Flickwerkkarrieren und Strickleitern in einer prekären Profession : ein Beitrag zur Nachwuchspolitik an den Hochschulen
Titelübersetzung:Botched-up careers and rope ladders in a precarious profession : an article on trainee policy at universities
Autor/in:
Enders, Jürgen
Quelle: Karrierepolitik: Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns. Ronald Hitzler (Hrsg.), Michaela Pfadenhauer (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie der Politik), 2003, S. 253-262
Inhalt: Der Beitrag enthält einige diskursanalytische Anmerkungen zur aktuellen Debatte um die Reform der Nachfolgeordnung an den Universitäten. Der Autor kommentiert die Organisation wissenschaftlicher Karrieren und die Nachwuchspolitik, die gegenwärtig z.B. im Zusammenhang mit der Einführung der Juniorprofessur und der Abschaffung der Habilitation sowie der Neuregelung der Befristungspraxis auf der politischen Tagesordnung stehen. Die Aushandlungsprozesse zwischen der professionellen Selbststeuerung der Wissenschaft und ihrer bürokratisch-administrativen Kontrolle stellen in ihrem Ringen um die Neuverteilung von Macht seiner These zufolge ein Moment symbolischer Politik dar. Er entwickelt vor diesem Hintergrund einige Überlegungen zum Hochschullehrerberuf als "prekärer Profession" sowie zu den typischen Bedingungen für die strategische Verfolgung von Karriereinteressen von Nachwuchswissenschaftlern als "Bastelexistenzen" und "Selbstunternehmer". (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Übergangsverläufe und Statuspassagen nach der Promotion
Titelübersetzung:Transitional processes and status passages after conferment of a doctorate
Autor/in:
Enders, Jürgen; Bornmann, Lutz
Quelle: Bildung und Beruf: Ausbildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft. Matthias Wingens (Hrsg.), Reinhold Sackmann (Hrsg.). Tagung "Bildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft"; Weinheim: Juventa Verl. (Bildungssoziologische Beiträge), 2002, S. 159-176
Inhalt: Die Autoren untersuchen ausgewählte Aspekte von Übergangsverläufen und Statuspassagen von Promovierten, die bisher kaum Gegenstand von Forschungen zum Verhältnis von Bildung und Beschäftigung im Lebensverlauf waren. Ausgehend von einer Diskussion der Qualifizierungs- und Statusdistributionsfunktion der Promotion werden Kontinuitäten, Übergänge und Umbrüche von Hochqualifizierten betrachtet, wobei die erste berufliche Phase im Anschluss an die Promotion im Vordergrund steht. Grundlage der empirischen Daten bildet die Kasseler Promoviertenstudie von 1999, die sich auf eine schriftliche Befragung zum Ausbildungs- und Berufsverlauf von über 2.200 Promovierten ausgewählter Fächer und Jahrgangskohorten stützt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gruppe der Promovierten insgesamt auf eine günstige Übergangssituation im Beschäftigungssystem trifft, so dass nicht von einer oftmals zitierten "Krise des wissenschaftlichen Nachwuchses" im Hinblick auf seine weiteren Berufs- und Karrierechancen gesprochen werden kann. Bezogen auf die Dauer des Übergangs besitzen Promovierte deutliche Vorteile auch gegenüber nicht-promovierten Hochschulabsolventen. Der Übergang nach der Promotion gestaltete sich für die untersuchten Kohorten insgesamt weniger dramatisch, als dies weit verbreitete Annahmen über steigende Beschäftigungsrisiken von Akademikern in den achtziger Jahren erwarten ließen. Es befindet sich zwar ein nicht unerheblicher Teil der Promovierten in einer befristeten Beschäftigung mit transitorischem Charakter, jedoch können diese Übergangserfahrungen nicht mit den Stichworten wie "Desintegration" oder "prekäre Beschäftigungsverhältnisse" umschrieben werden. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufspraxis der Hochschullehrer und Berufschancen des wissenschaftlichen Nachwuchses
Titelübersetzung:Occupational practice of university teachers and occupational opportunities of trainee scientists
Autor/in:
Enders, Jürgen
Quelle: Soziologie im Wandel: universitäre Ausbildung und Arbeitsmarktchancen in Deutschland. Reinhard Stockmann (Hrsg.), Wolfgang Meyer (Hrsg.), Thomas Knoll (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 215-236
Inhalt: Vor dem Hintergrund der aktuellen hochschulpolitischen Diskussion um die Einführung von Juniorprofessuren diskutiert der Verfasser ausgewählte Ergebnisse verschiedener Hochschullehrerstudien. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Fragen des beruflichen Selbstverständnisses, der beruflichen Praxis und der Selbsteinschätzung der Situation der Hochschullehrer in Forschung und Lehre. Besondere Beachtung gilt dem Bereich der Sozialwissenschaften. Differenziert wird nach Universitätsprofessoren, Fachhochschulprofessoren und akademischem Mittelbau. Im zweiten Teil des Beitrags werden ausgewählte Ergebnisse der Kasseler Promoviertenstudie referiert. Hier geht es um Promotionsverhalten, Übergang nach der Promotion sowie längerfristigen beruflichen Verbleib und Erfolg promovierter Soziologen. Insgesamt, so das Fazit des Verfassers, zeichnen die Ergebnisse der vorgestellten Studien ein im Vergleich zum verbreiteten Krisendiskurs entspannteres Bild von Soziologen im Beruf. (ICE)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Internationale Mobilität von bundesdeutschen Promovierten
Titelübersetzung:International mobility of west German holders of doctorates
Autor/in:
Enders, Jürgen; Bornmann, Lutz
Quelle: Arbeitsmärkte für Hochqualifizierte. Lutz Bellmann (Hrsg.), Johannes Velling (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 2002, S. 357-374
Inhalt: "Die Diskussion um eine Reform der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird derzeit nicht zuletzt mit Blick auf die Attraktivität des 'Wissenschaftsstandortes Deutschland' und die Wahrnehmung eines 'brain drain' von Postdocs ins Ausland befördert. Vor diesem Hintergrund ist es zweifellos von Interesse, mehr über das Ausmaß internationaler Mobilität von Promovierten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Wissenschaftsbetriebs und ihre Rückkehrneigung, spezifische Charakteristika international Mobiler und den Einfluss der Auslandstätigkeiten auf den Berufserfolg zu erfahren. Die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von über 2.200 Promovierten aus sechs Fächern und drei Abschlusskohorten zeigen, dass das Ausmaß der internationalen Mobilität der Promovierten bemerkenswert ist; je nach Fach ist jeder sechste bzw. mehr als jeder vierte Befragte nach der Promotion im Ausland tätig geworden. Bemerkenswert ist aber auch, dass der größte Teil der Auslandstätigkeiten der im Ausland verbliebenen Promovierten außerhalb von Hochschule sowie Forschung und Entwicklung stattfindet. Auslandserfahrungen oder -kontakte vor der Promotion haben nach unseren Ergebnissen eine beflügelnde Wirkung auf die internationale Mobilität nach der Promotion. Ein Großteil der Promovierten kehrt aber nach Deutschland zurück. Befürchtungen einer zunehmenden Abwanderung der Promovierten ins Ausland finden nach den Ergebnissen unserer kohortenvergleichenden Analyse keine Bestätigung. Gravierender mögen demgegenüber qualitative Effekte sein, d.h. dass gerade die 'Besten' ins Ausland ziehen und möglicherweise nicht mehr zurückkehren, für die wir in unseren Ergebnissen in einigen, aber nicht in allen untersuchten Fächern, Hinweise finden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:hoch Qualifizierter; internationale Wanderung; Promotion; Auslandstätigkeit; Berufserfolg; Brain Drain
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Berufsbiographie und Karriere, Studium und Studierende