Partnerschafts- und berufsbezogene Aspekte des Kinderwunsches von Männern und Frauen
Titelübersetzung:Partnership-related and vocational aspects of men's and women's desire for children
Autor/in:
Klein, Thomas; Eckhard, Jan
Quelle: Neuere Entwicklungen in der Beziehungs- und Familienforschung: Vorstudien zum Beziehungs-und Familienentwicklungspanel (PAIRFAM). Michael Feldhaus (Hrsg.), Johannes Huinink (Hrsg.). Würzburg: Ergon Verl., 2008, S. 379-401
Inhalt: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die zunehmende Instabilität von Partnerschaftsbeziehungen, die wachsenden Ansprüche an die Partnerschaftsbeziehungen sowie die zunehmenden Unsicherheiten der Berufsbiographie (etwa durch verlängerte Ausbildungszeiten, aber auch durch wachsende Beschäftigungsschwierigkeiten). Nach einer Erläuterung der datentechnischen und methodischen Grundlagen erfolgt die empirische Analyse der unterstellten Zusammenhänge auf Basis der 2006 erhobenen Panel-Daten ("Mini-Panel") des DFG-Schwerpunktprogramms zur Beziehungs- und Familienentwicklung. Anschließend wird untersucht, inwiefern die Motivation von Männern und Frauen in unterschiedlicher Weise von der Partnerschaftsinstabilität und von den Ansprüchen an die Partnerschaft beeinträchtigt ist. Es wird abschließend der Frage nachgegangen, inwiefern sich berufsbiographische Unsicherheiten für Männer und Frauen in unterschiedlicher Weise auf die Motivation zur Elternschaft auswirken. Die dargestellten Ergebnisse geben deutliche Hinweise darauf, dass die zunehmende Partnerschaftsinstabilität sowie die gestiegenen Ansprüche vor allem für Männer relevante Aspekte sind, welche die Entscheidung gegen eine Familiengründung begünstigen. Hinzu kommt die nach wie vor offensichtlich stark verbreitete Rollenauffassung und Rollenzuweisung des männlichen Familienversorgers. Die steigende Berufsorientierung von Frauen und der Wunsch, Mutterschaft und Erwerbstätigkeit zu verbinden, reduziert keineswegs die Notwendigkeit eines sicheren Arbeitsplatzes des männlichen Partners als bedeutsame Voraussetzung für die Bereitschaft zur Geburt eines Kindes. Vor dem Hintergrund wachsender berufsbiographischer Unsicherheiten (etwa durch längere Ausbildungswege und Beschäftigungsschwierigkeiten) kann auch dieser männerspezifische Aspekt zu einem immer bedeutsamer werdenden Negativfaktor der Geburtenentwicklung werden, auch wenn die tradierte Geschlechtsrollenverteilung in Bezug auf Frauen an Bedeutung verlieren mag. (ICF2)
Schlagwörter:Kinderwunsch; Kinderzahl; Familie; Familie-Beruf; Motiv; Stabilität; Partnerbeziehung; Partnerschaft; Anspruchsdenken; Kinderlosigkeit; Altersgruppe; Erwerbsarbeit; Ausbildung; alte Bundesländer; neue Bundesländer; Schulabschluss; Bindung; Bedeutung; Konflikt
Die Motivation zur Elternschaft : Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Titelübersetzung:The motivation for parenthood : differences between men and women
Autor/in:
Eckhard, Jan; Klein, Thomas
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 275-294
Inhalt: Die Autoren zeigen in ihrer Auswertung von verschiedenen Erhebungen des Familiensurveys in der Bundesrepublik, dass für Männer zum Teil andere Beweg- und Hinderungsgründe des generativen Verhaltens von Bedeutung sind als für Frauen und dass sich diese gleichfalls auf die Chance auswirken, dass ein Kind geboren wird. Sie betrachten in ihrer Analyse jeweils die Verbreitung und die Verhaltensrelevanz der Motive für eine Elternschaft bei Männern und Frauen. Im Ergebnis können zahlreiche Differenzen zwischen den Geschlechtern in Bezug auf instrumentelle und immaterielle Beweg- und Hinderungsgründe von Elternschaft festgestellt werden, die sich wiederum geschlechtsspezifisch in unterschiedlicher Weise auf die Geburt eines ersten Kindes oder weiterer Kinder auswirken. Die von Männern geäußerten Motive und auch deren Verhaltensrelevanz hängen dabei stärker als die der Frauen von der Existenz einer Paarbeziehung und von wahrgenommenen Beziehungsproblemen innerhalb einer bestehenden Partnerschaft ab. Insgesamt erweisen sich die Motive zur Elternschaft nicht nur als geschlechtsspezifisch, sondern auch als sozialstrukturell differenziert. Wie die Autoren betonen, ist es in Zukunft erforderlich, nicht nur Männer, sondern auch explizit die Paarebene stärker in die Analyse von Kinderlosigkeit und generativen Entscheidungen einzubeziehen. (ICI2)
Männer, Kinderwunsch und generatives Verhalten : eine Auswertung des Familiensurvey zu Geschlechterunterschieden in der Motivation zur Elternschaft
Titelübersetzung:Men, desire for children and generative behavior : an evaluation of the family survey regarding gender differences in the motivation towards parenthood
Autor/in:
Eckhard, Jan; Klein, Thomas
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Familien-Survey, Bd. 13), 2006. 193 S.
Inhalt: Die Studie stellt Ergebnisse einer durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Sonderauswertung des Familiensurveys vor. Das Geburtenverhalten von Männern wird als Folge des Zusammenwirkens von "inneren" Motivstrukturen und "äußeren" Rahmenbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Männer häufiger ein erstes Kind wünschen als Frauen. Verschiedene sozialstrukturelle Determinanten haben in Hinblick auf den Kinderwunsch für Männer eine andere Bedeutung als für Frauen. Die Höhe des Schulabschlusses korreliert bei Männern im Gegensatz zu Frauen positiv mit dem Kinderwunsch. Auswertungen zur Frage nach den motivationellen Hintergründen des Kinderwunsches zeigen, das "immaterielle" Beweggründe bei Männern und Frauen sehr stark wahrgenommen werden, während "instrumentelle" Beweggründe weniger oft wahrgenommen werden. Die Autoren ziehen aus den Ergebnissen verschiedene familienpolitische Schlussfolgerungen: (1) Die Anreize zur Familiengründung sollten stark nach dem Bildungsniveau differenziert werden. (2) Familienexterne Kinderbetreuungsmöglichkeiten sollten ausgebaut werden. (3) Um die psychisch-emotionalen Belastungen der Elternschaft zu mildern, sollten geeignete Beratungsangebote gemacht werden. (ICF)