Chancengleichheit in der Spitzenforschung : institutionelle Erneuerung der Forschung in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder
Titelübersetzung:Equal opportunity in top-class research : institutional renewal of research in the Excellence Initiative of the Federal Government and Bundesländer
Quelle: Institutionelle Erneuerungsfähigkeit der Forschung. Thomas Heinze (Hrsg.), Georg Krücken (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (VS research : Organization & Public Management), 2012, S. 187-217
Inhalt: Die Verfasserinnen zeigen, dass sich die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit in der Spitzenforschung im Spannungsfeld von Exzellenz und Gleichheit bewegt. Beide Kriterien lassen sich nicht bruchlos aufeinander abbilden und stehen häufig in einem konflikthaften Verhältnis zueinander. Auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung argumentieren die Verfasser, dass Versuche der Umsetzung von Chancengleichheit insbesondere dann gelingen können, wenn sie sich in die im Wissenschaftsfeld dominante Exzellenzlogik einpassen lassen. In dem Beitrag werden unterschiedliche Maßnahmen benannt, die die institutionellen Rahmenbedingungen für Frauen in der Spitzenforschung verbessern. Allerdings kommt es nach Einschätzung der Verfasserinnen eher nicht zu einem grundlegenden institutionellen Wandel der Wissenschaft, und die Orientierung an Exzellenz erschwert die Thematisierung von tiefer liegenden gesellschaftlichen Ungleichheiten. (ICE2)
Jenseits von Geschlecht und Migration : Forschungsperspektiven zu einer vernachlässigten Diversity-Dimension in Wissenschaft und Hochschule
Titelübersetzung:Beyond gender and migration : perspectives for research on German academia
Autor/in:
Sarter, Eva Katharina; Gonschior, Marieke
Quelle: Diversitas : Zeitschrift für Managing Diversity und Diversity Studies, (2012) Nr. 1/2, S. 39-47
Inhalt: "Globalisierung und Internationalisierungsprozesse haben in vielen Institutionen bereits zu einem Bewusstsein darüber geführt, dass Ungleichheiten nach wie vor bestehen und bei einem Wettbewerb um die besten Köpfe nicht zuletzt auch gleiche Bedingungen ein Wettbewerbsvorteil sein können. Im Zuge der Betonung von Exzellenz stellt sich die Frage, ob sich dieses Bewusstsein auch an Hochschulen durchsetzt und inwiefern strukturelle Bedingungen des Hochschulwesens Chancengleichheit behindern können. Während in Bezug auf einzelne Diversity-Dimensionen bereits eine Vielzahl von Studien vorliegt, wurden andere Dimensionen im deutschen Raum bisher weitestgehend vernachlässigt. Ausgehend von internationalen Studien sowie Erkenntnissen der deutschen Geschlechterforschung zeigt der Beitrag mögliche Ansatzpunkte für weiterführende Forschungen in einem Bereich auf, der zu den bisher wenig erforschten zählt: die sexuelle Orientierung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Globalization and processes of internationalization have led to an increasing awareness of persisting inequalities and the importance of diversity. Within a context of international competition and excellence, diversity and equal opportunities have become an issue for German academia, too. However, the attention on the different aspects of diversity varies strongly within the German context: While some, like gender, have been widely studied, others have been largely neglected. Based on international studies as well as on results from German research on gender and academia, the article argues in favor of research on whether and how sexual orientation influences careers and career options for young scientists within the German academic context." (author's abstract)
Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive : Einführung
Titelübersetzung:Promotion of research from a gender perspective : introduction
Autor/in:
Leemann, Regula Julia; Stutz, Heidi
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 11-18
Inhalt: Um den Zugang, die Bedeutung und die Wirkung der Forschungsförderung aus der Geschlechterperspektive zu analysieren, ist es notwendig aufzuzeigen, welche Rolle heute der Forschungsförderung in wissenschaftlichen Laufbahnen und Forschungsrealitäten zukommt. Der erste Abschnitt der Einführung zum vorliegenden Band befasst sich deshalb mit der Institutionalisierung von Forschung und wissenschaftlichen Laufbahnen, die über Drittmittel gefördert sind. Im zweiten Abschnitt wird ein Abriss über die zur Diskussion stehenden Fragestellungen des Bandes gegeben und die einzelnen Studien in diese Zusammenschau eingeordnet. Zusammengefasst werden im vorliegenden Band ganz unterschiedliche Dimensionen der Forschungsförderung analysiert. Es geht z. B. um die Fragen, ob der Zugang zur Forschungsförderung, die Verfahren der Bewilligung von Forschungsgeldern sowie die Bedeutung und Wirkung der Forschungsförderung für die Laufbahnen durch geschlechtsspezifische Ungleichheiten gekennzeichnet sind, die der Forschungsförderung direkt zugeschrieben werden können oder aber in den vergeschlechtlichten Strukturen der Wissenschaft und ihren Disziplinen sowie den daraus resultierenden Laufbahnen zu verorten sind. (ICI2)
Männlichkeit und Politik : Krise der fordistischen Naturverhältnisse und staatliche Forschungs- und Technologiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Masculinity and politics : crisis in Fordist natural conditions and government policy on research and technology in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 114), 1999. 195 S.
Inhalt: Die staatliche Forschungs- und Technologieförderung beeinflusst massiv die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien. Als Folge der Kritik der fordistischen Naturverhältnisse hat seit der Mitte der 70er Jahre insbesondere die Umweltforschung einen neuen Stellenwert erfahren. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Wissenschafts- und Forschungspolitik in diesem Bereich zeichnen sich jedoch nach Auffassung des Autors durch 'umfassende Geschlechtsblindheit' (18) aus; deshalb zielt diese Arbeit 'auf die Offenlegung des verborgenen Geschlechts der bundesdeutschen Forschungspolitik' (23). Diese ist androzentrisch, wenn sie folgende vier Kriterien erfüllt: Vergrößerung der patrichalen Dividende, verengter Technikbegriff auf konzeptioneller Ebene, Konstitution eines hierarchischen Gender-Regimes, Hierarchisierung von Männlichkeiten (39-40). Anhand einer empirischen Analyse der staatlichen Forschungs- und Technologieförderung in Deutschland 1975 bis 1990 belegt er, dass diese Kriterien erfüllt sind und die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik folglich androzentrisch geprägt ist. Eine Analyse der Forschungs- und Technologiepolitik in den 90er Jahren sowie ein Ausblick auf ein Forschungsprogramm beschließen das Buch. (ZPol, NOMOS)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Staatliche Forschungs- und Technologiepolitik als "Männerbund" : zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Beratungsgremien des Bundesforschungsministeriums
Titelübersetzung:Government policy on research and technology as a "male society" : gender-specific composition of advisory committees of the Federal Ministry of Research
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 1/2, S. 124-136
Inhalt: Dargestellt werden Ergebnisse einer Untersuchung zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung des Beratungswesens des Bundesforschungsministeriums in den Jahren 1975 bis 1990. Von Interesse ist dabei nicht nur der quantitative Anteil von Frauen in den Beratungsgremien, sondern auch deren Möglichkeiten zur aktiven Einflußnahme. Beginnend mit einem Überblick über die allgemeine Präsenz von Frauen im Beratungswesen wird anschließend die Verteilung der Beraterinnen in den einzelnen Förderbereichen erörtert. Eine weitere Differenzierung wird mit der Darstellung der inhaltlichen Verteilung der Beraterinnen des Ministeriums vorgenommen. Zu konstatieren ist eine verschwindend geringe, jahrelang konstante Frauenbeteiligung. Frauen werden vor allem in nachrangigen Bereichen als Beraterinnen tätig. Eine Veränderung deutet sich nicht an. (prh)