Stand der Frauenforschung im Spiegel aktueller Veröffentlichungen
Titelübersetzung:Present state of the research on women as reflected by current publications
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 1/2, S. 74-86
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Inhalt: 
Anhand einiger neuerer Publikationen wird in dem Beitrag geprüft, wie der aktuelle Stand der Frauenforschungsaktivitäten aussieht: Welche Ansätze gibt es, welche Fragen sind brennend, welche Antworten gibt es schon? Aus den gesichteten Büchern wird eine Gliederung erarbeitet, die vier Bereiche umfaßt. (1) Historische Ansätze und Aufarbeitungen von Frauengeschichte: An diesen Arbeiten wird kritisiert, daß sie zwar das Verhältnis von Frauen zur (Natur-)Wissenschaft anfassen, daß eine Systematisierung der Frauen-Wissenschaftsgeschichte noch aussteht. (2) Praxisorientierte Berichte und Hilfestellungen: Die Ansätze machen deutlich, daß die Lebensperspektive von Mädchen und Frauen im Spannungsfeld von Beruf und Familie stehen. (3) Empirische Forschungen zur Sozialisation: Dabei geht es um Diskussionen um geschlechtsspezifische Aspekte von Schulte und Bildung, wobei deutlich wird, daß Mädchen und Frauen weiterhin als Sonderproblem behandelt werden. (4) Theoretische Auseinandersetzungen und Orientierungen: Die Bedeutung der Sektion Frauenforschung in der DGS für eine Theorie der Frauenforschung wird herausgearbeitet. Außerdem wird ein Theorieversuch über das Verhältnis von Frau und Natur vorgestellt. (RW)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschichtswissenschaft; Sozialisation; Ausbildung; Forschungsstand; Frauenbild; Feminismus; Mädchen; Gesellschaftstheorie; Theorie
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Pionierinnen oder Außenseiterinnen? - Mädchen und Informatik : Bericht über die Auswertung des Colloquiums der Teilnehmerinnen am 4. Bundeswettbewerb Informatik am 17./18. Oktober 1986 in Bonn
Titelübersetzung:Female pioneers or female dropouts? - girls and computer science : report on the analysis of the colloquy of female participants in the 4th Federal competition "computer science" on 17th / 18th October 1986 in Bonn
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 1/2, S. 97-118
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Inhalt: 
Am 4. Bundeswettbewerb Informatik haben sich insgesamt 1109 Jugendliche beteiligt, darunter jedoch nur 23 junge Frauen. Um genauere Bedingungen der Teilnahme am Wettbewerb durch junge Frauen zu erfahren und in Zukunft ihren Anteil zu erhöhen, wurden alle Teilnehmerinnen des 4. Bundeswettbewerbs zu einem Colloquium über ihre Erfahrungen eingeladen. Bei dem vorliegenden Bericht handelt es sich um die Auswertung der auf dem Colloquium geführten Gruppen- und Plenumsgespräche, in denen es um folgende Fragen ging: Wie empfinden sie ihre Situation? Wie kamen sie zur Informatik? Wie empfanden sie den Bundeswettbewerb Informatik? Aufgrund der Aussagen in dem Material werden drei Hauptaspekte herausgearbeitet und analysiert: (1) allgemeine Informationen zur familiären und schulischen Situation der Teilnehmerinnen; (2) eine Systematisierung der Erfahrungen der eigenen Situation im Zusammenhang mit dem Interesse für Informatik (geschlechtsspezifische Zuschreibungen und die damit verbundenen Diskriminierungen, Koedukation versus Mädchenschulen, Erfahrungen im Informatikunterricht); (3) spezielle auf den Bundeswettbewerb bezogene Erfahrungen. Die Auswertung des Colloquiums zeigt: ein isoliertes Ansetzen am Instrument des Leistungswettbewerbs kann die Situation von Mädchen und Frauen im Bereich Mathematik/ Naturwissenschaft/ Technik nicht verändern, da hier bereits nur eine "untypische" Gruppe von jungen Frauen mitmacht. (RW)
Schlagwörter:Mädchen; Teilnehmer; Wettbewerb; Informatik; Diskriminierung; Motivation; Erfahrung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Mädchenbildung und neue Technologien" : ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Hessen
Titelübersetzung:"Girls' education and new technologies" : a research and development project in Hesse
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 1/2, S. 75-95
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Inhalt: 
In dem Beitrag wird über ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Thema "Mädchenbildung und neue Technologien" berichtet, das in Hessen durchgeführt wird. Dazu werden zunächst die Einbindung des Vorhabens in weitere frauenpolitische Maßnahmen im Schulbereich in Hessen aufgezeigt sowie die Grundüberlegungen für gerade dieses Vorhaben skizziert. Nach der Darstellung des organisatorischen Rahmens, in dem das Projekt läuft, werden einige Ergebnisse dieser Voruntersuchung dargestellt, um danach den geplanten und durchgeführten Unterricht sowie die Beobachtungen über das Sozialverhalten der Jugendlichen zu beschreiben. Dabei geht es inhaltlich um Erfahrungen mit Computern, die Einschätzung des Verhältnisses von Mädchen/ Frauen zu neuen Technologien, die Notwendigkeit des Computereinsatzes in Schulen und Computerkurse speziell für Mädchen. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung in zwei Fragen für die Weiterarbeit zusammengefaßt: (1) Wie kann das Sozialverhalten der Jungen so geändert werden, daß eine Entkrampfung des Geschlechterverhältnisses überhaupt möglich wird? (2) Wie kann ein integrierter Unterricht aussehen, der Umgang mit Computern als Bedienung und Erfahrung verbindet mit gesellschaftlichem Verständnis der ablaufenden Veränderungsprozesse? (RW)
Schlagwörter:neue Technologie; Mädchen; Bildung; soziales Verhalten; Unterricht; Interesse; Jugendlicher
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Veränderungen der relativen Bildungsbeteiligung der 16- bis 22jährigen Jungen und Mädchen von 1960 bis 1980
Titelübersetzung:Changes in the relative participation in education of 16 to 22 year old boys and girls from 1960 to 1980
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 2, S. 96-101
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Inhalt: 
Erfaßt wird als relative Bildungsbeteiligung der "Anteil eines Altersjahrgangs in Bildungseinrichtungen in Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung". Im Untersuchungszeitraum ist die Verweildauer im Bildungssystem allgemein gestiegen; nach wie vor ist jedoch der Anteil von Jungen in Bildungsgängen höher als der von Mädchen. Der Anteil von Mädchen an Gymnasien ist auf über 50 v.H. gestiegen, diese Entwicklung setzt sich aber nicht an den Hochschulen fort. Im berufsbildenden Bereich hat sich der Anteil jüngerer Schüler/innen verringert. Mädchen sind hier besonders an den Berufsfachschulen vertreten, eine Tendenz, die Indiz für eine minderqualifizierte Berufsausbildung von Mädchen ist. Dem "Zurückschrauben der Bildungs- und Lebenschancen" gerade von Frauen durch die "Krise auf dem Ausbildungs- und Arbeitsstellenmarkt" muß auf politischer Ebene entgegengetreten werden, wenn Gleichberechtigung im Bildungs- und Ausbildungswesen verwirklicht werden soll. (IB)
Schlagwörter:Bildung; Bildungschance; Bildungswesen; Gymnasium; Berufsschule; Mädchen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Einstellungsmuster als Ausbildungsbarriere? : zur Berufsorientierung von Jugendlichen
Titelübersetzung:Patterns of orientatation as a barrier against training? : professional orientation of adolescents
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 3/4, S. 72-87
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Inhalt: 
Die Verfasserinnen untersuchen den Einfluß der "subjektiven Einstellungen der unmittelbar am Ausbildungsprozeß Beteiligten" (berufliche Orientierungen von Mädchen und Einstellungsmuster von Ausbildern und Personalleitern) auf die "geschlechtsspezifische Benachteiligung im Bereich beruflicher Bildung". Sie stellen bei Mädchen eine "starke und eindeutige Berufsorientierung" fest, die jedoch von Ausbildern und Personalleitern nicht honoriert wird. Während Mädchen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstreben, herrscht sowohl bei männlichen Jugendlichen als auch bei Ausbildern die "Vorstellung von der weiblichen Normalbiographie" (Priorität von Haushalt, Familie und Kindern) vor. Diese Einstellung der Ausbilder und Personalleiter führt zu einer Reproduktion der geschlechtsspezifischen Segmentierung des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkts mit der Konsequenz, daß die Vergabe perspektivloser oder wenig qualifizierender Ausbildungsplätze an Mädchen einen Prozeß der self-fulfilling prophecy in Gang setzt. Notwendig ist eine Veränderung der "Struktur der Berufsarbeit" in Richtung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. (IB)
Schlagwörter:Berufsbildung; Einstellung; Mädchen; Berufsorientierung; Jugendlicher; Geschlechtsrolle; Familie; Ausbilder
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz