Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte, (2021) 3-4
Inhalt: Ob Corona-Krise oder Klimawandel: Politik ist auf wissenschaftliche Beratung angewiesen. Welche allgemeinen Regeln und Prinzipien gelten dafür? Wer berät mit welchem Wissen? Wer findet warum Gehör? Und welchen Einfluss hat öffentliche Kommunikation?
Inhalt: Im Wissenschaftssystem finden tiefgreifende Umbruchprozesse statt, die insbesondere in einer weitreichenden Reorganisation der Hochschulen, wachsenden Erwartungen an Sichtbarkeit und Nützlichkeit sowie einer intensivierten Medialisierung der Wissenschaft zum Ausdruck kommen. In 13 Beiträgen, die auf umfangreichen empirischen Forschungen beruhen, behandelt das Buch Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen dieses Transformationsprozesses. Es skizziert damit die Konturen einer neuen »Governance of Science« und liefert zugleich anschauliche Erklärungsmuster und griffige Handlungsansätze für Wissenschaftsmanagement und -politik.
Schlagwörter:Governance; Hochschule; Regulation and Compliance; Wissenschaft
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissensproduktion und Wissenstransfer : Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit
Titelübersetzung:Knowledge production and knowledge transfer : knowledge in the field of tension between science, politics and the public
Inhalt: "Die Wissenschaft sieht sich zunehmend mit der Anforderung konfrontiert, politik- und handlungsrelevantes Wissen bereitzustellen. Gleichzeitig wird ein Rückgang an Vertrauen in die Wissenschaft beklagt und die Forderung nach risikosensibler sowie problem- und nutzenorientierter Forschung erhoben. Aus diesem Spannungsfeld heraus ergeben sich vielfältige Fragen nach den Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft sowie nach der Bedeutung wissenschaftlicher Expertise für politische Entscheidungen. Die Beiträge des Bandes widmen sich diesem Fragenkomplex aus unterschiedlichen Perspektiven und ermöglichen so neue Einblicke in die Bedeutung des wissenschaftlichen Wissens und der Expertise für Gesellschaft und Politik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Krause, Torger Möller: Die Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse - Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft" (11-18); Friedhelm Neidhardt, Renate Mayntz, Peter Weingart, Ulrich Wengenroth: Wissensproduktion und Wissenstransfer. Zur Einleitung (19-40); Ralf Adelmann, Jochen Hennig, Martina Hessler: Visuelle Wissenskommunikation in Astronomie und Nanotechnologie. Zur epistemischen Produktivität und den Grenzen von Bildern (41-74); Gabriele Gramelsberger: Computersimulationen - Neue Instrumente der Wissensproduktion (75-96); Falk Schützenmeister: Disziplinarität und Interdisziplinarität in der atmosphärischen Chemie (97-124); Rüdiger Wink: Wissenschaftspolitik als Standortpolitik? Stammzellpolitik als Beispiel der Steuerung kontroversen Wissens durch nationale Politik (125-144); Jochen Gläser, Stefan Lange, Grit Laudel, Uwe Schimank: Evaluationsbasierte Forschungsfinanzierung und ihre Folgen (145-172); Cordula Kropp, Jost Wagner: Wissensaustausch in Entscheidungsprozessen: Kommunikation an den Schnittstellen von Wissenschaft und Agrarpolitik (173-196); Stefan Böschen, Karen Kastenhofer, Ina Rust, Jnes Soentgen, Peter Wehling: Entscheidungen unter Bedingungen pluraler Nichtwissenskulturen (197-220); Kathrin Braun, Svea Luise Herrmann, Sabine Könninger, Alfred Moore: Die Sprache der Ethik und die Politik des richtigen Sprechens. Ethikregime in Deutschland, Frankreich und Großbritannien (221-242); Alexander Bogner, Wolfgang Menz, Wilhelm Schumm: Ethikexpertise in Wertkonflikten. Zur Produktion und politischen Verwendung von Kommissionsethik in Deutschland und Österreich (243-268); Hans Peter Peters, Harald Heinrichs, Arlena Jung, Monika Kallfass, Imme Petersen: Medialisierung der Wissenschaft als Voraussetzung ihrer Legitimierung und politischen Relevanz (269-292); Andreas Knie, Dagmar Simon, Holger Braun-Thürmann, Gerd Möll, Heike Jacobsen: Entrepreneurial Science? Typen akademischer Ausgründungen (293-312); Bernd Beckert, Susanne Bührer, Ralf Lindner: Verläufe und Motive von "Seitenwechseln": Intersektorale Mobilität als Form des Wissenstransfers zwischen Forschung und Anwendung (313-340).
Schlagwörter:Wissen; Wissenstransfer; Naturwissenschaft; Politikberatung; angewandte Wissenschaft; politische Entscheidung; Gesellschaft; Öffentlichkeit; Gutachten; wissenschaftliche Beratung; Politik
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissensproduktion und Wissenstransfer
Titelübersetzung:Knowledge production and knowledge transfer
Quelle: Wissensproduktion und Wissenstransfer: Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Renate Mayntz (Hrsg.), Friedhelm Neidhardt (Hrsg.), Peter Weingart (Hrsg.), Ulrich Wengenroth (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl., 2008, S. 19-37
Inhalt: Das Ziel der Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse" bestand darin, die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aufzuzeigen. Hierzu sollten nicht nur die (sozial-) wissenschaftliche Beratungskompetenz für forschungs- und wissenschaftspolitische Entscheidungen gestärkt, sondern auch Strategien zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft sowie Instrumente und Kriterien zur Qualitätssicherung der wissenschaftlichen Expertise entwickelt werden. Durch die Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konnten vor allem die Projektinteressen von überwiegend jüngeren Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen geweckt werden. In der vorliegenden Einleitung werden die zwölf geförderten Projekte überblicksartig vorgestellt und thematisch so miteinander verknüpft, dass der inhaltliche Ertrag der Förderinitiative erkennbar wird. Die beiden großen Themenkomplexe beziehen sich zum einen auf die Wissensentwicklungen und Wissenschaftsbedingungen und zum anderen auf die Vermittlungskontexte und Verwendungsprobleme wissenschaftlichen Wissens in Politik und Öffentlichkeit. (ICI)
Zur Aktualität von Leitlinien für 'gute Praxis' wissenschaftlicher Politikberatung
Titelübersetzung:Topicality of guidelines for 'good practice' in scientific political consulting
Autor/in:
Weingart, Peter
Quelle: Leitlinien Politikberatung. Mitchell G. Ash, Reinhard F. Hüttl, Peter Graf Kielmansegg, Reinhard Kurth, Renate Mayntz, Herfried Münkler, Friedhelm Neidhardt, Klaus Pinkau, Ortwin Renn, Eberhard Schmidt-Aßmann, Peter Weingart. Berlin, 2008, S. 11-17
Inhalt: Die Formulierung von Leitlinien guter Praxis der wissenschaftlichen Politikberatung steht mit der Funktion einer Arbeitsakademie in Verbindung, die sich zum Ziel setzt, eine aktive Rolle in der Politikberatung einzunehmen. Dreieinhalb Jahre nach Beginn der Arbeiten der interdisziplinären Arbeitsgruppe "Politikberatung in der Demokratie" hat diese Aufgabe eine neue zusätzliche Aktualität durch die Entscheidung zu einer nationalen Akademie gewonnen. Die vorgestellten Leitlinien richten sich nur auf die wissenschaftliche Politikberatung, die in formal organisierten Gremien stattfindet und können sich nicht auf die vielfältigen Formen der informellen, persönlichen, kommerziellen Beratung oder auf die breite Öffentlichkeit erstrecken. Es ist jedoch möglich, einige Grundprinzipien zu benennen und die von ihnen ableitbaren organisatorischen Elemente in ein möglichst optimales Verhältnis zueinander zu bringen. Diese Prinzipien sind: Distanz, Pluralität, Transparenz und Öffentlichkeit. Die Grundlinien richten sich auf fünf Verfahrensaspekte: die Unabhängigkeit des Rats, die normative Grundlage und das Mandat, die Auswahl und Stellung des beratenden Wissenschaftlers, die Arbeitsweise beratender Gremien und den Umgang des Auftraggebers mit den Beratungsergebnissen. (ICI2)
Unternehmerische Universität und neue Wissenschaftskultur
Titelübersetzung:Entrepreneurial university and new science culture
Autor/in:
Maasen, Sabine; Weingart, Peter
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2007) H. 24, S. 141-160
Inhalt: Der Beitrag belegt folgende These: Während die deutschen Universitäten im Zeichen von "Brain up" und Elite-Universität mit der Durchführung und Bewertung von Ratings und Rankings, Evaluationen und Exzellenzinitiativen beschäftigt sind, drohen wichtige Fragen aus dem Blick zu geraten: Wie ist festzulegen, wohin sich Forschung orientieren und was genau unter qualitätsvoller Bildung verstanden werden sollte? Welche Funktionen haben Rankings und Evaluationen in diesem Zusammenhang? Es wird bezweifelt, dass allein durch manageriale und betriebswirtschaftliche Prozeduren substantielle Wissenspolitik betrieben werden kann. Die Autoren argumentieren dann in drei Schritten: Zunächst werden wesentliche neue Charakteristika der organisationalen Akteurin namens Universität beschrieben. Anschließend wird anhand der Mediendebatte über die Einrichtung von Elite-Universitäten die geäußerte Vorstellung kritisiert, dass eine Elite nur mit unternehmerisch agierenden Universitäten zu haben sei. Abschließend wird auf ein spezifisches Beispiel öffentlicher Rechenschaftslegung eingegangen: auf medial veröffentlichte Hochschulrankings. Insbesondere der rezente Boom der Rankings und die Reaktionen der Universitäten darauf bezeugt, welche Evidenz das "manageriale Regime" unterdessen erlangt hat. (ICA2)
Titelübersetzung:The German Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Weingart, Peter; Taubert, Niels C.
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 11-32
Inhalt: Der Überblick zur fünfzigjährigen Geschichte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dessen Vorläuferorganisationen bietet ein unübersichtliches Bild: Es hieß zunächst ab 1955 "Bundesministerium für Atomfragen", erhielt 1957 den Zusatz "und Wasserwirtschaft", wurde dann in "Bundesministerium für Atomkernenergie" umbenannt, um ab 1962 als "Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung" bezeichnet zu werden. Ab 1969 setzte sich die Neubenennung durch. Die Veränderungen spielen sich nicht nur auf der Ebene der Bezeichnung ab, sondern verweisen auch auf Entwicklungsprozesse im Zuschnitt des Ressorts und damit verbunden jeweils mehr oder minder große Änderungen der Identität des Ministeriums, in denen sich nicht nur die Dynamik des Politischen, die Wirkungen der jeweiligen Ministerinnen und Minister, sondern auch wechselnde gesellschaftliche Problemlagen spiegeln. Die Kontinuitäten und roten Fäden werden jedoch sichtbar, sobald man die Fixierung auf das Ministerium ablegt und stattdessen die Organisation in der Interaktion in seiner (politischen) Umwelt in den Blick nimmt. Dann wird die Identität eines Akteurs deutlich, der seine Konturen in der Auseinandersetzung mit ihr gewinnt. Diese wird anhand von drei Problemfoki nachgezeichnet: (1) am wechselnden Ressortzuschnitt und an der interministeriellen Konkurrenz auf Bundesebene, (2) am Föderalismus und den verflochtenen Kompetenzen von Bund und Ländern in den Bereichen Bildung und Forschung und (3) an der Einbettung des Ministeriums in eine zunehmend international geprägte Umwelt. (ICA2)
Das Wissensministerium : ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland
Titelübersetzung:The knowledge ministry : 50 years of research policy and educational policy in Germany
Herausgeber/in:
Weingart, Peter; Taubert, Niels C.
Quelle: Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006. 508 S.
Inhalt: Der Band ist aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstanden. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Zeitzeugen aus dem Hause selbst bieten eine 'loyal-kritische Rückschau' (9) auf das seit seiner Gründung als Bundesministerium für Atomfragen im Jahre 1955 von wechselnden Ressortzuschnitten geprägte Ministerium. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Peter Weingart und Niels C. Taubert: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (11-32); Joachim Radkau: Der atomare Ursprung der Forschungspolitik des Bundes (33-63); Johannes Weyer: Die Raumfahrtpolitik des Bundesforschungsministeriums (64-91); Alfons Bora: Technology Assessment als Politikberatung (92-114); Susanne Giesecke und Werner Reutter: Von der Forschungs- zur Innovationspolitik. Das Beispiel Mikrosystemtechnik und aktuelle Herausforderungen an das deutsche Innovationssystem durch die Konvergenz der Spitzentechnologien (115-143); Ernst-Joachim Meusel: Die Förderung der Großforschung durch das BMBF (144-153); Reimar Lüst: Zur Forschungspolitik des BMBF im Bereich der Raumfahrt (154-157); Uwe Thomas: Drei Jahrzehnte Forschungspolitik zur Modernisierung der Volkswirtschaft (158-168); Hariolf Grupp und Barbara Breitschopf: Innovationskultur in Deutschland. Qualitäten und Quantitäten im letzten Jahrhundert (169-199); Wilhelm Krull und Simon Sommer: Die deutsche Vereinigung und die Systemevaluation der deutschen Wissenschaftsorganisationen (200-235); Helmuth Trischler: Problemfall - Hoffnungsträger - Innovationsmotor: Die politische Wahrnehmung der Vertragsforschung in Deutschland (236-267); Peter Weingart: Vom Umweltschutz zur Nachhaltigkeit. Förderung der Umweltforschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftsentwicklung und Politik (268-287); Dieter Simon: Rollenspiel: Die Wiedervereinigung der Wissenschaft (288-291); Gebhard Ziller: Der Weg zur gesamtdeutschen Forschungslandschaft (292-298); Andreas Stucke: Brauchen wir ein Forschungsministerium des Bundes? (299-310); Uwe Schimank und Stefan Lange: Hochschulpolitik in der Bund-Länder-Konkurrenz (311-346); Ulrich Teichler: Hochschulsystem - Studium - Arbeitsmarkt. Die lehr- und studienbezogene Hochschulpolitik des Bundesministeriums (347-377); Klaus Klemm: Der Bund als "Player" im Feld der Schulentwicklung. Entwicklung, Wege und Instrumente(378-402); Wolf-Dietrich Greinert: Berufsbildungspolitik zwischen Bundes- und Länderinteressen. Eine historische Studie zur Klärung eines aktuellen Konflikts (403-434); Martin Baethge: Staatliche Berufsbildungspolitik in einem korporatistischen System (435-469); Klaus Landfried: Föderalismusdebatte - Ein Plädoyer (470-480); Hans R. Friedrich: Ergänzende Anmerkungen zum Beitrag von Uwe Schimank und Stefan Lange "Hochschulpolitik" in der Bund-Länder-Konkurrenz (481-486); Fritz Schaumann: Bildungs- und Wissenschaftspolitik des Bundes. Unsystematische Erinnerungen (487-496).
Titelübersetzung:University reform as staging of myths
Autor/in:
Weingart, Peter
Quelle: Nachhaltige Bildung: Hochschule und Wissenschaft im Zeitalter der Ökonomisierung. Peter Hünermann (Hrsg.), Volker Ladenthin (Hrsg.), Gesine Schwan (Hrsg.). Bielefeld: Bertelsmann, 2005, S. 61-79
Inhalt: Die Hochschule muss zwei beherrschende Legitimationsthemen aufgreifen, die Demokratisierung der Gesellschaft und die Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Die Diskussion um die Zukunft der Universität lässt sich aus dieser Perspektive als Konflikt um die Kontrolle über die Wissensproduktion und -diffusion in der Gesellschaft interpretieren, in dem die Mythen Legitimationsfiguren sind. An drei der wichtigsten Konfliktlinien zwischen alten und neuen Mythen wird illustriert, welche Erwartungen an die Hochschulen gestellt werden und wie sie darauf reagieren: das Verhältnis von Forschung und Lehre, das Verhältnis von Bildung zu Ausbildung und das Verhältnis von Grundlagenforschung zu angewandter Forschung. Es ist wahrscheinlich, dass sich auch das deutsche Universitätssystem in Richtung einer Differenzierung entwickeln wird, wie sie das amerikanische System kennzeichnet. (ICE2)