Technik - Klasse - Geschlecht: der Zugang von Frauen zur Technik in Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Bielefeld (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S 111-124
Inhalt: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der neuerdings wahrnehmbare stärkere Zustrom von Frauen zu technischen Berufen auch zu einer Änderung von Machtunterschieden zwischen den Geschlechtern beiträgt. Im Mittelpunkt steht dabei ein Vergleich von Studentinnen und Absolventinnen der Ingenieurwissenschaften in der BRD und in Frankreich. Anhand dieses Vergleichs überprüft die Autorin die Plausibilität ihrer Thesen, a) daß der Gleichklang von Technik und Männlichkeit durch den Zustrom von Frauen in die Ingenieurwissenschaften nicht aufgehoben wird und b) daß die Legitimierungsfunktion dieser Ausbildungsgänge für die Reproduktion gesellschaftlicher Eliten durch den höheren Frauenanteil nicht in Frage gestellt wird. Im folgenden werden die Merkmale der entsprechenden französischen Studiengänge ausführlich dargestellt. In beiden Ländern ist der Ingenieurberuf für Frauen kein Aufstiegsberuf, während in der BRD vergleichsweise viele Männer durch ihn sozial aufsteigen. In beiden Ländern gelangen die Ingenieurinnen in ihrer beruflichen Position meist nicht über die mittlere Führungsebene hinaus, womit die Autorin ihre zweite These als bestätigt ansieht. Hinsichtlich der ersten These ist zu konstatieren, daß der Frauenanteil in den Ingenieurwissenschaften in Frankreich höher liegt als in der BRD und dort die Gleichsetzung von Technik und Männlichkeit nur noch abgeschwächt gilt. (PF)
Brot und Rosen zu DM-Preisen?: Frauenarbeit im wirtschaftlichen Umbruch
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst d. Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, 8 (1990) 4, S 1-12
Inhalt: In dem Beitrag wird die Situation der erwerbstätigen Frauen nach dem politischen Umbruch in der DDR und nach dem Zusammenschluß der beiden deutschen Staaten untersucht. Dazu werden zunächst die Besonderheiten der Frauenbeschäftigung in der ehemaligen DDR aufgezeigt: die extrem hohe Frauenerwerbsquote, das besonders hohe Qualifikationsniveau, die Erweiterung des Berufsspektrums von Frauen. Es wird deutlich, daß in beiden deutschen Staaten nachhaltig in die Bildung investiert worden ist, wobei Bildungspolitik als Instrument der gesellschaftlichen Transformation bzw. Modernisierung genutzt wurde. Angesichts der Tatsache, daß die Bildungsabschlüsse von jungen Frauen und Männern inzwischen praktisch ausgeglichen sind, wird erläutert, daß die Frauenfrage heute keine Bildungsfrage mehr ist, daß Frauenpolitik zu einer Mütterpolitik geworden ist. Vor diesem Hintergrund werden die beschäftigungspolitischen Auswirkungen des ökonomischen Wandels zur Marktwirtschaft analysiert. Zwei negative Punkte werden herausgearbeitet: (1) weibliche Arbeitskräfte werden vor allem dort gebraucht, wo ein hoher Anpassungsbedarf besteht; (2) zu qualifizierten und sicheren Arbeitsplätzen haben fast nur Männer Zutritt. Vor diesem Hintergrund, so lautet die Schlußfolgerung aus der Analyse, muß Frauenpolitik nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten mehr sein als Arbeitsmarktpolitik. (ICA)
Ingenieurstudentinnen : Fachkompetenz versus soziale Durchsetzung
Titelübersetzung:Female engineering students : technical ability versus social achievement
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 63-70
Inhalt: Am Beispiel des Ingenieurstudiums wird in dem Beitrag untersucht, wie sich junge Frauen in ihrer vorberuflichen Sozialisation an der Hochschule mit der männlich geprägten Hierarchie der Fächer, der Institution und den Verkehrsformen arrangieren. Gängige Stereotype vom Ingenieurstudium akzentuieren hohe Anforderungen in Mathematik und Naturwissenschaften sowie insgesamt starke Arbeitsbelastung. Es wird geprüft, ob dies wirklich die kritischen Punkte für Frauen sind. Jenseits der Ebene fachlicher Anforderungen richtet sich der Blick auf Dimensionen der sozialen Bewährung im Studium. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Situation der extremen Vereinzelung von Frauen in einer Männerdomäne, in der sie wählen können zwischen den Rollen als Kumpel, Freundin, Geliebte und Mutter. Akzeptieren Frauen eines dieser Angebote, so haben sie als fachlich kompetente Kollegin verspielt, bestehen sie auf der Respektierung als Fachfrau, so ist ihre Weiblichkeit in Frage gestellt. Es wird gezeigt, wie Ingenieurstudentinnen dieses Dilemma erfahren und mit welchen Strategien sie versuchen, der Falle zu entkommen. Die Wechselbezüge zwischen dieser sozialen Ebene und der für die Berufsbiographie wichtigen Habituskonsistenz werden erkennbar. (ICA)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Junge Frauen in atypischen Berufen
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauen in technischen Berufen: Dokumentation einer Fachtagung. Fachtagung "Ausbildung und Karriere von Frauen in technikorientierten Berufen"; Bad Honnef (Studien zu Bildung und Wissenschaft), 1989, S 9-14
Schlagwörter:women's employment; gewerblich-technischer Beruf; pilot project; vocational/technical occupation; Berufswahl; junger Erwachsener; Männerberuf; young adult; working woman; Federal Republic of Germany; occupational choice; woman; Modellversuch; male profession; berufstätige Frau; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich, 1989. S 144-145
Frauen gestalten Technik : Ingenieurinnen im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Women design technology : an international comparison of female engineers
Herausgeber/in:
Janshen, Doris; Rudolph, Hedwig
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1988. 157 S.
Inhalt: Dieser Tagungsband dokumentiert die Beiträge und Diskussionen einer internationalen Konferenz über die Ausbildungs- und Berufssituation von Ingenieurinnen, die im Februar 1987 an der TU Berlin stattfand. Die Berichte aus der Bundesrepublik Deutschland, aus der DDR, Skandinavien, Frankreich, USA und Großbritannien befassen sich mit der derzeitigen Situation mit Förderungsmöglichkeiten bzw. mit bereits praktizierter Förderung in Schule, Hochschule und Erwerbsleben. (IAB)
Technikkompetenz im Qualifikationspotential von Frauen
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst d. Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, 6 (1988) 4, S 32-38
Inhalt: Kritisch gewürdigt werden drei Argumentationslinien, die in der Frauenforschung zum Thema Technikkompetenz von Frauen im Beruf und Haushalt diskutiert werden. Die erste Richtung stellt die Abgrenzung technischer gegen nicht-technische Qualifikationen in Frage, die zweite geht aus von der Position, das traditionelle Un-Verhältnis von Frauen zur Technik sei den "männlichen" Strukturen dieser Technik geschuldet, und der dritte Argumentationsstrang begreift Qualifikation ausdrücklich als politische Setzung, Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse auch zwischen Frauen und Männern. Die These der Autorin ist, daß technische Fähigkeiten keine Frage von Begabung oder Neigung sind, sondern von gesellschaftlicher Definitionsmacht. Sie Frauen abzusprechen, ist (immer noch) zentral für das Geschlechterverhältnis. (GF)