninnen nicht deren alleiniges Problem ist, sondern daß sie im Alltag diese Integration mit unterstützen können." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Pionierinnen oder Außenseiterinnen? - Mädchen und Informatik : Bericht über die Auswertung des Colloquiums der Teilnehmerinnen am 4. Bundeswettbewerb Informatik am 17./18. Oktober 1986 in Bonn
Titelübersetzung:Female pioneers or female dropouts? - girls and computer science : report on the analysis of the colloquy of female participants in the 4th Federal competition "computer science" on 17th / 18th October 1986 in Bonn
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 1/2, S. 97-118
Inhalt: Am 4. Bundeswettbewerb Informatik haben sich insgesamt 1109 Jugendliche beteiligt, darunter jedoch nur 23 junge Frauen. Um genauere Bedingungen der Teilnahme am Wettbewerb durch junge Frauen zu erfahren und in Zukunft ihren Anteil zu erhöhen, wurden alle Teilnehmerinnen des 4. Bundeswettbewerbs zu einem Colloquium über ihre Erfahrungen eingeladen. Bei dem vorliegenden Bericht handelt es sich um die Auswertung der auf dem Colloquium geführten Gruppen- und Plenumsgespräche, in denen es um folgende Fragen ging: Wie empfinden sie ihre Situation? Wie kamen sie zur Informatik? Wie empfanden sie den Bundeswettbewerb Informatik? Aufgrund der Aussagen in dem Material werden drei Hauptaspekte herausgearbeitet und analysiert: (1) allgemeine Informationen zur familiären und schulischen Situation der Teilnehmerinnen; (2) eine Systematisierung der Erfahrungen der eigenen Situation im Zusammenhang mit dem Interesse für Informatik (geschlechtsspezifische Zuschreibungen und die damit verbundenen Diskriminierungen, Koedukation versus Mädchenschulen, Erfahrungen im Informatikunterricht); (3) spezielle auf den Bundeswettbewerb bezogene Erfahrungen. Die Auswertung des Colloquiums zeigt: ein isoliertes Ansetzen am Instrument des Leistungswettbewerbs kann die Situation von Mädchen und Frauen im Bereich Mathematik/ Naturwissenschaft/ Technik nicht verändern, da hier bereits nur eine "untypische" Gruppe von jungen Frauen mitmacht. (RW)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Innovationen zur Weiterbildung von Frauen im Bereich neuer Technologien
Titelübersetzung:Innovations for the further vocational training of women in the field of new technologies
Autor/in:
Foster, Helga
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 4, S. 16-28
Inhalt: In dem Beitrag wird über eine Untersuchung berichtet, in der in vier europäischen Ländern Modelle zur Weiterbildung von Frauen im Bereich neuer Technologien analysiert und verglichen wurden. Zunächst wird zusammengefaßt, wie allgemein die Situation und Organisation von Weiterbildung im Bereich neuer Technologien aussieht. Dann wird das Projekt dargestellt, in dem 50 Personen/ Institutionen aus Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und der BRD über Lehrgänge im angesprochenen Bereich befragt wurden. Der Vergleich der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Weiterbildung von Frauen zeigt für alle Länder vergleichbare Situationen. International vergleichend werden dann verschiedene Modelle und Pilotprojekte analysiert und bewertet, wobei im Mittelpunkt die veränderte Situation von Frauen durch den Einsatz von neuen Informations- und Kommunikationstechniken steht. Aus der Analyse werden Voraussetzungen für innovative Ansätze der Weiterbildung von Frauen entwickelt. Dabei wird deutlich gemacht: Nur wenn Frauen emotional, praktisch-organisatorisch und finanziell in der Lage sind, ihre Lebensbezüge angemessen zu gestalten, können sie sich den Anforderungen durch Weiterbildung stellen. Einige Innovationen mit Modellcharakter werden vorgestellt, um dann abschließend aus der Untersuchung Kriterien zur Weiterbildung von Frauen im Bereich neuer Technologien zu entwickeln. (RW)
Schlagwörter:berufliche Weiterbildung; neue Technologie; Großbritannien; Niederlande; politische Faktoren; Berufsbildung; Qualifikation; Weiterbildung; Organisation; Modell; Innovation; Dänemark; Förderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Mädchenbildung und neue Technologien" : ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Hessen
Titelübersetzung:"Girls' education and new technologies" : a research and development project in Hesse
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 1/2, S. 75-95
Inhalt: In dem Beitrag wird über ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Thema "Mädchenbildung und neue Technologien" berichtet, das in Hessen durchgeführt wird. Dazu werden zunächst die Einbindung des Vorhabens in weitere frauenpolitische Maßnahmen im Schulbereich in Hessen aufgezeigt sowie die Grundüberlegungen für gerade dieses Vorhaben skizziert. Nach der Darstellung des organisatorischen Rahmens, in dem das Projekt läuft, werden einige Ergebnisse dieser Voruntersuchung dargestellt, um danach den geplanten und durchgeführten Unterricht sowie die Beobachtungen über das Sozialverhalten der Jugendlichen zu beschreiben. Dabei geht es inhaltlich um Erfahrungen mit Computern, die Einschätzung des Verhältnisses von Mädchen/ Frauen zu neuen Technologien, die Notwendigkeit des Computereinsatzes in Schulen und Computerkurse speziell für Mädchen. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung in zwei Fragen für die Weiterarbeit zusammengefaßt: (1) Wie kann das Sozialverhalten der Jungen so geändert werden, daß eine Entkrampfung des Geschlechterverhältnisses überhaupt möglich wird? (2) Wie kann ein integrierter Unterricht aussehen, der Umgang mit Computern als Bedienung und Erfahrung verbindet mit gesellschaftlichem Verständnis der ablaufenden Veränderungsprozesse? (RW)