Jung, akademisch, prekär : Studentische Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen: eine Ausnahme vom dualen System regulierter Arbeitsbeziehungen
Quelle: Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw); Bremen, 2023.
Inhalt: Eine Studie im Auftrag der Gewerkschaften GEW und Verdi hat die Arbeitsbedingungen von studentischen Hilfskräften an deutschen Hochschulen untersucht – mit nicht unbedingt schmeichelhaften Ergebnissen. So gaben zum Beispiel 39 Prozent der Befragten an, an ihrer Hochschule regelmäßig unbezahlte Überstunden zu leisten. Von denen, die ihre Arbeitszeit nicht dokumentieren, leisten sogar 53,3 Prozent unbezahlte Überstunden. 33,9 Prozent gaben außerdem an, Krankheitstage immer oder häufig nachzuarbeiten, statt eine Lohnfortzahlung zu erhalten. 39,6 Prozent nehmen keinen vollständigen Urlaub und 15,7 Prozent gaben an, Urlaubstage nachzuarbeiten. Das Fazit der Autoren: Die Arbeitnehmerrechte von Hiwis würden häufig nicht beachtet. Durchgeführt wurde die Studie vom Institut Arbeit und Wirtschaft in Bremen. Es wurden 11.000 studentische Beschäftigte bundesweit befragt.
Women’s aversion to majors that (seemingly) require systemizing skills causes gendered field of study choice
Autor/in:
Combet, Benita
Quelle: European Sociological Review, (2023)
Inhalt: Technische Studiengänge scheinen für junge Frauen wenig attraktiv zu sein. Eine soziologische Studie der UZH hat im Detail untersucht, was Schülerinnen am meisten abschreckt. Dabei spielen überholte geschlechtsspezifische Stereotypen – etwa vermeintliche Unterschiede im analytischen Denken – eine grosse Rolle.
Warum entscheiden sich so wenige Schulabgängerinnen für ein technisches Studienfach – trotz guter Noten in Mathematik, trotz hohen Gehältern und Fachkräftemangel im MINT-Bereich? Diese Frage beschäftigt die Gesellschaftswissenschaften schon lange – zumal Untersuchungen zeigen, dass Mädchen mathematisch generell gleich begabt sind wie Knaben.
Möglicherweise spielen in der Gesellschaft verhaftete geschlechtsspezifische Stereotypen eine Rolle: Männer können logisch und abstrakt denken, Frauen sind eher kreativ. Männer sollen das Geld nach Hause bringen, Frauen kümmern sich um die Familie. Männer sind kompetitiv, Frauen scheuen das Risiko. Benita Combet vom Soziologischen Institut der Universität Zürich hat nun in einer Studie gezeigt, dass einige dieser Denkmuster tatsächlich ausschlaggebend für die Studienfachwahl sind.
Faktoren isoliert betrachten
Bisher tat sich die Wissenschaft schwer, die Frage nach den Beweggründen schlüssig zu beantworten. «Das Problem ist, dass viele dieser zum Teil auf falschen Vorstellungen beruhenden und daher nicht zwingend zutreffenden Charakteristiken in den Fächern simultan präsent sind», sagt Studienautorin Combet. So ist das Studium in den meisten MINT-Fächern mathematiklastig, es braucht eine Affinität zur Technik, der spätere Verdienst ist hoch, aber Teilzeitarbeit ist (noch) eher selten möglich. Welcher dieser Faktoren gibt denn nun den Ausschlag, sich für oder gegen ein Fach zu entscheiden?
Combet wählte für ihre Untersuchung deshalb einen neuen Ansatz: Statt die Versuchspersonen über ihr Interesse an echten Studienfächern wie Mathematik oder Psychologie zu befragen, präsentierte sie ihnen fiktive Studienfächer, die sich gezielt in spezifischen Punkten unterschieden: beispielsweise in Bezug auf die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit oder die Anforderungen an analytisches Denken und emotionale Intelligenz. Dies ermöglichte ihr, die verschiedenen Faktoren bei ihrer Analyse voneinander zu entflechten. An der Befragung nahmen etwa 1'500 Schweizer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten teil.
«Überaschenderweise liessen sich die männlichen Schüler ausschliesslich von ihren Präferenzen für Mathematik und materialistische Werte wie Lohn und Prestige beeinflussen», so Combet. Die anderen Faktoren scheinen für sie nicht relevant zu sein. Ganz anders das Bild bei den jungen Frauen: Diese zeigten eine Aversion gegen Fächer, die analytisches statt kreatives Denken voraussetzten und im Berufsalltag wenig soziale und emotionale Fähigkeiten erforderten. Sie bevorzugten zudem weniger kompetitive Berufsfelder mit Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Entgegen der Erwartungen fühlten sie sich aber genau wie die Männer zu Berufen mit hohem Gehalt und Ansehen hingezogen.
«Vor allem im Hinblick auf Faktoren wie logischer Denkstil und technische Fähigkeiten existieren noch starke geschlechtsspezifische Stereotypen, welche die Entscheidung der Gymnasiastinnen offensichtlich massgeblich beeinflussen», so Combet. «Wir sollten deshalb weiterhin daran arbeiten, diese stärker zu hinterfragen.» Zum Beispiel in Bezug auf das analytische Denken – hier ist wissenschaftlich keineswegs nachgewiesen, dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Ausserdem ist diese Fähigkeit Grundvoraussetzung für fast jedes Studium.
Zudem findet es Combet wichtig, die Schülerinnen noch besser über die Studienfächer zu informieren. «Viele gängige Vorstellungen darüber sind nämlich nicht akkurat.» Zum Beispiel, dass es im Ingenieursstudium nur um Affinität zur Technik geht. «Auch in diesem Bereich sind zwischenmenschliche und kreative Fähigkeiten zentral, etwa bei der gemeinsamen Entwicklung von Prototypen.»
(idw-Pressemitteilung)
Quelle: Front. Sociol. (Frontiers in Sociology), 8 (2023) , 1154138 S
Inhalt: Gender segregation in higher education is considered one of the main drivers of persistent economic gender inequality. Yet, though there has been considerable research identifying and describing the underlying mechanisms that cause gendered educational choices in higher education, little is known about how gender segregation in higher education could be changed. Accordingly, this article aims to determine the potential of educational interventions during high school to foster gender desegregation in higher education. We focused on two different processes that contribute to gender segregation in majors among higher education graduates: first, the selection into specific majors and, second, the selection out of specific majors. We investigated whether an intensive counselling programme leads to more gender-atypical choices among high-school graduates and examined whether intensive counselling supports several indicators of students' persistence in gender-atypical majors. Based on data from an experimental study of a counselling programme for German high-school students (N = 625), we estimated the programme's effect with linear probability models and intention-to-treat analysis. Our results show that high-school graduates are more likely to choose a gender-atypical major if they have received intensive counselling. This applies more to men than to women. In addition, the programme improved some persistence indicators for students in gender-atypical majors. Although we found a significant programme effect only for perceived person-major fit and student satisfaction, the coefficients of all aspects of students' persistence show a trend indicating that the programme was beneficial for students in gender-atypical majors. As experimental studies can also be affected by various types of bias, we performed several robustness checks. All analyses indicated stable results. In conclusion, we suggest that intensive counselling programmes have the potential to reduce gender segregation in higher education. More students were motivated to choose a gender-atypical major, and different aspects of student persistence were supported by the programme for students in gender-atypical majors.
Schlagwörter:Beratung; college major choice; gender segregation; horizontal segregation; horizontale Segregation; Studienberatung; Studienfachwahl; Studium
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Unlocking the Power of Mentoring : A Comprehensive Guide to Evaluating the Impact of STEM Mentorship Programs for Women
Autor/in:
Wolf, Elke; Brenning, Stefanie
Quelle: Soc. Sci. (Social Sciences), 12 (2023) 9
Inhalt: Although mentoring programs for female STEM students are often carried out with a great deal of passion on the part of program managers and mentors, robust results on their effects are often missing. However, regular evaluations are indispensable for an efficient allocation of resources towards gender balances in STEM. To accomplish this requirement, empirically valid and easy-to-use evaluation concepts are needed. We therefore develop an evaluation concept which corresponds to a Logic Chart, capturing three levels of expected effects (output—outcome—impact). On each level of impact, we derive a set of success indicators that can be measured by qualitative methods. A major advantage of our evaluation design is that the effect of a mentoring program can be observed directly after the end of the program. Furthermore, the results provide information about different channels of impact (e.g., reduced stereotypes or increased self-efficacy) and hence offer concrete indications for the further development of the program.
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); (Discussion Paper, P 2023-002), 2023.
Inhalt: Our study focuses on the gender gap in college aspirations and enrolment among high school students in Germany. We build on socialisation theory, rational choice theory, and formal restrictions to college access to explain gender differences in idealistic college aspirations, realistic college expectations, and the disparities between the two. Specifically, we examine the prevalence of ‘pessimistic’ college expectations, where college aspirations are higher than expectations, which we expect to be more likely among young women than young men. By analysing survey data from 1,766 upper secondary students in Germany, we find that women are equally interested in pursuing higher education as their male counterparts. They even express higher aspirations for college enrolment. However, women are more pessimistic than men about realising their aspirations. While factors such as the subjective probability of success and perceived costs impact both genders, young women are also affected by formal restrictions limiting entry to their preferred fields of study
Warum entscheiden sich manche Schülerinnen gegen ein Hochschulstudium? In einer gerade erschienenen Studie untersuchen Melinda Erdmann (WZB), Marcel Helbig (WZB) und Marita Jacob (Universität zu Köln) die geschlechtsspezifische Diskrepanz bei den Hochschulambitionen und den dann erfolgten Einschreibungen zum Studium von Gymnasiast*innen in Deutschland. Ziel ist es zu verstehen, warum es Unterschiede zwischen jungen Männern und Frauen in ihren idealistischen Studienwünschen und bei den realen Erwartungen gibt. Ein Ergebnis: Die formalen Einschränkungen bevorzugter Studienfächer machen den jungen Frauen zu schaffen.
In vielen Industrieländern hat die Beteiligung von Frauen an der Hochschulbildung deutlich zugenommen. Studien zeigen: Frauen erbringen oft bessere akademische Leistungen als Männer, entscheiden sich für anspruchsvollere Bildungswege und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Universität zugelassen zu werden. In einigen Ländern wie Österreich, Deutschland, Italien, Polen und der Schweiz entscheiden sich jedoch einige Frauen, die eigentlich für ein Studium in Frage kommen, gegen eine Hochschulausbildung. Die Studie "Lost Female Talent: Gender Differences in College Aspirations and Expectations in Germany" zielt darauf ab, zu verstehen, warum talentierte Schülerinnen der Sekundarstufe II sich gegen ein Hochschulstudium entscheiden.
Die Forscher*innen befragten 1.766 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und stellten fest, dass junge Frauen und Männer in Deutschland gleichermaßen Interesse an einem Hochschulstudium zeigen; Schülerinnen äußern sogar häufiger als Schüler den Wunsch nach einem Hochschulstudium. Allerdings sind Frauen pessimistischer als Männer, was die tatsächliche Verwirklichung ihrer Studienziele angeht. Beide Geschlechter werden von Faktoren wie der wahrgenommenen Erfolgswahrscheinlichkeit und den Kosten, die ein Studium mit sich bringt, beeinflusst. Junge Frauen sind aber zusätzlich von formalen Einschränkungen betroffen, die den Zugang zu den von ihnen bevorzugten Studienfächern schwieriger machen. Dieser eingeschränkte Zugang zu begehrten Studienfächern wie Medizin oder Psychologie mit ihren anspruchsvollen Zulassungskriterien stellt für Frauen ein erhebliches Hindernis da, ein Studium auch aufzunehmen.
Die Forscher*innen raten daher, Initiativen zu bilden, um sowohl junge Frauen als auch Männer bei der Verfolgung ihrer Ziele zu unterstützen, um das Phänomen der "verlorenen Talente" auf dem Weg von der Schule zur Universität zu verhindern.
Information intervention on long-term earnings prospects and the gender gap in major choice
Autor/in:
Peter, Frauke; Schober, Pia; Spiess, C. Katharina
Quelle: European Sociological Review, (2023)
Inhalt: This study investigates whether an intervention that provided high school seniors with information on costs and economic returns to tertiary education and on the long-term earnings prospects of college graduates from different study fields enhances the probability that male and female students opt for financially more rewarding study fields and for business-related or STEM fields with a lower share of women. It extends our understanding on the potentials of information interventions for reducing gender segregation in tertiary education. We draw on a field experiment in one German federal state, Berlin, which included a randomized information intervention, and analyse longitudinal data from 1,036 students in schools with a high share of less privileged students. Our results show that a short and low-cost information intervention on costs and returns to college education, including returns in different fields of study, can substantially reduce women’s enrolment in care/social subjects, increase their enrolment in other, non-technical fields while also increasing men’s enrolment in technical fields with above-average earnings. The overall effects appear limited in challenging the gender-typicality of enrolment choices, as students tend to choose more profitable majors while avoiding gender-atypical fields.
Fruen verdienen in Deutschland nach wie vor weniger als Männer. Der sogenannte Gender Pay Gap hängt dabei auch von der Studienfachwahl ab. In Berufen, in denen höhere Löhne erzielt werden, zum Beispiel in den Bereichen Ingenieurwesen und Naturwissenschaften (sogenannte MINT-Fächer), arbeiten immer noch weniger Frauen und es studieren auch weniger Frauen diese Fächer. Eine gemeinsame Studie von BiB und DZHW zeigt, dass die langfristigen Gehaltsaussichten bestimmter Studienfächer den Abiturientinnen und Abiturienten jedoch nicht umfassend bekannt sind. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Studie, ob Informationen darüber die Studienfachwahl beeinflussen.
Die vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift „European Sociological Review“ veröffentlichte Studie basiert auf den Daten des Berliner Studienberechtigtenpanels. Dafür wurden Daten von über 1.000 Berliner Schülerinnen und Schülern mit einem hohen Anteil an bildungsfernen Haushalten ausgewertet. Es zeigt sich, dass schon eine zwanzigminütige Information zu den Kosten eines Studiums und den erzielbaren Gehältern nach Studienrichtungen sowie zu Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums dazu führt, dass junge Frauen sich seltener für die meist geringer bezahlten „sozialen Studienfächer“ entschieden. Stattdessen wählten sie häufiger andere nichttechnische Studienfächer. Bei den Männern stieg der Anteil derjenigen, die sich für ein technisches Fach mit überdurchschnittlichen Einkommensaussichten einschrieben.
Die Studie zeigt, dass die Studienfachwahl ein weiteres Puzzleteil für die Reduzierung des Gender Pay Gap sein kann. „Vorstellungen von ihrem späteren Einkommen können Frauen in der Entscheidung für ein Studium, aber auch in ihrer Studienfachwahl beeinflussen und damit zum Gender Pay Gap beitragen, wenn die Wahl vor allem bei jungen Frauen auf finanziell weniger ertragreiche Fächer fällt“, erklärt C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). „Der Gender Pay Gap könnte reduziert werden, indem junge Frauen über die Gehaltsaussichten der Studienfächer besser informiert werden“, sagt Pia Schober von der Universität Tübingen. Neben dem Gehalt halten sich auch etliche weitere falsche Vorstellungen, die zu geschlechterstereotyper Studienwahl beitragen. „Um den Gender Pay Gap zu reduzieren, wäre es zudem sinnvoll, junge Menschen darüber zu informieren, in welchen Branchen sich im späteren Arbeitsleben Familien- und Erwerbsarbeit ohne große Einkommensabschläge vereinbaren lassen“, betont Frauke Peter vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Zudem seien mehr Frauen in Führungspositionen wichtig. „Sie könnten ein Vorbild für junge Frauen sein und zeigen, dass Karriere (und Familienleben) auch in männerdominierten Branchen möglich ist“, meint Spieß. (idw)
Perceived social norms and acceptance of transgender students in gendered restrooms
Autor/in:
Monheim, Chelsea L.; Ratcliff, Jennifer J.
Quelle: Journal of LGBT Youth, 20 (2023) 2, S 353–369
Inhalt: Transgender college students report higher rates of discrimination in gendered restrooms than do their cisgender peers. It is critical to understand factors that promote greater acceptance of transgender students using restrooms that align with their gender identity. The current experiment examined the impact of perceived social norms on both acceptance of transgender individuals using various locations and transphobia. Participants were 133 cisgender college students recruited on a college campus that had recently added all-gender restrooms to all campus buildings. Participants completed a prescreening measure of transphobia. During the experimental session, participants read results from a fictional study in which the social norm of their college campus was described as either in favor of (supportive norm) or against (unsupportive norm) the installation of all-gender restrooms on campus. Then participants completed measures of acceptance of transgender individuals in various spaces and transphobia. Supporting the primary hypothesis, relative to those in the unsupportive norm condition, participants in the supportive social norm condition were more accepting of transgender individuals using restrooms that aligned with their gender identity. However, the norm manipulation did not impact personal levels of transphobia between prescreen and post experimental manipulation. Implications and future directions will be discussed.
Quelle: Gender & Education, 35 (2023) 6-7, S 623–637
Inhalt: Despite the massive global scale of gender-based violence, little attention has been given to its significance in mediating student-victim-survivors’ experiences of higher education. We draw on and extend recent feminist theorizations of trauma as ‘durational’ to consider the significance of gender-based violence as a society-wide problem yet also integral to higher education equity initiatives, where the enduring impacts of gender-based violence for student-survivors is usually absent as an area of concern. In this article we draw on interview data from a qualitative study which explored how university student-victim-survivors of gender-based violence experienced participating in higher education. Participants challenges relating to lasting stress and anxiety, an undermined sense of capability, and difficulties meeting deadlines and academic expectations. These findings show the broader problem of gender-based violence should be viewed as a significant equity issue requiring an expanded approach to current higher education violence prevention efforts (Bacon [2022]. “The Intersubjective Responsibility of Durational Trauma: Contributions of Bergson and Levinas to the Philosophy of Trauma.” Continental Philosophy Review 55 (2): 159–175. doi:10.1007/s11007-021-09556-7 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Belonging and loneliness as mechanisms in the psychological impact of discrimination among transgender college students
Autor/in:
Wilson, Laura C.; Liss, Miriam
Quelle: Journal of LGBT Youth, 20 (2023) 3, S 705–723
Inhalt: Although research has consistently shown that individuals who identify as transgender have increased rates of mental health difficulties compared to their cisgender peers, less is known about the psychological mechanisms that convey this heightened risk. The data analyzed here were collected through the Wake Forest Well Being Assessment, which was conducted at 28 U.S. colleges and universities. The sample included 372 transgender college students who completed measures of discrimination, belonging, loneliness, depression, and anxiety. The results demonstrated an indirect association such that participants who reported more domains of discrimination reported lower belonging, which was associated with greater loneliness, which was associated with greater depression and anxiety. Ultimately, the findings of the present study provided further support of the psychological mediation model and can be used to inform interventions.
Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland : Anhang zum DZHW-Brief 05| 2022
Autor/in:
Heublein, Ulrich; Hutzsch, Christopher; Schmelzer, Robert
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover (DZHW Brief, 5), 2022.
Inhalt: Die Studienabbruchquote unter den deutschen Studierenden hat sich zu Beginn der Coronazeit nicht wesentlich erhöht: Vor allem im Bachelorstudium ähneln die auf Basis des Absolventenjahrgangs 2020 berechneten Studienabbruchquoten den Werten der letzten Berechnungen von 2020. Dies zeigen die heute in der Publikationsreihe DZHW-Brief veröffentlichten Ergebnisse. Insgesamt haben demnach 28 Prozent der Bachelor-Studierenden der Anfangsjahrgänge 2016 und 2017 sowie 21 Prozent der Master-Studierenden des Anfangsjahrgangs 2018 ihr Studium abgebrochen.
Hannover, 17.08.2022. Die Sicherung des Studienerfolgs ist von großer Bedeutung, damit die Hochschulen auch weiterhin der Wirtschaft und Gesellschaft eine hohe Zahl an akademisch qualifiziertem Fachpersonal zur Verfügung stellen können. Trotz vielfältiger Anstrengungen beenden jedoch nicht wenige Bachelor- wie auch Masterstudierende ihr Studium erfolglos. Die Studie, deren Ergebnisse der neue DZHW-Brief vorstellt, ermittelt die Studienabbruchquoten auf Basis der Daten der amtlichen Statistik zum Absolvent*innen-Jahrgang 2020. Dabei werden die Studienabbruchquoten im Bachelor- und Masterstudium für deutsche und internationale Studierende in den einzelnen Fächergruppen dargestellt.
Der Bezugszeitraum der Studie umfasst auch das Sommersemester 2020. Da sich zu diesem Zeitpunkt die Studiensituation durch die Corona-Pandemie stark verändert hat, ist für Studierende in höheren Semestern, die im Sommersemester 2020 ihren Studienabschluss hätten erwerben können, von einem längeren Studienverbleib auszugehen. Diese Entwicklungen werden bei den Berechnungen der Studienabbruchquoten berücksichtigt, indem für jede Studierendengruppe sowohl eine Abbruchquote ohne als auch eine mit längerem Studienverbleib ausgewiesen wird.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Berücksichtigung eines längeren Studienverbleibs, die Studienabbruchquote der deutschen Studienanfänger*innen 2016 und 2017 im Bachelorstudium 28% beträgt. Dies entspricht ungefähr der Studienabbruchquote von 27%, die vor zwei Jahren auf Basis des Absolventenjahrgangs 2018 ermittelt wurde. An den Universitäten beläuft sich dabei der Studienabbruch auf 35%, an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auf 20%. Der geringere Studienabbruch an HAW ist insbesondere auf das unterschiedliche Fächerprofil, aber auch auf bestimmte Rahmenbedingungen an HAW zurückzuführen.
Die Abbruchquote im universitären Bachelorstudium fällt in den Geisteswissenschaften mit 49% sowie in Mathematik und Naturwissenschaften mit 50% überdurchschnittlich aus. Deutlich niedrigere Quoten sind dagegen in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (21%) sowie in den Lehramtsstudiengängen (10%) festzustellen. An HAW lassen sich ähnliche Tendenzen beobachten: Überdurchschnittlicher Studienabbruch in Mathematik und Naturwissenschaften (39%) und geringe Werte in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (13%).
Der Studienabbruch im Masterstudium fällt nach wie vor deutlich niedriger aus als im Bachelorstudium. Unter den deutschen Studierenden beträgt er bei Berücksichtigung eines längeren Studienverbleibs 21%, vier Prozentpunkte mehr als bei der Berechnung auf Basis des Absolventenjahrgangs 2018. Zwischen den Hochschularten bestehen dabei wenige Unterschiede. An Universitäten liegt die Abbruchquote bei 20% und an HAW bei 23%. Unverändert zu den vorangegangenen Studienabbruchberechnungen fällt die Studienabbruchquote der internationalen Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft und Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung im Ausland weitaus höher aus als die ihrer deutschen Kommilitonen. Bei Berücksichtigung längeren Studienverbleibs beenden im Bachelorstudium 41% ihr Studium ohne Abschluss an einer deutschen Hochschule, das sind allerdings 8 Prozentpunkte weniger als bei den letzten Berechnungen vor zwei Jahren. Im Masterstudium liegt dieser Wert für internationale Studierende bei 28%.
„Die Ergebnisse belegen, dass die ersten Monate der Corona-Pandemie trotz problematischer Studienbedingungen nicht zu einem verstärkten Ausstieg aus dem Studium geführt haben. Andererseits ist es in den letzten Jahren auch nicht gelungen, maßgebliche Gründe für den Studienabbruch, wie die mangelnde Passung individueller Studienvoraussetzungen mit den Anforderungen des Studienbeginns, zurückzudrängen“, so Dr. Ulrich Heublein, Projektleiter dieser Studie.
Schlagwörter:Bachelor; Deutschland; Fächergruppe; Fachhochschule; Geschlechterverhältnis; Master; Nationalität; Studienabbruch; Studium; Universität