Gleichstellung in der Differenz oder Differenz in der Gleichstellung? : Zum Verhältnis der Geschlechter in Partnerschaft und Familie seit der Nachkriegszeit
Titelübersetzung:Affirmative action in difference or difference in affirmative action? : the relationship between genders in a partnership and family since the post-war period
Inhalt: "In den letzten 60 Jahren haben sich die Geschlechterverhältnisse in der Familie vielfältig gewandelt, dabei sind Angleichungen der Geschlechter, vor allem in Bildung und beruflicher Qualifikation aber auch im Hinblick auf ein zunehmendes Gleichheitsverständnis im Privaten festzustellen. Zugleich bestehen nach wie vor Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen von Frauen und Männern, den Berufsbiografien von Vätern und Müttern nach Familiengründung sowie der häuslichen Arbeitsteilung und des Engagements in der Kinderbetreuung. Angleichungen der Geschlechter werden vielfach assoziiert mit einer Entdifferenzierung der Lebensführung, einem Bedeutungsverlust von Geschlechterdifferenzen im öffentlichen wie privaten Leben und einer Zunahme von Geschlechtergerechtigkeit. Geschlechterdifferenzen werden dagegen mit Retraditionalisierung der Geschlechterrollen, Geschlechterungleichheit und Benachteiligungen, in der Regel zu Ungunsten des weiblichen Geschlechts, aber auch mit Umkehrungen der Ernährerrolle gleichgesetzt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Die Autorin geht davon aus, dass die Familie eine gesellschaftliche Institution ist, die die Geschlechterungleichheit (re-)produziert. In acht Thesen entfaltet sie das Argument, dass Gleichstellung auch die Familie adressieren muss, um den normativen Anforderungen an eine moderne und zukunftsfähige Gesellschaft gerecht zu werden. Unter Rückgriff auf international vergleichende Studien zur Geburtenentwicklung in Wohlfahrtsgesellschaften zeigt sie, dass die Verwirklichung von Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zugleich auch zur Erhöhung der Geburtenziffern beitragen kann." (Autorenreferat)
Herausgeforderte Männlichkeit : Männlichkeitskonstruktionen im Wandel von Erwerbsarbeit und Familie
Titelübersetzung:Challenged masculinity : constructions of masculinity during the change in gainful work and the family
Autor/in:
Meuser, Michael; Scholz, Sylka
Quelle: Erziehung, Bildung und Geschlecht: Männlichkeit im Fokus der Gender-Studies. Meike Sophia Baader (Hrsg.), Johannes Bilstein (Hrsg.), Toni Tholen (Hrsg.). Jahrestagung "Erziehung, Bildung und Geschlecht. Männlichkeit im Fokus der Gender Studies" der Kommission Pädagogische Anthropologie; Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 23-40
Inhalt: Die Verfasser unterziehen das für die Männlichkeitsforschung zentrale Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" einer kritischen Prüfung, vor allem mit Blick auf den Wandel von Erwerbsarbeit und Familie. Sie verweisen zum einen auf die historische Verwurzelung des Konzepts in der industriellen Moderne und arbeiten die Problematik der lange Zeit gültigen Priorität des Berufs für das männliche Selbstkonzept heraus. Zum anderen decken sie neue familiäre Konfigurationen auf, die dem immer noch präsenten männlichen Ernährermodell widersprechen und eine Suche nach neuen Formen von Vaterschaft nahe legen. Ferner plädieren sie für eine Aktualisierung des Konzepts der "hegemonialen Männlichkeit" unter den Bedingungen gegenwärtiger globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen. (ICE2)
Familie heißt Arbeit teilen : Transformationen der symbolischen Geschlechterordnung
Titelübersetzung:Family means the division of labor : transformations of the symbolic gender order
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2012. 238 S.
Inhalt: "In jeder Familie fällt Arbeit an. Der Lebensunterhalt muss verdient, die Hausarbeit erledigt und die Kinder müssen versorgt werden. Daher stellt sich für alle Paare mit Kindern die Frage: Wie sollen und wollen sie die Arbeit teilen? Anhand von zahlreichen Interviews mit Paaren unterschiedlicher sozialer Milieus untersucht der Autor die Prozesse, in denen vorläufige Antworten auf diese Frage gefunden werden. Die Beschreibungen der Alltagspraxen sind eingebettet in Pierre Bourdieus Theorie der 'Männlichen Herrschaft' und Judith Butlers Konzept 'regulativer Geschlechterideale'. In dieser Perspektive interpretiert sie neue Formen der Arbeitsteilung nicht nur als Reaktion auf strukturelle Bedingungen der Existenz. Vielmehr wird sichtbar, dass neue Vorstellungen von Geschlecht, Geschlechterverhältnissen sowie von Mütterlichkeit und Väterlichkeit auch Motor gesellschaftlicher Transformationen sind." (Verlagsangabe)
Titelübersetzung:Men "doing" gender! : fathers on parental leave
Autor/in:
Majdanski, Nicole
Quelle: Freiburg im Breisgau: Centaurus-Verlagsgesellschaft mbH (Gender and diversity, Bd. 9), 2012. X, 123 S.
Inhalt: "Das traditionelle Rollenverständnis von Mann und Frau bricht auf. Dies spiegelt sich
insbesondere in der Elternzeit von Vätern wider. Mit Männer 'doing' Gender wird ein
Bezug zur neuen Männlichkeit hergestellt. Speziell die Väter erhalten neue Aufgaben
innerhalb der Familie, womit der Beruf für sie einen anderen Stellenwert erhält. Gleichzeitig
ist damit eine Ausgewogenheit zwischen Familie und Beruf verbunden, die die Väter
erlangen wollen. Der Rückgriff auf den Genderbegriff ermöglicht es, nicht nur die
persönlichen und gesellschaftlichen Veränderungen zu analysieren, sondern auch die
Elternzeit als familienpolitische Maßnahme zu verstehen. Zudem lassen sich verschiedenen
Bezüge durch eine derartige Genderperspektive verdeutlichen. Zwei Beispiele von Vätern
in Elternzeit veranschaulichen und belegen, dass heutzutage die moderne Vaterschaft
mehr und zugleich anderes ist als nur Autorität und Strenge auszustrahlen sowie in
der Ernährerrolle zu verweilen." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Gleichheit im Job - und am Wickeltisch : Kinderbetreuung durch beide Eltern ist für Wissenschaftlerinnen zentral
Titelübersetzung:Equality in the job - and on the diaper-changing table : child care by both parents is vital to female scientists
Autor/in:
Althaber, Agnieszka; Hess, Johanna; Pfahl, Lisa
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2011) H. 133, S. 34-38
Inhalt: "Hochqualifizierte Frauen sehen sich nach der Geburt eines Kindes häufig mit Schwierigkeiten konfrontiert, ihre Karriere fortzuführen. Auch in der Wissenschaft ist für Frauen die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und Familienleben keine Selbstverständlichkeit. Neben vielen anderen Faktoren spielt hierbei auch der private Bereich eine wichtige Rolle. Viele Wissenschaftlerinnen erwarten, dass ihre Partner sich bei der Kinderbetreuung engagieren. Sie tragen aber überwiegend die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Ohne Entlastung in diesen Aufgaben durch den Partner erfahren Wissenschaftlerinnen häufig Karrierenachteile." (Autorenreferat)
Inhalt: "Highly qualified women often face career disadvantages after the birth of their children. For women in academia, the balance between professional and family duties cannot be taken for granted either. In addition to other factors, the private sphere does play an important role in women's career prospects. Many female academics expect their partners to help with the children. However, women still maintain primary responsibility for children and as a result their academic careers often suffer." (author's abstract)
Quelle: Fragt die Eltern!: Ravensburger Elternsurvey Elterliches Wohlbefinden in Deutschland. Hans Bertram (Hrsg.), Katharina C. Spieß (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2011, S. 117-149
Inhalt: Auf der Datenbasis des Ravensburger Elternsurvey (2009), der das elterliche Wohlbefinden von Familien mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren erforscht, untersuchen die Autorinnen das Wohlbefinden von Vätern in Abhängigkeit von ihrer Wahrnehmung der Vereinbarung von Familie und Beruf. Zunächst stellen die Verfasserinnen eine Begriffsbestimmung von Vaterschaft und Vaterrolle dar und erläutern die Forschungslage. Im Weiteren werden empirisch folgende Fragen untersucht: Können den befragten Vätern unterschiedliche Typen zugeordnet werden? Welche Faktoren tragen zum subjektiven Wohlbefinden dieser Väter bei? Die Autorinnen ermitteln mittels einer Clusteranalyse vier Vatertypen: den 'unzufriedenen Traditionalisten', den 'egalitären Familienmensch', den 'unschlüssigen (Ver-)Sorger' sowie den 'zufriedenen Ernährer'. Schließlich werden anhand einer multiplen Regression zwei dieser Typen mit Blick auf das subjektive Wohlbefinden untersucht: der 'egalitäre Familienmensch' und der 'zufriedene Ernährer'. Für das subjektive Wohlbefinden zeigt sich, dass der 'egalitäre Familienmensch' sich höhere Flexibilität im Erwerbsleben wünscht, um besser am Familienleben teilnehmen zu können. Somit versucht er, Familie und Berufsleben in Einklang zu bringen. Der 'zufriedene Ernährer' verlässt sich in Bezug auf Vereinbarkeit auf seine Partnerin. Ein Verzicht auf die Berufskarriere kommt nicht in Frage. Abschließend konstatieren die Verfasserinnen, dass in Hinsicht auf alle vier Typen weder klare Männer- noch klare Vaterrollen identifizierbar sind. (ICB2)
Gender, Care und veränderte Arbeitsteilungen in Familien : geteilte Elternschaft und Wandlungen in familialen Geschlechterverhältnissen
Titelübersetzung:Gender, care and changes in the division of family work : shared parenthood and changing gender relations in families
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 3, S. 73-88
Inhalt: "Im Zentrum stehen die Ergebnisse einer qualitativ orientierten empirischen Studie über Familien, in denen die Eltern sich die Verantwortung und Zuständigkeit für die dort anfallenden Aufgaben geteilt haben. Themen sind die Dynamiken in der Paarbeziehung und die Sozialisationserfahrungen der Söhne. Die Dynamiken in der Paarbeziehung zeigen die Wirksamkeit geschlechtsbezogener Selbstdefinitions- und Zuschreibungsprozesse, durch die sich Traditionalisierungseffekte ergeben können, zugleich werden aber auch Möglichkeiten deutlich, durch die solche Muster und damit polarisierende Geschlechterbilder verflüssigt werden können. Für die Söhne ist die umfassende und alltägliche Präsenz des Vaters in der Familie mit neuen Entwicklungsmöglichkeiten verbunden, zugleich werden aber auch Grenzen in dieser Beziehung deutlich, durch die eine zärtlich-liebevolle körperliche Nähe und Gefühle, die damit verbunden sind, sich weich und verletzlich zu zeigen, wenig Raum haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article presents findings from a qualitative empirical study on families in which parents are equally responsible for and involved in the everyday tasks of domestic work and child rearing. It focuses on the dynamics of the couple's relationship and the sons' socialisation experience. The dynamics in the parents' relationship reveal the effects of the ascription of and identification with conventional gender roles, which can strengthen traditionalization. The findings also show, however, how such patterns and thus the boundaries of parents' traditionally polarized gender roles may be dissolved. For sons whose fathers are available and present in their everyday lives this opens up new, richer, non-traditional personal development opportunities. At the same time the study points out the limits of the father-son-relationship, which provides only little space for tender physical closeness and feelings of softness and vulnerability." (author's abstract)
Quelle: Opladen: Budrich UniPress (Familienforschung - Schriftenreihe des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Bd. 23), 2011. 275 S.
Inhalt: "Wie verhalten sich Männer bei der Geburt eines Kindes bzw. beim Übergang zur Elternschaft in Bezug auf ihr Berufsleben? Eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung beschäftigt sich mit dieser Frage. Eingebettet in die Darstellung der historischen Entwicklung der Väterforschung und der Konzeption von Vaterschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln werden im hier vorliegenden Sammelband die zentralsten Ergebnisse dieser Studie präsentiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:Teil 1: Hintergrunddiskussion: Eva-Maria Schmidt, Mariam I. Tazi-Preve: Väter und Väterforschung - Ein Literaturüberblick (11-46); Eva-Maria Schmidt: Vaterwerden, Vatersein und Väterlichkeit - theoretische Konzeptionen (47-81); Teil 2: Empirische Befunde: Vereinbarkeit aus Sicht von Vätern mit einem unter 3-jährigen Kind in Österreich: Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer, Andreas Baierl, Eva-Maria Schmidt: Die Vereinbarkeitsfrage aus Sicht von Männern - Studienergebnisse im Detail (85-190); Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer: Wie aktiv sind Österreichs "neue" Väter? (191-199); Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer, Andreas Baierl: Klassisch, zögerlich oder mutig? - Eine Vätertypologie zur Vereinbarkeit (201-210); Eva-Maria Schmidt: "Bis ich selbst Vater geworden bin." Vateridentitäten aus der Perspektive biografischer Selbstdeutungen (211-270).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Verflechtungsarrangements im Paarverlauf
Titelübersetzung:Interconnection arrangements in the couple relationship
Autor/in:
Rusconi, Alessandra
Quelle: Gemeinsam Karriere machen: die Verflechtung von Berufskarrieren und Familie in Akademikerpartnerschaften. Alessandra Rusconi (Hrsg.), Heike Solga (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 51-82
Inhalt: Gegenstand des Beitrags ist die Untersuchung der Verflechtungsmuster von Erwerbsverläufen bei Paaren, d. h. die Kombination der Erwerbsaktivitäten beider Partner, und die Frage, ob bestimmte berufliche und familiäre Ereignisse zu Veränderungen in der Verflechtung führen. Gefragt wird, welche Verflechtungsmuster der Erwerbsverläufe Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen praktizieren und welcher Dynamik sie durch bestimmte berufliche und familiäre Ereignisse unterliegen. Weiter wird gefragt, in wie fern und bei wem es sich dabei nur um temporäre Veränderungen oder um langfristige Umstellungen handelt. Als Datenbasis dienen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen geführte standardisierte Lebensverlaufsinterviews. Die Verfasserin arbeitet vier Verflechtungsmuster heraus: zwei Partner, bei denen beide Partner erwerbstätig sind (berufsfeldheterogene und wissenschaftshomogene Doppelverdienerarrangements), und zwei Muster, bei der nur einer der beiden Partner einer bezahlten Beschäftigung nachgeht. Die Verbreitung dieser Verflechtungsmuster ist jedoch in den unterschiedlichen Berufs- und Familienphasen sowie zwischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ungleich verteilt. (ICE2)