Jungen in Bildungskontexten. Männlichkeit, Geschlecht und Pädagogik in Kindheit und Jugend
Herausgeber/in:
Budde, Jürgen; Rieske, Thomas Viola
Quelle: Barbara Budrich, 2022.
Inhalt: Diskurse über Jungen und Bildung sind im akademischen Feld nach intensiven Debatten in den 2000ern und frühen 2010ern seltener geworden. Zwar gibt es ein anhaltend aktives Feld der pädagogischen Praxis, die Jungen und deren Lebenslagen geschlechterreflektiert adressiert. Doch die Anzahl an empirischen Studien zu Jungen und Bildung ist überschaubar. Dabei gibt es durchaus eine Vielzahl aktueller erziehungswissenschaftlicher Fragen im Kontext der Transformation von Geschlechterverhältnissen und ökonomischem und kulturellem Wandel. Der Band stellt empirische Studien vor, die sich diesen Fragen in Bezug auf Früh- und Schulpädagogik, berufliche Bildung, offene Jugendarbeit sowie Berufsbildungsbiographien widmen. Zudem enthält er theoretische Reflexionen zu Männlichkeitsforschung und zum Verhältnis von Jungen und Bildung.
Bildungsungleichheit revisited : Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule
Titelübersetzung:Education inequality revisited : education and social inequality from the kindergarten to university
Herausgeber/in:
Krüger, Heinz-Hermann; Rabe-Kleberg, Ursula; Kramer, Rolf-Torsten; Budde, Jürgen
Quelle: Internationale Fachtagung "Bildungsungleichheit revisited"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 30), 2011, 2., durchges. Aufl.. 326 S.
Inhalt: "Der Band dokumentiert die internationale Fachtagung 'Bildungsungleichheit revisited', die im Oktober 2008 vom Zentrum für Schul- und Bildungsforschung in Halle veranstaltet wurde." (Autorenreferat). Inhalt: Heinz-Hermann Krüger, Ursula Rabe-Kleberg, Rolf-Torsten Kramer & Jürgen Budde: Bildungsungleichheit revisited? - eine Einleitung (7-21); I. Bildung und soziale Ungleichheit im Elementarbereich: Friedhelm Pfeiffer: Entwicklung und Ungleichheit von Fähigkeiten: Anmerkungen aus ökonomischer Sicht (26144); Ursula Rabe-Kleberg: Bildungsarmut von Anfang an? Über den Beitrag des Kindergartens im Prozess der Reproduktion sozialer Ungleichheit (45-54); II. Bildung und soziale Ungleichheit in der Schule: Hartmut Wenzel: Chancengleichheit in der Schule - eine nicht abgegoltene Forderung (57-67); Kai Maaz, Jürgen Baumert & Ulrich Trautwein: Genese sozialer Ungleichheit im institutionellen Kontext der Schule: Wo entsteht und vergrößert sich soziale Ungleichheit? (69-102); Rolf-Torsten Kramer & Werner Helsper: Kulturelle Passung und Bildungsungleichheit - Potenziale einer an Bourdieu orientierten Analyse der Bildungsungleichheit (103-125); Katrin U. Zaborowski & Georg Breidenstein: "Geh lieber nicht hin! - Bleib lieber hier." Eine Fallstudie zu Selektion und Haltekräften an der Hauptschule (127-144); John Pryor: Pedagogies of in/equity: Formative assessment/Assessment for Learning (145-160); III. Soziale Ungleichheit und außerschulische Bildung: Hans-Uwe Otto & Mark Schrödter: "Kompetenzen" oder "Capabilities" als Grundbegriffe einer kritischen Bildungsforschung und Bildungspolitik? (163-183); Heinz-Hermann Krüger & Ulrike Deppe: Mikroprozesse sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle von schulischen Bildungsbiographien und Peerorientierungen (185-201); Manuela du Bois-Reymond: Chancen und Widerständiges in der Ganztagsbildung. Fallstudie Niederlande (203-220); IV. Soziale Ungleichheit und Hochschulbildung: Rolf Becker: Warum bildungsferne Gruppen von der Universität fernbleiben und wie man sie für das Studium an der Universität gewinnen könnte (223-234); Reinhard Kreckel: Zwischen Spitzenforschung und Breitenausbildung. Strukturelle Differenzierungen an deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich (235-256); V. Soziale Ungleichheit und Berufsbildung: Christian Imdorf: Wie Ausbildungsbetriebe soziale Ungleichheit reproduzieren: Der Ausschluss von Migrantenjugendlichen bei der Lehrlingsselektion (261-276); Martin Baethge: Neue soziale Segmentationsmuster in der beruflichen Bildung (277-300); Ingo Wiekert & Reinhold Sackmann: Mehr Ungleichheit durch weniger duale Ausbildung? Probleme der Ausbildungsbereitschaft (301-321).
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 44), 2008. 287 S.
Inhalt: "Max Traeger (1887-1960) war langjähriger Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Max-Traeger-Stiftung, Frankfurt, dient der wissenschaftlichen Erforschung der Erziehungs- und Schulwirklichkeit sowie der Hochschulwirklichkeit. Geschlechtergerechtigkeit ist eine komplexe Herausforderung für die aktuelle Schulentwicklungsdebatte. Dabei geht es nicht nur um die Implementierung einzelner Maßnahmen zur Jungen- oder Mädchenförderung, sondern darum, Geschlechtergerechtigkeit als Gestaltungsaufgabe von Schulkultur zu betrachten. Der Band untersucht, welche Chancen, aber auch welche Blockaden damit einhergehen, sich dieser Gestaltungsaufgabe anzunehmen: Ist es sinnvoll, Geschlecht und Geschlechterdifferenzen in den Mittelpunkt zu stellen und zu dramatisieren? Welche Effekte haben unterschiedliche Methoden und theoretische Herangehensweisen? Was ist erforderlich, um innerhalb des institutionellen Rahmens der Schule gelingende Bedingungen für Jungen und Mädchen zu schaffen? Die ethnographische Studie an einer ausgewählten Projektschule rekonstruiert Unterricht und Schulkultur. Die Autorinnen dokumentieren dabei die subtilen Konstruktionsmechanismen sowohl im schulischen Alltag und in der konzeptionellen Gestaltung pädagogischer Angebote als auch im Profil der Schule. Damit werden die individuelle und die institutionelle Ebene von Schule systematisch aufeinander bezogen und die Komplexität von Schule berücksichtigt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Doing gender - doing masculinity : Männlichkeiten in schulischen Interaktionen
Titelübersetzung:Doing gender - doing masculinity : masculinities in school interactions
Autor/in:
Budde, Jürgen
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 4, S. 68-77
Inhalt: Zur Aufschlüsselung habituell verankerter Herstellungspraktiken von Männlichkeit werden "doing masculinity"-Prozesse von 14- bis 17jährigen Schülern untersucht. Die empirische Basis bildet eine über drei Jahre hinweg in drei Mittelstufenklassen eines westdeutschen Gymnasiums durchgeführte qualitative Untersuchung (Beobachtung, schriftliche Befragung, Interview). Zwei Aspekte stehen im Mittelpunkt. Im ersten Teil wird gezeigt, wie sich die Binnenrelation zwischen unterschiedlichen Formen von Männlichkeit gestaltet. Hier greifen die Schüler auf zwei zentrale Strategien zurück, auf komplizenhafte Solidarisierungen einerseits, auf Entwertungen und symbolische Verweiblichungen andererseits. Im zweiten Teil werden Transformationslinien skizziert, und zwar in Gestalt zweier widersprüchlicher Entwicklungen: der Remaskulinisierung im Zusammenhang mit Delegitimierungen durch Mitschülerinnen und Lehrkräfte sowie Geschlechterstereotypen durchkreuzender Praktiken. Die Untersuchung zeigt, dass Männlichkeit durch reale wie symbolische Aushandlungsprozesse um Exklusion und Inklusion hervorgebracht wird, bei denen das Prestige eine wichtige Rolle spielt. (ICE2)