Heißt krank zu sein sich auch krank zu fühlen? Subjektive Gesundheit und ihr Zusammenhang mit anderen Gesundheitsdimensionen
Autor/in:
Spuling, Svenja M.; Wurm, Susanne; Wolff, Julia K.; Wünsche, Jenna
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 157-170
Inhalt: Ein Großteil der 40- bis 85-Jährigen bewertet die eigene Gesundheit im Jahr 2014 als gut, wobei jedoch deutliche Alters- und Bildungsunterschiede bestehen. Nur bei den über 65-Jährigen zeigt sich zwischen 1996 und 2014 ein positiver Wandel der subjektiven Gesundheitsbewertung. Die subjektive Gesundheitsbewertung hängt im Jahr 2014 eng mit Erkrankungen, funktionalen Einschränkungen und depressiven Symptomen zusammen. Im Jahr 2014 zeigen sich deutliche Bildungsunterschiede in der subjektiven Gesundheitsbewertung bei mehrfach Erkrankten und Personen mit mindestens leichten depressiven Symptomen. Im Jahr 2014 zeigen sich deutliche Bildungsunterschiede in der subjektiven Gesundheitsbewertung bei mehrfach erkrankten und Personen mit mindestens leichten depressiven Symptomen.
Schlagwörter:Gesundheit; alter Mensch; Lebensqualität; Selbstbild; self-image; sozioökonomische Faktoren; Federal Republic of Germany; health status; social inequality; morbidity; quality of life; Gesundheitsverhalten; age group; Alter; socioeconomic factors; Gesundheitszustand; old age; Depression; Morbidität; self-assessment; Altersgruppe; Selbsteinschätzung; elderly; depression; gender-specific factors; health behavior; soziale Ungleichheit; health; Subjektive Gesundheit; Altersvergleich; Multimorbidität
Altern nachfolgende Kohorten gesünder? Selbstberichtete Erkrankungen und funktionale Gesundheit im Kohortenvergleich
Autor/in:
Wolff, Julia K.; Nowossadeck, Sonja; Spuling, Svenja M.
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 125-138
Inhalt: Trotz eines hohen Anteils von Personen mit Mehrfacherkrankungen berichten viele der 40- bis 85-Jährigen im Jahr 2014 von einer guten funktionalen Gesundheit. Bei der Gesundheit bestehen im Jahr 2014 große Bildungsunterschiede. Der Wandel hin zu weniger selbstberichteten Erkrankungen von 1996 zu 2008 setzt sich im Jahr 2014 nicht fort. Der Anteil an Personen mit guter funktionaler Gesundheit hat zwischen 2008 und 2014 zugenommen, allerdings nur bei den über 65-Jährigen.
Schlagwörter:Gesundheitsverhalten; chronische Krankheit; alter Mensch; age group; chronic illness; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; comparison; sozioökonomische Faktoren; Gesundheitszustand; self-assessment; Altersgruppe; Selbsteinschätzung; elderly; health status; gender-specific factors; health behavior; Vergleich; Funktionale Gesundheit
Was tun wir für unsere Gesundheit? Gesundheitsverhalten in der zweiten Lebenshälfte
Autor/in:
Spuling, Svenja M.; Ziegelmann, Jochen P.; Wünsche, Jenna
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 139-156
Inhalt: Im Jahr 2014 bestehen deutliche Alters- und Bildungsunterschiede hinsichtlich der sportlichen Aktivität. Die sportliche Aktivität hat zwischen 1996 und 2014 kontinuierlich zugenommen. Der Anteil der Raucherinnen und Raucher ist zwischen 2008 und 2014 angestiegen. Personen, die im Jahr 2014 Vorsorgeleistungen in Anspruch nehmen und Personen, die nicht rauchen, sind auch häufiger sportlich aktiv. Personen, die 2014 nicht rauchen, sind deutlich häufiger regelmäßig sportlich aktiv als es Nicht-Raucherinnen und Nicht-Raucher im Jahr 2002 waren.
Schlagwörter:Gesundheitsverhalten; Gesundheitsvorsorge; Gesundheit; sports; alter Mensch; age group; Risiko; Sport; health care; prophylaxis; risk; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; sozioökonomische Faktoren; Prophylaxe; smoking; Altersgruppe; elderly; Rauchen; gender-specific factors; health behavior; health
Extremfokussierung in der Kinderwunschbehandlung: Ungleiche biographische und soziale Ressourcen der Frauen
Titelübersetzung:Over-focussing on the treatment of involuntary childlessness: Women's biographical and social resources
Autor/in:
Hoffmann, Britt
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2013, S 210-232
Inhalt: Seit den 1970er Jahren ist die ungewollte Kinderlosigkeit von Paaren mit reproduktionsmedizinischen Maßnahmen (Insemination, IVF, ICSI) behandelbar. Der Krankheitswert der Indikation ungewollte Kinderlosigkeit bleibt allerdings umstritten. Zudem ist
die Behandlung wenig erfolgssicher, jedoch potenziell bis zur Menopause der Frauen wiederholbar. Die Patientinnen müssen ihren Behandlungsplan entlang eigener Relevanzen
gestalten. Im Umgang mit der reproduktionsmedizinischen Behandlung bringen Frauen
ungleiche biographische und soziale Voraussetzungen mit. Dabei können manche Frauen in die Gefahr einer Extremfokussierung auf den unerfüllten Kinderwunsch und dessen Behandlung geraten. Anhand zweier Fallporträts auf der Basis einer prozessualen und
kontrastierenden Analyse autobiographisch-narrativer Interviews (Schütze) sollen biographische Orientierungen und Paarkonzeptionen als biographische und soziale Kontexte dargestellt werden, die einerseits eine Extremfokussierung begünstigen, andererseits helfen, das der Behandlung innewohnende Krisenpotenzial erfolgreich zu bearbeiten.
Schlagwörter:Kinderwunsch; desire for children; Reproduktionsmedizin; reproductive medicine; psychische Belastung; psychological stress; überwertiger Kinderwunsch; Extremfokussierung; excessive desire to have children; overfocussing
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
Medizinische Formulare in Aktion: der Umgang mit einem Routinebruch im Arzt-Patientin-Gespräch
Titelübersetzung:Medical forms in action: dealing with a routine fracture during a discussion between a physician and a patient
Autor/in:
Kissmann, Ulrike Tikvah
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 3070-3081
Inhalt: "Was passiert in Arzt-Patient- und Schwester-Patient-Gesprächen, wenn Patienten auf die standardisierten Fragen nicht erwartungsgemäß reagieren und wie gehen die verschiedenen Berufsgruppen im Krankenhaus mit dieser Situation um? Während die Spezialsprechstunden der Chef- und Oberärzte einen gewissen Gestaltungsraum in den Gesprächen bieten, verläuft die präoperative Aufnahme oder Indikationssprechstunde entlang festgelegter Routinen von Frage und Antwort. Die letztgenannten Interaktionsmuster sind leichter formalisierbar und werden deshalb zunehmend durch Informationssysteme unterstützt. Der Beitrag analysiert Brüche in den routinisierten Handlungsabläufen der präoperativen Aufnahme. Das aufgetretene Unverständnis in der jeweiligen Interaktion gibt Aufschluss darüber, welche Interpretationsleistungen von Ärzten und Ärztinnen sowie Ambulanzschwestern vollbracht werden müssen, damit Daten und Befunde erhoben, dokumentiert und für das gesamte Krankenhaus nutzbar gemacht werden können. Die Ergebnisse basieren auf Video-Interaktionsanalysen von Arzt-Patient- und Schwester-Patient-Gesprächen. Sie wurden im Rahmen einer innerbetrieblichen Weiterbildungsveranstaltung den bisher untersuchten Kliniken vorgestellt und dort unter dem Titel 'Was passiert, wenn Patienten nicht kooperieren? Gemeinsame Auswertung von Videos und die Folgen für Dokumentation und Datenpflege' diskutiert. Insgesamt ist es Ziel, neben der Analyse von computerisiertem Wissen auch die unterschiedlichen Formen von Handlungen zu beschreiben, in denen Wissen eingebunden, generiert und im Umgang mit dem Informationssystem angewandt wird. Die Untersuchung wird im Rahmen des DFG-Projekts 'Zum Wandel von Arbeit durch computerisiertes Wissen im Operationssaal aus der Geschlechterperspektive' durchgeführt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:electronic data processing; Medizintechnik; Kommunikationstechnologie; flow-oriented planning; Handlung; Einsatz; deployment; EDV; surgery; Arzt; Krankenhaus; nurse; Interaktionsmuster; hospital; medical technology; medicine; Krankenschwester; Federal Republic of Germany; Ablauforganisation; Handlungsorientierung; interaction pattern; information system; action; physician-patient relationship; patient; knowledge; information technology; computer; physician; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Informationssystem; communication technology; Informationstechnologie; Computer; Operation; action orientation; Wissen; Patient
SSOAR Kategorie:Technikfolgenabschätzung, Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
Von der schwarzen zur weißen Küche: zur Frage des Verschwindens häuslicher Kochkunst
Titelübersetzung:From black to white cuisine: the question of the disappearance of domestic cooking skills
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 5965-5975
Inhalt: "Bereits um 1800 verbannte die Rumfordsche Kochmaschine das offene Herdfeuer. Ziel war ein sparsamer Umgang mit dem immer knapper werdenden Feuerholz. Das offene Herdfeuer verschwand unter Eisenringen, statt Funkenhut bekam der Herd einen Rauchabzug. Erst jetzt lohnte es sich, die ganze Küche weiß zu streichen und die weiße Farbe, die in die Küchen der nördlichen Hemisphäre einzog, wurde zum symbolischen Zeichen für den Einzug von Wissenschaft und Hygiene, die nun das 'traditional knowledge' samt Rauch- und Geruchswolken ersetzten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts begannen wohlmeinende Ärzte, die Fehl- und Mangelernährung des gemeinen Volkes als ein Problem zu kommentieren. Frauenrechtlerinnen, die berühmt wurden für ihre Suppenküchen, die nicht nur jedermann offen standen, sondern auch volkstümliche Suppengerichte anboten, schrieben Kochbücher, in denen Fette, Eiweiße samt Kohlenhydrate und - nach dem Ersten Weltkrieg - auch Vitamine und Spurenelemente die Hauptrolle spielten. Die alte Kochkunst als ein Vermögen, nach Augenmaß und Gefühl die richtige Dosis zu bestimmen, verschwand. Sie wurde durch eine zu erlernende Küche ersetzt, deren Maßstäbe von den Experten aus Medizinalinstituten und Kliniken stammten. Nicht mehr das Haptische und die richtigen Proportionen bestimmten nun die Kochkunst, sondern die in Chemielaboren errechnete optimale Zusammensetzung eines Gerichts. Mit dem Verschwinden des alten Wissens und seiner sinnlichen Seiten schwand auch der Sinn für die soziale Bedeutung der Mahlzeit als Ritual und herkömmlicher Umgang mit dem Leiblichen." (Autorenreferat)
Körper und Geschlecht im medizinischen Kontext: das Beispiel Brustkrebs
Titelübersetzung:Body and gender from a medical context: the example of breast cancer
Autor/in:
Reuter, Julia
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4158-4170
Inhalt: "Aktuelle Arbeiten der gender und science studies attackieren die 'moderne' dualistische Unterscheidung zwischen Natur und Kultur. Ihr Hauptkritikpunkt richtet sich gegen die Konzipierung der Moderne als ein Projekt wissenschaftlich-technische Rationalität, das zwischen politischer und epistemologischer Repräsentation, zwischen Kultur und Natur strikt trennt, gemäß der Vorstellung von Kultur als Ergebnis immanenter zeitlich und räumlich gebundener Verhandlungen und Konstruktionsleistungen und Natur als transzendenter Bereich von Universalität, Fakten und Wahrheit. Stattdessen wird auf die 'Bruchstellen' und 'unbeabsichtigten Nebenfolgen' dieser Unterscheidung verwiesen, mit dem Ziel, die vielfältigen Phänomene und Verschränkungen zwischen Natur und Kultur aufzuzeigen und sie gleichzeitig theoretisch wie theoriewissenschaftlich neu zu rahmen. Ausgehend von Bruno Latours und Michel Callons Actor-Network Theory und Donna Haraways 'Cyborg-Mythos' fokussiert der Beitrag die (Neu-)Konzeption von Natur und Kultur im Kontext poststrukturalistischer Theorien. Während im ersten Teil theoretische Überlegungen im Vordergrund stehen, sollen daran anschließend auch Beispiele von Natur-Kultur-Konstruktionen aus der Forschungspraxis und daraus resultierende Probleme diskutiert werden. Als Grundlage dienen hierbei erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu Körper- und Geschlechtsrollenerfahrungen brustkrebserkrankter Frauen, das die Problematik einer rigiden Natur-Kultur-Unterscheidung im Kontext der Medizin aus Sicht der Betroffenen thematisiert und Ansätze einer personalen wie gesellschaftspolitischen Neuordnung aufzeigt." (Autorenreferat)
Mensch-Maschine-Interaktion im Krankenhaus:: Anthropomorphisierung und Vergeschlechtlichung von Informationssystemen
Titelübersetzung:Man-machine interaction in hospitals: anthropomorphization and genderization of information systems
Autor/in:
Kissmann, Ulrike Tikvah
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 1611-1618
Inhalt: "Das Bild des Menschen ist Ergebnis der historischen Entwicklung, in der der Mensch als zweigeschlechtlich, als entweder männlich oder weiblich, konstruiert wurde. Das universale Menschenbild der Moderne steht im Kontrast zu dem, was in deralltäglichen Praxis als 'menschlich' bezeichnet wird. 'Menschlich' ist darin nicht nur entweder weiblich oder männlich, sondern es wird entlang weiterer Differenzen wie gesund oder krank, rein oder unrein und authentisch oder künstlich klassifiziert. Der Vortrag des Bearbeiters wird anhand der Vermenschlichung von Informationssystemen darstellen, wie Ungleichheiten einerseits über Technik reproduziert werden und wie sie andererseits durch Technik auch veränderbar sind. Die Diskussion um die Vermenschlichung von Computeranwendungen entstand während der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und wird gegenwärtig unter dem Geschichtspunkt der Handlungsfähigkeit von Maschinen wieder aufgegriffen. Mithilfe von biographischen Rekonstruktionen werden die zweigeschlechtlichen Deutungsmuster und andere klassifizierenden Zuschreibungen aufgedeckt, die den Anthropomorphismen in der Mensch-Maschine-Interaktion verhaftet sind. Das Projekt untersucht, wessen Tätigkeiten und welche Subjekte das Informationssystem unterstützt und eventuell ersetzt. Es wird gefragt, welche Bilder des Menschen in Arbeitsabläufen und Routinen wirksam sind und wie dadurch das Wissensobjekt Patient hergestellt wird. Mittels biographisch-narrativer Interviews und Videoaufnahmen werden die Deutungs- und Handlungsstrukturen des Krankenhauspersonals in der Mensch-Maschine-Interaktion rekonstruiert. Sein Vortrag wird die ersten Ergebnisse des Projekts vorstellen und sich auf die biographischen Rekonstruktionen beschränken. Auf Wunsch kann in der Diskussion das Konzept der Videoanalysen beschrieben werden." (Autorenreferat)
Die Thematisierung sozialer Ungleichheit im Kontext von Professionsinteressen am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie
Titelübersetzung:Thematization of social inequality in the context of professional interests, using the medical discourse on epilepsy as an example
Autor/in:
Möller, Torger
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4383-4392
Inhalt: "Im Zentrum des Vortrages steht das Problem, wie und in welcher Weise soziale Ungleichheit innerhalb der medizinischen Profession thematisiert wird. Der Frage wird am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie empirisch nachgegangen. Ab den 1960er Jahren entwickelt sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Demokratisierung von Wissenschaft und Gesellschaft ein neues sozialorientiertes, medizinisches Anforderungsprofil. Das medizinische Handeln soll sich nicht mehr ausschließlich auf diagnostisch-kurative Zwecke richten, sondern ebenso der sozialen Diskriminierung von Kranken und Behinderten entgegenwirken. Im medizinischen Diskurs wird dabei nur eine bestimmte Form sozialer Ungleichheit thematisiert: Der legitimen, medizinwissenschaftlich begründeten Beschränkung der Lebens- und Handlungschancen steht eine illegitime Ungleichbehandlung gegenüber. Die Produktion und Reproduktion dieser illegitimen sozialen Ungleichheit wird nicht innerhalb des medizinischen Systems verortet, sondern irrationale Vorurteile der Bevölkerung gelten als ursächliches Problem bei der Herstellung der Chancengleichheit von Kranken und Behinderten. Die Analyse medizinischer Fachpublikationen und populärwissenschaftlicher Medien zeigt jedoch, dass medizinisches Wissen maßgeblich an der Herstellung jener vermeintlich externbedingten sozialen Ungleichheit beteiligt ist. Die Art und Weise der Thematisierung sozialer Ungleichheit im medizinischen Diskurs muss somit vor dem Hintergrund der Reproduktion des medizinische Systems als legitimen Ort der gesellschaftlichen Wissensproduktion gesehen werden. Weiterhin kann am Beispiel der Epilepsie gezeigt werden, dass die ab den 1960er Jahren expansive Thematisierung sozialer Ungleichheit eng mit medizinischen Professionsinteressen verknüpft ist, die im Zusammenhang mit der Etablierung und Institutionalisierung der Epileptologie als medizinischem Teilgebiet stehen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:epilepsy; knowledge transfer; discrimination; knowledge; soziale Folgen; Behinderter; Medizin; Krankheit; medicine; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Epilepsie; Wissenstransfer; social inequality; handicapped; soziale Ungleichheit; social effects; illness; Wissen; Patient; patient
SSOAR Kategorie:Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Medizinsoziologie, Wissenssoziologie
Quelle: Public Health und Pflege: zwei neue gesundheitswissenschaftliche Disziplinen. Berlin, 2004, S 175-189
Inhalt: Die Autorin analysiert die Arbeitsmarktperspektiven für Pflegeberufe und die Ursachen des Pflegenotstandes im Rahmen der bisherigen Arbeitsmarktpolitik. Gesundheits- und Pflegeberufe, so die Eingangsthese, stellen einen umfangreichen Teilarbeitsmarkt dar, den sie detaillierter nach Berufen unterscheidet. Für den "Pflegenotstand" im Sinne eines Arbeitskräftemangels bei den Pflegeberufen diskutiert sie vier Ursachenbereiche (Konzentration des Leistungsgeschehens in der beruflichen Pflege, mangelnde Attraktivität der Berufe, etc.). Daran anknüpfend beschreibt sie den prognostizierten künftigen Arbeitskräftebedarf in der Kranken- und Altenpflege und mögliche künftige Strategien zur Arbeitskräftegewinnung in den Pflegeberufen. (rk)
Schlagwörter:Pflegepersonal; nursing staff; Gesundheitsberuf; health occupations; Gesundheit; health; Gesundheitswesen; health care delivery system; Gesundheitspolitik; health policy; Krankheit; illness; Federal Republic of Germany; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Pflege; caregiving; Krankenpflege; nursing; Altenpflege; nursing care for the elderly; Pflegeberuf; nursing occupation; Arbeitsmarkt; labor market; Gesundheitswirtschaft; health industry; Beschäftigungsentwicklung; employment trend; Arbeitsmarktentwicklung; labor market trend; gender-specific factors; Pflegeheim; nursing home