Inhalt: Aufgrund der lange bestehenden Kluft zwischen konservativen und liberalen Positionen ist
Reproduktionsmedizin in Österreich seit Jahrzehnten innerhalb der politischen Domäne
heftig umkämpft. Jüngere Beispiele sind die Debatten um „Kind als Schaden“ im Kontext von
Pränataldiagnostik und der Konflikt um das Verbot von Eizellspenden im Rahmen der Assistierten Reproduktion. Basierend auf einer Analyse von Interviews mit AkteurInnen dieser beiden Debatten, untersucht der Bericht politische Positionen, Praktiken und verbale „Images of Human Life“, die in diesen Praktiken produziert und reproduziert werden. Wenig überraschend zeigt die Analyse unvereinbare politische Positionen, welche die AkteurInnen jeweils durchzusetzen versuchen. Die auf Konflikt abzielenden politischen Praktiken und
damit verbundene undifferenzierte Debatten produzieren und reproduzieren schlagwortartige
„Images of Human Life“, die mit den komplexen Problemen klinischer Praxis wenig verbunden sind. Überraschenderweise verwenden AkteurInnen der politischen Domäne wenig empirische Evidenz zur Begründung ihrer Standpunkte. Darüber hinaus haben
betroffene Frauen und Paare keinen Zugang zur Debatte in der politischen Domäne. (Autorenreferat)
Inhalt: Reproductive medicine has been under debate since decades in Austria due to the existing gap between conservative and liberal positions. Recent examples are debates about wrongful birth (“Kind als Schaden”) in the context of the discussion on PND and the legal ban of egg donation. The study analysis qualitative interviews of proponents of the conservative and liberal positions towards these topics and examines practices and verbal “images of human life” produced and reproduced in the discussion. The analysis shows incommensurable political positions which actors strive to push through. The resulting confrontation (and the associated undifferentiated debate) produces and reproduces simplified “images of human life” which do not reflect the actual problems of women and their partners in clinical practice. The study shows that there is little empirical evidence used to substantiate political stances taken. Affected women and their partners do not have access
to the political domain. (author's abstract)
Schlagwörter:pränatale Diagnostik; desire for children; Reproduktionsmedizin; soziale Norm; Austria; prenatal diagnostics; Familienpolitik; Kinderwunsch; Familienplanung; qualitative interview; Österreich; ; Ethik; social norm; politische Meinung; Politikerin; orientation; Rechtsprechung; family policy; qualitatives Interview; family planning; formulation of political objectives; politische Willensbildung; political opinion; künstliche Befruchtung; jurisdiction; Orientierung; self-determination; Konflikt; conflict; Selbstbestimmung; artificial insemination; Politiker; reproductive medicine; ethics; politician; Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte; EGMR
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Medizinsoziologie
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht