Madeleine de Scudéry - Intellektuelle avant la lettre?
Titelübersetzung:Madeleine de Scudéry - an intellectual woman in early modern France
Autor/in:
Hergenhan, Jutta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 61-76
Inhalt: Intellektuelles Engagement wird in Frankreich häufig mit männlichen Akteuren und einem couragierten Eintreten für die universellen Werte der Aufklärung assoziiert. Schon im frühmodernen Frankreich des 17. Jahrhunderts waren jedoch auch Frauen - entgegen bestehender Standes- und Geschlechterkonventionen - intellektuell tätig. Als Schriftstellerinnen und Salonbetreiberinnen thematisierten einige von ihnen die Ungleichheit von Frauen und Männern und entwarfen Modelle für respektvollere Geschlechterbeziehungen. Eine dieser - sowohl in anerkennendem wie auch in spöttischem Sinne - als "Preziöse" bezeichneten Frauen war die Schriftstellerin Madeleine de Scudéry. Da sie sich in ihrem literarischen Werk und auch in ihren persönlichen Lebensentscheidungen in unkonventioneller und reflektierter Weise mit für Frauen sehr problematischen Themen wie "Bildung", "Ehe" oder "Schreiben und Publizieren" auseinandersetzte, stellt sie gleichzeitig eine Ausnahmefigur ihrer Zeit und den Prototyp einer frühen Intellektuellen dar.
Inhalt: Madeleine de Scudéry - an intellectual woman in early modern France In France, the idea of intellectual endeavour is closely associated with male actors defending the universal values of the Enlightenment. However, women already led an intellectual life back in 17th century France, notwithstanding contemporary social and gender-related conventions. As writers and salon hostesses, several of these women pleaded for more respectful gender relations and criticized existing inequalities between women and men. Madeleine de Scudéry was one of these women, who were called précieuses by their contemporaries. In both her literary writing and the choices she made in her personal life she confronted difficult topics for women, such as "education and knowledge", "marriage" and "female authorship". Madeleine de Scudéry adopted unconventional positions and took unorthodox personal decisions, and engaged in a profound refl ection of women's living conditions, which made her both an exceptional fi gure in her time and the prototype of an early intellectual.
Unblinding history through literature in Tanushree Podder's, escape from harem
Autor/in:
Mani, Manimangai
Quelle: International Letters of Social and Humanistic Sciences, (2015) 53, S 60-67
Inhalt: The history of India had been coloured by series of brutal invasion, torture, bloodshed and massacre in the name of religion and conquest. One of the most remembered invasions is by the Mughals in the beginning of 16th. century where Babar successfully established the Mughal dynasty in 1526. The Mughal dynasty, from the eyes of the historians is one of the most dynamic dynasty which possessed splendour, wealth, bravery, artistic architecture and conquerors who fought to glorify Islam. While historians and history were limited to the study of chronological events, the historical novel Escape from Harem took the liberty to peep into the human and humanity of this dynasty; a scope which is deep irrelevant in the study of history. This paper intends to show how Tanushree Podder exposes some unknown episodes from the history of these great conquerors and builders through her novel, Escape from Harem. Strings of episodes and secrets which may not be deemed important by historians are revealed as the readers follow the journey of the girl who is taken into the harem. These episodes will be seen in the light of new historicism. This research reveals the dark side of the dynasty which are as intriguing as the magnitude of splendours which are identified with this kingdom and its rulers. The untold stories from the darkest chamber of the harem, massacre, filicide, fratricide, animalistic behaviour of emperors and the oppressive treatment cast upon women that was carried from one generation to another in the name of power and conquest will be brought to light through this research.
Frauen in der irisch-republikanischen Bewegung nach 1969: Überlegungen zu Oral History, sensiblen Daten und dem Nordirlandkonflikt
Autor/in:
Reinisch, Dieter
Quelle: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 28 (2015) 1-2, S 231-249
Inhalt: "Um Erinnerungen an den Konflikt in Nordirland zu sammeln, kündigte die nordirische Regionalregierung im September 2005 an, ein Oral History Archive (OHA) aufzubauen. Diese Ankündigung folgt der Kontroverse um das Boston College Belfast Project. Dabei handelt es sich um ein Oral History-Projekt, für das Interviews mit Republikanern und Loyalisten durchgeführt wurden. Im März 2011 kontaktierte die britische Regierung das US-Justizministerium, was zur Folge hatte, dass eine Sicherstellungsanordnung für alle Aufnahmen dieses Projekts ausgestellt wurde. Seit nunmehr zwei Sicherstellungsanordnungen ausgestellt wurden, begann eine intensive Debatte über wissenschaftliche Forschung, sensible Quellen und das Erbe des Nordirlandkonflikts in den USA und Irland. Bezugnehmend auf diese Debatte diskutiert dieser Artikel die Rolle von Oral History unter sensiblen Umständen wie politischen und bewaffneten Konflikten. Es handelt sich dabei um Feldforschung im sogenannten violent field. Am Beispiel einer Fallstudie zur irisch-republikanischen Frauenorganisation Cumann na mBan wird eine mögliche Methode zur Durchführung und Interpretation sensibler Interviewdaten vorgestellt. Der Artikel bietet einen Beitrag zur Erforschung paramilitärischer Organisationen mittels der Durchführung von Interviews und zugleich eine methodische Einführung in semistrukturierte Experteninterviews im violent field." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Irland; Ireland; Großbritannien; Great Britain; politischer Konflikt; political conflict; Republikanismus; republicanism; Frauenorganisation; women's organization; politische Bewegung; political movement; paramilitärischer Verband; paramilitary group; historische Analyse; historical analysis; narratives Interview; narrative interview; Oral History; oral history; Datengewinnung; data capture; Datenschutz; data protection
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Inhalt: "Im Mittelpunkt des Artikels steht die Fragestellung, welche Verbindungen zwischen einer Weiblichen Kultur und der Krise um 1900 bestehen. Diese markante Zeitenwende konfrontierte den Einzelnen im Deutschen Kaiserreich mit einer Gesellschaft, die sich im Umbruch von der Agrar- zur Industrienation befand. Das Soziale und Kulturelle wurde in den Sog des Wandels gezogen. Die Zeitgenossen nahmen diese Umwälzung als eine tiefe Krise wahr. Das Geschlechterverhältnis war in einer Form von den Wandlungen betroffen, dass es zu den am meisten diskutierten Themen der Jahrhundertwende zählte. Krise, Kultur und Geschlecht überlagerten sich in den zeitgenössischen Auseinandersetzungen. An den drei verschiedenen Ideen einer Weiblichen Kultur von Georg Simmel, Marianne Weber und Benedict Friedlaender soll nachgezeichnet werden, wie sich die Verquickungen von Krise, Kultur und Geschlecht vollzogen und welche Rolle dem Weiblichen bei der Bewältigung der Krise von den drei AutorInnen zugeschrieben wurde." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Deutsches Reich; Frauenbewegung; social work; soziale Bewegung; historische Entwicklung; capitalism; Kapitalismus; Migration; youth movement; Nationalsozialismus; Prävention; prevention; Jugendbewegung; Germany; Nazism; historical development; soziale Gerechtigkeit; Fürsorge; Wohlfahrtsstaat; women's movement; social movement; Sozialarbeit; welfare state; upbringing in an institution home; social justice; Deutschland; welfare care; Heimerziehung; exclusion; Sozialtechnologie; Exklusion; migration; social technology; German Reich; Soziale Arbeit; Innere Mission; Wichern; Kolonialisierung; Settlement-Bewegung; Jane Addans; August Spies; soziale Ausgrenzung; Alice Salomon; Siegfried Bernfeld; Volksgemeinschaft; Rauhes Haus; Janusz Korczak; Holocaust
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Grundkurs Soziale Arbeit : sieben Blicke auf Geschichte und Gegenwart Sozialer Arbeit. Bd. 2, Blicke auf die Jahre 1955, 1970 und 1995 sowie ein Rückblick auf die Soziale Arbeit in der DDR
(von Eberhard Mannschatz)
Inhalt: Schon im ersten Band mit den BLICKEN auf die Jahre 1850, 1890,1925 und 1935 hat Timm Kunstreich die Tragfähigkeit und Fruchtbarkeit seines Ansatzes demonstriert. Soziale Arbeit im Spannungsfeld zwischen den Polen "Sozialdisziplinierung" und "Pädagogik des Sozialen" anzusiedeln. In den "Gegenwarts-BLICKEN" dieses Bandes erfährt dieses Spannungsfeld eine besondere Aufladung. Für die Zeit um 1955 hebt der Autor die - unfreiwillige - Übereinstimmung der Systeme in Ost und West hervor, "Abweichende" pädagogisch und therapeutisch an die jeweils sich unfehlbar dünkende Gesellschaftsstruktur anzupassen. Bei den Dokumentationen für die Zeit um 1970 lässt der Autor keinen Zweifel daran, wo er in dieser Zeit stand: auf der Seite der kritischen Opposition. Je dichter man vor einer Sache steht, desto schwieriger wird es, das Ganze im Auge zu behalten. Diese Schwierigkeit meistert der Autor, indem er im BLICK auf das Jahr 1995 das Leitthema "Soziale Gerechtigkeit" in einem Arbeitsprinzip Partizipation bündelt. Eine besondere Nuance erhält der Band durch die (selbst)kritische Darstellung der Jugendhilfe in der DDR durch Eberhard Mannschatz, Professor emeritus des einzigen Lehrstuhls für Sozialpädagogik in der ehemaligen DDR.
Schlagwörter:hegemony; Frauenbewegung; social work; soziale Bewegung; historische Entwicklung; capitalism; Kapitalismus; Migration; German Democratic Republic (GDR); Prävention; prevention; Federal Republic of Germany; Kalter Krieg; historical development; Gemeinwesenarbeit; social assistance; soziale Gerechtigkeit; social pedagogy; Jugendhilfe; Fürsorge; Sozialhilfe; Wohlfahrtsstaat; women's movement; youth welfare; Erziehungshilfe; social movement; Sozialarbeit; cold war; Sozialpädagogik; welfare state; upbringing in an institution home; social justice; welfare care; Hegemonie; Partizipation; Heimerziehung; DDR; youth assistance; exclusion; participation; Sozialtechnologie; Exklusion; community work; migration; social technology; New Public Management; neues Steuerungsmodell; Soziale Arbeit; Kolonialisierung; soziale Ausgrenzung; Volksgemeinschaft; Rauhes Haus; Eberhard Mannschatz; NSM; Hansischer Jugendbund; Group Work; Heimkampagne; Soziale Einzelhilfe; Soziale Gruppenarbeit; Solidarische Professionalität; Staatsintervention; Heimreform; Lebensweltorientierung; geschlossene Unterbringung; Pädagogik des Sozialen; Transversalität
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
The influence of popular beliefs about childbirth on fertility patterns in mid-twentieth-century Netherlands
Titelübersetzung:Der Volksglauben über Geburten als Einflussfaktor auf Fruchtbarkeitsmuster in den Niederlanden Mitte des 20. Jahrhunderts
Autor/in:
Bras, Hilde
Quelle: Historical Social Research, 39 (2014) 1, S 76-103
Inhalt: "Ever since the Princeton European Fertility Project on the decline of fertility, the question of how (changes in) cultural beliefs have influenced the historical fertility transition has been in the forefront of historical demographic research. Previous research has however mostly assessed the influence of religious denomination and has not examined the impact of wider beliefs or 'cultural life scripts'. On the basis of a folklore questionnaire, this article examines the occurrence, content, and geographical patterning of popular beliefs about childbearing in relation to fertility patterns in 1.022 rural Dutch communities during the nineteen forties. Beliefs in isolation and churching of women existed in almost half of all communities, particularly among Catholic populations, while fear of enchantment of infants was still alive in about a fifth of all municipalities. To be sure, such popular beliefs were rapidly vanishing and remnants were still found in isolated and strongly religious areas. A multivariate analysis shows that in communities where beliefs in churching and witchcraft still existed, birth rates were significantly higher. The study shows the salience of including popular beliefs in studies of fertility behavior and fertility decline. Moreover, it extends the concept of cultural life scripts beyond that of age norms to include prescriptions on social contexts, conducts, and practices surrounding important life passages." (author's abstract)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Netherlands; Geburtenrückgang; fertility; Katholik; birth; reproductive behavior; determinants; kulturelle Faktoren; declining birth rate; faith; Fruchtbarkeit; Glaube; cultural factors; Roman Catholic; generatives Verhalten; Ritual; Aberglaube; ritual; woman; Geburt; superstition; Religion; religion; gender-specific factors; Determinanten; twentieth century; Niederlande; cultural life script; popular beliefs
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Bevölkerung
Sportlife: medals, media and life courses of female Dutch Olympic champions, 1928-1940
Titelübersetzung:Ein Leben für den Sport: Medaillen, Medien und Lebensverläufe niederländischer Olympiasiegerinnern, 1928-1940
Autor/in:
Derks, Marjet
Quelle: Historical Social Research, 39 (2014) 1, S 144-162
Inhalt: "Starting from the assumption that cultural historical analyses can help our understanding of changes in life cycles and life courses, this article explores the way in which a specific socio-cultural phenomenon, sport, changed and defined the life courses of women in pre-war Netherlands. While similar questions are often being researched from a psychological or sociological and hence short-term perspective, here a long term and biographical analysis is being applied. Focusing on a group of medal winning participants in the Olympic Games, the leading question is whether their physical talent allowed these women to pursue a different life course. A second question is how their international careers matched with dominant cultural life scripts, which stated that young women should prepare to become wives, mothers and homemakers. It can be concluded that the presented biographies reveal an ambiguous reality. On the one hand, sporting successes opened up several possibilities for the women concerned, who became public figures and their country's first national female sport heroes. Thus, they embodied the beginning of a new cultural feminine ideal that opened up existing scripts. Their personal life course underwent profound changes as well, albeit of a confusing nature. All coming from lower class families, they saw their social careers set off because of their swimming, but also getting disrupted because of it. Sport-related disagreeing life scripts were tensional rather than advantageous. At least in hindsight, the women blamed their sporting career for the strenuous course their lives took." (author's abstract)
Schlagwörter:Netherlands; Olympische Spiele; cultural factors; sports; life career; Berichterstattung; image of women; Sport; Medien; Olympic Games; kulturelle Faktoren; Frauenbild; Karriere; woman; Lebenslauf; career; reporting; media; Niederlande; cultural life scripts, inter-war era, sporting careers, female sport heroes, biographical method
SSOAR Kategorie:Freizeitforschung, Freizeitsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
"At age 27, she gets furious": scripts on marriage and life course variation in The Netherlands, 1850-1970
Titelübersetzung:"Mit 27 Jahren wird sie unruhig": Skripte über Ehe und Lebenslauf-Variation in den Niederlanden, 1850-1970
Autor/in:
Kok, Jan
Quelle: Historical Social Research, 39 (2014) 1, S 113-132
Inhalt: "Marrying too old, too young, or not at all could elicit scorn from all sides: family, friends and neighbours. The same could occur when a partner was much younger or older. During modernization new societal norms on marriage are supposed to have emerged and to have become more pervasive, as individual access to and timing of marriage became less dependent on family fortunes and family strategies. In this article, life courses of more than 15.000 Dutch individuals are studied in order to answer the question: was their timing of marriage and choice of partner related to (changing) life scripts - and what social or cultural groups were the carriers of these scripts - or still predominantly determined by family dynamics?" (author's abstract)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Netherlands; 19. Jahrhundert; soziale Norm; Ehe; cultural factors; marriage; wedding; Heirat; kulturelle Faktoren; socioeconomic factors; social norm; sozioökonomische Faktoren; woman; Partnerwahl; choice of partner; gender-specific factors; age; twentieth century; Lebensalter; nineteenth century; Niederlande; celibacy; late marriage; early marriage; age homogamy; life scripts
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung