Inhalt: Universitäten, Fachhochschulen und die tertiäre Berufsbildung sehen sich gegenwärtig einem weitreichenden Internationalisierungsgeschehen ausgesetzt. Die Beiträge des vorliegenden Bandes diskutieren diese Entwicklungen mit Bezug auf aktuelle theoretische Perspektiven und empirisch fundierte Erkenntnisse der Geschlechter-, Migrations- und Bildungsforschung. Gefragt wird nach den Segregationsmustern und -tendenzen, die sich in unterschiedlichen Hochschultypen, Disziplinen oder Berufsbildungsgängen finden sowie nach länderspezifischen und regionalen Unterschieden von Ausbildungsbedingungen. Neben den Geschlechter- und migrationsbezogenen Handlungsstrategien von Studierenden wird dabei auch die Bedeutung der institutionellen bzw. organisatorischen Voraussetzungen im tertiären Berufs- und (Fach-)Hochschulbereich für unterschiedliche Bildungschancen in den Mittelpunkt gerückt.
Schlagwörter:Gender; Hochschulbildung; Migration
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender Studies in Ausbildung und Arbeitswelt : das Beispiel Schweiz
Titelübersetzung:Gender studies in training and the world of work : the example of Switzerland
Herausgeber/in:
Liebig, Brigitte; Dupuis, Monique; Ballmer-Cao, Thanh-Huyen; Maihofer, Andrea
Quelle: Zürich: Seismo Verl., 2009. 280 S.
Inhalt: Fragestellungen der Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung haben in Westeuropa seit etwa drei Jahrzehnten in unterschiedlichen Formen Eingang in den tertiären Bildungssektor gefunden. So können Gender Studies sowohl innerhalb disziplinärer Curricula als auch als eigenständiges Fach studiert werden. Reichweite und Grad der Institutionalisierung variieren von Land zu Land und zwischen den verschiedenen Disziplinen. Im Unterschied zu anderen westeuropäischen Staaten weist die Schweiz einen niedrigen Institutionalisierungsgrad auf. 'Trotz erster Professuren, Studiengänge und Graduiertenprogramme sowie einem grossen Spektrum regional und überregional koordinierter Netzwerke besitzen Gender Studies in der Schweiz erst geringe Visibilität. Besonders ausserhalb der Akademie, in Gesellschaft und Arbeitswelt, sind ihre Inhalte, Zielsetzungen und Fragestellungen kaum bekannt.' (20) Vor diesem Hintergrund wurde in der Schweiz eine empirische Studie über das Potenzial von Gender Studies für die Arbeitswelt durchgeführt, für die Personen aus den Bereichen Hochschule, Wissenschaftspolitik, Arbeitsmarkt und Studium zu Angebot und Nachfrage von Gender Studies befragt wurden und deren Ergebnisse in diesem Band vorgestellt werden. Untersucht wird u. a., was Genderkompetenz für die unterschiedlichen Handlungslogiken in Wissenschaft und Arbeitswelt bedeutet oder welchen Einfluss eine Ausbildung in Gender Studies auf Berufswahlentscheide, Beschäftigungschancen und auf einen gesellschaftlichen Wandel in Richtung Geschlechtergerechtigkeit hat. Zwar würden sich die erworbenen Kompetenzen nur selten im späteren Beruf anwenden lassen, doch verfügten die Befragten häufig über eine besondere Sensibilität für Geschlechter(un)gerechtigkeit. Das im Studium erworbene Wissen habe 'einen handlungsleitenden Charakter gewonnen' (225), lässt sich als ein Ergebnis festhalten. Die Befragung wurde eng an eine zuvor durchgeführte international vergleichende Studie in neun europäischen Ländern (EWSI-Studie) angelehnt, sodass die Schweizer Ergebnisse zusätzlich im Kontext der europäischen Befunde betrachtet werden. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Liebig: Gender Studies in der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt - Einleitung (13-26); I. Gender Studies im (wissenschafts-)politischen Kontext: Thanh-Huyen Ballmer-Cao, Christine Michel: Gleichstellungspolitik, Arbeitsmarkt, Wissenschaftsreformen: Gender Studies im gesellschaftspolitischen Kontext (27-43); Andrea Maihofer: Geschlechterforschung als innovative Wissenspraxis (44-56); Brigitte Liebig: 'Genderkompetenz'- Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Konzeption (57-66); II. Gender Studies in Bildung und Beschäftigung: 5. Brigitte Liebig, Dupuis: Einleitung und methodische Vorbemerkungen zur empirischen Studie (67-71); Brigitte Liebig: Gender Studies als Ausbildungsgang: Berufsqualifikation und Orientierungswissen (72-92); Brigitte Liebig, Ellen Laupper: Gender Studies auf dem Arbeitsmarkt: Qualifikationsnachfrage und berufliche Chancen (93-114); III. Gender Studies und Beruf: Perspektiven und Erfahrungen von Studierenden und StudienabgängerInnen: Monique Dupuis: Studienmotivationen, Qualifikationen und berufliche Erfahrungen - eine Befragung (115-173); Brigitte Liebig: 'Wer Gender Studies macht, will sein Leben verändern.' Gespräche mit (ehemaligen) Studierenden (174-219); Brigitte Liebig: Gender Studies und Beruf- ein Résumée (220-226); Monique Dupuis: Gender Studies: Die Schweiz im europäischen Kontext (227-256); IV. Fazit und Ausblick: Brigitte Liebig: Gender Studies im Professionalisierungsprozess - Aufforderung zum Brückenschlag (257-266).
Titelübersetzung:Knowledge, gender, professionalization : historical and sociological studies
Herausgeber/in:
Honegger, Claudia; Liebig, Brigitte; Wecker, Regina
Quelle: Zürich: Chronos Verl., 2003. 315 S.
Inhalt: "Geschlechterbeziehungen prägen wesentlich die Struktur der sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen und symbolischen Ordnung einer Gesellschaft, und sie regeln die Verwendungsweisen von und die Zugänge zu Wissen. Daher stehen vor allem drei allgemeine Problemkomplexe im Zentrum: erstens Fragen nach der wechselseitigen Abhängigkeit zwischen der Struktur einer Gesellschaft und der institutionellen Ausgestaltung des Geschlechterverhältnisses; zweitens Fragen nach den geschlechtsspezifischen Benachteiligungen, aber auch Chancen im Umgang sowohl mit formalisierten Wissenstraditionen wie mit informellen Wissensbeständen. In diesem Zusammenhang zentral sind drittens Fragen nach Ein- und Ausgrenzung in Prozessen der Professionenbildung, der Verberuflichung sowie der disziplinären Ausdifferenzierung von systematisiertem Wissen. Die Beiträge in diesem Buch zeigen dabei exemplarisch, wie erhellend ein fallrekonstruktives Vorgehen sein kann. Erst am konkreten Material lässt sich verdeutlichen, wie verschlungen die Wege sind, die dazu führen, dass ein Wissen zu einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext als etabliertes Fachwissen oder als Geheimwissen, als sozial lizenziertes oder als ausgegrenztes Wissen, als männliches oder als weibliches Wissen, als wissenschaftliches oder als dilettantisches, als konzeptionelles oder als veraltetes Wissen gilt. Das fallrekonstruktive Vorgehen zielt zudem darauf ab, konstruktiv und phantasievoll mit Theorien umzugehen und sie differenziert zu benützen, ohne sich von ihnen blind machen zu lassen. In allen Beiträgen geht es darum, vom Material her theoretische Interpretationen zu entwickeln und so die Genese neuer Fragestellungen und eine nicht disziplinär verkürzte Deutung der Wirklichkeit zu ermöglichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Caroline Buhler: Ein Leben für oder neben dem Beruf? Exemplarische Fallrekonstruktionen zum beruflichen Selbstverständnis junger Frauen und Männer (19-40); Jeannette Voirol: Die ersten Schweizer Ärztinnen und ihr Stand in der Profession (41-64); Marianne Rychner: Profession und Werbung. Sequenzanalytische Interpretation der Selbstdarstellung eines 'Gesundheitszentrums' (65-86); Peter Schallberger: Motive unternehmerischen Handelns. Versuch einer auf Fallstudien basierenden Typologie (87-110); Elena Folini und Nicoline Scheidegger: Organisationales Lernen aus Geschlechterperspektive: Dysfunktionalitäten in Regelbildungsprozessen (111-130); Brigitte Liebig: Leitbilder der Chancengleichheit. Zwischen Werte-, Leistungs und Verantwortungsorientierung (131-148); Elisabeth Ehrensperger: Humanitäre Ideale und politische Rhetorik. Handlungsstrategien Eleanor Roosevelts, Präsidentin der UN-Menschenrechtskommission (149-166); Catherine Fussinger : Une psychiatrie 'novatrice' et 'progressiste' dans un canton périphérique et conservateur: un réel paradoxe? (169-186); Martin Lengwiler: Auf Nummer sicher: Institutionelle Bedingungen von Risikokonflikten am Beispiel der Unfallversicherung in der Schweiz nach 1945 (187-206); Urs Zürcher: Müllers Fall. Affekte, Wissen und die pathologische Anatomie (207-226); Claudia Crotti: Die Professionalisierung der Weiblichkeit für das öffentliche Bildungssystem. Lehrerinnenbildung in der Schweiz in der Mitte des 19. Jahrhunderts (229-248); Urs Germann: Verpasste Professionalisierung? Probleme der institutionellen Ausdifferenzierung der forensischen Psychiatrie in der Schweiz1900-1950 (249-268); Hans Jakob Ritter: Die Institutionalisierung der Vererbungsforschung in Basel. Formierung und Institutionalisierung einer wissenschaftlich fundierten Eugenik in Basel zwischen 1925 und 1944 (269-290); Elisabeth Maurer und Regina Wecker: Das Graduiertenkolleg 'Wissen - Gender - Professionalisierung' und die Tücken der Evaluation (291-312).
Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Soziologie - Komitee Feministische Soziologie; Tagung "Sexualität - Macht - Orgainsationen. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und an der Hochschule"; Chur: Rüegger, 1996. 147 S.
Inhalt: Die in diesem Sammelband enthaltenen Beiträge beschäftigen sich mit dem Thema der sexuellen Belästigung in der Arbeitswelt im allgemeinen und an den Hochschulen im besonderen. Wie andere Organisationen auch stellen Lehr- und Forschungsinstitutionen einen Schauplatz patriarchaler Geschlechterverhältnisse dar, in denen sexuelle Übergriffe alltäglich sind. In den Beiträgen werden die Ursachen des Problems erläutert und das Phänomen der sexuellen Belästigung beschrieben. Ebenfalls wird aufgezeigt, welche Handlungsmöglichkeiten und Strategien den Belästigten, zumeist Frauen, offenstehen. Den ersten Teil des Bandes bilden theoretische Überlegungen zum Thema, den zweiten Teil empirische bzw. praxisbezogene Berichte, deren Gegenstand einzelne, mit sexueller Belästigung an Arbeitsplätzen und Hochschulen verknüpfte Aspekte sind. (ICE)
Quelle: Zürich: Verl. d. Fachvereine a. d. Schweizer. Hochschulen u. Techniken (Zürcher Hochschulforum), 1993. 213 S.
Inhalt: Das Sammelwerk enthält Beiträge zu folgenden Themen: (1) Was ist und zu welchem Ende betreibt man feministische Philosophie? (2) Frauengeschichte - Männergeschichte - Geschlechtergeschichte. (3) Feministische Bibelforschung - Anliegen, Methode und Inhalte. (4) Gleichwertig, andersartig, nachrangig - Variationen zum Geschlechterkonflikt aus ethnologischer Sicht. (5) Feministische Psychoanalyse: 'Der andere Blick'. (6) Das kleine Mädchem im Film. (7) Zum Bild- und Körpergedächtnis in Anne Dudens 'Judasschaf'. (8) Feministische Anmerkungen zur Theorie des Wohlfahrtsstaates. (9) Von 'Ökologie' bis Arbeit - Aspekte feministischer Geographie. (10) Grundzüge feministischer Medizin. (11) Feministische Forschung in der Physik? Probleme und Perspektiven. (12) Feministische Perspektiven in den Biowissenschaften. (HS2)