Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen zur Qualitätssicherung von Gleichstellungsmaßnahmen in der Wissenschaft : Ergebnisse aus dem Projekt StaRQ
Autor/in:
Steinweg, Nina; Roland, Lisa; Poggenburg, Kristin; Strohmann, Heike; Otto, Wolfgang; Abraham, Christine; Schumacher, Theresa; Jungbluth, Lucas
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (CEWSpublik, 27), 2023. 116 S
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Inhalt: Die Veröffentlichung präsentiert einige zentrale Ergebnisse aus dem BMBF-geförderten Projekt StaRQ (2019-2023). Gegenstand des Projekts war die Untersuchung der Qualitätssicherung von Gleichstellungsmaßnahmen in der Wissenschaft am Beispiel der Handlungsfelder Geschlechtersensibilisierung, Mentoring und aktive Rekrutierung. Zu diesen drei Handlungsfeldern entwickelte das Projektteam jeweils praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden sowohl eine Theorie- als auch eine Praxisrecherche durchgeführt. Für die Praxisrecherche stand die (teil-)automatisierte Analyse der Webseiten von Hochschulen zu Gleichstellungsmaßnahmen mit Hilfe von methodischen Ansätzen aus dem Bereich Data Mining von Web-Daten im Vordergrund (Web-Crawl). Darüber hinaus wurden Gleichstellungsakteur*innen an Hochschulen im Rahmen eines Online-Surveys zu Strukturen und Standards für die Entwicklung und Überprüfung von Maßnahmen befragt.
Schlagwörter:Geschlechtersensibilisierung; Gleichstellung; Gleichstellungsmaßnahme; Gleichstellungspolitik; Hochschule; Hochschulforschung; Intersektionalität; Mentoring; Qualitätssicherung; Rekrutierung; Webcrawl; Wissenschaft; Wissenschaftlerin
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen, Mentoring und Training, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Gleichstellungspolitik, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Zugänge, Barrieren und Potentiale für die internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen : Eine Untersuchung im Auftrag der Alexander von Humboldt-Stiftung
Autor/in:
Löther, Andrea; Freund, Frederike; Lipinsky, Anke
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (cews.publik, 26), 2022.
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Inhalt: Die Studie untersucht die Gründe für die geringe Frauenbeteiligung in Programmen der Alexander von Humboldt-Stiftung (ein Drittel im Jahr 2018) und gibt Handlungsimpulse, wie die Stiftung mehr exzellente Wissenschaftlerinnen für das Humboldt-Netzwerk gewinnen kann. Für die Potenzialanalyse untersuchten internationale Expert*innen für 14 Schlüsselländer die Repräsentanz von Wissenschaftlerinnen und geschlechtsspezifische Qualifikations- und Karrierestrukturen, insbesondere in Hinblick auf internationale Mobilität. In den untersuchten Ländern zeigen sich bei der Beteiligung von Frauen im Wissenschaftssystem ähnliche Muster der horizontalen und vertikalen Segregation, jedoch mit spezifischen Ausprägungen in einzelnen Ländern. Die Defizitanalyse für drei Programme fokussiert auf die Themen Zugang zu den Programmen und Durchführung des Forschungsaufenthaltes. Verschiedene Referenzdaten zeigen, dass das Potenzial an internationalen Wissenschaftlerinnen, die für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland gewonnen werden könnten, nicht ausgeschöpft wird. Für den Zugang zu den Programmen analysiert die Studie Zugänge zu Netzwerken und Kontakten vor der Bewerbung und homosoziale Muster der Zusammenarbeit zwischen Gastgebenden und internationalen Wissenschaftler*innen. Beim Forschungsaufenthalt stehen die Nutzung familienpolitischer Leistungen und Dual-Career im Vordergrund. Als Kontextfaktoren werden die Gleichstellungspolitik der Stiftung und der Exzellenzbegriff untersucht. Abschließend werden Ansatzpunkte aufgezeigt, um mehr internationale Wissenschaftlerinnen für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen.... weniger
Schlagwörter:Antragserfolg; dual career couple; Exzellenz; Forschungsförderung; Geschlechtergerechtigkeit; Gleichstellungspolitik; internationale akademische Mobilität; Mobilität; Wissenschaftler*in
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Geschlechterinklusive Sprache an Hochschulen fördern : Handreichung
Autor/in:
Beaufaÿs, Sandra; Herrmann, Jeremia; Kortendiek, Beate
Quelle: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW; Essen (Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, 36), 2022.
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Inhalt: Die vorliegende Handreichung will einen Beitrag dazu leisten, den Gedanken sprachlicher Inklusion aller
Geschlechter und die damit verbundene Sprachpraxis an (nordrhein-westfälischen) Hochschulen zu för -
dern. Es geht dabei vor allem darum, den aktuellen Forschungsstand aus unterschiedlichen fachlichen
Hintergründen zusammenzutragen, Begrifflichkeiten zu explizieren und davon ausgehend eine Reihe von Hinweisen an die Hand zu geben, wie mit der Frage geschlechtergerechter Sprache an Hochschulen umgegangen werden kann. Hierdurch sollen zum einen die Versachlichung der Debatte um gendergerechte Sprache gefördert und zum anderen Impulse für die eigene Hochschulpraxis vermittelt werden.
Schlagwörter:geschlechtergerechte Sprache; Hochschule; Sprache
CEWS Kategorie:Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Gemeinsame Erklärung der Hochschulen in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Universitätsklinika des Landes Nordrhein-Westfalen und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zum Gender Pay Gap in der Vergütung von Professorinnen und Professoren
Autor/in:
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Quelle: Düsseldorf, 2022.
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Inhalt: Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat am Freitag, 8. April 2022, mit den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an den Hochschulen und Universitätsklinika (LaKof NRW) eine Gemeinsame Erklärung zum gezielten Abbau des so genannten Gender Pay Gap (deutsch: Geschlechter-Einkommenslücke) in der Vergütung von Professorinnen und Professoren unterzeichnet. Der Gender-Report 2019 des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung Nordrhein-Westfalen hatte festgestellt, dass an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ein solcher Gender Pay Gap existiert, der vor allem durch individuell verhandelbare Leistungsbezüge zustande kommt. Durch die Unterzeichnung der Erklärung positionieren sich alle Beteiligten aktiv gegen die Entgeltungleichheit zwischen Professorinnen und Professoren an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und vereinbaren gleichzeitig konkrete Schritte zu deren Abbau: Um mehr Transparenz zu schaffen und die künftige Entwicklung des Gender Pay Gap gezielt beobachten und begleiten zu können, enthält die Erklärung beispielsweise die Einführung eines standardisierten Meldesystems zum Thema Leistungsbezüge. Neben weiteren Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz wurde vereinbart, dass die Hochschulen die Bleibeverhandlungen mit Professorinnen und Professoren als eine wichtige Ursache für die Entgeltungleichheit stärker in den Blick nehmen.
Schlagwörter:gender pay gap; Gleichstellungspolitik; Hochschule; Nordrhein-Westfalen
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Sexualisierter Belästigung, Gewalt und Machtmissbrauch an Hochschulen entgegenwirken : Handreichung
Autor/in:
Mense, Lisa; Mauer, Heike; Herrmann, Jeremia
Quelle: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW; Essen (Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW), 2022.
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Inhalt: Die Handreichung zum Thema der sexualisierten Gewalt stellt Informationen bereit und zeigt Handlungsperspektiven zur Prävention und zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen auf. Dabei werden auch die spezifischen Bedingungen in der Hochschulmedizin, an den Kunst- und Musikhochschulen, im Bereich des Sports, im digitalen Raum sowie im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes berücksichtigt.
Schlagwörter:Gewalt; Hochschule; Machtmissbrauch; sexualisierte Diskriminierung; sexuelle Belästigung
CEWS Kategorie:Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Gender and innovation through an intersectional lens: Re‐imagining academic entrepreneurship in the United States
Autor/in:
Mickey, Ethel L.; Smith‐Doerr, Laurel
Quelle: Sociology Compass, 16 (2022) 3
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Inhalt: How to study inequality in innovation? Often, the focus has been gender gaps in patenting. Yet much is missing from our understanding of gendered inequality in innovation with this focus. This review discusses how gender and innovation are intertwined in durable academic inequalities and have implications for who is served by innovation. It summarizes research on gender and race gaps in academic entrepreneurship (including patenting), reasons for those longstanding inequities, and concludes with discussing why innovation gaps matter, including the need to think critically about academic commercialization. And while literature exists on gender gaps in academic entrepreneurship and race gaps in patenting, intersectional analyses of innovation are missing. Black feminist theorists have taught us that gender and race are overlapping and inseparable systems of oppression. We cannot accurately understand inequality in innovation without intersectionality, so this is a serious gap in current research. Intersectional research on gender and innovation is needed across epistemic approaches and methods. From understanding discrimination in academic entrepreneurship to bringing together critical analyses of racial capitalism and academic capitalism, there is much work to do.
Schlagwörter:academic capitalism; entrepreneurship; Gender; higher education; Hochschule; Innovation; intersectional research; intersectionality; Patent; race; Racial Capitalism
CEWS Kategorie:Diversity, Wissenschaftspolitik, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
A gender study of principal investigator lead public R&D centres and funding
Autor/in:
Cunningham, James A.; Escribá-Esteve, Alejandro; Foncubierta-Rodríguez, María José; Martín-Alcázar, Fernando; Perea-Vicente, José Luis
Quelle: Economics of Innovation and New Technology, 31 (2022) 1, S 54–69
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Inhalt: To survive and grow public Research and Development (R&D) centres need to raise competitive funds (Bazeley 1998; Lee and Om 1996; Muñoz 2007; Santamaría, Brage-Gil and Modrego 2010). The factors that can influence the capacity of national R&D teams within R&D centres to apply for and obtain competitive funding does not seem to have been studied in depth. The purpose of study is to firstly, to examine whether a consistent set of priorities defined by R&D centre lead principal investigators secures more competitive funding. Secondly, to examine whether the PI gender moderates the effect of the PI’s priorities on the amount of competitive public funds that the R&D team of the PI obtains. Our study focuses on R&D activities carried out in Spanish public centres in the areas of Health and Biomedicine. Our results found that there were no gender differences in relation to the acquisition of competitive funding which is contrary to findings of other studies (Mayer and Rathmann 2018; Lerchenmueller and Sorenson, 2018).
Schlagwörter:Gender; Innovation; leadership; public funding; R&D
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise … : Geschlechtliche Arbeitsarrangements und ungelöste Care-Konflikte aus der Sicht von Pflegekräften während der Corona-Krise
Autor/in:
Weber, Lena
Quelle: Arbeit, 31 (2022) 1, S 95–113
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Inhalt: Die „Care-Krise“ war schon längst vor der „Corona-Krise“ in den Sozialwissenschaften diagnostiziert worden. Während der Corona-Krise treten die strukturellen Widersprüche der Care-Krise – einerseits gestiegener Bedarf an Care-Arbeit und andererseits Fachkräftemangel in den Care-Berufen – noch deutlicher hervor und verschärfen die Arbeitsbedingungen in der formalen Pflegearbeit, wovon Frauen ungleich stärker betroffen sind. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand einer qualitativen Interviewstudie die alltäglichen und biografischen Arbeitsarrangements von Eltern, die in der Pflege während der Corona-Pandemie erwerbstätig sind. Die Ergebnisse zur geschlechtlichen Arbeitsteilung geben Aufschluss darüber, inwieweit ein Ausbau der Kinderbetreuungsangebote zur Gleichstellung der Geschlechter und zugleich zu einer nachhaltigen Krisenprävention und einem leistungsfähigeren Gesundheits- und Pflegesystem beitragen kann. Das geschlechtliche Arbeitsarrangement des Typus Quasi-Single-Mum zeigt, dass gesellschaftliches Mutterbild und gestiegene Anforderungen an systemrelevante Arbeitskräfte widersprüchlich zueinander sind und auf der Subjektebene zu inneren Care-Konflikten der überwiegend weiblichen Pflegekräfte führen.
Schlagwörter:Care; COVID-19; Mutterrolle; Sorgearbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Roundtable on the impact of COVID and Open Access on Gender Studies Journal
Autor/in:
Pető, Andrea; Gillis, Stacy; Grenz, Sabine; Madarova, Zuzana; Munt, Sally R.; Panayotov, Stanimir; Sayegh, Ghiwa; Alm, Erika; Engebretsen, Elisabeth Lund
Quelle: European Journal of Women's Studies, 29 (2022) 1, S 168–177
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Inhalt: Knowledge production in gender studies needs journals as its lifeline not only because it offers academic authorization to the authors but also because that is the way to ensure the knowledge produced is shared widely. A number of gender studies journal editors were invited to an online roundtable discussion about the impact of the Covid-19 pandemic and of open access (OA) practices on gender studies journals, which took place as part of the European Journal of Women’s Studies 2021 online Spring Symposium. The participants of the roundtable represent different types of gender studies journals: self-financed and published (Identities Southern Europe, Kohl, lambda nordica), project financed (Aspekt), institutional (Open Gender Journal), profit oriented with a national focus (Gender) and with a transnational focus (Feminist Theory, Feminist Encounters) financed by publishing houses.
Schlagwörter:COVID-19; Gender Studies; Geschlechterforschung; Journal; open access; Publikation; Publishing
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
A Stall Only on the Surface? Working Hours and the Persistence of the Gender Wage Gap in Western Germany 1985–2014
Autor/in:
Schmitt, Laila; Auspurg, Katrin
Quelle: European Sociological Review, (2022)
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Inhalt: Der Begriff Gender Wage Gap bezeichnet die ungleichen Löhne zwischen Männern und Frauen, wobei Frauen im Durchschnitt weniger verdienen. Oberflächlich betrachtet stagniert diese Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, obwohl Frauen in den vergangenen Jahrzehnten bei Bildungsabschlüssen und Berufserfahrung gegenüber den Männern deutlich aufgeholt haben. Eine neue Studie zeigt nun gegenläufige Faktoren auf: Insbesondere Teilzeitarbeit befördert den Gender Wage Gap sogar: „Die starke Ausweitung von Teilzeitarbeit in den vergangenen Jahrzehnten speziell bei Frauen ist mit einer deutlichen Ausweitung des Gender Wage Gap einhergegangen“, sagt LMU-Soziologin Katrin Auspurg. „Das liegt an den zunehmenden Lohnunterschieden zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeit und daran, dass vor allem Frauen zunehmend Teilzeit arbeiten.“
Katrin Auspurg, Inhaberin des Lehrstuhls für Quantitative Methoden der Empirischen Sozialforschung an der LMU, und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Laila Schmitt haben die Entwicklung der Lohnungleichheit bei den Stundenlöhnen zwischen Männern und Frauen in Westdeutschland über den Zeitraum von 30 Jahren untersucht. „Damit zeigen wir eine längere Trendreihe der geschlechtsspezifischen Lohnlücke, als es sie bislang gab“, so Laila Schmitt. Die Studie zeigt auch: Der Abstand in der Bezahlung von Teilzeit- und Vollzeitjobs ist über die Zeit sogar noch größer geworden. Ohne diese Entwicklungen hätte sich der Gender Wage Gap in Westdeutschland nach der Studie in den letzten drei Jahrzehnten um weitere 17 Prozent geschlossen.
Mehr Erwerbsbeteiligung von Frauen, aber zu geringeren Löhnen
In den vergangenen Jahren hat die Erwerbsbeteiligung von Frauen stark zugenommen, doch die Forscherinnen stellen fest: Die Geschlechterungleichheit beim Lohn hat sich vergrößert. „Die Ausweitungen der Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, hat zwar mehr Frauen in den Arbeitsmarkt gebracht, aber die kürzeren Arbeitszeiten gehen mit geringeren Stunden- und Monatslöhnen unter Beschäftigten einher“, erklärt Laila Schmitt.
Die Forscherinnen plädieren dafür, geschlechtsspezifische Unterschiede im Erwerbsumfang in der Familien- und Arbeitsmarktpolitik stärker zu berücksichtigen. Ausgewogenere Arbeitszeiten und höhere Stundenlöhne könnten zu einer Schließung des Gender Wage Gap führen. Mögliche Ansatzpunkte dafür wären, den Anteil von Männern in Teilzeitjobs zu erhöhen oder durch institutionelle Rahmenbedingungen (wie etwa andere Arbeitsorganisationen) besser bezahlte Teilzeitarbeit zu fördern.
To what extent has the closing of the gender gap in hourly wages (‘gender wage gap’; GWG) in Western Germany stalled due to an increasing supply of non-standard working hours? We use descriptive trend analyses and Juhn–Murphy–Pierce decompositions of German Socio-Economic Panel data for the last 30 years (1985–2014) to analyse the extent to which the expansion of part-time and marginal work, as well as overwork, may have contributed to the dynamics of the GWG in Western Germany. We find that the large increase in part-time work among women in combination with increasing wage gaps between part-time and full-time work substantially widened the GWG (by about one-sixth). Working hour effects were large enough to offset the equalizing effects of declining gender gaps in human capital, and they existed even in the public sector. In contrast to the United States, trends in overwork did not have a meaningful impact on the GWG. In an add-on, we find a widening of the gender gap in monthly earnings, but also an important closing of the gender earnings gap unconditional on employment due to an increased labour supply of women. Our results suggest that working hours should be given more consideration in research on family–work conflict and gender earnings inequalities.
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; Deutschland; gender pay gap; Langzeitstudie; Teilzeitarbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz