Quelle: Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf (Working Paper Studienförderung, 1), 2016.
Inhalt: Die Grundfinanzierung der Hochschulen ist zwar in den vergangenen zehn Jahren bundesweit um knapp 30 Prozent gestiegen, allerdings verteilen sich die Aufwüchse sehr ungleich über die Bundesländer. Gleichzeitig ist die Zahl der Studierenden enorm angestiegen, sodass in fünf bzw. – unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen – zwölf Ländern die Grundmittel pro Student/in gefallen sind. Teilweise konnte dies durch ein kräftiges Wachstum der Drittmittel abgefedert werden, deren Anteil an der Hochschulfinanzierung spürbar zugenommen hat.
Die Finanzierung des Hochschulsystems ist indes mehr als die Finanzierung der Hochschulen, und die Finanzierung der Hochschulen selbst wiederum ist komplexer als gemeinhin angenommen. Insbesondere geht sie deutlich über die laufenden Grundmittel hinaus – auch wenn diese wegen ihrer leichten Zugriffsfähigkeit häufig herangezogen werden, um die Entwicklung der Hochschulfinanzierung darzustellen. Doch machen diese laufenden Grundmittel nur 56 Prozent der öffentlichen Finanzierung des Hochschulsystems aus.
Um ein realistisches Bild zu gewinnen, wird hier deshalb eine Darstellung der Hochschulsystemfinanzierung unternommen. In diese fließen drei Elemente ein: (a) die Hochschulfinanzierung (Grundfinanzierung, Programm und Projektmittel von Ländern, Bund, EU und Privaten), (b) die Finanzierung von hochschul- bzw. wissenschaftsunterstützenden Einrichtungen und (c) die Finanzierung von Individuen zur Teilhabe an der hochschulischen Lehre bzw. Forschung.
Die zentralen Daten werden für das zurückliegende Jahrzehnt dargestellt und ins Verhältnis zu sozioökonomischen Kontextdaten gesetzt. Berechnet werden ebenso die realen Zuschussentwicklungen, d.h. die nominalen Beträge abzüglich der Inflationseffekte und Personalkostensteigerungen. Für fünf Bundesländer (Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) werden Tiefensondierungen unternommen. Im Ergebnis lassen sich die Finanzierungsströme beziffern und nach ihrer Bedeutsamkeit bewerten.
Trends der Hochschulbildung : Gegenwartsdiagnose, Zukunftsprognose, Handlungserfordernisse
Titelübersetzung:Trends in the university level of education : current diagnosis, future prognosis, action requirements
Autor/in:
Pasternack, Peer; Kreckel, Reinhard
Quelle: Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien. Barbara Hölscher (Hrsg.), Justine Suchanek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 143-164
Inhalt: Die aktuelle deutsche Hochschulreformdebatte fokussiert vor allem Organisations-, Steuerungs- und Finanzierungsfragen. Selbst ein so genuin inhaltliches Projekt wie die grundlegende Neugestaltung der Studiengänge und -abschlüsse im Zuge des Bologna-Prozesses wird vornehmlich unter Organisationsgesichtspunkten diskutiert. In dieser Vereinseitigung bleiben die Fragen der inhaltlichen Entwicklung von Hochschulbildung nach Meinung der Autoren unterbelichtet. Gleichwohl stellt sich die Frage, in welche Richtungen sich die Hochschulbildung entwickeln wird - nicht zuletzt, um wiederum der Sache angemessene Organisationsentscheidungen treffen zu können. Dabei ist sowohl von externen Anforderungen auszugehen als auch von hochschulsysteminternen Trends. Vor diesem Hintergrund stellen die Autoren zunächst die Schwerpunkte aktueller Entwicklungen in der Hochschulbildung dar und prognostizieren zukünftige Trends. Daran schließt sich die Bestimmung prioritärer Handlungsfelder an, wobei in einem ersten Schritt praktische Konsequenzen aus den gegenwärtigen und den zu erwartenden Trends der Hochschulbildung gezogen werden. In einem zweiten Schritt werden die Schlüsselfaktoren der Entwicklung identifiziert, um schließlich die mittelfristigen Ziele zu formulieren, auf welche hin die Hochschulbildungsentwicklung organisiert werden sollte. (ICI2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Organisationsentwicklung; Trend; Zukunft; Bologna-Prozess; Bildungsreform; Handlungsorientierung; Ökonomisierung; Wettbewerb; Studium
Exzellenz - Qualität - Solidarität : realistische Selbstwahrnehmungen und die Chancen der ostdeutschen Hochschulen
Titelübersetzung:Excellence - quality - solidarity : realistic self-perceptions and the opportunities of east German universities
Autor/in:
Pasternack, Peer
Quelle: Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft. Frauke Gützkow (Hrsg.), Gunter Quaißer (Hrsg.). Bielefeld: Univ.-Verl. Webler, 2008, S. 63-79
Inhalt: "Exzellenz" ist seit einigen Jahren ein dominierender Ansatz an den deutschen Hochschulen. Der Autor gibt zunächst zu bedenken: Wenn alle exzellent sein wollen, müssen die meisten an ihren eigenen Ansprüchen scheitern: "Schließlich können ja nicht alle grandios überdurchschnittlich sein - und sei es nur deshalb, weil die Feststellung der Überdurchschnittlichkeit den Durchschnitt als Bezugsgröße benötigt". Die Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern hat für den Autor die "flächendeckende Neigung zur Selbstdarstellung als 'exzellent' verstärkt". Sie hat durch ihre Sortierung der Hochschulen in exzellent und nicht-exzellent zugleich dokumentiert, "dass es sich dabei um eine Marotte handelt". Im Kern der Sache handelt die Diskussion aber von etwas anderem, nämlich: Qualität. These des Beitrags ist daher, dass es an Hochschulen um die Qualität des Normalbetriebs, nicht um Höchstleistungen in der Forschung geht. Wie die ostdeutschen Hochschulen den regionalen Kontext mit den ihnen eigenen Konzepten gestalten können, wird vom Autor in einer Zukunftsstrategie "Hochschule als Motor regionaler Innovationssysteme" skizziert. Dazu wird das gesamte Leistungssektrum (Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung, Wissenstransfer) abgedeckt und ein Organisationsentwicklungskonzept vorgestellt, das Entbürokratisierungsinitiativen, Personalentwicklungskonzepte und Regionales Wissensmanagement vorantreibt. (ICA2)
Quelle: Die Politik der Bundesländer: Staatstätigkeit im Vergleich. Hildebrandt, Achim (Hrsg.), Wolf, Frieder (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 43-66
Inhalt: Entsprechend der übergeordneten Fragestellung des vorliegenden Sammelbands betrachtet der Beitrag zwei Aspekte näher: Zum einen wird den Unterschieden zwischen den Hochschulsektoren der Länder und zwischen den Landeshochschulpolitiken nachgegangen; zum anderen werden mögliche Erklärungsansätze für spezifische Landeshochschulpolitiken erörtert. Das Thema der hochschulpolitischen Koordination zwischen den Ländern sowie zwischen Bund und Ländern wird nur am Rande behandelt. Der Beitrag zeigt, dass die Hochschulsektoren der Länder sich von ihrer Größe, der Entwicklung der Hochschulhaushalte, der Verteilung der Studierenden auf die Hochschultypen und anderer struktureller Merkmale her deutlich unterscheiden. Weiterhin wird deutlich, dass die Hochschulpolitik der Länder durch eine Parallelität vereinheitlichender und differenzierender Entscheidungsstrukturen gekennzeichnet ist. Mit der Steuerungsreform, der Frage nach der Einführung von Studiengebühren und den Neuregelungen zur personalbezogenen Kompetenzverteilung werden Teilbereiche der Hochschulreform behandelt, in denen keine bundesweite Abstimmungsnotwendigkeit im Sinne einer Einheitlichkeit von Studienchancen besteht und in denen regionale sozioökonomische Besonderheiten keine tragende Rolle spielen. Die Gegenüberstellung der Dynamik von Steuerungsreformen in den einzelnen Ländern und der parteipolitischen Ausrichtung der Landesregierungen/Wissenschaftsministerien ergibt insgesamt kein eindeutig profiliertes Bild. (ICA2)
Hochschulentwicklung als Komplexitätsproblem : Fallstudien des Wandels
Titelübersetzung:University development as a complexity problem : case studies on change
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Pasternack, Peer
Quelle: Weinheim: Beltz (Wittenberger Hochschulforschung : Studien des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), 2001. 254 S.
Inhalt: Die Aufgabe der Hochschulreform erfordert einen Eingriff in ein komplexes, überdurchschnittlich reformresistentes System. Das Scheitern von Hochschulreformen wird abwechselnd auf deren Unter- und Überkomplexität zurückgeführt. Die Verfasser setzen sich in Form von sechs Fallstudien mit der Frage auseinander, wie Problemlösungen für den Hochschulsektor zu gestalten sind. Diese Fallstudien behandeln (1) den ostdeutschen Transformationsfall als Geschichte einer Komplexitätsreduktion, (2) europäische Trends und Internationalisierungsstrategien von Hochschulen in Deutschland zwischen Pragmatik und Innovation, (3) die Diskussion um gestufte Abschlüsse und die Funktionen von Hochschulbildung, (4) die Funktionserweiterung der Hochschulen durch lebenslanges Lernen, (5) Qualitätssicherung als Komplexitätsproblem und (6) Optionen der Qualitätsentwicklung in Europa. Abschließend wird ein Fazit mit Blick auf die Steuerungsproblematik im Hochschulsektor gezogen. (ICE2)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Reform; Reformpolitik; Komplexität; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Transformation; Internationalisierung; Master; Bachelor; Qualitätssicherung; lebenslanges Lernen; Hochschulpolitik