Gender Mainstreaming in der Forschung zur berufsbegleitenden akademischen Weiterbildung
Autor/in:
Henschel, Angelika
Quelle: Hochschule und Weiterbildung, 16 (2016) 2, S 50–57
Inhalt: Die Bedeutung von Gender Mainstreaming für den Bereich der berufsbegleitenden akademischen Weiterbildung wurde bislang kaum erörtert. Inwiefern sowohl in der Weiterbildungsforschung als auch in der Konzeption von Weiterbildungsangeboten und in der Weiterbildungspraxis eine gleichstellungsorientierte Perspektive eingenommen wird, kann bislang kaum nachvollzogen werden. Dieser Beitrag möchte verdeutlichen, dass Gender Mainstreaming einerseits als Qualitätskriterium von Weiterbildungen gelten kann und andererseits die Umsetzung von Gender Mainstreaming aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ein Leitprinzip von öffentlich finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten darstellen sollte.
Wie wirken sich Vereinbarkeitsmaßnahmen auf den beruflichen Aufstieg aus? : Neue Anforderungen nach § 13 Bundesgleichstellungsgesetz
Autor/in:
Jochmann-Döll, Andrea; Tobsch, Verena
Quelle: GiP - Gleichstellung in der Praxis, 12 (2016) 3, S 20–27
Inhalt: Seit der Novellierung des Bundesgleichstellungsgesetzes (BGleiG) sind alle Bundesbehorden verpflichtet, als Teil der Bestandsaufnahme „eine Darstellung [zu gestalten], die zeigt, wie Frauen und Manner die Ma.nahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Berufstatigkeit in Anspruch genommen haben und wie sich ihr beruflicher Aufstieg darstellt im Vergleich zu Frauen und Mannern, die solche Ma.nahmen nicht in Anspruch genommen haben“ (§ 13 BGleiG). Diese neue Anforderung geht uber eine einfache statistische Darstellung der Haufigkeit der Inanspruchnahme von Vereinbarkeitsma.nahmen und des beruflichen Aufstiegs hinaus, und erfordert die Berechnung von statistischen Zusammenhangen und Einflussen. Dieser Beitrag stellt eine geeignete Analysemethode sowie zwei neue Kennzahlen vor, die fur das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen eines Projektes im Dezember 2015 entwickelt wurden.
What works : Gleichstellung durch Verhaltensdesign
Autor/in:
Bohnet, Iris
Quelle: München: C.H. Beck, 2016. 400 Seiten
Inhalt: Die fünf besten amerikanischen Orchester hatten jahrzehntelang einen Frauenanteil von insgesamt 5 Prozent. Beim Vorspielen vor den männlichen Jurys fielen die Kandidatinnen regelmäßig durch. Offenbar sind Frauen die schlechteren Musiker. Oder doch nicht? Als eine der Jurys nicht mehr sehen konnte, ob ein Mann oder eine Frau spielte, stieg die Quote plötzlich dramatisch an. Alles, was es dazu brauchte, war ein Vorhang. Bei der Einstellung, bei der Beförderung, beim Gehalt – überall werden Frauen massiv benachteiligt. Die Harvard-Professorin Iris Bohnet zeigt in ihrem brillanten Buch What works, dass die Ursache dafür oft verzerrte Wahrnehmungen sind, die unsere Entscheidungen auch dann beeinflussen, wenn wir fest glauben, dass wir ganz objektiv sind. So wie die Jury überzeugt war, dass sie lediglich die musikalische Leistung bewertet. Die Antwort auf dieses Dilemma liegt nicht in der Anpassung der Frauen an männliche Verhaltensmuster oder im Appell an unsere Objektivität. Wir können unsere Wahrnehmung nicht überlisten. Aber wir können mehr Vorhänge aufhängen und die Spielregeln ändern. (Verlagsangaben)
"Männeruni - Frauenfragen!" : Die Auseinandersetzungen um die Gleichstellung an zwei Hochschulen
Autor/in:
Hetzer, Vita Alix
Quelle: Zürich: Chronos, 2016. 345 Seiten
Inhalt: Chancengleichheitsbeauftragte oder Geschlechterforschungszentren an Universitäten und Hochschulen sind das Resultat langwieriger Auseinandersetzungen. Die vorliegende Studie analysiert eine von der Neuen Frauenbewegung ausgelöste Entwicklung, die an der Universität Zürich und an der ETH Zürich zur Etablierung einer Gleichstellungsinfrastruktur führte. Deren Trägerschaft erweiterte sich nach und nach, bis die Studentinnen, die ursprünglichen Mobilisatorinnen, in den 1990er-Jahren nicht mehr auszumachen waren.
Die Autorin untersucht, was die universitäre Frauenbewegung bewirkte und inwieweit sie die institutionelle Verankerung ihrer früh formulierten Gleichstellungsanliegen beeinflussen konnte. Dabei interessiert auch die grundsätzliche Frage, wie Auswirkungen und Folgen sozialer Bewegungen erfasst werden können beziehungsweise welche Zusammenhänge bestehen zwischen den von ihnen angestrebten Zielen, ihren Aktivitäten und den später einsetzenden Strukturbildungen. Die Autorin stützt sich auf bisher kaum berücksichtigtes Material aus dem universitären Umfeld und führte zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Geschlechterforschung; Gleichstellungsbeauftragte; Gleichstellungspolitik; Hochschule; Schweiz; Uni Zürich; Universität
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen, Gleichstellungspolitik