Quelle: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für Demografie; Bamberg (Discussion Papers / Universität Bamberg, Professur für Demografie, 19), 2016. 24 S
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Quantität; quantity; Geburt; birth; Bevölkerungsentwicklung; population development; Bevölkerungspolitik; population policy; Familienpolitik; family policy; Kinderzahl; number of children; Geschlechtsrolle; gender role; Familie-Beruf; work-family balance; internationaler Vergleich; international comparison; EU; EU; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; alte Bundesländer; old federal states
Fertility and family policies in Central and Eastern Europe after 1990
Autor/in:
Frejka, Tomas; Gietel-Basten, Stuart
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 41 (2016) 1, S 3-56
Inhalt: "This paper examines fertility and family policies in 15 Central and East European (CEE) countries to establish firstly, likely directions of cohort fertility trends for the coming decade; and secondly, to provide an overview and analysis of family policies in CEE countries, and to assess their impact on cohort fertility trends. Demographic analysis suggests that the cohort fertility decline of the 1960s cohorts is likely to continue at least among the 1970s birth cohorts; stagnation cannot be ruled out. Births that were postponed by women born in the 1970s were not being replaced in sufficient numbers for cohort fertility to increase in the foreseeable future, and shares of low parity women (childless and one child) were larger than shares of high parity women among the late 1960s cohorts than in older cohorts. Also, childbearing postponement which started in the 1990s is reflected in dramatic changes of childbearing age patterns. As period fertility rates have been increasing in the late 2000s throughout the region an impression of a fertility recovery has been created, however the findings of this project indicate that no such widespread childbearing recovery is underway. For the first time ever an overview and analysis of CEE family policies is conceptualized in this paper. It demonstrates that fertility trends and family policies are a matter of serious concern throughout the region. The following family policy types have been identified: comprehensive family policy model; pro-natalist policies model; temporary male bread-winner model; and conventional family policies model. The majority of family policies in CEE countries suffer from a variety of shortcomings that impede them from generating enhanced family welfare and from providing conditions for cohort fertility to increase. The likely further decline of cohort fertility, or its stagnation, may entail long-term demographic as well as other societal consequences, such as continuous declines in total population numbers, changes in age structures, as well as implications for health and social security costs." (author's abstract)
Schlagwörter:Mitteleuropa; Central Europe; Osteuropa; Eastern Europe; Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Geburtenrückgang; declining birth rate; Kinderlosigkeit; childlessness; Bevölkerungsentwicklung; population development; Familienpolitik; family policy; Familienhilfe; family allowance; internationaler Vergleich; international comparison; postkommunistische Gesellschaft; post-communist society
Kinderzahl und Migrationshintergrund - ein Vergleich zwischen Frauen türkischer Herkunft mit oder ohne eigene Wanderungserfahrung sowie Frauen ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland
Titelübersetzung:Number of children and migration background: a comparison between women of Turkish origin with or without migration experience of their own and women without a migration background in Western Germany
Autor/in:
Naderi, Robert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 322-342
Inhalt: "Die Fertilität von Frauen mit türkischer Herkunft und deutschen Frauen unterscheidet sich deutlich voneinander. Die grundlegende Frage lautet dabei, welche Faktoren dazu führen, dass sich das Fertilitätsverhalten an das der Frauen ohne Migrationshintergrund annähert. Hierzu werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer vergleichenden Analyse des Mikrozensus 2012 zur Kinderzahl von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und Frauen gleicher Jahrgänge (1963 bis 1977) ohne Migrationshintergrund präsentiert. Die Analysen berücksichtigen die eigene Wanderungserfahrung, Aufenthaltsdauer, den Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und die Partnerschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Differenzierung nach eigener Migrationserfahrung sowie Aufenthaltsdauer im Zusammenspiel mit dem Bildungsstand wesentlich sind. Wenn in Deutschland geborene Frauen mit türkischen Wurzeln einen hohen Bildungsstand aufweisen, sind die Paritäten vergleichbar mit denen von gleich hoch gebildeten Frauen ohne Migrationshintergrund. Bei Betrachtung niedrigerer Bildungsabschlüsse bleiben die Unterschiede bestehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The fertility of women of Turkish origin significantly differs from German women’s fertility. Thus, the basic question is which factors may lead to the fact that the former’s fertility behavior starts to converge to that of women without migration background. Based on comparative analyses of the German Microcensus 2012, this article presents findings with regard to the number of children born to a) women with a Turkish migration background and b) women without migration background, both belonging to the same age group that was born between 1963 and 1977. The analyses take into account: a) having migration experience of one’s own, b) duration of living in Germany, c) educational attainment, d) employment status, and e) partnership status. The results indicate that a differentiation with regard to both migration experience and duration of living in Germany, interacting with the level of education, is essential. Highly educated women with Turkish roots born in Germany display a parity that is similar to the parity of equally highly educated women not having a migration background. When comparing women of the subgroups who have lower levels of education in common, the differences in fertility do persist." (author's abstract)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Migrationshintergrund; migration background; woman; Türke; Turk; Deutscher; German; Kinderzahl; number of children; Geburtenentwicklung; birth trend; Geburtenrückgang; declining birth rate; generatives Verhalten; reproductive behavior; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; Parität
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Paritätsverteilungen nach Geburtsjahrgängen, Lebensformen und Bildung bei besonderer Beachtung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: eine demografisch-soziologische Analyse
Titelübersetzung:Parity distributions according to birth cohorts, family status and education with special attention given to childlessness and large families: a demographic sociological analysis
Autor/in:
Dorbritz, Jürgen
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 297-321
Inhalt: "In dem vorliegenden Beitrag wird erstens anhand der Daten des Mikrozensus 2012 nach besonderen Fertilitätsmustern in Deutschland gesucht. Einbezogen sind die Merkmale Lebensform, Bildung und die West-Ost-Unterschiede. Eine besondere Fokussierung der Analysen erfolgt auf die Ausprägung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Es zeigt sich, dass die genannten Merkmale die durchschnittlichen Kinderzahlen und die Paritätsverteilungen enorm differenzieren. So haben Verheiratete und niedriger Qualifizierte deutlich mehr Kinder geboren. In der Kombination der Merkmale verstärken sich die Kontraste. Verheiratete Frauen ohne beruflichen Abschluss haben durchschnittlich 2,11 Kinder geboren. Dagegen sind es bei den Frauen, die ohne Partner im Haushalt leben und über einen Hochschulabschluss oder eine Promotion verfügen, nur 0,67 Kinder (Geburtsjahrgänge 1964-1968). Der Mikrozensus liefert aufgrund der hohen Fallzahlen exakte Befunde über die Merkmale Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Nicht verfügbar sind Daten, die individuelle Einstellungen abbilden. Daher wurden zweitens auf der Grundlage des Familienleitbildsurveys 2012 des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung weitere Einflussfaktoren auf Kinderlosigkeit und Kinderreichtum unter Einbeziehung von Einstellungsindikatoren untersucht. Ausgangspunkt sind die im Mikrozensus aufgefundenen Differenzierungen. Dabei konnte der Zusammenhang von Ehe und Partnersituationsowie Bildung zu Kinderlosigkeit und Kinderreichtum bestätigt werden. Die Analysen zu den Leitbildern zeigen, dass Familienleitbilder und das generative Verhalten eng miteinander verknüpft sind. Als charakteristisch für Deutschland gilt, dass sich Leitbilder etabliert haben, die Kinderlosigkeit stützen und Kinderreichtum behindern. Kinderlosigkeit ist einerseits gesellschaftlich akzeptiert und hat eine gewisse Attraktivität erlangt (Kinderlose können sich mehr leisten und ein selbstbestimmteres Leben führen). Andererseits wird eine Diskriminierung gegenüber Kinderreichen wahrgenommen. Hier spielt das Leitbild der verantworteten Elternschaft eine wichtige Rolle. Es wird angenommen, dass sich Kindereiche nicht mehr ausreichend genug um das einzelne Kind kümmern können. Es sind insbesondere die Hochqualifizierten, die von einer gesellschaftlichen Stigmatisierung Kinderreicher ausgehen. Signifikante West-Ost-Unterschiede wurden nicht aufgefunden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article initially looks for specific fertility patterns in Germany based on data from the 2012 Microcensus taking the characteristics ‘family status’, ‘education’ and ‘west/east differences’ into account. In particular, the analyses focus on the manifestations of childless couples and large families, revealing that these attributes differentiate the average numbers of children and the parity distributions to a large extent. For example, married persons and those with lower educational levels have far more children. When the attributes are combined, the contrasts intensify. Married women without vocational training had 2.11 children on average. By contrast, women who live without a partner in their household and have a university degree had only 0.67 children (birth cohorts 1964-1968). Because of its high case numbers, the Microcensus provides exact findings about the characteristics of childless couples and large families, but there are no data available that reveal individual attitudes. Therefore, in a second step we analysed additional determinants of childless couples and large families, concentrating on attitudes measured on the basis of the survey on family-related leitbilder conducted by the German Federal Institute for Population Research in 2012. With the differentiations found in the Microcensus serving as starting point, we were able to confirm the correlation of marriage and relationship status as well as education with childlessness or forming a large family, respectively. The analyses based on familyrelated leitbilder show that these are closely related to fertility behaviour. In Germany, typical leitbilder have evolved that encourage childlessness, while at the same time restrain the formation of large families. On the one hand, childlessness is generally accepted by the public at large and has become more attractive (i.e. it is said that childless couples are able to afford more and live a more self-determined life). On the other hand, large families are sometimes perceived as being anti-social. This is closely related to the notion of responsible and accountable parenthood. People assume that parents with many children cannot provide sufficient care for the individual child. Particularly the highly educated respondents assume that a social stigma exists for large families. There are no marked differences between eastern and western Germany." (author's abstract)
Schlagwörter:Geburtenhäufigkeit; fertility rate; Kinderlosigkeit; childlessness; Kinderzahl; number of children; Lebensweise; way of life; Bildungsniveau; level of education; Familie; family; Leitbild; example; generatives Verhalten; reproductive behavior; Geburtenentwicklung; birth trend; neue Bundesländer; New Federal States; alte Bundesländer; old federal states; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Das unterschätzte Potenzial hoher Fallzahlen - Stärken und Limitierungen des Mikrozensus am Beispiel von Fertilitätsanalysen
Titelübersetzung:The unrecognised potential of large N - strengths and limitations of the German Microcensus exemplified by fertility research
Autor/in:
Bujard, Martin; Dorbritz, Jürgen; Herter-Eschweiler, Robert; Lux, Linda
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 343-372
Inhalt: "Aufgrund der hohen Fallzahlen (688.931 Personen in 2012) ist das Potenzial des Mikrozensus (MZ) für demografische und familiensoziologische Analysen groß, zudem inhaltlich durch die Erhebung der Geburten von Frauen noch gestiegen. Der Beitrag hat zum Ziel, methodische Hintergründe, Limitierungen und Potenziale des MZ am Beispiel von Fertilität systematisch aufzuzeigen. Die Analyse von Antwortverweigerungen zeigt, dass die Art der Befragung einen starken Einfluss hat, deren Verzerrungen durch Imputationen deutlich reduziert werden konnten. Die Limitierungen sind v.a. das Querschnittsdesign sowie die fehlenden Daten zur Kinderzahl von Männern und zur Binnenmobilität. Die hohen Fallzahlen des MZ ermöglichen tiefenscharfe Differenzierungen bezüglich Sozialstruktur, Paritäten und Zeitverläufe, was anhand von Konfidenzintervallen diskutiert wird. Drei Forschungsdesigns, die die Analysepotenziale nutzen, werden vorgestellt: Dendrogrammanalysen ermöglichen gruppenspezifische Differenzierungen nach fünf Ebenen und zeigen so ein detailliertes Muster der Kinderlosigkeit. Der Verlauf von Paritätsmustern im Kohortenvergleich verdeutlicht die je nach beruflicher Bildung unterschiedlichen Verläufe. Die Analysen zur altersspezifischen Häufigkeit von Erstgeburten ermöglichen, Trends von nachholenden Geburten für verschiedene Bildungsgruppen zu identifizieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to a large number of cases (688.931 persons in 2012) the German Microcensus has a huge potential for analyses in demography and family sociology. Content is further improved by the new voluntary question on biological children of women. This paper aims to systematically assess the methodological background as well as limitations and potentials of the Microcensus using the example of fertility data. The analyses of nonresponse show that the way of questioning has a strong impact. The related bias could, however, be reduced by imputations. The main limitations are the cross-sectional design and missing data on the children of men and internal migration. The potential of the high case numbers of the Microcensus is systematically discussed by analyzing confidence intervals: It allows for in-dept differentiations for analyzing social structure, birth parities and time patterns. Finally, we discuss three research designs which are able to use this potential: Dendrogram analyses allow group differentiations for up to five levels and thus reveal detailed patterns of childlessness. Parity patterns by cohorts illustrate differences by occupational education. Third, the age-specific analyses of first births among several cohorts allow for identifying trends of recuperation which differ considerable between educational groups." (author's abstract)
Schlagwörter:Mikrozensus; microcensus; Antwortverhalten; response behavior; Befragung; survey; Interview; interview; Datengewinnung; data capture; Schätzung; estimation; Kinderlosigkeit; childlessness; Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Sozialstruktur; social structure; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; Imputationen
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 40 (2015) 4, S 367-398
Inhalt: "Comparative research suggests that there are great cross-national and cross-temporal differences in living arrangements of young adults aged 18-34 in Europe. In this paper, we examine young adults' living arrangements (1) across several European countries and different national contexts, and (2) by taking into account cross-time variability. In doing so, we pay careful attention to a comprehensive conceptualisation of living arrangements (including extended and non-family living arrangements). The aim of this paper is to deepen our understanding of family structure and household arrangements in Europe by examining and mapping the cross-national and cross-temporal variety of young adults' living arrangements. For our analysis we use data from the Integrated Public Use Microdata Series International (IPUMSi) for the census rounds 1980, 1990, and 2000 for eight European countries (Austria, France, Greece, Hungary, Ireland, Portugal, Romania, and Switzerland). We employ log-linear models to ascertain the influence of individual and contextual factors on living arrangements. The analyses lend further support to a North/West - South/East divide in living arrangements and general gender differentials in extended family living. Other interesting results are the heterogeneity in the living arrangements of single mothers across geographic areas, and the upward trend of extended household living for young men and women between 1980 and 2000." (author's abstract) (Online appendix - supplementary material: http://dx.doi.org/10.12765/CPoS-2015-15en, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bib-cpos-2015-15en12013-20en)
Schlagwörter:way of life; demographic factors; Austria; junger Erwachsener; Österreich; Ireland; Romania; sozioökonomische Faktoren; Großfamilie; Irland; Griechenland; Lebenssituation; Rumänien; single parent; Switzerland; Lebensweise; France; young adult; allein erziehender Elternteil; life situation; socioeconomic factors; Frankreich; Portugal; Familienform; family structure; Portugal; Schweiz; Ungarn; gender-specific factors; demographische Faktoren; extended family; Greece; Hungary; living arrangements; IPUMS-International; transition to adulthood
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 3-2015), 2015. 34 S
Inhalt: Im 20. Jahrhundert ist Kinderreichtum - also die biologische Elternschaft von drei oder mehr Kindern - zu einer Ausnahme geworden und geht immer weiter zurück. Welche Erkenntnisse über die Verbreitung von Kinderreichtum in verschiedenen Teilen der Gesellschaft gibt es? Was ist bekannt über die Determinanten und Mechanismen, die es wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden lassen, dass Eltern viele Kinder bekommen? Das Paper stellt diese Fragen in den Mittelpunkt und gibt einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu diesem Thema. Besonderes Augenmerk wird auf die sozio-demografischen Determinanten von Kinderreichtum wie zum Beispiel Bildung, Erwerbssituation, Einkommen oder Wohnsituation gelegt. Hinzu kommt die Bedeutung der eigenen Herkunftsfamilie, insbesondere der Geschwisterzahl als Vorbild. Als entscheidende Voraussetzung, um kinderreich zu werden, erweist sich ferner ein eng getakteter Lebenslauf, in dem zwischen Ereignissen wie Partnerfindung, erster und zweiter Geburt nur wenig Zeit vergeht. Das Paper benennt Forschungslücken, beispielsweise bei der Frage, welche Charakteristika von Kinderreichen eher Ursachen und welche eher Folgen von Kinderreichtum sind. Auch wird darauf hingewiesen, dass zu wenig zwischen Kinderreichtum im hier verstandenen Sinne und Mehrkindfamilien im Sinne eines Zusammenlebens mit vielen (nicht unbedingt eigenen) Kindern im Haushalt unterschieden wird.
Inhalt: This paper investigates the state of research on large families, defined as biological parenthood of three or more children. However, in the literature this topic is often not clearly distinguished from that of large families, in the sense of three or more children living together with parents in a social sense as a family. Therefore also the state of research cannot distinguish these two topics. The parenthood of three or more children has become an exception in the 20th century and is further declining over recent birth cohorts. Among the women born 1972 (in Germany) only 16.2 % had three or more children. A large share of the research deals with the specific characteristics of large families, compared to families with one or two children, partly deducing determinants of a third child from these characteristics. A particular focus lies on the socio-economic situation of the parents, represented in terms of education, employment situation, income and poverty, since here a deprivation is identified and problematized frequently. Related to this field, for instance health and housing space are also addressed relatively frequently. Another part of the literature is explicitly asking about the determinants of the transition to having a third child. Hereby for example the role model of the family of origin, a subjective family orientation, religiosity, a non-employed woman but also a first and a second child of the same sex turn out to be supportive influences. All in all there is a deficit of research that presents longitudinal analyses, that includes a couple perspective and that detects causalities and mechanisms behind the cross-sectional correlations.
Schlagwörter:desire for children; education; Kinderwunsch; Familienplanung; Erwerbstätigkeit; number of children; Federal Republic of Germany; Elternschaft; Lebensstil; siblings; Partnerschaft; family size; Kinderzahl; family planning; Geschwister; Bildung; Familiengröße; housing conditions; income; socioeconomic position; life career; fertility rate; life style; gainful employment; Familie; partnership; Einkommen; family; sozioökonomische Lage; Wohnverhältnisse; Lebenslauf; Geburtenhäufigkeit; parenthood
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: Zwei Phänomene und ihre unterschiedlichen theoretischen Erklärungen
Titelübersetzung:Childlessness and Large Families: Two Phenomena and their Different Theoretical Explainations
Autor/in:
Bujard, Martin; Lück, Detlev
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 1-2015), 2015. 48 S
Inhalt: In ihrem Paper weisen Martin Bujard und Detlev Lück zunächst darauf hin, dass der Rückgang der Geburtenraten in Niedrigfertilitätsländern wie Deutschland auf zwei demografischen Phänomenen beruht: dem Rückgang kinderreicher Familien und einem Anstieg der Kinderlosigkeit. Beide Phänomene spielen in verschiedenen Phasen eine unterschiedlich große Rolle. Und auch die Ursachen der beiden Phänomene differieren zumindest teilweise. Das Grundanliegen des K&K-Projektes besteht daher in einer differenzierten Beschreibung und Erklärung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Auch sind bisherige theoretische Entwicklungsansätze zu den Ursachen noch lückenhaft, da selten erklärt wird, auf welches demografische Phänomen sich eine Theorie bezieht. In dem Papier werden daher theoretische Grundlagen zum Verständnis von Kinderlosigkeit und dem Übergang zum dritten Kind systematisiert. Darüber hinaus wird ein Analyserahmen entworfen, der Makro-, Mikro- und Mesoebene mit der Paar- und der Lebensverlaufsperspektive kombiniert. Für einen Rückgang kinderreicher Familien sind, nach Auffassung der Autoren, in einem hohen Maße kulturelle Faktoren wie das Leitbild der Zweikindfamilie oder eine geringere gesellschaftliche Anerkennung für Mehrkindfamilien ausschlaggebend. Eine höhere Kinderlosigkeit ergibt sich hingegen vor allem dann, wenn postmoderne Entwicklungen wie zum Beispiel ein Aufschub der Erstgeburt oder höhere Opportunitätskosten von Kindern für Frauen auf unzureichende gesellschaftliche und arbeitsmarktbedingte Anpassungen treffen.
Inhalt: For explaining generative behaviour and fertility rates there is a multitude of theories, coming from different provenances. In low fertility countries like Germany, Southern Europe, Central and Eastern Europe as well as East Asia the birth rates are driven by two demographic phenomena: the decline of large families and the increase of childlessness. For explaining each of these two phenomena the development of theories is still incomplete. In this paper we develop theoretical foundations for understanding childlessness and the transition to having a third child. Based on a study of literature regarding existing theories of fertility, we distil arguments and conceptualise an analytical framework that combines macro, meso and micro level with a life course and a couple perspective. Core reasons for unwanted childlessness are a recurrent delay of the first birth, high opportunity costs of children for women, complicated coordination of couple biographies as well as knowledge-based labour markets. Childlessness is more frequent if this post-modern development finds an insufficient adaptation - a low acceptance of employed mothers on the societal level, lacking infrastructure for childcare and all-day school in family politics and a discrimination of temporary reduction of work on the labour market. Regarding the spread of large families cultural influences are essential: Especially the normative model of a two-child-family and the low social recognition of large families lead to the decline of people with three or more children. Moreover, many aspects of the value of children are fulfilled already with two children. Since the causes of childlessness and of large families are mostly different, also an analysis is recommendable that differentiates regarding these two phenomena.
Schlagwörter:cultural factors; fertility; demographic factors; life career; Familienpolitik; generatives Verhalten; Kinderlosigkeit; Handlungstheorie; birth; action theory; Familie; reproductive behavior; number of children; kulturelle Faktoren; Geburt; Kind; family; child; demographische Faktoren; Lebenslauf; family policy; childlessness; Kinderzahl; Fruchtbarkeit; Mehrebenenmodell
Entwicklung regionaler Mortalitätsunterschiede im deutschen Ostseeraum seit der Wiedervereinigung
Autor/in:
Mühlichen, Michael
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 5-2015), 2015. 46 S
Inhalt: In der Lebenserwartung gibt es in Deutschland regionale Unterschiede. Dies wird vor allem an einer geringeren Lebenserwartung im Osten, aber auch im Norden Deutschlands deutlich. Im nordöstlichsten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist die Lebenserwartung dementsprechend geringer als in den meisten anderen deutschen Bundesländern, auch im Vergleich zum westlichen Nachbarland Schleswig-Holstein. Diese Unterschiede waren zum Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung besonders groß, haben aber seitdem enorm abgenommen. Haben Stadt und Land gleichermaßen von dieser Entwicklung profitiert? Wo bestehen noch Unterschiede zwischen den beiden Bundesländern in Bezug auf Geschlecht, Region und Todesursache? Ziel dieses Beitrags ist, diese Fragestellungen mittels standardisierter Sterberaten auf der Basis von Daten der amtlichen Todesursachenstatistik des Zeitraums 1990 bis 2011 zu überprüfen. Die entsprechenden Analysen zeigen, dass die Sterberaten in Mecklenburg-Vorpommern stärker als in Schleswig-Holstein zurückgegangen sind, sodass sie in den kreisfreien Städten Mecklenburg-Vorpommerns bei Männern inzwischen auf dem gleichen Niveau sind wie in den kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins, bei den Frauen sogar geringer. In den Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns sowie in der Region Vorpommern ist die Sterblichkeit jedoch immer noch im Vergleich deutlich erhöht. Da die Sterblichkeitsunterschiede vor allem im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen, sind neben sozioökonomischen und risikorelevanten Faktoren auch die selektive Migration und die schlechtere Erreichbarkeit medizinischer Versorgung in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns mögliche Ursachen. An diesen Punkten zeigt sich noch Handlungsbedarf.
Schlagwörter:Sterblichkeit; mortality; Tod; death; Stadt-Land-Beziehung; city-country relationship; gender; Lebenserwartung; life expectancy; regionaler Unterschied; regional difference; Ursache; cause; Mecklenburg-Vorpommern; Mecklenburg-Western Pomerania; Schleswig-Holstein; Schleswig-Holstein; Federal Republic of Germany; amtliche Statistik; official statistics; Sterberate
Sozialwissenschaftliche Daten zur Erforschung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum
Autor/in:
Dreschmitt, Kai; Naderi, Robert
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 4-2015), 2015. 20 S
Inhalt: Thema dieses Papers ist, wie sich die aktuelle sozialwissenschaftliche Datenlage für die Erforschung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum darstellt und welche Einschränkungen in dieser Hinsicht existieren. Es wird eine Auswahl von sozialwissenschaftlichen Datenquellen vorgestellt, die als vergleichsweise relevant eingestuft werden, darunter die Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (PAIRFAM), die Studie Job Mobilities and Family Lives in Europe (JobMob), das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) und das Eurobarometer. Diese und andere Studien werden mithilfe von Kriterien wie der erfassten Altersgruppen, der Fallzahlen und der verfügbaren Variablen analysiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit sie für die Forschungsfragen des K&K-Projekts und allgemein zur genaueren Betrachtung von kinderlosen bzw. kinderreichen Paaren nutzbar sein können. Die Analyse ergibt, dass die untersuchten Erhebungen zwar für einzelne Aspekte und Fragestellungen des Projekts geeignet sind, allerdings gibt es keinen Datensatz, der alle gewünschten Kriterien erfüllen kann.
Inhalt: Above all the project "childlessness and large families" aims to investigate significant factors to explain the (not occurring) transition to the first and the third child. This question is supposed to be answered predominantly by analyzing quantitative data, especially using surveys and panels. Therefore this paper presents a range of social sciences data-sources and investigates whether these sources are relevant for the project. We focus on nine data-sources that are in our opinion principally usable for the research questions of our project. The following datasets are described briefly: Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (PAIRFAM), Job Mobilities and Family lives in Europe (JobMob), Working and Learning in a Changing World (ALWA), National Educational Panel Study (NEPS), German Socio-Economic Panel (SOEP), Familien in Deutschland (Familys in Germany) (FiD), Generations and Gender Survey (GGS), Eurobarometer (2006 und 2011), Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (Growing up in Germany: Everydays Life World) (AID:A). For each data-source the percentages of childless respondents with large families are described. These are reflected also in the context of the number of available cases. The main result of the investigation is that all described datasets can be used for the one or the other aspect of analysing childlessness or large families. But there is no secondary source which meets all criteria that are principally desirable.
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; generatives Verhalten; reproductive behavior; Geburt; birth; Kinderlosigkeit; childlessness; Kinderzahl; number of children; Lebenslauf; life career; Umfrageforschung; survey research; Panel; panel; Stichprobe; sample; Daten; data; Altersgruppe; age group
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften